Archive - Aug 2, 2012

Brustkrebs enthüllt bisher unbekannte Achillesferse

Wissenschaftler der Universität von Texas in Houston haben eine bisher nicht bekannte Achillesferse von behandlungsresistenten Formen von Brustkrebs identifiziert. Die computergestützte Analyse von Genexpressions-Daten zeigte auf, dass die Unterbrechung des Glucose-Metabolismus eine effektive therapeutische Strategie sein könnte.

 

Wachstum und Überleben von Krebszellen können häufig durch Behandlung mit Arzneimitteln gehemmt werden, die die Wirkung eines oder mehrerer Onkogene beeinflussen, Beispielsweise wird bei Brustkrebsformen, bei denen das Gen „ErbB2“ überexprimiert ist, Lapatinib verabreicht. Der klinische Effekt, der damit erzielt wird, ist aber kurzlebig, wenn Resistenzen gegen das Arzneimittel auftreten.

Das Forschungsteam um Prahlad Ram hat nun mittels Microarrays die Genexpression in Brustkrebszellen  mit und ohne Lapatinib-Behandlung gemessen und mittels computergestützter Analyse mehr als 15.000 Genwechselwirkungen untersucht. Dabei entdeckten sie eine Genpopulation, die bisher noch nicht mit der Arzneimittelresistenz in Verbindung gebracht wurde. Die Gene codieren für die Proteine eines Reaktionsnetzwerk, das bei Glucosemangel zum Tragen kommt.

Durch Computer-Screening einer Bibliothek bekannter Wirkstoffe konnten mehrere Kandidaten identifiziert werden, die Targets dieses Reaktionsnetzwerks anvisieren und so zur Behandlung von Lapatinib-resistentem Brustkrebs beitragen könnten.

Die Originalpublikation „The glucose-deprivation response network counteracts EGFR signalling in lapatinib resistant cells“ wurde in der Zeitschrift „Molecular Systems Biology“ veröffentlicht.