Archive - Aug 29, 2012

Österreichisches Unternehmen entwickelt alternative Biodiesel-Quelle

In der Diskussion um Biotreibstoffe meldet sich nun das österreichische Start-up-Unternehmen <a href=http://www.bioplant.at>Bioplant R&D</a> zu Wort: Die ölhaltigen Früchte der Baumart Jatropha curcas seien eine wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Alternative zu derzeitigen Quellen von Biodiesel.  

 

Die Diskussion für und wider Treibstoffe, die aus agrarischen Produkten hergestellt werden, wogt auf und ab, Argument trifft auf Gegenargument. Einer der Brennpunkte dabei ist die mögliche Konkurrenz zu Anbauflächen für Lebensmittel und die damit zusammenhängende Koppelung von Treibstoff- und Lebensmittelpreisen. Diese Angriffsfläche wäre nur zu umgehen, wenn Pflanzen als Rohstoffquelle zur Verfügung stünden, die auch dort wachsen, wo man gar keine Landwirtschaft betreiben kann.

„Einer der aussichtsreichsten Kandidaten ist sicher die vielseitig nutzbare Pflanze Jatropha“, sagt dazu Margit Laimer, Professorin für Pflanzenbiotechnologie an der Universität für Bodenkultur Wien und wissenschaftliche Leiterin von Bioplant R&D. Jatropha curcas ist eine Baumart mit ölhaltigen Früchten, die in tropischen und subtropischen Gebieten vorkommt. Weil die Pflanze aus der Familie der Wolfsmilchsgewächse auch auf nährstoffarmen, degradierten Böden wächst, tritt sie nicht zur Produktion von Lebensmitteln in Konkurrenz.

 

Von der Wild- zur Elite-Pflanze

Heute wird Jatropha curcas (zu deutsch „Purgiernuss“) vor allem als Windschutzhecke oder zur Bodenbefestigung gepflanzt und findet als Quelle für Brennholz, Lampenöl, Seifen, Farben und einige medizinische Anwendungen Verwendung. Aus züchterischer Sicht gilt Jatropha aber noch als Wildpflanze. Bioplant R&D hat es sich zum Ziel gesetzt, Elitesorten der Nutzpflanze für verschiedene Anwendungsbereiche zu züchten, etwa solche mit höherem Öl-Gehalt, höherer Pathogenresistenz und Stresstoleranz sowie kontrolliertem Toxingehalt, um den Presskuchen auch als Futtermittel verwenden zu können. Auf diese Weise soll der Landwirtschaft zu höheren und besser vorhersagbaren Erträgen verholfen werden.

Die entwickelten Jatropha-Sorten sollen in einem nächsten Schritt in einer Satellitenstation geprüft werden, ein Markteintritt ist laut Bioplant-CEO Karin Gruber für 2014 geplant.