Archive - Okt 2, 2017

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Nobelpreis für Medizin für Erklärung der „biologischen Uhr“

Der diesjährige Nobelpreis für Medizin oder Physiologie geht an die US-Forscher Jeffrey C. Hall, Michael Rosbash und Michael W. Young, die die molekularen Mechanismen des Tag-Nacht-Rhythmus lebender Zellen aufklären konnten.

 

Schon seit langem war bekannt, dass zahlreiche physiologische Vorgänge bei Mensch, Tier und Pflanze einer inneren Uhr oder – wie die Biologen sagen – einem „circadianen Rhythmus folgen“. In den 70er-Jahren begann man, nach den genetischen Voraussetzungen für derartige Rhythmen zu fragen. Den diesjährigen Nobel-Laureaten gelang es, die dahinter stehenden Mechanismen auf molekularer Ebene schrittweise aufzuklären.

Zunächst isolierten Hall, Rosbash und Young ein „period“ genanntes Gen, dessen mutierte Versionen bewirken, dass der biologische Rhythmus von Fruchtfliegen gestört wird. Im nächsten Schritt konnte man zeigen, dass dieses Gen für ein Protein namens PER codiert, das sich in der Nacht in der Zelle ansammelt, tagsüber jedoch abgebaut wird.

Als Mechanismus für diese Verhalten schlugen Hall und Rosbah vor, dass PER seine eigene Synthese hemmt: Je mehr davon da ist, desto weniger wird also erzeugt. Damit das Protein in dieser Weise wirken kann, muss es allerdings vom Cytoplasma in den Zellkern gelangen. Young zeigte, dass dies durch Wechselwirkung mit einem zweiten Protein („TIM“) möglich wird, das von einem weiteren circadianen Gen namens „timeless“ codiert wurde. Schließlich gelang die Entdeckung eines dritten für das Funktionieren der biologischen Uhr wichtigen Gens namens „doubletime“, das für das Protein DBT codiert und über dieses hilft, die Oszillationen besser an den erforderlichen 24-Stunden-Rhythmus zu adaptieren.

 

 

Covestro außer Bayer-Kontrolle

Der deutsche Chemiekonzern hat die Direktbeteiligung an seinem ehemaligen Material-Sciences-Bereich auf 24,6 Prozent vermindert.

 

Der deutsche Chemiekonzern Bayer verkaufte rund 6,9 Prozent der Aktien der Covestro AG um etwa eine Milliarde Euro. Seine Direktbeteiligung an seinem ehemaligen Bereich Material Sciences beläuft sich nunmehr auf 24,6 Prozent, womit die Kontrolle „endgültig abgegeben“ wurde, berichtete Bayer. Über die Direktanteile hinaus besitzt der Konzern über seinen „Pension Trust“ weitere 8,9 Prozent an Covestro und kontrolliert somit insgesamt 33,5 Prozent. Wie Bayer mitteilte, wurde aber ein „sogenannter Entherrschungsvertrag abgeschlossen, mit dem Bayer verbindlich auf die Ausübung bestimmter Stimmrechte bei der Covestro-Hauptversammlung verzichtet. Damit wird sichergestellt, dass Covestro im Bayer-Konzernabschluss nicht mehr voll konsolidiert werden muss“. Die Käufer der nun veräußerten Aktien müssen diese bis mindestens 11. Dezember behalten. Bis dahin trägt Bayer nach eigenen Aussagen das Kursrisiko.

 

Ein an die neue Lage angepasster Konzernausblick wird bei der Bekanntgabe der Ergebnisse des 3. Quartals 2017 am 26. Oktober veröffentlicht. Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Baumann verlautete, mit dem Aktienverkauf „sind wir unserem Ziel, uns mittelfristig vollständig von Covestro zu trennen, einen großen Schritt nähergekommen“.

 

Brauchen kann Baumann den Verkaufserlös zweifellos. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die EU-Kommission muss er im kommenden Jahr die Übernahme des US-Agrarkonzerns Monsanto stemmen.