Archive - Mai 8, 2019

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Lenzing-Chef sieht „solide Entwicklung“

Zwar liegt der Quartalsgewinn um 14,5 Prozent unter jenem von 2018. Doch die Strategie stimmt, betont Vorstandsvorsitzender Stefan Doboczky.

Im Vergleich zum ersten Quartal 2018 verzeichnete der Faserkonzern Lenzing im ersten Quartal 2019 einen Gewinnrückgang um 14,5 Prozent auf 42,8 Millionen Euro. Das EBITDA sank um 9,5 Prozent auf 92,0 Millionen Euro, das EBIT um 17,4 Prozent auf 53,6 Millionen Euro. Dennoch sprach Vorstandschef Stefan Doboczky von einer „soliden Entwicklung“. Er verwies auf die Umsatzerlöse, die um 1,8 Prozent auf 560,0 Millionen Euro gestiegen sind. Somit bewähre sich die Konzernstrategie „Score Ten“, die auf die Stärkung des Spezialfasergeschäfts abzielt. Dessen Anteil an den Umsatzerlösen lag laut Angaben des Unternehmens bei 47,3 Prozent, verglichen mit 42,1 Prozent im ersten Halbjahr 2018. Vor allem mit dem „besseren Produktmix“ und positiven Währungseffekten hätten „die rückläufigen Preise bei der Standardviscose mehr als kompensiert werden“ - wenigstens bei den Umsatzerlösen.

 

Die Rückgänge beim EBITDA und beim EBIT wiederum sind laut Lenzing auf negative Währungseffekte zurückzuführen, „die die Material- und Personalkosten belasteten“. Der Materialaufwand stieg um 26,1 Millionen auf 334,7 Millionen Euro, der Personalaufand um 9,5 auf 100,5 Millionen Euro.

 

Im Plan sind laut Doboczky die Vorarbeiten für das neue Lyocellwerk in Prachinburi nahe Bangkok in Thailand sowie die Zellstofffabrik in Minas Gerais in Brasilien. Wieder im Vollbetrieb befindet sich das Lyocellwerk in Heiligenkreuz im Burgenland. Dort hatte ein Brand am 1. Februar einen mehrwöchigen Produktionsausfall verursacht. Der Schaden ist durch eine Versicherung gedeckt.

 

Für das Gesamtjahr 2019 erwartet der Lenzing-Vorstand „2019 in etwa auf dem Niveau von 2018“, also einen Umsatz um 2,17 Milliarden Euro und einen Gewinn um etwa 148,2 Millionen Euro.

 

Auf Vorstandschef Doboczky kommt unterdessen eine Zusatzaufgabe zu: Sollte nichts Unvorgesehenes geschehen, wird er am 14. Mai in den Aufsichtsrat der OMV gewählt.

Henkel: Durchwachsenes erstes Quartal

Einem Umsatzplus um 2,8 Prozent steht ein Gewinnrückgang um 1,6 Prozent gegenüber.

 

Der deutsche Chemiekonzern Henkel erzielte im ersten Quartal 2019 einen Gewinn von 539 Millionen Euro, um 1,6 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Das EBIT blieb mit rund 736 Millionen Euro (minus 0,4 Prozent) in etwa stabil. Den Umsatz beziffert Henkel mit rund 4,97 Milliarden Euro, was einem Plus von 2,8 Prozent entspricht. Im größten Geschäftsbereich, „Adhesive Technologies“ (im Wesentlichen Klebstoffe) wuchs der Umsatz um 1,7 Prozent auf 2,31 Milliarden Euro. Jedoch sank das EBIT um 2,0 Prozent auf 381 Millionen Euro. Laut Vorstandschef Hans Van Bylen kam das nicht unerwartet: Die weltweite Industrieproduktion habe sich „abgeschwächt“. Für das zweite Halbjahr sei allerdings eine „Verbesserung“ zu erwarten.

 

Der zweitgrößte Geschäftsbereich, „Laundry & Home Care“, also die Waschmittelsparte, verzeichnete ein Umsatzplus von 6,3 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro. Das EBIT wuchs um 10,8 Prozent auf 243 Millionen Euro. Als Gründe nannte Van Bylen „die Einführung von Innovationen und neuen Produkten“. Unter seinen Erwartungen blieb letztlich das Kosmetik- und Friseurgeschäft („Beauty Care“): Der Umsatz sank um 0,4 Prozent auf 960 Millionen Euro, das EBIT um 10,7 Prozent auf 136 Millionen Euro.

 

Van Bylen zufolge ist der Ausblick für das Gesamtjahr 2019 unverändert: Das „organische Umsatzwachstum“ werde zwischen zwei und vier Prozent liegen. Somit sollte sich der Jahresumsatz auf 20,29 bis 20,68 Milliarden Euro belaufen.