Archive - Aug 2012

August 31st

Jenseits des Zitationsindex

<a href=http://www.researchgate.net>Research Gate</a>, ein soziales Netzwerk für Wissenschaftler, hat eine neuartige Metrik zur Messung der wissenschaftlichen Reputation eingeführt. „RG Score“ basiert auf einem interaktiven Bewertungssystem, das alle Etappen des Forschungsprozesses mit einbezieht.

 

Anders als bei den meist benutzten Bewertungssystemen, ist die Beurteilung eines Wissenschaftlers innerhalb der in Research Gate abgebildeten wissenschaftlichen Community nicht allein auf Publikationen in Fachmagazinen mit mehr oder weniger hohen „Impact-Faktoren“ beschränkt. Wissenschaftler nutzen die Plattform auch um Informationen zu veröffentlichen, die in Zeitschriften keinen Platz finden – Rohdaten, Grafiken, Ergebnisse von Experimenten, die nicht so ausgegangen sind, wie man sich das erhofft hat. Andere Forscher können so nicht nur von der zur Verfügung gestellten Information profitieren, sondern auch zeitnahes Feedback geben – und dieses Feedback wird nun für die Erstellung des RG Scores genutzt. Ebenso wird eingerechnet, wie viele und welche Wissenschaftler den Aktivitäten eines Nutzers auf der Plattform folgen.

Das Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen begleitet die Einführung der neuen Maßzahl wissenschaftlich. Miriam Meckel, die dort eine Professur für Corporate Communication innehat, hält es für wichtiger, dass sich Wissenschaftler nicht auf eindimensionale Erfolgsmaße reduzieren lassen. Soziale Medien würden neue Möglichkeiten bieten, den Impact von Forschern in der sozialen Interaktion zwischen Wissenschaftlern abzubilden. Im Rahmen eines Pilotprojekts werden Angehörige des Profilbereichs „Business Innovation“ den RG Score sowie weitere Maße der Interaktion im Forschungsnetzwerk nutzen und prüfen, wie sie in der Zukunft zur Evaluierung der wissenschaftlichen Leistung eingesetzt werden können.

 

Über Research Gate

Research Gate wurde im Mai 2008 von den Virologen Ijad Madisch und Sören Hofmayer gemeinsam mit dem IT-Spezialisten Horst Fickenscher mit dem Ziel gegründet, ein professionelles Netzwerk für Wissenschaftler zu schaffen. Heute nutzen rund 1,9 Millionen Forscher die Plattform, um Publikationen auszutauschen, Daten veröffentlichen, sich zeitnah zu schwierigen Fragen beraten und ihre Arbeit gegenseitig zu bewerten.  Im Februar 2012 schloss Research Gate bereits zweite Finanzierungsrunde ab. Zu den Investoren zählen unter anderem PayPal-Mitbegründer Luke Nosek von Founders Fund, LinkedIn-Mitbegründer Matt Cohler von Benchmark Capital und Accel Partners. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Berlin und einen weiteren Standort in Cambridge, Massachusetts.

 

 

August 30th

Unternehmensverbund für die Kunststoffanalytik

Die Unternehmen Mettler Toledo, CEM, Lauda, Retsch und Waldner – allesamt Anbieter auf dem Gebiet der Kunststoffanalytik – haben sich zum Verbund „Gute Polymer-Praxis“ zusammengeschlossen. Auf der Fachmesse „Fakuma“ wird man in einem gemeinsamen Labor Methoden und Laborausstattung präsentieren.

 

Die Bandbreite, die in diesem Vorführlabor gezeigt werden soll, ist groß: Instrumente für die Dynamische Differenzkalorimetrie (englisch DSC) zur Analyse von bisher unbekannten Kristallisations- und Reorganisationsvorgängen, Equipment für die Bestimmung der Restfeuchte in Kunststoffgranulaten oder des Füllstoffgehaltes in Compounds, Hilfsmittel für die Extraktion von Additiven und den Aufschluss von Kunststoffen zur Element- und Schwermetallbestimmung, Viskositätsmessgeräte , Mühlen, Siebmaschinen  - bis hin zum Labormöbel wird alles vertreten sein.

Die Angebote der beteiligten Unternehmen ergänzen sich dabei gut: Mettler Toledo bietet für die Kunststoffbranche Geräte für die thermische Analyse, aber auch Refraktometer und Dichtemessgeräte an, CEM ist auf Aufschlussverfahren, Feuchte- und Feststoffmessungen spezialisiert. Von Lauda kann das Kunststofflabor Temperier-, Heiz- und Kühlsysteme, von Retsch Lösungen für das Mahlen und Sieben beziehen. Waldner ist einer der Marktführer für Laboreinrichtungssysteme.

Die Fakuma, eine internationale Fachmesse für Kunststofftechnik, findet von 16. bis 20. Oktober in Friedrichshafen statt.

 

 

 

 

August 29th

Österreichisches Unternehmen entwickelt alternative Biodiesel-Quelle

In der Diskussion um Biotreibstoffe meldet sich nun das österreichische Start-up-Unternehmen <a href=http://www.bioplant.at>Bioplant R&D</a> zu Wort: Die ölhaltigen Früchte der Baumart Jatropha curcas seien eine wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Alternative zu derzeitigen Quellen von Biodiesel.  

 

Die Diskussion für und wider Treibstoffe, die aus agrarischen Produkten hergestellt werden, wogt auf und ab, Argument trifft auf Gegenargument. Einer der Brennpunkte dabei ist die mögliche Konkurrenz zu Anbauflächen für Lebensmittel und die damit zusammenhängende Koppelung von Treibstoff- und Lebensmittelpreisen. Diese Angriffsfläche wäre nur zu umgehen, wenn Pflanzen als Rohstoffquelle zur Verfügung stünden, die auch dort wachsen, wo man gar keine Landwirtschaft betreiben kann.

„Einer der aussichtsreichsten Kandidaten ist sicher die vielseitig nutzbare Pflanze Jatropha“, sagt dazu Margit Laimer, Professorin für Pflanzenbiotechnologie an der Universität für Bodenkultur Wien und wissenschaftliche Leiterin von Bioplant R&D. Jatropha curcas ist eine Baumart mit ölhaltigen Früchten, die in tropischen und subtropischen Gebieten vorkommt. Weil die Pflanze aus der Familie der Wolfsmilchsgewächse auch auf nährstoffarmen, degradierten Böden wächst, tritt sie nicht zur Produktion von Lebensmitteln in Konkurrenz.

 

Von der Wild- zur Elite-Pflanze

Heute wird Jatropha curcas (zu deutsch „Purgiernuss“) vor allem als Windschutzhecke oder zur Bodenbefestigung gepflanzt und findet als Quelle für Brennholz, Lampenöl, Seifen, Farben und einige medizinische Anwendungen Verwendung. Aus züchterischer Sicht gilt Jatropha aber noch als Wildpflanze. Bioplant R&D hat es sich zum Ziel gesetzt, Elitesorten der Nutzpflanze für verschiedene Anwendungsbereiche zu züchten, etwa solche mit höherem Öl-Gehalt, höherer Pathogenresistenz und Stresstoleranz sowie kontrolliertem Toxingehalt, um den Presskuchen auch als Futtermittel verwenden zu können. Auf diese Weise soll der Landwirtschaft zu höheren und besser vorhersagbaren Erträgen verholfen werden.

Die entwickelten Jatropha-Sorten sollen in einem nächsten Schritt in einer Satellitenstation geprüft werden, ein Markteintritt ist laut Bioplant-CEO Karin Gruber für 2014 geplant.

 

 

 

 

August 28th

FOPI-Arbeitskreis: Was machen die Niederländer besser?

Ein Arbeitskreis der <a href=http://www.fopi.at>forschenden Pharma-Unternehmen</a> im Rahmen der „Alpbacher Perspektiven“ nahm das vielgepriesene Gesundheitssystem der Niederlande unter die Lupe, um Verbesserungspotenzial für die österreichischen Institutionen abzuleiten.

 

„Perspektiven“ nennt sich ein aus den früheren „Reformgesprächen“ hervorgegangener Teil des Forums Alpbach, der zwei Tage lang in verschiedene Richtungen der zukünftigen Entwicklung blickt.  Die Zukunft des Gesundheitssystems stand etwa in einem vom Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie Österreichs (FOPI) veranstalteten Arbeitskreis im Mittelpunkt der Betrachtungen. Grundlage der Augurien war eine im Juli erschienene Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS), die „Performance“ und „Effizienz“ des österreichischen Gesundheitssystems mit den entsprechenden Ergebnissen in anderen europäischen Ländern verglich. Dabei zeigte sich, dass das hierzulande erzielte Ergebnis – abgelesen an Indikatoren zum Gesundheitszustand der Bevölkerung –  im EU-Mittelfeld liegt, angesichts von hohem Ressourceneinsatz also auf eher geringe Effizienz zu schließen ist.

 

Aktive Patienten, vernetzte Ärzte

Auf Platz des Ländervergleichs landeten in puncto Ergebnis die Niederlande, was Anlass war, sich im FOPI-Arbeitskreis die Vorgehensweise der Holländer genauer anzusehen. Auffällig ist nach den Ausführungen des IHS-Experten Thomas Czypionka das starke Engagement von Patientenorganisationen im niederländischen Gesundheitssystem. Ein Dachverband von 27 Konsumenten- und Patientenorganisationen mit ebenso vielen Informations- und Beschwerdestellen wird durch eine Stiftung des Gesundheitsministeriums kofinanziert. 33 regionale Gesundheitsinformationszentren, Internet- und Telefonberatung, Broschüren sowie ein regionales Monitoring sind der Erhöhung der Bevölkerungsgesundheit gewidmet. Die Gemeinden sind gesetzlich zur Gesundheitsinformation verpflichtet, die Krankenhäuser zur Veröffentlichung von Qualitätsberichten.

Weniger Berührungsängste als in Österreich hat die niederländische Ärzteschaft, was die Nutzung elektronischer Krankenakten betrifft. Ein 1992 gegründetes Informationsnetzwerk in der Allgemeinmedizin (LINH), das 150 praktische Ärzte und 350.000 Patienten umfasst, erhebt Behandlungs- und Überweisungsdaten und identifiziert Best-Practice-Beispielen.Ein unabhängiges, staatlich gefördertes Institut für die Versorgungsforschung (NIVEL) wurde 1965 ins Leben gerufen, 60 praktische Ärzte senden wöchentlich Informationen zum Krankheitsgeschehen.

 

 

 

 

Flaggschiff-Technologien im Wettstreit

Sechs Pilotprojekte für die <a href=http://cordis.europa.eu/fp7/ict/programme/fet/flagship/home_en.html>„Flagship-Technologien“</a> der Zukunft sind in den vergangenen 14 Monaten ausgearbeitet worden, zwei davon werden im Rahmen des 7. Rahmenprogramms von der EU langfristig gefördert. Die <a href=http://www.alpbach.org/index.php?id=1493>Alpbacher Technologiegespräche</a> ließen drei von ihnen „gegeneinander“ antreten.

 

Nach der Vorstellung von Gordon Cheng vom Institute for Cognitive Systems der TU München werden sie in gar nicht so ferne Zukunft unsere ständigen Begleiter sein: Roboter verschiedener Größenordnungen, orientiert am Vorbild des tierischen Organismus, die adaptiv mit ihrer Umgebung wechselwirken und dem kranken Menschen ebenso zur Seite stehen wie dem gesunden. Forscher in Materialwissenschaften, Engineering, Informatik, Bio- und Neurowissenschaften sollen zusammenwirken, um solchen Zielen näher zu kommen.

Die sprichwörtlichen Schutzengel will das Projekt „Guardian Angels“ verwirklichen, das Adrian Ionesco vom EPF Lausanne vorstellte. Dabei soll die Intelligenz heutiger Informations- und Kommunikationstechnologie in sogenannte autonome Systeme eingebettet werden, die allerlei Körperfunktionen kontrollieren und Umgebungsbedingungen überwachen können. Auf diese Weise soll der Patient der Zukunft vor dem Herzinfarkt bewahrt und der Bergsteiger vor hereinbrechenden Unwettern gewarnt werden.

 

IT für eine wahrhaft „personalisierte“ Medizin

Eine im wörtlichen Sinne personalisierte Medizin soll beim Projekt ITFoM (IT for the Future of Medicine) verwirklicht werden: Ziel ist die Nutzung von Unmengen im Prinzip verfügbarer biomedizinischer Daten für die Simulation des individuellen Organismus jedes Menschen. Eine bestimmte Therapie könnte dann zunächst am virtuellen Alter Ego getestet werden,  bevor der reale Patient damit behandelt wird.

In einem stimmten alle drei Vortragenden überein: Auch wenn ihr konkretes Projekt nicht den Zuschlag als „Flagship Initiative“ erhalten sollte, hat schon das Pilotprogramm eine europaweite Community rund um die jeweilige Technologie entstehen lassen.

 

 

 

August 22nd

Sexualverhalten der Fliegen: Erfahrung hilft, die Richtige zu finden

Ein Forschungsteam am <a href=http://www.imp.ac.at>Institut für Molekulare Pathologie</a> in Wien hat herausgefunden, wie Fliegen-Männchen durch Erfahrung lernen können, welches Weibchen paarungswillig ist. Ein spezifischer Typ an Nervenzellen hilft, die Reize eines Botenstoffs zu verarbeiten.

 

Die Weibchen der Fruchtfliege sind in ihrem Sexualverhalten äußerst konsequent: Nur die jungfräulichen unter ihnen lassen sich von einem Männchen begatten. Ist es schon mit einem anderen Männchen zur Paarung gekommen, werden alle anderen Werber abgewiesen. Für die Männchen der Fruchtfliege zahlt es sich daher aus, herauszufinden, bei welchen der Weibchen sich ein Balzen überhaupt lohnt.

Wie die Insekten das tun, haben nun Wissenschaftler vom IMP in Wien herausgefunden: Ein unerfahrenes Fliegen-Männchen versucht noch, jede weibliche Fliege, die ihm in die Quere kommt, zu begatten. Nur wenn es zufällig eine Jungfrau erwischt, kommt es aber tatsächlich zur Paarung. Dabei hinterlässt das Männchen Spuren eines Sexualbotenstoffs, des Pheromons cVA. Wurde ein Männchen schon wiederholt abgewiesen, erhöht sich die Sensibilität, mit der diese Substanz wahrgenommen wird und die Trefferquote steigt.

 

Neuronale Mechanismen des Verhaltens

Die Wahrnehmung des Pheromons ist an einen spezifischen Kreis an Dopamin-sensiblen Nervenzellen gebunden, den Krystyna Keleman und Barry Dickson im Protocerebrum, dem großen, vorderen Bereich des Fliegengehirns, identifizieren konnten. Dieser Zelltypus produziert ein Signal, das die Verarbeitung der immer wieder kehrenden Reize des Pheromons verändert. Dieses Lernverhalten lässt sich auch künstlich nachahmen: Werden die Dopamin-sensiblen Nervenzellen im Gehirn einer naiven Fliege künstlich aktiviert, verhält sich die Fliege, als hätte sie bereits einen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit Weibchen.

 

Die Originalarbeit wurde unter dem Titel „Dopamine neurons modulate pheromone responses in Drosophila courtship learning“ in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.

 

 

August 21st

Neuer Impfstoff gegen Meningitis

<a href=http://www.glaxosmithkline.at>Glaxo Smith Kline</a> bringt in Österreich einen tetravalenten Meningokokken-Konjugatimpfstoff auf den Markt, der gegen die Serogruppen A, C, W-135 und Y von Neisseria meningitidis gerichtet ist. Nach Angaben des Unternehmens kann mit dem Produkt „Nimenrix“ das Risiko, an einer von Meningokokken ausgelösten Hirnhautentzünung zu erkranken, reduziert werden

 

Am 20. April 2012 erteilte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung des Impfstoffs für Personen ab dem vollendeten ersten Lebensjahr zur aktiven Immunisierung gegen invasive Meningokokken-Erkrankungen, zu denen neben der Hirnhautentzündung (Meningitis) auch Formen der Sepsis gehören. Das größte Risiko für eine Infektion durch Meningokokken tragen Kleinkinder in den ersten vier Lebensjahren, aber auch Reisende in Endemiegebiete wie dem afrikanischen Meningitisgürtel zwischen Gambia und dem Sudan.

Meningokokken werden durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen und können, vor allem bei geschwächtem Immunsystem, die Schleimhäute durchdringen und Hirnhautentzündungen und Sepsis auslösen. Eine durch diesen Erreger-Typus ausgelöste Meningitis schreitet oft rasch voran (Mediziner sprechen von einem „fulminanten Verlauf“), die Gesamtmortalität beträgt, auch bei optimaler intensiv-medizinischer Betreuung, fünf bis zehn Prozent.

Hardo Fischer, Director Medical & Regulatory von Glaxo Smith Kline Österreich, spricht davon, dass das Produkt „Nimenrix“ vor allem für die Prävention bei Kleinkindern eine neue Option darstelle, da es der erste tetravalente Meningokokken-Impfstoff für diese Zielgruppe in Europa sei, der Schutz über den Meningokokken-Stamm C hinausgehenden biete.

 

 

 

 

 

August 20th

Vienna-Tec holt Eurasien nach Wien

Die Wiener Industriemesse <a href=http://www.vienna-tec.at>„Vienna-Tec“</a> versucht mit ihrer vierten Ausgabe von 9. bis 12. Oktober 2012 den regionalen Fokus auf „Eurasien“ zu erweitern. Die Teilnahme von internationalen Delegationen, die Veranstaltungen von Kooperationsbörsen sowie Networking-Events für das diplomatische Corps sollen den entsprechenden Rahmen dafür bilden.

 

2006 wurden die sechs Fachmessen „Automation Austria“, „Energy-Tec“, „IE Industrieelektronik“, „Intertool“, „Messtechnik“ und „Schweißen/Join-Ex“ zum ersten Mal unter dem Dach der „Vienna-Tec“ zusammengefasst. Seither findet die Industriemesse-Kombination im Zwei-Jahres-Rhythmus statt. Von Anfang an bemühte sich der Veranstalter „Reed Exhibitions Messe Wien“ dabei, Besucher und Aussteller aus dem gesamten zentral- und südosteuropäischen Raum anzusprechen. 2010 standen 570 Direktausstellern aus 34 Ländern rund 30.300 Fachbesucher aus dem In- und Ausland gegenüber.

 

Von Weißrussland bis Sibirien

Für die diesjährige Ausgabe hat man den angepeilten geographischen Raum um ein schönes Stück erweitert: Im Rahmen der Sonderschau „Innovationen, Investitionen und Kooperationen – Regionen der Russischen Föderation“ präsentieren sich die Regionen Omsk, Tula, Wolgograd, Moskau und die Republik Tschuwaschien erstmalig in Österreich. Vorbereitet werden auch die Teilnahme der Stadt St. Petersburg sowie ein Gemeinschaftsstand des Bildungs- und Wissenschaftsministeriums der Russischen Föderation. Darüber hinaus haben sich Delegationen aus West- und Zentral-Sibirien, dem Süd-Ural, dem Wolga-Gebiet und Zentralrussland, aber auch aus Weißrussland, Kasachstan, Kirgistan, der Ukraine und anderen GUS-Staaten angemeldet.

Diesen Regionen ist am 10. Oktober auch ein eigener „Eurasien-Tag“ gewidmet, der unter anderem in russischer Sprache über interkulturelle Kommunikation und Management für erfolgreiche Verhandlungen und Kontaktaufbau in Österreich informiert. Umgekehrt erhalten im Anschluss österreichische Aussteller die Möglichkeit, an einem auf Russland ausgerichteten Seminar mit vergleichbaren Inhalten teilzunehmen.

 

 

 

August 18th

Höchstmögliche Auflösung bei Farbdruck-Verfahren erreicht

Am Institute of Materials Research and Engineering der Agency for Science, Technology and Research (<a href=http://imre.a-star.edu.sg>A-Star</a>) in Singapur wurde ein Farbdruck-Verfahren entwickelt, das mit 100.000 DPI (Dots per Inch) die höchste theoretisch mögliche Auflösung erreicht.

 

Dieser Wert ergibt sich aus der Theorie der Lichtbeugung von Ernst Abbé, der formuliert hat, dass zwei Objekte nur dann unterschieden werden können, wenn sie mindestens eine halbe Wellenlänge des einfallenden Lichts voneinander entfernt sind. Auch hochklassige Tintenstrahl- und Laserdrucker erreichen bisher nur etwa ein Zehntel dieses Werts.

In Singapur setzte man stattdessen auf metallische Nanostrukturen, die aufgrund des Phänomens der Plasmonenresonanz mit dem Umgebungslicht interagieren. Mehrere Nano-Scheiben der richtigen Größe und Anordnung ergeben einen Bildpunkt bestimmter Farbe – ein Bild  besteht dann aus einer Vielzahl derartiger nanostrukturierter Pixel.

Das Forscherteam, das seine Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Nature Nanotechnology“ veröffentlicht hat, sieht auch Anwendungen, die über den Farbdruck hinausgehen: So könnten mit der Technologie Sicherheitsmerkmale in Form von Nano-Wasserzeichen, Farbfilter oder neuartige reflektive Displays hergestellt werden. Auch das Erzielen außerordentlich hoher Datendichten bei DVD-ähnlichen Speichermedien wäre denkbar.

 

 

 

 

Grippe-Impfstoffe für die falschen Patienten?

Die Anbieter von Grippe-Impfstoffen verfolgen unterschiedliche Startegien, um hohe Marktanteile zu erzielen, wie eine Marktanalyse von <a href=http://www.globaldata.com>„Global Data“</a> ergibt. Risikogruppen, für die eine Impfung am meisten angeraten ist, blieben dabei aber zu oft unberücksichtigt

 

In den vergangenen Monaten kursierten neuerlich Meldungen über Fälle, in denen Menschen mit einem Schweinegrippe-Virus infizierten wurden, am häufigsten Personen, die direkt mit Schweinen in Kontakt waren. Anders als 2009, als eine – wie sich herausstellte gering pathogene – Variante des Influenza-Subtyps A H1N1 Infektionen von pandemischem Ausmaß hervorrief, handelt es sich diesmal um eine Variante des Subtyps A H3N2, die das M-Gen der Linie A H1N1 pdm09 trägt, wie die US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) mitteilten.

Schwerwiegende Symptome oder gar Todesfälle waren bisher aber nicht zu verzeichnen. Auch ist der Verbreitungsgrad so gering, dass von einer Pandemie keine Rede sein kann. Dennoch schätzt die Behörden das Risiko für ältere Menschen,  Kleinkinder, schwangere Frauen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem als erhöht ein.

 

Ungedeckter Bedarf, ungenutztes Marktpotential

Genau hier bestehen am Impfstoff-Markt aber Lücken, wie die Business-Intelligence-Agentur „Global Data“ analysierte. In ihren Bemühungen, einen möglichst großen Anteil am größten Marktsegment, den gesunden Menschen, zu ergattern, hätten die großen weltweiten Anbieter wie Sanofi Aventis, Glaxo Smith Kline, Novartis, Astra Zeneca oder Merck &Co der Produktentwicklung für Risikogruppen zu wenig Beachtung geschenkt. Die Mehrheit der Innovationen sei in die Erhöhung der Skalierbarkeit und die Vereinfachung des Herstellungsprozesses geflossen. Das habe dazu geführt, dass trotz technologischer Diversifikation immer mehr Personen mit erhöhtem Risiko unbehandelt und Marktpotential für die Anbieter ungenutzt bleiben. Im Falle einer Infektion könnten zwar antivirale Arzneimitteln wie Tamiflu (Oseltamivir) and Relenza (Zanamivir) zum Einsatz kommen, deren großflächige Anwendung habe aber auch zu immer häufiger auftretenden Resistenzen gegen diese Wirkstoffe geführt.

Der US-Marktführer Sanofi sei in der Diversifizierung des Portfolios an Grippe-Impfstoffen am meisten fortgeschritten, analysiert Global Data. Andere Anbieter würden weiterhin darauf setzen, mit einem „Universal-Vakzin“ zu lukrativen Erträgen zu kommen. Zwar würde ein Impfstoff, der gleichermaßen gegen saisonale wie pandemische Influenza-Viren wirksam sei, mit hoher Wahrscheinlichkeit einen hohen Marktanteil erzielen, die genetische Dynamik des Viruses mache eine solche Strategie allerdings zu einer riskanten Proposition.

 

 

 

 

 

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