Archive - Aug 11, 2005

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Wissenschaftler entdecken Blüte-Gen

Wissenschaftlern des schwedischen <a href=http://www.upsc.se>Umea Plant Science Centre</a> ist in der Erforschung der Blüten von Pflanzen ein Durchbruch gelungen. Wissenschaftler entdecken Blüte-Gen Laut Alpha Galileo haben sie ein Molekül entdeckt, das Pflanzen in ihren Blättern produzieren. Dieses wird in die Spitze eines Pflanzenschösslings transportiert, wo es dann das Wachstum einer Blüte veranlasst. Für eine Pflanze ist die richtige Blütezeit überlebenswichtig, denn nur wenn sie zur richtigen Zeit blüht, kann sie bestäubt werden bzw. andere Pflanzen bestäuben. <% image name="bluehen" %><p> Bereits um 1930 fand man heraus, dass Pflanzen ihre Blütezeit bestimmen, indem sie die Länge der Tage messen. Es konnte sogar bewiesen werden, dass sie dazu ihre Blätter benutzen. Außerdem glaubten die Forscher an die Existenz eines so genannten <u>Florigens</u>, einer Flüssigkeit, welche die Blüte einer Pflanze einleitet. Wird nämlich eine nicht blühende Pflanze mit Blättern einer blühenden Pflanze veredelt, beginnt auch die veredelte Pflanze zu blühen. Die Wissenschaftler gingen daher davon aus, dass das Florigen in den Blättern blühender Pflanzen enthalten ist und von dort auch in die Wirtspflanze transportiert wird. Forscher haben nun einen Botenstoff identifizieren können, der die klassischen Eigenschaften des Florigens aufweist. Ein Gen mit dem Namen FT produziert diesen Botenstoff, der in der Pflanzenspitze das Blütenwachstum anregt. Es ist in den Pflanzenblättern aktiv und wird durch die Länge der Tage bestimmt. "Mit diesem Wissen geben wir Pflanzenzüchtern ein Werkzeug in die Hand, um die Blütezeit von Pflanzen zu kontrollieren und schließlich zu übernehmen", so die Forscher.

"Pflanzen-Frostschutz" entschlüsselt

Forscher des Max-Planck-Instituts für molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam haben die genetischen Grundlagen des natürlichen Frostschutzsystems bei Pflanzen entschlüsselt. "Pflanzen-Frostschutz" entschlüsselt <% image name="ackerschmalwand" %><p> <small>Detailaufnahme eines Blatthärchens der Ackerschmalwand. &copy; Heribert Hirt</small> Bekannt war, dass viele Pflanzen in der Lage sind, ihre Frosttoleranz zu erhöhen, wenn sie längere Zeit kühleren Temperaturen ausgesetzt sind. Diese Akklimatisierung ist in der Expression von Genen und Gengruppen angelegt. Die <a href=http://www.mpimp-golm.mpg.de>Potsdamer Wissenschaftler</a> haben jetzt die Aktivität aller Gene der Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) vor und nach einer solchen Kälteanpassung miteinander verglichen. Dabei hat sich die Expression bei 2.000 Genen signifikant verändert. Der Vergleich zeigte, welche Prozesse bei der Vorbereitung auf die Überwinterung dominieren. Frosttoleranz bestimmt in gemäßigten und kalten Klimazonen die Verbreitung einer Art entscheidend mit. In der Landwirtschaft führen Frosteinbrüche immer wieder zu Ernteverlusten. Bisher ist es nicht gelungen, die Frosttoleranz wichtiger Kulturpflanzen entscheidend zu verbessern. Die Gründe dafür sind nun klar geworden: Frosttoleranz ist ein komplexes Merkmal von Pflanzen und folgt keinem einfachen Vererbungsschema. <small>Die <b>Ackerschmalwand</b> ist einer der wichtigsten pflanzlichen Modellorganismen und zeigt eine gute Kälteakklimatisierung. Da das Genom dieser Pflanze vollständig sequenziert ist, eignet sie sich besonders gut für Experimente, bei denen die globale Regulation der Genexpression untersucht wird. </small>

Finanzspritze für Wiener Biotech Fibrex

Die Fibrex Medical Research & Development GmbH erhält 380.000 € von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Das Geld fließt in die Entwicklung eines neuen Medikamentes zur Sepsis-Behandlung. Finanzspritze für Wiener Biotech Fibrex Die Ursache für den häufig fatalen Verlauf einer Sepsis ist nicht die Infektion, sondern eine überschießende Entzündungsreaktion. "Bei vielen Erkrankungen gerät das Immunsystem außer Kontrolle und gesundes Gewebe wird zerstört", erläutert Peter Petzelbauer, der die <a href=http://www.fibrexmedical.com>Fibrex</a> mit Hilfe einer Seedfinanzierung des AWS als Spin-off der Medizinischen Universität Wien 2001 gegründet hat. <% image name="fibrex_logo" %><p> Trotz antibiotischer Therapie und chirurgischer Entfernung des Infektionsherdes verstirbt fast die Hälfte der Betroffenen. Fibrex hat dagegen das <b><u>Peptid FX06</u></b> entwickelt. Es verhindert entzündungsbedingte Gewebs- und Organschäden. In Modellversuchen konnte FX06 die Überlebensrate bei einer Sepsis bis auf 85% steigern. Bereits im März schloss Fibrex eine A-Finanzierung über 10 Mio $ mit Atlas Venture, Global Life Sciences Venture, EMBL Ventures und Mulligan BioCapital AG ab. Die Finanzierung dient hauptsächlich der Entwicklung von FX06 für die Indikation des myokardialen Reperfusionsschadens nach einem Herzinfarkt. Phase I dafür ist für Ende 2005 am AKH-Wien geplant. "Die zusätzlichen Gelder von der FFG erlauben uns, vier neue Mitarbeiter einzustellen und unsere Zusammenarbeit mit österreichischen Biotechs und Uni-Departments zu verstärken", freut sich Geschäftsführer Rainer Henning. Die FFG unterstützt das Projekt von der präklinischen Forschung bis zur ersten Erprobung am Menschen. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt. Bei erfolgreichem Verlauf kann Fibrex mit insgesamt 1,3 Mio € Förderzuschuss rechnen. Die erste klinische Erprobung des neuen Sepsismedikamentes ist 2008 geplant. <small>Täglich sterben weltweit 1400 Menschen an einer Sepsis. In Österreich erkranken geschätzte 14.000 Menschen/Jahr an Sepsis. Durch die Zunahme Antibiotika-resistenter Keime gehen Wissenschaftler von einer Steigerung der Sepsisfälle um 1,5 %/Jahr aus.</small>