Archive - 2011

October 28th

Ungewöhnliche Modellorganismen vor den Vorhang

Unter dem Titel „Think Alternative“ stellen im Rahmen des neunten Internationalen <a href=http://www.vbc-phd-symposium.at>Vienna Biocenter PhD-Symposiums</a> am 3. und 4. November 18 Wissenschaftler Modellorganismen vor, die nur selten als solche genutzt werden. Ungewöhnliche Modellorganismen vor den Vorhang <% image name="667px-Ambystoma_mexicanum_1" %> <small><b>Der Axolotl</b> kann als Modellorganismus für die Untersuchung der Regenerationsfähigkeit von Geweben dienen. <i>Bild: Stan Shebs/Creative Commons Lizenz</i></small> In den Biowissenschaften werden häufig bestimmte Tier- oder Pflanzenarten als Modell für das Studium physiologischer Vorgänge verwendet, um die Erkenntnisse dann auf den menschlichen Organismus zu übertragen. Nicht immer sind die dabei gängigen Arten jedoch auch die für bestimmte Fragestellungen am besten geeigneten. Vor diesem Hintergrund werden auf dem PhD-Symposium des Vienna Biocenter (VBC) Organsimen vor den Vorhang geholt, die nur selten als Modelle verwendet werden. Beispielsweise untersucht John Bowman von der Monash University in Melbourne, Australien, den evolutionären Übergang von Wasser- zu Landpflanzen an der Lebermoos-Art Marchantia. Ueli Grossniklaus (Universität Zürich) interessiert sich für epigenetische Veränderungen, die bei der Gauklerblume Mimulus in wenigen Jahren Veränderungen von Blütenform und -farbe ausgelöst haben dürften. Und Elly Tanaka, Professorin am Zentrum für Regenerative Therapien in Dresden, ist der Regenerationsfähigkeit des Querzahnmolchs Axolotl auf der Spur. <small> <b>Über das VBC PhD-Symposium</b> Die Internationalen VBC PhD Symposien werden seit acht Jahren von den Doktoratsstudenten am Vienna Biocenter organisiert. Mit Unterstützung des Instituts für Molekulare Pathologie (IMP), des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA), des Gregor-Mendel-Instituts für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI) und der Max F. Perutz-Laboratorien (MFPL) bestreiten die Studenten sämtliche Vorbereitungen als Teil ihrer umfassenden Ausbildung. </small>

Pille senkt Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken

Die Ergebnisse einer großangelegten Studie des <a href=http://ncl.ac.uk/nicr>Northern Institute for Cancer Research</a> an der University of Newcastle zeigen, dass das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken bei Frauen, die etwa zehn Jahre lang eine orales Kontrazeptivum eingenommen hatten, um das die Hälfte reduziert ist. <% image name="Pille" %> <small><b>Die „Pille“</b> reduziert einer aktuellen Studie zufolge das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken. <i>pixelio.de/Sturm</i></small> Dieser Vorteil muss nach den Ergebnissen der Studie aber gegen das erhöhte Brustkrebsrisiko abgewogen werden: Von 100.000 Frauen, die das Verhütungsmittel über zehn Jahre eingenommen hatten, erkrankten 50 zusätzlich an Brustkrebs. Ebenso wie die Einnahme des Hormonpräparats reduzierte auch die Geburt eines Kindes das Risiko von Eierstockkrebs. Als Grund wird in beiden Fällen die Veränderung der Hormonwerte im Körper angesehen. Ein Zusammenhang zwischen Stillen und geringerem Risiko für Ovarialkarzinom ließ sich nicht nachweisen. <small>Die Ergebnisse wurden im British Journal of Cancer veröffentlicht: http://www.nature.com/bjc/journal/v105/n9/abs/bjc2011371a.html </small> Pille senkt Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken

October 27th

Apeiron kooperiert mit Evotec in Krebs-Immuntherapie-Projekt

Das Wiener Biopharma-Unternehmen <a href=http://www.apeiron-biologics.com>Apeiron</a> hat eine Kooperation mit dem deutschen Wirkstoffforschungsunternehmen <a href=http://www.evotec.com>Evotec</a> geschlossen. Gemeinsamen sollen Small Molecules gefunden werden, die mit einem Target der Krebs-Immuntherapie wechselwirken. <% image name="800px-Ubiquitin_surfaceWeb" %> <small><b>Ubiqutin</b> wird durch eine E3-Ligase an Zielproteinen gebunden, deren physiologische Funktion es verändert. <i>Bild: gemeinfrei</i></small> Die E3-Ubiquitin-Ligase Cb1-b, gilt als vielversprechendes Target für eine Immuntherapie von Tumoren. Das Enzym, dessen Mitentdecker IMBA-Chef und Apeiron-Gründer Josef Penninger ist, spielt eine entscheidende Rolle in der T-Zellen-vermittelten Immunantwort. Seine Hemmung führt zu einem aggressiver agierenden Immunsystem und könnte zu einer Antitumor-Aktivität beitragen, wie Experimente an Cb1-b-Knockout-Mäsuen gezeigt haben. Apeiron arbeitet derzeit unter dem Projektnamen APN401 gemeinsam mit der Universität Innsbruck an einem Gen-Silencing-Ansatz mit siRNA, der die Expression von Cb1-b in Lymphozyten verhindern soll. Daneben wurde (unter dem Projektname APN411) ein frühes präklinisches Forschungsprogramm zum Auffinden niedermolekularer Substanzen begonnen, die an das Target binden. <b>Ein kleines Molekül für unser Target</b> Für dieses Projekt hat Apeiron nun eine Kooperation mit Evotec geschlossen. Das Hamburger Biotech-Unternehmen kann darin seine Kompetenz und proprietäre Technologie auf den Gebieten der zellulären Assayentwicklung und des Ultra-Hochdurchsatz-Screenings einbringen. Ziel ist die Identifikation von Verbindungen aus der chemischen Substanzbibliothek von Evotec, die mit dem Target Cb1-b in Wechselwirkung treten können. In weiter Folge sollen die so gefundenen Substanzen weiterentwickelt und für die präklinische und klinische Entwicklung optimiert werden. Apeiron-Chef Hans Loibner sieht großes klinisches und kommerzielles Potential in der Anti-Tumor-Immuntherapie. Apeirons Expertise auf diesem Gebiet in Kombination mit Evotecs Hochdurchsatz-Methoden seien eine gute Basis für die erfolgreiche Identifizierung neuer Arzneimittelkandidaten. Apeiron kooperiert mit Evotec in Krebs-Immuntherapie-Projekt

Clariant übernimmt Spezialisten für Formulierungs-Technologien

Das Spezialchemie-Unternehmen <a href=http://www.clariant.com>Clariant</a> hat die deutsche Firma Oberhausen Technology Center (OTC) übernommen. Die Akquisition soll in die Geschäftseinheit „Industrial & Consumer Specialties“ einfließen. Clariant übernimmt Spezialisten für Formulierungs-Technologien <% image name="ICS_Markets_PersonalCare_w125x138h" %> <small><b>Den Kosmetik- und Lebensmittelmarkt</b> hat Clariant mit der Akquise von OTC im Auge. <i>Bild: Clariant</i></small> OTC ist ein in Privatbesitz stehendes Unternehmen, das auf Formulierungstechnologien für Endverbrauchermarkt-Produkte spezialisiert ist, mit denen die Verarbeitung von mikronisierten aktiven Ingredienzien zu anwendbaren Produkten in der Kosmetik- oder Lebensmittelbranche möglich ist. Michael Willome, der Clariants Geschäft mit Industrie- und Endverbraucher-Spezialchemikalien leitet, verspricht sich von dem Zukauf einer Aussendung zufolge „das Erzielen einer starken Position in einem neuen und sich schnell entwickelnden Feld.“ OTC verschaffe dem Schweizer Chemieunternehmen Eintritt in die Welt der Abgabetechnologien, die das eigene Portfolio gut ergänzen würden.

October 26th

Peptid gegen Lungenödeme erweist sich in Phase I-Studie als sicher

Das Wiener Start-up-Unternehmen <a href=http://www.apeptico.com>Apeptico</a> hat eine klinische Studie der Phase I für seinen Arzneimittelkandidaten AP301 erfolgreich abgeschlossen. Das Peptid, das gegen ödematöse Lungenerkrankungen entwickelt wird, erwies sich bei allen Studienteilnehmern als sicher und verträglich. Peptid gegen Lungenödeme erweist sich in Phase I-Studie als sicher <% image name="AP3011" %> <small><b> AP301 ist ein vollsynthetisches Peptid</b>, dessen Struktur von der Lektin-ähnlichen Domäne des Tumor-Nekrose-Faktors alpha abgeleitet ist. <i>Bild: Apeptico</i></small> Die Studie ermittelte das Sicherheits- und Pharmakokinetik-Profil von AP301 bei oraler Inhalation und war als doppelblinde, randomisierte, Placebo-kontrollierte Dosiseskalations-Studie angelegt, an der 48 männliche Freiwillige teilnahmen. Dabei erwies sich die Substanz in allen untersuchten Dosen als sicher, ernstzunehmende Nebenwirkungen wurden nicht verzeichnet. AP301 ist ein vollsynthetisches Peptid, dessen Struktur von der Lektin-ähnlichen Domäne des Tumor-Nekrose-Faktors alpha abgeleitet ist. Im Unterschied zu den meisten gängigen Therapien wirkt AP301nicht anti-inflammatorisch, sondern zielt auf die Reabsorption der Lungenödeme ab. Der Wirkstoff bewirkt präklinischen Untersuchungen zufolge die Befreiung der Alveolen von Flüssigkeit und verhindert Hyperpermeabilität von endothelialem und epithelialem Lungengewebe als Folge einer Infektion.2012 möchte Apeptico-CEO Bernhard Fischer eine Phase IIa-Untersuchung mit der Aerosol-Formulierung von AP 310 beginnen.

October 25th

Innovationspreis für Kunststoff-Beschichtung

<a href=http://www.rembrandtin.at>Rembrandtin</a> hat den zweiten Platz des Wiener Zukunftspreises in der Kategorie „Anwendungen & Produkte“ gewonnen. Der Speziallackhersteller erhält die Auszeichnung für eine Barrierebeschichtung, die bei Kunststoffbehältern im Medizin- und Lebensmittelbereich zum Einsatz kommt. Innovationspreis für Kunststoff-Beschichtung <% image name="RembrandtinInnovationspreisWeb" %> <small><b>Freude über den errungenen zweiten Platz</b>: Hubert Culik (GF Rembrandtin), Christian Breitwieser (Entwicklung). <i>Bild: News</i></small> Die Einreichung von Rembrandtin musste sich lediglich einer Entwicklung aus dem Wiener AKH geschlagen geben, die Herzen nach Infarkten schneller regeneriert. In der Medizin ist das Beschichtungsprodukt schon seit zwei Jahren im Einsatz. Ihr ist es zu verdanken, dass dort Kunststoff- statt Glasbehälter verwendet werden können. Diese sind leicht und fast unzerbrechlich, das Infektionsrisiko wird auf diese Weise minimiert. Bislang scheiterte die Nutzung von Kunststoffbehältern an deren Sauerstoffdurchlässigkeit, die das Füllgut beeinträchtigte. Rembrandtin hat eine wenige Mikrometer dünne Beschichtung aus lichthärtendem Kunststoff mit mineralischem Pigment entwickelt, die die Dichtigkeit der Behälter um ein Zehnfaches erhöht. Die Beschichtung kommt ohne Lösungsmittel aus, die Rezyklierbarkeit der Kunststoffe wird nicht beeinträchtigen, wie Christian Breitwieser, der „Kopf“ hinter der Entwicklung, betont. Die Barrierebeschichtung kann darüber hinaus auch im Lebensmittelbereich oder für Treibstofftanks eingesetzt werden. <small> <b>Der Wiener Zukunftspreis</b> Bereits zum sechsten Mal krönten heuer die Stadt Wien und das Magazin News die besten Forscher und innovativsten Projekte der Stadt mit dem Zukunftspreis. Er wurde in den Kategorien „Anwendungen & Produkte“, „Newcomer & Start-Ups“ und „innovative Unternehmen“ vergeben, erstmals gab es auch den „Youngster Award“ als Sonderpreis. Von mehr als 100 Einreichungen wurden pro Kategorie zehn Projekte nominiert, eine Fachjury wählte die innovativsten Projekte aus. Die Preisträger durften sich über Schecks in Gesamthöhe von 30.000 Euro freuen. </small>

October 23rd

Pharmaindustrie fordert bessere Rahmenbedingungen

Die Politik sollte innovative Arzneimittel nicht nur als Kostenfaktoren sehen, sondern auch die mit ihnen verbundene Wertschöpfung beachten, hieß es bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von Pharmig und Baxter. Pharmaindustrie fordert bessere Rahmenbedingungen <% image name="Baxter_Web" %> <small><b>Innovation unterstützen:</b> Laut Pharmig wird das Erstattungssystem für die Medikamentenkosten sehr restriktiv gehandhabt. <i>Foto: Baxter</i></small><br> „Faire Preise, vernünftige Rahmenbedingungen und insgesamt ein wirtschaftsfreundliches Klima“ forderte <a href=http://www.pharmig.at target=“_blank>Pharmig</a>-Generalsekretär Jan Oliver Huber kürzlich bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Andreas Kronberger, Geschäftsführer der <a href=http://www.baxter.at>Baxter</a> Healthcare GmbH in Österreich. Huber erläuterte, die Pharmaindustrie produziere jährlich Medikamente im Wert von etwa 2,25 Milliarden Euro. Ihre Forschungsquote sei mit 16,5 Prozent eine der höchsten aller österreichischen Wirtschaftszweige. Einen großen Anteil an den in der Branche Beschäftigten hätten Akademiker. Die Pharmaindustrie forciere auch die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung. Als Beispiele nannte Huber den Biotech-Cluster in Wien sowie Research Center for Pharmaceutical Engineering (RCPE). Und gerade Baxter könne als herausragendes Beispiel für die Innovationskraft der Pharmabranche in Österreich betrachtet werden: Außerhalb der USA sei Österreich mit rund 3.800 Beschäftigten der größte Standort des Unternehmens. Die Niederlassungen in Wien sowie Orth an der Donau stellten die weltweit wichtigsten Forschungseinrichtungen des Bereichs Baxter Biosciences dar, sagte Huber und setzte hinzu: „Ich würde mir noch viel mehr Unternehmen wünschen, die in Österreich forschen und produzieren.“ <br> <p><b>Strategie fehlt</b><p> Doch leider habe die Politik die Bedeutung all dessen noch immer nicht so recht erfasst, bedauerte Huber: „Es fehlt die Strategie, wohin das Land will.“ Längst schon befinde sich die österreichische Wirtschaft – zumal in Bereichen wie der Arzneimittelerzeugung – im Wettbewerb um die besten Köpfe. In den USA, zunehmend aber auch in Asien, würden Forschung und Entwicklung mit allen Mitteln vorangetrieben: „Wir in Europa und damit auch in Österreich haben leider nicht diesen Schwung. Das kann man durchaus als politische Krise bezeichnen.“<br> Es nütze wenig, wenn die Industrie immer neue innovative Produkte schaffe, diese den Patienten dann aber nicht zur Verfügung stünden, „weil das Erstattungssystem für die Medikamentenkosten sehr restriktiv gehandhabt wird. Die Krankenkassen zu sanieren, ist in Ordnung. Aber das darf nicht zulasten der Leistungen für die Patienten gehen.“ Von den rund 30,3 Milliarden Euro, die sich Österreich das Gesundheitssystem jährlich kosten lasse, entfielen nur etwa 13,02 Prozent auf pharmazeutische Produkte. Im EU-weiten Durchschnitt liege dieser Anteil bei etwa 17 Prozent. Dazu komme, dass die Exporte der Pharmaindustrie um rund 13 Prozent höher seien als ihre Importe. „Nur förderliche regulatorische Rahmenbedingungen und faire Marktbedingungen können den Produktions- und Forschungsstandort Österreich attraktiv halten“, resümierte Huber. <p><b>„Atmosphäre des Wissens“</b><p> Baxter-Geschäftsführer Kronberger stimmte dem zu. Er verwies darauf, dass 900 der bei Baxter in Österreich Beschäftigten in Forschung und Entwicklung arbeiten. Etwa 75 Prozent der weltweit für Baxter im Bereich Bioscience tätigen Wissenschaftler hätten in Österreich ihren Arbeitsplatz. Wichtig für den Standort Österreich seien „eine Atmosphäre des Wissens und eine Vielzahl von ganz allgemeinen gesetzlichen Rahmenbedingungen, die von Bildungspolitik über attraktive Forschungsförderung bis hin zu Bedingungen für Klinische Forschung, Steuergesetzen oder Regelungen im Aufenthaltsgesetz reichen.“ Gegenüber dem Chemiereport präzisierte Kronberger, erstens müssten die Universitäten finanziell besser ausgestattet werden. Zweitens gehe es darum, die Forschungsförderung zielführend zu gestalten – von den steuerlichen Rahmenbedingungen bis zu den Direktzuwendungen. Und schließlich solle die Politik pharmazeutische Produkte nicht immer nur als Kostenfaktoren betrachten, sondern auch die damit verbundene Wertschöpfung in den Blick nehmen. <i>kf</i>

October 22nd

Biomedizin-Technik-Pionier Robert Langer erhält Economist Innovation Award

Robert Langer, ein führender Kopf der biomedizinischen Technik, wurde mit dem von Astellas Pharma Europe gestifteten <a href=http://www.economistconferences.co.uk/innovation/home>„The Economist Innovation Award“</a> für Biowissenschaften ausgezeichnet. Langer, Professor am David H. Koch Institut des MIT, ist Pionier auf den Gebieten der kontrollierten Medikamentenabgabe und des Tissue Engineering. Biomedizin-Technik-Pionier Robert Langer erhält Economist Innovation Award <% image name="langercloseup" %> <small><b>Robert Langer</b> hat der nicht-invasiven Verabreichung von Medikamenten den Weg geebnet. <i>Bild: National Institutes of Health</i></small> Langer hat den Weg für mehrere Technologien geebnet, darunter transdermale Wirkstoffabgabesysteme, die eine nicht-invasive Verabreichung von Medikamenten ermöglichen, oder Polymere, auf denen Zellen kultiviert werden können, die Ersatz für Gewebe oder Organe liefern und verwendet werden, um neue Haut für Verbrennungsopfer wachsen zu lassen. Er ist Besitzer von über 800 erteilten und angemeldeten Patenten und hat Lizenzen oder Unterlizenzen an 220 Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Chemie, Biotechnologie und medizinische Geräte vergeben. Am Massachusetts Institute of Technology leitet Langer eines der größten biomedizinischen Forschungslabors der Welt, das mehr als 100 Forscher beschäftigt. Anlässlich der Preisverleihung durch Ken Jones, CEO von Astellas Pharma Europe, im Science Museum in London kommentierte Langer die gegenwärtige Situation der Biowissenschaften mit den Worten: „Im vergangenen Jahrzehnt haben wir viele wichtige Fortschritte gemacht. In meinem Bereich ist einer von ihnen die Entwicklung von induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen). Für das kommende Jahrzehnt erhoffe ich mir eine weitere klinische Implementierung des Tissue Engineering und der Nanotechnologie.“

October 21st

Inits Award: BOKU räumt Life-Science-Preise ab

Das universitäre Gründerzentrum <a href=http://www.inits.at>„Inits“</a> hat zum siebenten Mal den Inits Award verliehen, mit dem Forschungsideen ausgezeichnet werden, die Keim einer Unternehmensgründung sein könnten. Der Preis wurde in den Kategorien „Informations- und Kommunikationstechnologie“, „Life Science“ und „Allgemeine Technologie“ vergeben. <% image name="InitsAward1" %> <small><b>Die Preisträger</b> der diesjährigen Inits Awards <i>Bild: Martina Draper</i></small> "Mit dem Inits Award möchten wir alle Einreicherinnen und Einreicher dazu motivieren, an ihrer Idee dran zu bleiben und einen nächsten Schritt in Richtung Unternehmensgründung zu setzen – dafür steht das Inits-Team gerne mit Rat und Tat zur Seite", erklärte Irene Fialka, Gründungsberaterin bei Inits, in ihrer Begrüßungsrede anlässlich der Preisverleihung an der TU Wien. Die in der Rubrik „Life Science“ vergebenen Preise waren ganz von Forschern der Universität für Bodenkultur dominiert. Den ersten, von Med-El gestifteten Preis erzielte Monika Wilde, die sich mit der nicht-wachstumsassoziierten Produktion von rekombinanten Proteinen in E. coli beschäftigt. Platz 2, gestiftet von Bayer, geht an Miriam Klausberger für das Klonen, die Expression und die Charakterisierung einer neuen FAD-abhängigen Glucosedehydrogenase. Und Wolfgang Schweiger vom BOKU-Department IFA-Tulln erzielte mit seinen Arbeiten zur Phase-II-Detoxifikation von Fusarium-Toxinen in Hefe den dritten Platz. Inits Award: BOKU räumt Life-Science-Preise ab

Diskussion um „Antibiotika-Steuer“

In Österreich ist eine Diskussion um den Einsatz von Antibiotika bei Atemwegserkrankungen entbrannt. Die Pharmig tritt dem Vorschlag des Infektionsmediziners Florian Thalhammer entgegen, eine „Antibiotika-Steuer“ einzuführen. Diskussion um „Antibiotika-Steuer“ <% image name="Dr_Jan_Oliver_Huber" %> <small><b>Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber</b> hält nichts von einer Antibiotika-Steuer. <i>Bild: Pharmig/Martin Stickler</i></small> Thalhammer hatte tags zuvor das mangelnde Bewusstsein vieler Ärzte in Bezug auf die Stärke des Eingriffs von Antibiotika in den Organismus kritisiert. In einer von ihm durchgeführten Befragung unter rund 300 Ärzten hätten 49 Prozent zumindest eine Antibiotika-Gruppe als „mild“ bezeichnet. Nach Thalhammers Ansicht gebe es aber keine milden Antibiotika, wenn man bedenke, dass die Darmflora manchen Studien zufolge bis zu zwölf Monate beeinflusst werde. Überdies sei das Verschreiben von Antibiotika bei Atemwegserkrankungen in vielen Fällen in Zweifel zu ziehen, seien doch 90 Prozent davon viralen Ursprungs – und Antibiotika bekämpfen bekanntlich Bakterien und nicht Viren. In diesem Zusammenhang regte Thalhammer die Einführung einer Art „Antibiotika-Steuer“ an: Mache man Mittel teurer, würde sich der unnötige Gebrauch reduzieren, so der Mediziner. <b>Widerspruch von der pharmazeutischen Industrie</b> Dieser Forderung trat am Freitag der Generalsekretär der Interessensvertretung der pharmazeutischen Industrie Österreichs, der Pharmig, entgegen: es müsse der einzelne Arzt entscheiden, ob und welches Antibiotikum notwendig sei, um den Behandlungserfolg zu garantieren. Thalhammer selbst habe bereits im Vorjahr an einer Behandlungsleitlinie „Antiinfektiva“ im Rahmen der Initiative „Arznei und Vernunft“ mitgewirkt und schon damals betont, dass die Einnahme von Antibiotika bei Virusinfektionen nicht angezeigt sei. Die Initiative habe zum Ziel, einen vernünftigen Umgang mit Arzneimitteln auf allen Ebenen des Gesundheitswesens zu fördern. Das bedeute auch, Ärzten und Patienten Hilfestellungen bei der Behandlung von Infektionen anzubieten. „Konkrete und hochqualitative, auf breiter Ebene erarbeitete Handlungsempfehlungen, sind das Mittel der Wahl und nicht die Neueinführung von Steuern", so Huber.

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