Archive - Jan 2012

January 31st

Deutsche Kunststoffindustrie stagniert auf hohem Niveau

Eine <a href=http://www.kiweb.de>aktuelle Umfrage</a> unter deutschen Unternehmen der Kunststoff-Erzeugung, -Distribution und -Verarbeitung sowie des Kunststoff-Maschinenbaus zeigt nach einem sensationellen ersten Halbjahr eine abgeflachte Geschäftsentwicklung seit Juli 2011.

Dies berichtet der Branchendienst „KI – Kunststoff Information“ als Ergebnis seiner aktuellen Umfrage zur Kunststoff-Konjunktur, an der sich 484 Unternehmen beteiligt haben. 32 Prozent aller Unternehmen beurteilen die Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte mit „schlechter als in den ersten sechs Monaten 2011“, während 29 Prozent eine Verbesserung melden.

In einzelnen Teilbranchen zeigt sich jedoch ein differenziertes Bild: Aus der Kunststoffverarbeitung überwiegen die positiven Meldungen, der Kunststoffmaschinenbau zeigt sich sehr stabil. Kunststofferzeugung und -distribution aber berichten in der Mehrzahl über eine negative Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte. Die Beschäftigung ist von Juli bis Dezember im erwarteten Umfang gestiegen. 39 Prozent der Befragten verzeichneten Zuwächse, 12 Prozent verringerten ihre Beschäftigtenzahl.

 

Erwartungen für 2012

Für die erste Jahreshälfte 2012 sind die Erwartungen der Branche insgesamt wieder positiver. 31 Prozent rechnen mit besseren Geschäften, während die Zahl derjenigen, die schlechtere Geschäfte erwarten, auf 19 Prozent sinkt. Am optimistischsten zeigen sich Kunststofferzeugung und -distribution, die Erwartungen der Kunststoffverarbeitung entsprechen dem Branchentrend. Schlusslicht ist der Kunststoffmaschinenbau, wo über 50 Prozent mit einer negativen Geschäftsentwicklung rechnen.

  

ABB übernimmt US-Elektrotechnik-Anbieter

Der Schweizer Elektrotechnik-Konzern <a href=http://www.abb.com>ABB</a> übernimmt <a href=http://www.tnb.com>Thomas & Betts</a>, den derzeit größten Anbieter von Niederspannungsprodukten in Nordamerika. Die beiden Unternehmen ergänzen sich vor allem durch ihre Vertriebsstärke auf verschiedenen Kontinenten.

ABB erhält durch die Akquisition Zugang zu den mehr als 6.000 Händlerstandorten von Thomas & Betts in Nordamerika. Umgekehrt bringt das Schweizer Unternehmen seine etablierten Vertriebskanäle in Europa und Asien ein. Die Niederspanungskomponenten der Amerikaner werden zudem das ABB-Portfolio in der Niederspannungs-, Regel- und Messtechnik ergänzen.

Der Übernahmepreis von 3,9 Milliarden US-Dollar oder 72 US-Dollar pro Aktie entspricht einem Aufschlag von 24 Prozent auf den Schlusskurs der Thomas & Betts-Aktie vom 27. Jänner. Die Transaktion unterliegt noch der Zustimmmung der Aktionäre von Thomas & Betts, die Verwaltungsräte beider Unternehmen haben dem Deal zugestimmt. 

Danfoss eröffnet Innovationszentrum für die Lebensmittelbranche

Danfoss, einer der führenden Lieferanten von Antriebslösungen für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, hat in Bruchsal (Baden-Württemberg) ein Innovationszentrum für „Food, Beverage & Packaging“ eröffnet.

Die neue Einheit soll Fachleute aus der Motor- und Servotechnik, aus der Frequenzumrichtertechnik sowie aus der Steuerungstechnik zusammenbringen, um an interdisziplinären Lösungen zu arbeiten, die den besonderen Anforderungen der Branche, etwa bezüglich Hygiene und Umgebungsbedingungen, gerecht werden. Darüber hinaus stehen in Bruchsal spezielle Testmöglichkeiten zur Verfügung, um die neuen Systeme gleich an Ort und Stelle prüfen und optimieren zu können.

Danfoss ist seit langem für die Lebensmittelindustrie tätig. Bereits 1968 wurden die ersten in Serie gefertigten Frequenzumrichter von einer Brauerereikette eingesetzt. Neuheiten für die Branche, die in Produktion, Verarbeitung, Verpackung und Distribution zum Einsatz kommen, werden von 27. bis 30. März auch auf der Fachmesse „Anuga FoodTec“ in Köln gezeigt. 

January 28th

Lonza-CEO Stefan Borgas muss das Unternehmen verlassen

Der Verwaltungsrat der <a href=http://www.lonza.com>Lonza AG</a> ist auf der Suche nach einem neuen Konzernleiter, CEO Stefan Borgas muss das Unternehmen verlassen. Der Auftragshersteller von chemisch und biotechnologisch produzierten Inhaltsstoffen verzeichnete 2011 Einbußen bei EBITDA und operativem Ergebnis.

 

In seiner Präsentation der Jahresbilanz sprach Verwaltungsratspräsident Rolf Soiron von einem „kontinuierlichen Wandel“, den Borgas eingeleitet habe und von dessen „wertvollen Beiträgen“  für das Unternehmen. Gleichwohl müsse nun eine Periode der Fokussierung und der Verbesserung der Kapitalerträge kommen, was den Verwaltungsrat dazu bewogen habe, einen Wechsel in der Geschäftsleitung herbeizuführen. Ein neuer CEO wird nun intern und extern gesucht, bis er gefunden ist, führt Soiron selbst die Geschäfte von Lonza.

Ein knapper Umsatzzuwachs von 0,4 Prozent auf 2,692 Milliarden Schweizer Franken wurde durch die Akquisition des US-Biozid-Herstellers Arch Chemicals erkauft, die aber auch einen Rückgang des EBITDA um 16,5 Prozent auf 537 Millionen Schweizer Franken und des EBIT (Ergebnis aus operativen Aktivitäten) um 30,2 Prozent auf 261 Millionen Schweizer Franken mit sich brachte. Zu diesem Rückgang habe aber auch der starke Franken beigetragen, der Lonza 84 Millionen Schweizer Franken an Betriebsgewinn gekostet habe.

Einen Wechsel wird es auch im Verwaltungsrat selbst geben. Julia Higgins scheidet statutengemäß aus dem Gremium aus. Neu hinzu kommen sollen mit der Generalversammlung am 3. April Margot Scheltema, früherer Finanzvorstand von Shell Nederlend und nun Vizepräsidentin der Triodos Bank sowie Jörg Reinhardt, Vorstandsvorsitzender von  Bayer Healthcare.

 

  

January 20th

Österreichischer Streit um chinesische Patente

Zwischen der <a href=http://www.lenzing.com>Lenzing AG</a> und dem oberösterreichischen Ingenieurbüro <a href=http://www.onea.at>One-A</a> ist ein Patentrechtsstreit entbrannt. Stein des Anstoßes ist ein Engineering-Auftrag des chinesischen Unternehmens Baoding Swan Ltd. an One-A. Österreichischer Streit um chinesische Patente <% image name="Shanghai_logo" %> <small><b>Die Lenzing AG</b>, die in Shanghai und Hongkong selbst Produktionsstandorte betreibt, hat das oberösterreichische Engineering-Unternehmen One-A wegen Beihilfe zur Verletzung chinesischer Patente geklagt. </i>Bild: Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd. </i></small> Lenzing beschuldigt das Ingenieurbüro, auf patentrechtlich geschützte Lyocell-Spinntechnologie zurückgegriffen zu haben. Beweise seien im Zuge einer Hausdurchsuchung in den Büros des Engineering-Unternehmens in Vöcklabruck gefunden worden, hieß es in einer Aussendung. Der oberösterreichische Konzern beruft sich dabei auf Verfahrenspatente zur Lyocell-Spinntechnologie (mithilfe derer Cellulosefasern direkt aus einer Zellstoff-Lösung hergestellt werden), die das Behandeln der Spinnlösung in einem speziellen Gas- und Luftstrom nach dem Formen im Spinnwerkzeug betreffen. Lenzing klagte beim Handelsgericht Wien, das Verfahren führte zu einem Teilerfolg: Für drei von fünf eingeklagten Patenten bekam man recht und konnte eine einstweilige Verfügung erwirken, die One-A die Verwendung der beschriebenen Technologie in dem Engineering-Projekt untersagt. Rechtskräftig ist diese aber noch nicht, da beide Kontrahenten in die zweite Instanz gingen. <b>One-A: Kein Patent verletzt</b> One-A-CEO Stefan Robert Zikeli bestritt in einem Gespräch mit dem Chemiereport, Schutzrechte von Lenzing verletzt zu haben, da man eigene Patente auf dem Gebiet der Lyocell-Technologie angemeldet habe und auf deren Grundlage tätig sei. Die von Lenzing eingeklagten Patente seien in China angemeldet worden, die korrespondierenden österreichischen Patente seien bereits 2006 bzw. 2009 erloschen. Und in China sei bereits eine Nichtigkeitsbeschwerde gegen die klagsgegenständlichen Patente eingebracht worden. Überdies könne ein Verfahrenspatent von einem Anlagenbau-Unternehmen gar nicht verletzt werden, da es nicht selbst nach einem solchen Verfahren produziere. One-A vertrete daher die Rechtsmeinung, dass ein österreichisches Gericht für diese Sache gar nicht zuständig sei. <b>Lenzing: Wegen Beihilfe zur Patentverletzung geklagt</b> Dass es bei dem Rechtsstreit um chinesische Patente handelt, bestätigte auf Anfrage des Chemiereport Lenzing-Unternehmenssprecherin Angelika Guldt. Man habe One-A wegen Beihilfe zur Verletzung chinesischer Patente verklagt – dass das in Österreich möglich sei, habe auch das auf Patentstreitsachen spezialisierte Gericht in Wien so gesehen. Das Gericht habe in diesem Fall auf der Basis chinesischer Gesetz entschieden, das sei in internationalen Regelungen auch so vorgesehen. Auch sei Lenzing der Meinung, dass ein Engineering-Unternehmen Patente durch unterstützende Handlungen verletzen könne. Dazu gebe es, je nach nationaler Rechtslage die Tatbestände der Beihilfe zur Patentverletzung oder der mittelbaren Patentverletzung. Die Verhandlung in zweiter Instanz könnte also noch einiges an Spannung zu bieten haben.

January 18th

Pflanzenschutz-Markt profitiert von Entwicklung der Landwirtschaft

Landwirtschaftliche Produkte erzielen derzeit gute Preise, was den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln lukrativer werden lässt. Bayer Crop Science begegnet dem wachsenden Markt mit geeigneten Wirkstoffkombinationen. 

Noch vor fünf Jahren saß die österreichische Landwirtschaft auf Weizenbergen, die erzielbaren Preise waren niedrig. Damals fand eine Maßnahme innerhalb des „Österreichischen Programms für umweltgerecht Landwirtschaft“ (ÖPUL) relativ viel Zuspruch bei den Landwirten: Verzichtet man beim Getreideanbau auf den Einsatz von Fungiziden (und nimmt die zu erwartenden Ertragseinbußen in Kauf) erhält man pro Hektar eine Prämie von 25 Euro. 2012 laufen diese auf fünf Jahre eingegangenen Verpflichtungen aus. Rudolf Purkhauser, Marketing-Leiter von Bayer Crop Science Österreich, rät den Bauern daher, nun aus dem Fungizidverzicht auszusteigen: Angesichts der zu erwartenden Entwicklung der Getreidepreise würde die durch den Einsatz der Fungizide erzielte Ertragssteigerung den Wegfall der Fördersumme leicht wettmachen.

Fertigformulierungen mehrerer Wirkstoffe

Technologisch geht der Haupttrend bei Bayer in Richtung Kombination bewährter Wirkstoffe zu Gesamtpaketen: So wurde beispielsweise das Getreidefungizid Prothioconzol mit dem 2011 erstmals präsentierten Wirkstoff Bixafen (der fungizide Wirkung mit positiven Effekten auf das Biomasseproduktion verbindet) und dem seit Längerem bekannten Spiroxamin kombiniert. Auch das unter dem Namen „Andiamo maxx“ angebotene Produkt stellt eine Kontaktherbizid-Wuchsstoff-Fertigformulierung dar. Und im Weinbau hat man die beiden bisher auf dem österreichischen Markt erfolgreichsten Produkte „Profiler“ (ein Fungizid gegen Peronospora) und „Flint max“ (gegen echten Mehltau) zu einem Profiset verbunden. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedsunternehmen der Industriegruppe Pflanzenschutz im Fachverband der chemischen Industrie hat Bayer Crop Science eine Kampagne zum sachgerechten Umgang mit Pestiziden gestartet, die der Vermeidung von Punkteinträgen in Grund- und Oberflächenwässer dienen sollen. Mit einem Kurzfilm und einem zugehörigen Folder will man mehr Bewusstsein bei den Anwendern schaffen.

Phase III abgeschlossen: GSK plant Einreichung von Relovair gegen COPD

<a href=http://www.glaxosmithkline.at>Glaxo Smith Kline</a> (GSK) und Theravance haben Phase-III-Studien für das Präparat „Relovair“ (Wirkstoffe Fluticasonfuorat und Vilanterol) zur Bekämpfung der chronisch-obstruktiven pulmonalen Erkrankung (COPD) abgeschlossen. Die Einreichung für die Zulassung in Europa und den USA ist für Mitte 2012 geplant. <% image name="InderPipeline" %> <small><b>Neues Präparat in der Pipeline:</b> GSK plant den Zulassungsantrag für Relovair gegen COPD für Mitte 2012 <i>Bild: Wikipedia-User ulrichulrich/Creative-Commons-Lizenz 3.0</i></small> COPD ist vor alle durch die drei Leitsymptome Husten, Auswurf und Atemnot (die „AHA-Symptome“) gekennzeichnet. Das Fortschreiten der Krankheit geht meist mit einer sogenannten Exazerbationen, über die gewöhnlichen Tagesschwankungen hinausgehenden Verstärkungen der Symptomatik einher, die eine Intensivierung der Behandlung erforderlich machen. <b>Ergebnisse des COPD-Studienprogramms</b> Zu dem von GSK und Theravance verfolgten Studienprogramm zählten aus diesem Grund zwei sich wiederholende 52-wöchige Exazerbationsstudien, in die jeweils 1.620 Patienten randomisiert wurden. Diese Studien wurden durchgeführt, um jede der drei Dosierungen von Fluticasonfuorat/ Vilanterol (FF/VI), nämlich 200/25µg, 100/25µg und 50/25µg, mit VI 25µg stufenweise zu vergleichen. Begonnen wurde mit der höchsten Dosierung. In beiden Studien zeigten alle Dosierungen von FF/VI eine Reduktion der jährlichen Rate an moderaten bis schweren Exazerbationen im Vergleich zu VI alleine. In der ersten Studie war die Reduktion in allen Dosierungen statistisch signifikant. In der zweiten Studie waren die Reduktionen mit der höchsten und niedrigsten Dosierung statistisch nicht signifikant. Eine vierwöchige Studie zur Lungenfunktion an 54 Patienten zeigte, dass in allen Dosierungen von FF/VI der FEV1-Mittelwert versus Placebo signifikant ansteigt. In einer 12-wöchigen Überlegenheitsstudie, einmal täglich FF/VI 100/25 µg verglichen mit „Seretide“ (Wirkstoffe Fluticason Propionate/Salmeterol) 500/50µg zweimal täglich, verfehlte FF/VI den vordefinierten Grenzwert für Überlegenheit im 24 Stunden FEV1 (p=0.282). Es zeigte sich kein statistischer Unterschied zwischen FF/VI und FP/SAL. GSK plant eine globale Einreichung in der Dosierung FF/VI 100/25µg für COPD ab Mitte 2012. Phase III abgeschlossen: GSK plant Einreichung von Relovair gegen COPD

January 17th

Sabic: Zwei neue Werke für medizinische Kunststoffe

Das Gesundheitswesen wird ein zunehmend wichtiger Markt für Kunststoffproduzenten. Um den regionalen Bedarf besser abdecken zu können, hat <a href=http://www.sabic-ip.com>Sabic</a> deshalb zwei Werke in Südamerika auf diese Märkte ausgerichtet und nun die entsprechende Zertifizierung durch die FDA erhalten. <% image name="SABICWerkWeb" %> <small><b>Das Sabic-Werk in Campinas (Brasilien)</b> ist eine von zwei südamerikanischen Produktionsstätten, die die FDA-Zertifizierung für medizintechnisch einsetzbare Kunststoffe erhalten haben. <i>Bild: Sabic</i></small> Das Marktanalyse-Unternehmen Espicom Health Intelligence prognostizierte für die Gesundheitsmärkte der acht lateinamerikanischen Länder Brasilien, Mexiko, Argentinien, Chile, Venezuela, Peru, Kolumbien und Kuba eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 4,6 Prozent zwischen 2008 und 2013. Das Marktvolumen könnte dadurch auf 9,2 Milliarden US-Dollar ansteigen. Für den Kunststoffhersteller Sabic war diese Dynamik der Anlass dafür, die Produktion von biokompatiblen Materialien (beispielsweise Polycarbonate der Marke „Lexan HP“) durch zusätzliche Werke in Brasilien und Argentinien auszubauen. <b>Biokompatible Materialien für regionale Märkte</b> Für die Produktionsanlagen in Campinas (Brasilien) und Tortuguitas (Argentinien) konnte man nun die Zertifizierung der US- Food & Drug Administration (FDA) erhalten und ist so bei der Abdeckung des regionalen Bedarf von Herstellern medizinischer Geräte nicht auf Importe aus Europa, den USA oder Singapur angewiesen. Sabic erwartet sich von der Zertifizierung eine deutliche Verkürzung der Lieferzeiten biokompatibler Kunststoffe in Lateinamerika. Um den Zulassungsprozess für seine Kunststofftypen zu beschleunigen hat der saudi-arabische Chemiekonzern eine unternehmenseigene Richtlinie für Healthcare-Produkte entwickelt. Die Richtlinie sieht unter anderem eine Bewertung hinsichtlich Bioverträglichkeit vor und garantiert, dass die Materialien immer nach derselben Formulierung hergestellt werden. Sabic: Zwei neue Werke für medizinische Kunststoffe

January 16th

Mangelnde Akzeptanz: BASF konzentriert Gentechnik-Aktivitäten auf Amerika

Die <a href=http://www.basf.com>BASF</a> wird ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der Pflanzenbiotechnologie künftig auf Nord- und Südamerika konzentrieren und die Standortpolitik dieser Ausrichtung anpassen. In Europa fehle die entsprechende Akzeptanz für eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts, so Vorstand Stefan Marcinowski. Mangelnde Akzeptanz: BASF konzentriert Gentechnik-Aktivitäten auf Amerika <% image name="1_1_1_0_Agricultural-Center-Limburgerhof" %> <small><b>Die Zentrale des BASF-Unternehmensbereichs Plant Science</b> zieht von Limburgerhof (Rheinland-Pfalz, Bild) nach Raleigh, North Carolina. <i>Bild: BASF</i></small> Aus unternehmerischer Sicht sei es daher nicht sinnvoll, in die Kommerzialisierung für den europäischen Markt zu investieren. Die Entwicklung aller Produkte, die ausschließlich auf den europäischen Markt ausgerichtet sind, wird daher gestoppt, bereits eingeleitete Zulassungsprozesse aber fortgeführt. <b>Deutliche Schnitte in Europa</b> Diesen Entscheidungen hinsichtlich Produktportfolio wird auch die Standortpolitik folgen: Die Unternehmenszentrale von BASF Plant Science wird vom deutschen Limburgerhof nach Research Triangle Park nahe Raleigh, North Carolina, verlegt. Von den derzeit 157 Mitarbeitern, die für diesen Unternehmensbereich in Limburgerhof arbeiten, sollen nur elf erhalten bleiben, die sich dann etwa mit Regulierungsfragen in Europa beschäftigten. Die ebenfalls am Standort befindlichen Aktivitäten des Unternehmensbereichs Crop Protection der BASF sind von den Maßnahmen nicht betroffen. Ganz geschlossen werden die Standorte in Gatersleben (Deutschland; 57 Mitarbeiter) und Svalöv (Schweden; sechs Mitarebeiter). 123 Positionen sollen von den deutschen Standorten nach Raleigh transferiert werden, den von der Streichung der europäischen Stellen betroffenen Mitarbeitern sollen, soweit das möglich ist, Jobs innerhalb der BASF-Gruppe angeboten werden. Ausgebaut werden hingegen die BASF-Forschungsstandorte bei Metanomics in Berlin und Crop Design in Gent. Begründet wird dies mit den dort ansässigen Forschungsinstituten von Weltruf.

Wirtschaft wächst, Emissionen steigen

Die Treibhausgasemissionen haben von 2009 auf 2010 um rund 4,9 Millionen Tonnen zugenommen. „Schuld“ sind die bessere Konjunktur und der kalte Winter. Wirtschaft wächst, Emissionen steigen <% image name="THGBilanz2010_Web" %> <small><b>„Inakzeptabel“</b> ist laut Umweltminister Nikolaus Berlakovich (rechts, mit dem Geschäftsführer des Umweltbundesamtes, Georg Rebernig) die Treibhausgasbilanz des Jahres 2010 und nach Auffassung der Opposition seine Klimapolitik. <i> Foto: BMLFUW/Bernhard Kern</i></small><p> Im Jahr 2010 wurden in Österreich rund 84,6 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente emittiert, um 4,9 Millionen Tonnen mehr als 2009. Das zeigt die heute präsentierte Treibhausgas-Bilanz des <a href=http://www.umweltbundesamt.at target=“_blank“>Umweltbundesamtes (UBA)</a>. Unter Berücksichtigung der Forstbilanz (Waldzuwachs minus Entwaldung) liegen die österreichischen Emissionen um 15,1 Millionen Tonnen über dem klimapolitischen Ziel Österreichs aus dem Kiotoprotokoll, das sich auf 68,8 Millionen Tonnen beläuft. Laut UBA ist dieses Ergebnis auf das Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent und den kalten Winter zurückzuführen. Für 2011 liegen noch keine seriösen Zahlen vor. Allerdings dürften die Emissionen etwa auf dem Niveau des Jahres 2010 gelegen sein, sagte UBA-Geschäftsführer Georg Rebernig auf Anfrage. <br> Die wichtigsten Wirtschaftsbereiche verzeichneten 2010 sämtlich steigende Emissionen. Im Sektor Industrie erhöhten sich diese konjunkturbedingt um 1,8 Millionen Tonnen auf 24,7 Millionen Tonnen. Die Industrie ist damit der größte Emittent von Treibhausgasen. Das wirtschaftliche Wachstum spiegelt sich auch in den Emissionen des Energiesektors wieder, die um 1,4 Millionen Tonnen auf 14,3 Millionen Tonnen anwuchsen. Somit ist die Energiewirtschaft der drittgrößte Emittent Österreichs. Die im Vergleich zu 2009 schlechtere Wasserführung der Flüsse führte dazu, dass die Elektrizitätswirtschaft mehr Strom in thermischen Kraftwerken erzeugen musste, um ihre Kunden zu versorgen. Allerdings sind die Emissionen der Industrie und der Energiewirtschaft größtenteils durch deren Teilnahme am Handel mit Emissionszertifikaten abgedeckt, sodass sich die Auswirkungen auf die Treibhausgasbilanz in Grenzen halten. <br> Anders ist die Lage im Verkehrssektor, der zwischen Industrie und Energiewirtschaft an zweiter Stelle liegt. Die Emissionen in diesem Bereich sind um 0,6 Millionen Tonnen auf 22,5 Millionen Tonnen angewachsen, was das UBA auf „eine verstärkte Nachfrage nach Gütertransportleistung“ zurückführt. Um 1,1 Millionen Tonnen angewachsen sind die Emissionen im Bereich Raumwärme. Laut UBA ist dies dem „kältesten Winter seit 1996“ geschuldet. <br> Gesunken sind die Emissionen lediglich in zwei Bereichen, um 0,2 Millionen Tonnen in der Landwirtschaft und um 0,1 Millionen Tonnen in der Abfallwirtschaft. <p><b>84 Millionen Euro mehr</b><p> Auf den Kioto-Erfüllungszeitraum 2008 bis 2012 hochgerechnet, würde sich damit eine Differenz zum Kiotoziel von insgesamt etwa 71 Millionen Tonnen ergeben. Von diesen sind rund 47,5 Millionen Tonnen durch den Kauf von Emissionszertifikaten im Rahmen der sogenannten „flexiblen Mechanismen“ des Kiotoprotokolls gedeckt. Die Lücke würde sich damit auf rund 23,5 Millionen Tonnen belaufen. An der Leipziger Energiebörse EEX wurden entsprechende Zertifikate heute um 3,62 Euro gehandelt, woraus sich gegenüber den bisher veranschlagten 532 Millionen Euro zusätzliche Kosten von etwa 85 Millionen Euro errechnen. Insgesamt würden die Zertifikatskäufe für die Erfüllung des Kiotoziels nach derzeitigem Stand also mit etwa 620 Millionen Euro zu Buche schlagen. <p><b>„Inakzeptable Bilanz“</b><p> Umweltminister Nikolaus Berlakovich nannte die Treibhausgasbilanz 2010 „inakzeptabel“ und fügte hinzu: „Wir müssen deutlich besser werden, unsere Anstrengungen verstärken und vom europäischen Schlusslicht ins Spitzenfeld kommen.“ Als Mittel dazu nannte der Minister das Ende 2011 beschlossene Klimaschutzgesetz, auf Grundlage dessen verbindliche Emissionsreduktionsziele für die Jahre 2013 bis 2020 festgelegt werden sollten. Sechs Arbeitsgruppen tagten bereits, sagte Berlakovich. Angesichts der weiter steigenden Emissionen im Verkehrssektor müsse der Agrokraftstoff E10 noch im Herbst des heurigen Jahres eingeführt werden. Die diesbezüglichen Gespräche mit der Industrie seien im Gange. Allerdings schloss Verkehrsministerin Doris Bures die E10-Einführung bereits mehrfach aus. Sie verwies auf die umstrittene Umweltbilanz des Stoffes sowie auf wachsende Skepsis auf EU-Ebene, was die Klimaverträglichkeit von Agrokraftstoffen betrifft. <p><b>„Politisches Scheitern“</b><p> Die Umweltsprecherin der Grünen, Christiane Brunner, bezeichnete die Treibhausgasbilanz 2010 in einer Aussendung als „verheerend“ und übte heftige Kritik an Berlakovich. Dieser habe „in den letzten Jahren keine wirksamen Klimaschutzmaßnahmen zustande gebracht.“ Ähnlich äußerte sich FPÖ-Umweltsprecher Norbert Hofer. Dessen Beharren auf der Einführung von E10 noch im Herbst 2012 sei „ein Offenbarungseid politischen Scheiterns“. <i>kf</i>

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