Archive - Jul 10, 2019

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CEFIC: Ergebnisse gut, Aussichten mäßig

Der Umsatz der europäischen Chemiebranche lag im ersten Quartal um rund 0,9 Prozent über dem Vorjahres-Vergleichswert. Sorgen macht den Managern indessen der zunehmende Protektionismus.

 

Europaweit liefen die Geschäfte der Chemieindustrie im ersten Quartal 2019 durchaus zufriedenstellend. Das meldet der Branchenverband CEFIC, der in seinem neuen Chemical Trends Report von einer guten Entwicklung spricht. Der Umsatz lag bei 144,6 Milliarden Euro, um 0,9 Prozent mehr als im ersten Quartal 2018. Als Grund nennt das CEFIC den Anstieg der Erzeugerpreise. Mit 1,4 Prozent im Plus lagen auch die Exporte in Drittstaaten, die sich auf rund 41,4 Milliarden Euro beliefen. Um 6,8 Prozent gesunken sind allerdings die Ausfuhren in die USA. Sie machten rund 8,2 Milliarden Euro aus. Im ersten Quartal 2018 waren es noch 8,8 Milliarden Euro gewesen. Im Gegenzug erhöhten sich die Exporte nach China um 9,1 Prozent, allerdings auf erheblich niedrigerem Niveau: In absoluten Zahlen betrugen sie etwa 329 Millionen Euro. Insgesamt waren vor allem beim Export von petrochemischen Erzeugnissen und Haushaltschemikalien Zuwächse zu verzeichnen.

 

Zugenommen haben auch die Importe in die EU, nämlich um 5,7 Prozent auf 30,1 Milliarden Euro. Somit ergibt sich ein Exportüberschuss von 11,3 Milliarden Euro, verglichen mit 12,4 Millarden im ersten Quartal 2018. Um rund 42 Prozent verringert hat sich der Ausfuhrüberschuss gegenüber den USA, der sich nur mehr auf 1,8 Milliarden Euro belief. Im ersten Vorjahresquartal hatte er noch rund drei Milliarden Euro betragen. Auf dem EU-Binnenmarkt für Chemikalien war ein Verbrauchszuwachs um 1,8 Prozent auf 133,3 Milliarden Euro zu verzeichnen. Der Branchenumsatz stieg um 0,6 Prozent auf 103,2 Milliarden Euro.

 

Trotz dieser Resultate warnt das CEFIC: Laut dem EU Business and Consumer Survey vom Juni hat das Vertrauen in die weitere wirtschaftliche Entwicklung stark abgenommen. Vor allem die Manager sind pessimistisch, was die Produktion, den Auftragseingang und die Lagerstände betrifft. Als Grund für die Sorgen wird insbesondere der zunehmende Protektionismus genannt.