Archive - 2012

September 17th

Analysen und Anregungen prägen Jahrestagung des Kunststoff-Clusters

150 Vertreter der Kunststoffbranche aus Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg trafen anlässlich der Jahrestagung des <a href=http://www.kunststoff-cluster.at>Kunststoff-Clusters</a> am 14. September in St. Pölten zusammen, um sich über die aktuelle Situation der Branche auszutauschen. Anregungen zur Gestaltung der Zukunft durch Innovation, Kooperation und Exzellenz holte man sich von einer illustren Schar an Referenten.

 

Einer von ihnen war der Humangenetiker Markus Hengstschläger, der ein Plädoyer  für den Ausbruch aus der Mittelmäßigkeit hielt. Robert Schneider, der Managing Director des Technologieverwertungsberaters Brainchain, gab einen Überblick darüber, wie – speziell in Klein- und Mittelunternehmen,  Innovation in Wertschöpfung umgesetzt werden kann. Über die aktuelle Marktlage und den weiteren wirtschaftlichen Ausblick für die Kunststoffbranche sprach Sylvia Hofbauer, Chefökonomin der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG. Einblick ihr jeweiliges Geschäft gaben aber auch Mitgliedsunternehmen des Clusters, wie Sunpor oder KE Kelit.

Die bundesländerübergreifende Zusammenarbeit zwischen Oberösterreich und Niederösterreich im Kunststoff-Cluster besteht bereits seit 2005, später wurden auch Firmen aus Salzburg in die Aktivitäten einbezogen. In Niederösterreich ist das Ecoplus-Clusterbüro in St. Pölten zentrale Anlaufstelle, die insbesondere auf die Schwerpunktthemen Biokunststoffe, Compounding und Recycling spezialisiert ist. Ecoplus-Prokuristin Petra Patzelt zog anlässlich der Jahrestagung eine positive Bilanz über die Aktivitäten des Clusters: Zur Zeit würden vom Expertenteam des Kunststoff-Cluster in Niederösterreich 134 Clusterpartner mit rund 20.000 Mitarbeitern und einem Gesamtumsatz von fast neun Milliarden Euro betreut. In den vergangenen sieben Jahren seien 105 teils international aufgestellte Kooperationsprojekte initiiert und begleitet worden.

 


 

 

 

September 14th

10 Jahre LISAvienna

Die Wiener Life-Science-Clusterorganisation <a href=http://www.lisavr.at>„LISAvienna“</a> feierte im Rahmen einer Jubiläumsveranstaltung am 13. September in der Rinderhalle Neu-Marx ihr zehnjähriges Bestehen. Gratulanten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik stellten sich ein.

 

„1999 blickte ganz Europa nach Martinsried“, erinnerte sich <a href=http://www.vu-wien.ac.at>Vetmed</a>-Rektorin Sonja Hammerschmid daran, was auch für die Entwicklung des Life-Science-Standorts Wien zur Jahrtausendwende Vorbild war: jener Campus nahe München, an dem in räumlicher Nähe zu universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen eine größer werdende Landschaft an Biotechnologie-Unternehmen entstanden war. Zwar gab es auch in Wien mit dem von Boehringer Ingelheim finanzierten Institut für Molekulare Pathologie und der benachbarten Ansiedlung der Biochemie- und Genetik-Institute der Universität Wien bereits ein neues räumliches Zentrum der Biowissenschaften, doch die Landkarte der Start-up-Unternehmen (Hammerschmid hatte wirklich eine solche mit) wies nur wenige Punkte aus: Polymun beispielsweise oder Nanosearch waren schon gegründet.

Die zart aufkeimenden Gründerinitiativen erforderten Unterstützung – durch geeignete politische Rahmenbedingungen, aber auch durch entsprechende finanzielle Mittel. In dieser Situation schlugen Hammerschmid, damals bei der Innovationsagentur des Bundes (die später in der AWS aufging) und Edeltraut Stiftinger (damals bei der Wiener Technologie-Agentur ZIT) die Schaffung einer gemeinsamen Gesellschaft vor, an der beide Trägerorganisationen zur Hälfte beteiligt sein sollten: die LISA Vienna Region (wie sie damals hieß) war geboren.

 

Vom Rücken- und vom Gegenwind

Sonja Hammerschmid war eine der Festrednerinnen auf der Veranstaltung am 13. September 2012, mit der die LISAvienna ihr zehnjähriges Bestehen in der Rinderhalle Neu-Marx feierte. Und sie bedankte sich bei vielen der Anwesenden für den Rückenwind, den das Projekt von Anfang gehabt hatte – vor allem auch seitens des Wirtschaftsministeriums. Ulrike Unterer, die dort Abteilungsleiterin für technisch-wirtschaftliche Forschung ist, bekräftigte in ihrer Rede die Beteiligung des Bundes an der Wiener Cluster-Organisation – allein die Zahlen sprächen für sich: 54 Prozent der österreichischen Biotech-Unternehmen seien in Wien angesiedelt, 73 Prozent der Mitarbeiter hier beschäftigt. Insgesamt 74 Unternehmensgründungen im Life-Sciences-Bereich seien in den vergangenen zehn Jahren aus Mitteln des Wirtschaftsministeriums gefördert worden.

Als Vertreter dieser Entrepreneure kam bei der Geburtstagsfeier Joachim Seipelt zu Wort, der 2002 Teil eines Forscherteams war, dem durch den Businessplan-Wettbewerb „Best of Biotech“ (BOB) die Gründung des Unternehmens Avir Green Hills ermöglicht wurde. Dass das Geschäftsmodell Risikokapital-finanzierter Unternehmen mit vielen Rückschlägen verbunden ist, weiß Seipelt aus leidvoller Erfahrung: Vor wenigen Wochen musste AVIR Green Hills Konkurs anmelden.

Hartmut Ehrlich, Vice President Global R&D and Medical Affairs von Baxter Bioscience, vertrat die Stimme der großen, global agierenden Unternehmen, die am Wiener Standort eine entscheidende Rolle spielen. In seinen Bericht über die Erfolgsstory eines österreichischen Standorts in einem US-Pharmakonzern mischten sich auch mahnende Worte an die Politik: Dass die Forschungsförderung in Österreich unter Druck gerate, dass der Output der Ausbildungsstätten qualitativ und quantitativ nachlasse und dass derzeit Verschärfungen im Tierversuchsrecht drohen, die über das vom europarechtlichen Rahmen vorgeschriebene hinausgehen, seien Herausforderungen für den weiteren Ausbau des Standorts. Die Politik selbst war durch die Wiener Vizebürgermeisterin Renate Brauner vertreten, die der LISAvienna Geburtstagsglückwünsche übermittelte.

 

 

 

September 13th

Affiris investiert in Entwicklung neuer Impfstoff-Formulierungen

Das Wiener Impfstoff-Unternehmen <a href=http://www.affiris.com>Affiris</a> hat ein Programm zur Entwicklung neuartiger Formulierungen aus Antigen, Trägermolekül und Adjuvans begonnen. Unterstützt wird man dabei durch Mittel aus dem <a href=http://www.zit.co.at/allgemeines/ueber-uns/fempower-vienna.html>Fem-Power-Programm</a> der Wiener Technologie-Agentur ZIT.

 

Affiris hat in den vergangenen Jahren mit Impfstoff-Projekten von sich reden gemacht, die weit verbreitete Krankheitsbilder mit ungedecktem medizinischen Bedarf adressieren. Für einen Kandidaten zur Impfung gegen Morbus Alzheimer konnte ein Lizenzvertrag mit dem Pharma-Unternehmen Glaxo Smith Kline geschlossen werden, der meilensteinabhängige Zahlungen von bis zu 430 Millionen Euro vorsieht, von denen bislang schon 36 Millionen geflossen sind. Andere Entwicklungsprojekte zielen auf Impfungen gegen Atherosklerose, Parkinson, Diabetes oder Bluthochdruck ab.

 

Erweiterte Möglichkeiten der unternehmenseigenen Plattform

Grundlage der Erfolge von Affiris ist die unternehmenseigene „Affitom“-Technologie, die erlaubt, zu bestimmten Krankheitsbildern einen ganzen Pool an Impfstoffkandidaten herzustellen. Basis eines Vakzins ist dabei ein sogenanntes „Affitop“, ein niedermolekulares Peptid-Antigen, das gegen eine bestimmte molekulare Zielstruktur gerichtet ist. In den bisherigen Projekten wurden jene Affitope selektiert, die in Kombination mit der Bindung an das Trägermolekül „Keyhole Limpet Hemocyanin“ (KLH) und  Alhydrogel als Adjuvans die beste Wirkung zeigen.

Mit dem nun gestarteten Entwicklungsprogramm sollen auch alternative Formulierungen getestet werden. Damit will man bei Affiris die Möglichkeit schaffen, zusätzliche Antigene zu selektieren, deren Wirksamkeit mit anderen als den bisher verwendeten Formulierungen ausgeprägter ist. Projektleiterin ist Gabriele Winsauer, die dafür aus dem Fem-Power-Program der Stadt Wien gefördert wird.

 

 

 

September 12th

Von Quantenphysik bis Neurobiologie

Neun österreichische Wissenschaftler wurden bei der diesjährigen Ausschreibung mit einem „Starting Grant“ des Europäischen Forschungsrat ERC bedacht. Unter ihnen sind der Festkörperphysiker <a href=http://static.ifp.tuwien.ac.at/homepages/Arbeitsgruppen/cms>Karsten Held</a> von der TU Wien und der Neurobiologe <a href=http://www.imp.ac.at/research/research-groups/haubensak-group>Wulf Haubensak</a> vom Institut für Molekulare Pathologie.

 

ERC Starting Grants sind beliebt. Die mit 1,5 Millionen Euro dotierten Fördergelder des EU-Gremiums sollen Nachwuchswissenschaftlern (ab zwei und bis zu sieben Jahren nach der Promotion) den Aufbau oder die Konsolidierung eines eigenen Forschungsteams ermöglichen. Die Ausschreibung erfolgt im „Bottom-up-Verfahren“, also themenoffen und über alle Bereiche der Wissenschaft hinweg.

4.700 Anträge wurden in der diesjährigen Auschreibungsrunde gestellt, 536 Forscher erhielten den Zuschlag - neun davon kommen aus Österreich. Karsten Held vom Institut für Festkörperphysik ist einer von ihnen. Seine Gruppe beschäftigt sich mit der quantenmechanischen Beschreibung des Verhaltens von Elektronen in bestimmten Materialtypen. Da es sich dabei um Vielteilchensysteme handelt, müssen spezielle Ansätze benutzt werden, um die Eigenschaften am Computer simulieren zu können. Eine der Methoden, die er dabei benutzt, nennt sich <a href=http://en.wikipedia.org/wiki/Dynamical_mean_field_theory>„Dynamical Mean Field Theory“</a> und ist besonders dann ein geeignetes Beschreibungsmittel, wenn es starke Korrelationen zwischen den einzelnen Elektronen gibt, die am selben Gitterpunkt eines Kristalls sitzen. Um auch Korrelationen zwischen Elektronen an unterschiedlichen Gitterpunkten berücksichtigen zu können, arbeitet Held derzeit an der Entwicklung einer neuen Methode, die sich „Ab Initio Dynamical Vertex Approximation“ nennt.

Nur mithilfe derartiger quantenphysikalischen Ansätze ist ein tieferes Verständnis bestimmter Materialeigenschaften möglich, wie Held hervorhebt:   „Supraleitung bei hohen Temperaturen, Quanten-Phasenübergänge nahe am absoluten Temperatur-Nullpunkt oder das Verhalten von Elektronen in winzigen Nanostrukturen – es gibt eine ganze Reihe von Quanten-Effekten, die theoretisch noch immer nicht ausreichend gut beschrieben werden können“, so Held.

 

Die Neurologie von Angst und Freude

Erfolgreiche Anträge für einen ERC Starting Grant kamen aber auch von Vertretern der Biowissenschaften. Wulf Haubensak arbeitet am Institut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien an der Erforschung der neuronalen Aktivität, die mit bestimmten Emotionen wie Angst und Freude in Zusammenhang stehen. Verschiedene Areale in Hirnrinde, Stammhirn und den sogenannten Mandelkernen (Amygdala) bilden ein komplexes Netzwerk neuronaler Schaltkreise, das allerdings in den Details noch unverstanden ist.

Mit den ERC-Mitteln sollen nun emotionale Schaltkreise in diesem Netzwerk kartiert und untersucht werden, wie das Zusammenspiel einzelner Schaltkreiselemente entstehen. Dazu bedient man sich der Maus als eines experimentell zugänglichen Tiermodells, dessen Gehirnanatomie einen Vergleich mit dem Menschen zulässt. Mithilfe von Viren, die selektiv bestimmte Nervenzellen befallen, können fluoreszierende Proteine eingeschleust werden, um miteinander verschaltete Neuronen sichtbar zu machen. Die noch junge Methodik der <a href=http://de.wikipedia.org/wiki/Optogenetik>Optogenetik</a> erlaubt darüber hinaus, bestimmte Nervenzell-Gruppen mittels Licht an- und auszuschalten und zu untersuchen, wie sich dies auf den emotionalen Zustand und das Verhalten auswirkt.

 

 

Wulf Haubensak, IMP

September 11th

Hohe Auszeichnung für den Kunststoff-Cluster

Das über die Bundeslandgrenze Oberösterreich –  Niederösterreich hinweg gemeinsam agierende Clustermanagement des <a href=http://www.kunststoff-cluster.at>Kunststoff-Clusters</a> wurde mit dem Europäischen Gütezeichen "European Cluster Excellence Gold Label" ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wurde bisher erst an sechs Cluster-Initiativen vergeben.

 

Die beiden Clustermanager Christian Altmann (Clusterland Oberösterreich) und Harald Bleier (Ecoplus, Niederösterreich) hatten sich für die Teilnahme an dem erst in diesem Jahr von der Europäischen Kommission ins Leben gerufenen Assessment entschieden, um die eigenen Management-Fähigkeiten auf einen unabhängigen Prüfstand zu stellen. Beide Trägerorganisationen unterzogen sich daraufhin einer zweitägigen Evaluierung durch internationale Experten, in deren Rahmen 34 Indikatoren aus den Bereichen Strategieentwicklung, Management, Serviceangebote und Öffentlichkeitsarbeit überprüft wurden. Das Ergebnis: Der Kunststoff-Cluster erreichte 96 Prozent aller möglichen Punkte

Ziel des Gütezeichens ist es, die Professionalität von Clustermanagements zu steigern, sich mit anderen zu messen, voneinander zu lernen und Weiterentwicklungspotenziale aufzuzeigen. Den Unternehmen und Institutionen im Cluster wird damit aber auch die Möglichkeit gegeben, die Qualität ihrer Betreuung extern bewerten zu lassen. In Zukunft soll mit der Auszeichnung auch der  Zugang zu europäischen Forschungsförderungsprogrammen erleichtert werden.

Die beiden zuständigen Wirtschaftslandesräte Petra Bohuslav (Niederösterreich) und Viktor Sigl (Oberösterreich) zeigten sich hocherfreut angesichts der Auszeichnung und bekundeten, mit der bundesländerübergreifenden Zusammenarbeit auf dem richtigen Weg zu sein. Die Auszeichnung bewirke eine Steigerung des internationalen Bekanntheitsgrades der Kunststoff-Expertise in Österreich. Dadurch könne die Innovationskraft und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche gesteigert werden und branchenspezifische Interessen noch besser vertreten und gebündelt werden, so die beiden Landesräte in einer gemeinsamen Aussendung.

 

 

 

 

September 8th

Matthias Mann erhält Körber-Preis 2012

Mit Matthias Mann ist einer derjenigen Forscher mit dem <a href=http://www.koerber-stiftung.de>Körber-Preis 2012</a> ausgezeichnet worden, der maßgeblich dazu beigetragen hat, die Massenspektrometrie als Werkzeug der Proteomik zu etablieren. 2008 war es einem von ihm geleiteten Team zum ersten Mal gelungen, das gesamte Proteom eines Lebewesens zu bestimmen.

 

Manns Karriereweg verlief in hohem Grade interdisziplinär. Nach dem Studium der Mathematik und Physik in Göttingen wechselte er an den Fachbereich Chemical Engineering der Yale-Universität in New Haven, Connecticut. Im Rahmen seiner Dissertation war er an der Entwicklung der Elektrospray-Methode beteiligt, mit der es erstmals möglich war, Biopolymere ohne Fragmentierung in die Gasphase zu bringen und zu ionisieren, um sie einer massenspektrometrischen Untersuchung zugänglich zu machen. Sein Doktorvater John Fenn wurde dafür 2002 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.

Heute ist Mann Direktor am Max-Planck-Institut in Martinsried bei München und hat die Massenspektrometrie zur instrumentellen Grundlage der Proteomik, also der Erforschung der Gesamtheit der Proteine eines Organismus, gemacht. 2008 konnte ein von ihm geleitetes Forscherteam erstmals alle 4.400 Proteine einer Hefezelle zu bestimmen. Dasselbe für das Proteom des menschlichen Organismus zu tun, zu dessen Größe die Schätzungen stark auseinander gehen, ist Aufgabe des „Human Proteome Project“, an dem Mann beteiligt ist.

Und weil für die Auswertung proteomischer Daten ausgeklügelte Verfahren der Informationsverarbeitung erforderlich sind, hat Mann in seiner Arbeitsweise eine weitere Stufe der Interdisziplinarität erklommen: Die Körber-Stiftung bezeichnet ihn in ihrer Aussendung zur Preisvergabe konsequenterweise als Bioinformatiker.

 

Der Körber-Preis

Der Körber-Preis, der 2012 zum 28. Mal vergeben wird, zeichnet jährlich in Europa tätige Wissenschaftler für zukunftsträchtige Forschungsarbeiten in den Life Sciences und den Physical Sciences aus. Prämiert werden exzellente und innovative Forschungsansätze mit hohem Anwendungspotenzial auf dem Weg zur Weltgeltung. Mit Spitzenwissenschaftlern aus ganz Europa besetzte Auswahlgremien suchen nach geeigneten Kandidaten, über die dann ein Kuratorium unter dem Vorsitz von Peter Gruss, dem Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, entscheidet.

Der mit 750.000 Euro dotierte Körber-Preises 2012 wurde am 7. September von Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz im Hamburger Rathaus an Matthias Mann übergeben.

 

 

 

September 7th

Anker-Proteine regulieren Glucose-Stoffwechsel

Ein schwedisch-amerikanisches Forschungsteam hat eine neue Funktion der A-Kinase-Ankerproteine (AKAPs) und damit einen möglichen Angriffspunkt für die medikamentöse Behandlung von Stoffwechselerkrankungen entdeckt.

 

AKAPs sind eine Gruppe von strukturell unterschiedlichen Proteinen, deren gemeinsame Funktion die Bindung an eine Untereinheit der Proteinkinase A ist. Dieses Enzym bewirkt den Transfer einer Phosphat-Gruppe auf Proteine, die dadurch aktiviert werden können.  AKAPs können, wenn sie binden, die Proteinkinase A an bestimmten Stellen in der Zelle gleichsam einsperren und so die räumliche Verteilung der Aktivität des Enzyms innerhalb der Zelle beeinflussen. Wissenschaftler unter Federführung von John Scott von der University of Washington School of Medicine in Seattle entdeckten nun, dass AKAP 150, ein Vertreter der AKAPs, eine ähnliche Rolle auch für die Enzymgruppe der Phosphatasen spielen kann. Phosphatasen tun genau das Gegenteil von dem, was Kinasen tun: Sie spalten Phosphorsäure ab.

In dem sie die Phosphatasen-Aktivität koordinieren,  üben die AKAPs eine regulierende Wirkung auf den Glucose-Stoffwechsel aus und könnten daher auch von Bedeutung sein, wenn dieser, wie bei Diabetes, nicht in den gewohnten Bahnen verläuft.

 

Bestätigung im Tierversuch

Tatsächlich zeigte sich im Tierversuch, dass Mäuse, denen ein Gen für AKAP 150 fehlte, weniger Insulin in den Beta-Zellen der Langerhansschen Inseln erzeugten. Sie konnten aber gut mit geringen Mengen des Hormons umgehen, weil die Sensitivität gegenüber Insulin im Zielgewebe, dem Skelettmuskel, erhöht war. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass diese Effekte durch Interaktion einer Sequenz aus sieben Aminosäuren in dem Ankerprotein mit der Oberfläche des Phosphatase-Moleküls bewirkt werden.

Die Originalarbiet mit dem Titel „ Anchored phosphatases modulate glucose homeostasis“ ist im EMBO Journal erschienen. 

 

September 6th

Diapharm koordiniert GMP-Audits von DSM

Die <a href=http://www.dsm.com/de_DE/html/dfca/dfca_home.htm>DSM</a>-Sparten „Nutritional Products“ und „Pharmaceutical Products“ lassen ihre GMP-Audits gebündelt vom Dienstleister <a href=http://www.diapharm.com>Diapharm</a> durchführen. Den Anfang auf dem Pharma-Sektor machte ein Audit im DSM-Werk in Linz.

 

Europäische und US-amerikanische Regularien schreiben pharmazeutischen Unternehmen und ihren Zuliefereren Auditierungen nach Richtlinien der „Good Manufacturing Practice“ (GMP) vor. Für den niederländischen Chemiekonzern DSM sind der Pharma- und der Lebensmittelbereich im vergangen Jahrzehnt zu bedeutenden Märkten geworden. Angesichts einer Vielzahl an notwendigen Audits an vielen verschiedenen Standorten des Unternehmens entschied man sich nun dafür, diese Aktivitäten effizienter zu strukturieren.

Erfahrungen mit Diapharm hatte man bereits 2011 an den Produktionsstandorten Sisseln (Schweiz) und Village-Neuf (Frankreich) gesammelt. Stephan Heck, Direktor der DSM Nutritional Products AG, zeigte sich daraufhin überzeugt, mit dem Dienstleister einen Partner gefunden zu haben, der nicht nur die gesetzlichen Anforderungen erfülle, sondern auch den darüber hinausgehenden schweizerischen Qualitätsansprüchen gerecht werde.

Nun werden an den Standorten in Grenzach (Deutschland), Dalry (UK) und Linz (Österreich) von Diapharm Audits unter anderem der Herstellung der Vitamine B1, B2, B5, B6, C, D3 sowie von mehrfach ungesättigten Fettsäuren und pharmazeutischen Wirkstoffen koordiniert. Der Pharma-Dienstleister bündelt dafür die individuellen Überwachungs-Anforderungen pharmazeutischer Unternehmen und koordiniert entsprechende GMP-Audits.

 

 

 

 

September 4th

Wachstumsmarkt Medizintechnik-Polymere

Nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens <a href=http://www.frost.com/prod/servlet/frost-home.pag>Frost & Sullivan</a> könnte der westeuropäische Markt der Polymere für medizinische Geräte von derzeit 602 Millionen Euro bis zum Jahr 2018 auf 1.075 Millionen Euro wachsen. Immer öfter werden Glas und Metalle durch hochspezifische Kunststoff-Entwicklungen ersetzt.

 

Schon heute sind in vielen Fällen Kunststoffe das Mittel der Wahl für viele medizinische Applikationen, etwa wenn eine hohe Chemikalien- und Schlagbeständigkeit gefordert ist oder spezielle Anforderungen an Schläuche, Klebstoffe oder Materialien für die Wundbehandlung gestellt werden. Der Trend zu Miniaturisierung und tragbaren Geräten, vor allem für den Heimpflegebereich, gibt dem Einsatz von Polymeren weiteren Auftrieb.

Tridisha Goswami, Research Analyst bei Frost & Sullivan, sieht in der Medizintechnik einen im Vergleich zu Automobil- oder Baubranche zwar kleinen, doch hoch lukrativen Markt, der darüber hinaus weniger Parallelitäten mit den Konjunkturzyklen zeigt. Aufgrund der starken Regulation und des zunehmenden Kostendrucks von Seiten staatlicher Gesundheitssysteme sei dennoch mit einem härter werdenden Wettbewerb zu rechnen. Goswami sagt daher das Entstehen von Marktteilnehmern mit diversifizierten Produktlinien und „Alles-aus-einer-Hand-Lösungen“ voraus, die Qualitätsprodukte für viele verschiedene Anwendungsbereiche anbieten.

 

Die Studie

Die Marktstudie, die PVC, Silikone, Polystyrole, thermoplastische Elastomere sowie technische und Hochleistungspolymere umfasst, ist unter dem Titel „Western European Market for Polymers in Medical Devices“ erschienen.

 

 

 

September 3rd

Anton Paar: Mitarbeiter profitieren von Innovation

Die <a href=http://www.anton-paar.com>Anton Paar GmbH</a>, ein Hersteller von Mess- und Analysegeräten für Industrie- und Forschungslabors, wurde zum steirischen Landessieger der Initiative „Arbeitsplätze durch Innovation“ gekürt. Mit der Auszeichnung werden österreichische Unternehmen geehrt, die durch Innovationen eine besonders gute Unternehmens- und Beschäftigungsentwicklung erreicht und für ihre Mitarbeiter hochwertige Arbeitsbedingungen geschaffen haben.

 

Die Auszeichnung wurde von Geschäftsführer Friedrich Santner im Rahmen eines Festaktes am Firmensitz von Anton Paar in Graz am 3. September 2012 aus den Händen von Innovationsministerin Doris Bures, Landeshauptmann Franz Voves,  dem sterischen AK-Präsidenten Walter Rotschädl und FFG-Geschäftsführer Klaus Pseiner entgegengenommen. Bures sprach davon, jene Unternehmen vor den Vorhang holen zu wollen, die konsequent auf Technologie und Innovation setzen, aber auch ihren Mitarbeitern Chancen für ihre Weiterentwicklung bieten würden.

 „Für das Unternehmen Anton Paar ist es wichtig, dass der Mensch im Mittelpunkt steht. Unsere Mitarbeiter sind mit ihrer Kompetenz, ihrem Fachwissen, ihrem Innovationsgeist und ihrem Engagement der wichtigste Erfolgsfaktor für Anton Paar“, betonte Santner. Innovation finde dabei nicht nur in der Forschung und Entwicklung statt, auch organisatorische Abläufe müssten kontinuierlich erneuert werden.

 

Über Anton Paar

1922 als Ein-Mann-Betrieb vom Schlosser Anton Paar gegründet, avancierte der Präzisionsmesstechnikhersteller über die Jahre zu einem weltumspannenden Hightech-Unternehmen und erzielte 2011 einen Rekordumsatz von 155 Millionen Euro. Bei Geräten zur Dichte- und Konzentrationsmessung, für die Rheometrie und die Bestimmung von CO2 zählt man zu den weltweit führenden Anbietern.  Zum Meilenstein für das Unternehmen wurde die Entwicklung des ersten digitalen Dichtemessgerätes mit Biegeschwinger in den späten 60er-Jahren. Zuletzt beschäftigte das Unternehmen weltweit mehr als 1.500 Mitarbeiter, 800 davon am Firmensitz in Graz.

 

 

 

 

 

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