Archive - Jul 25, 2019

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15 Jahre Technopol-Programm

Seit 15 Jahren managt die niederösterreichische Wirtschaftsagentur ecoplus das Technopol-Programm des Landes. Nun war Zeit, Bilanz zu ziehen.

An den Standorten Krems, Tulln, Wiener Neustadt und Wieselburg wurde gezielt die Vernetzung von Wissenschaft, Ausbildung und Wirtschaft zu bestimmten Schwerpunktthemen gefördert.  An jedem der vier Technopole vermittelt ein Technopol-Manager Kontakte, unterstützt bei der Bildung von Konsortien und hilft, Zugang zur benötigten Infrastruktur zu erhalten. Nimmt man alle vier Standorte zusammen, wurden in dieser Zeit 312 Projekte mit einem Finanzierungsvolumen von insgesamt 500 Millionen Euro abgewickelt. Das Technopol-Programm stelle dabei die Spitze einer Innovationspyramide dar, die auf den basaleren Schichten des TIP-Programms (Innovationspartnerschaften für Unternehmen aller Art) und der niederösterreichischen Cluster aufbaue, wie Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Wirtschaftslandsrätin Petra Bohuslav im Rahmen einer Pressekonferenz darstellten.

Nach 2010 und 2015 ermittelte das Economica-Institut für Wirtschaftsforschung nun zum dritten Mal die ökonomischen Effekte der niederösterreichischen Technopole. Die Zahlen sprechen für sich: 10.745 Arbeitsplätze oder 1,3 Prozent der in Niederösterreich Beschäftigten  stehen mit den Technopolen direkt oder indirekt in Verbindung. 1,5 Prozent der Bruttowertschöpfung des Bundeslands Niederösterreich ist auf die Technopole rückführbar. Dieser Effekt liegt in der Größenordnung der Wertschöpfung einer Branche wie der Energieversorgung. Die Anzahl der Unternehmensgründungen und der Anteil der Beschäftigten in Forschung und Entwicklung liegen in Technopol-Bezirken deutlich über vergleichbaren anderen Bezirken. Zwischen 2008 und 2016 wurden mehr als 6.000 Arbeitsplätze in den Technopolbezirken geschaffen, das entspricht 28 Prozent der in diesem Zeitraum insgesamt im Bundesland entstandenen Jobs.

 

Erber AG und Technopol Tulln - eine langjährige Erfolgspartnerschaft

Eva Maria Binder, im Vorstand der Erber AG für Forschung, Entwicklung und Innovation verantwortlich, konnte von den Früchten des Technopol-Programms aus eigener Erfahrung berichten. Das Unternehmen ist bereits seit 1995 am Standort Tulln vertreten, seit 2005 hat man das globale F&E-Headquarters am Technopol angesiedelt.  Und das habe seine Grund: Die Investitionen erfolgten nicht mit der Gießkanne, sondern themenspezifisch, sodass eine echte Schwerpunktbildung möglich werde: 170 Menschen beschäftigten sich am Technopol Tulln mit Mykotoxinen – einem Gebiet, auf dem auch die Erber AG federführend tätig ist. Der Campus-Charakter des Technopols mache die Zusammenarbeit leicht. Und auch für die zukünftige Entwicklung sei gesorgt: Die Initiative, den Bereich Bioinformatik am Technopol Tulln zu stärken, treffe sich sehr gut mit Entwicklungsschritten, die auch Erber in diese Richtung gesetzt habe.