Archive - 2006

August 18th

H1 2006: Christ Water wächst stark

"Wir nutzen derzeit unsere Wachstumschancen mit dem Rückenwind einer guten Investitionsgüterkonjunktur," kommentiert Karl Michael Millauer, der Chef von <a href=http://www.christ-water.com>Christ Water</a>, die Halbjahreszahlen: Der Auftragsbestand übertrifft Ende Juni mit 147,8 Mio € den Vorjahreswert um 25 %. <% image name="Christ_Firmengebaeude" %><p> Der Umsatz konnte im ersten Halbjahr ebenfalls um 25 % auf 109,2 Mio € gesteigert werden. Das EBIT hat sich von 0,6 auf 3 Mio € verbessert. Nach Steuern konnte das Ergebnis von 0,1 auf 1,66 Mio € verbessert werden. &#8226; Das Segment Pharma & Life Science konnte den Wachstumstrend des ersten Quartals weiter fortsetzen und den Umsatz um 18 % auf 22,5 Mio € steigern. Der Bereich profitiert von der starken Verfassung der europäischen Heimmärkte. Projektbezogen werden zudem Schlüsselkunden weltweit begleitet. &#8226; Bei Ultrapure Water partizipiert Christ sowohl von der guten Marktverfassung in der Mikroelektronik als auch von steigenden Investitionen im Kraftwerksgeschäft. Der Umsatz stieg hier auf 52,5 Mio € und liegt damit um 39 % über dem Vorjahreswert. &#8226; Im Food & Beverage-Segment konnte nach dem Geschäftsrückgang im letzten Jahr das Umsatzvolumen um 13 % auf 11,4 Mio € gesteigert werden. &#8226; Das Segment Municipal Water Treatment profitiert nach wie vor von der hohen Nachfrage nach Trinkwasser-, Meeresentsalzungs- und Abwasseraufbereitungsanlagen in vielen Regionen der Erde. Aufträge in China, Osteuropa und im Mittleren Osten ließen den Umsatz erneut um 14,4 % auf 22,7 Mio € ansteigen. &#8226; Der Umsatzanstieg im Service- und Ersatzteilgeschäft lag mit 26,5 % über dem Gesamtumsatzwachstum und weist mit 16,3 Mio € einen Anteil von 15 % vom Gesamtumsatz auf. Christ Water erwartet auch im zweiten Halbjahr eine Fortsetzung des Erfolgskurses. Für das Geschäftsjahr 2006 wird ein Umsatz von über 200 Mio € bei einer weiteren EBIT-Margen Verbesserung gegenüber dem Vorjahr erwartet. Zudem wird die Neuproduktentwicklung bei Kernkomponenten weiter forciert. H1 2006: Christ Water wächst stark

Proteinkinase R: Chance gegen Hepatitis C

Ein internationales Forscherteam der australischen Monash University entdeckte, dass ein einziges Gen die Bildung des Hepatitis-C-Virus blockieren kann. <% image name="Aidstest" %><p> Für ihre Arbeit reproduzierten die Wissenschaftler das Hepatitis-C-Virus (HCV) in Mauszellen. Unter Anwendung verschiedener Mausmodelle gelang es ihnen zu zeigen, dass ein bestimmtes Gen die Vermehrung des Virus in Mäusen aufhalten kann. "Wenn ein Mensch sich mit HCV infiziert, produziert das Immunsystem ein Interferon genanntes Protein, um die Infektion zu bekämpfen", so Bryan Williams, Leiter des Monash Institute of Medical Research. "Wir konnten nun zeigen, dass Interferon ein bestimmtes Gen namens <b>Proteinkinase R</b> anregt, in dem Versuch, die Verbreitung des Virus im Körper zu stoppen." HCV vermehren sich mit sehr hoher Geschwindigkeit. Die virale Vermehrungsrate liegt bei einer infizierten Person bei etwa 1 Billion Viruspartikel pro Tag. Die nun vorliegenden Forschungsergebnisse werden ein besseres Verständnis über die Vermehrung des Virus liefern und darüber, wie und warum die Proteinkinase R die Bildung des Virus blockiert. Die Forscher erhoffen sich auch verbesserte Erkenntnisse darüber, warum einige Hepatitis-C-Patienten besser auf ihre Behandlung reagieren als andere. Die einzige momentan verfügbare Behandlungsmethode für Hepatitis-C-Patienten ist eine Interferon-Therapie, die darauf abzielt, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Es gibt jedoch 6 verschiedene Genotypen des Virus, die alle unterschiedlich auf eine Behandlung ansprechen. Die Wissenschaftler wollen nun untersuchen, warum einige Genotypen empfänglicher für eine Interferon-Therapie sind als andere und wie die Therapie auf die unterschiedlichen Genotypen angepasst werden kann. Proteinkinase R: Chance gegen Hepatitis C

H1 2006: MM stoppt Produktion als Kostenbremse

<a href=http://www.mayr-melnhof.com>Mayr-Melnhof</a> sieht sich aufgrund stetig steigender rohölabhängiger Kosten zu weiteren Kartonpreisanpassungen gezwungen. Unterstützend bleibt die Produktion im bulgarischen Kartonwerk Nikopol noch bis Ende des laufenden dritten Quartals eingestellt. In anderen Worten heißt das: Das erste Halbjahr war so erfolgreich für MM wie noch nie. <% image name="Papierproduktion" %><p> So konnte Mayr-Melnhof den Umsatz im ersten Halbjahr von 715,4 auf 731,1 Mio € steigern, das Betriebsergebnis legte um 12,6 % auf 79,5 Mio € zu. Das Ergebnis vor Steuern steigerte sich um 8,2 % auf 79 Mio €. Für das dritte Quartal geht das Unternehmen weiterhin von einer hohen Auslastung der Werke aus. Der anhaltende Preisanstieg bei rohölabhängigen Kosten veranlasste Mayr-Melnhof bereits zu Jahresbeginn dazu, die Kartonpreise zu erhöhen. Unterstützend wurde auch damals der Betrieb im bulgarischen Werk Nikopol zeitweise eingestellt, um rund 60.000 t Karton aus dem Markt zu nehmen. Im weiteren Jahresverlauf forciert der Kartonhersteller die Ausweitung des Geschäfts. Ende 2005 übernahm der Konzern 51 % des Faltschachtelherstellers TEC in Tunesien. Noch heuer soll dort ein zweiter Produktionsstandort fertig gestellt werden. Künftig will Mayr-Melnhof die Präsenz in Afrika weiter verstärken. H1 2006: MM stoppt Produktion als Kostenbremse

Neue lösemittelfreie Holzlasuren von Akzo Nobel

<a href=http://www.akzonobel.at>Akzo Nobel</a> konnte 2005 die Absatzmenge um 4,2 % auf 750.000 l steigern und ist damit Marktführer bei Holzschutzprodukten in Österreich. Jetzt werden in dem Salzburger Werk neue Holzlasuren und -lacke hergestellt. <% image name="Akzo_Nobel_GF" %><p> <small> Peter Haempel, der Geschäftsführer der Akzo Nobel Coatings GmbH, und sein technische Leiter Ulrich Kaubisch (v.l.). </small> "Unsere neuen Holzschutzprodukte der Marke <a href=http://www.sikkens.at>Sikkens</a> werden mit einem deutlich geringerem Lösemittelanteil hergestellt als bisher. Unser Ziel ist es, die Lösemittel weiter zu reduzieren. Wir glauben, dass wir mit dieser Innovation in den nächsten Jahren weiter die Nummer Eins bleiben", so Geschäftsführer Peter Haempel. Die Produkte entsprechen damit der neuen EU-Verordnung "Volatile Organic Compounds", dergemäß Lösemittel in Farben und Lacken bis 2007 zu reduzieren sind. Die neuen Holzschutzprodukte wurden mit einem Speziallabor in Kopenhagen entwickelt. <small> Akzo Nobel Coatings GmbH beschäftigt 140 Mitarbeiter im Salzburger Werk Elixhausen und produziert dort jährlich rund 4.500 t Farben und Lacke. 80 % davon gehen in den Export. Die Produktpalette beinhaltet Bautenfarben und -lacke, Autoreparaturlacke sowie Industrieleime. </small> Neue lösemittelfreie Holzlasuren von Akzo Nobel

Angelaufen: Isocyanat-Komplex in Shanghai

<a href=http://www.basf.de>BASF</a>, <a href=http://www.huntsman.com>Huntsman</a> sowie ihre chinesischen Partner – Shanghai Hua Yi (Group Company), Sinopec Shanghai Gao Qiao Petrochemical Corporation und Shanghai Chloro-Alkali Chemical Co. Ltd. – haben den integrierten Produktionskomplex für Isocyanate im Chemiepark Shanghai erfolgreich in Betrieb genommen. <% image name="BASF_Isocyanatkomplex_Shanghai" %><p> Die Investition beläuft sich auf eine Gesamtsumme von 1 Mrd $ und wurde planmäßig Mitte des Jahres fertiggestellt - in 29 Mio Arbeitsstunden. Der Produktionskomplex verfügt jetzt über eine Kapazität von 240.000 t Roh-MDI (Diphenylmethandiisocyanat) und 160.000 t TDI (Toluoldiisocyanat) pro Jahr für den schnell wachsenden Markt der Polyurethane in China - bis 2015 soll dieser Markt um 10 % jährlich wachsen und damit der weltweit größte werden. BASF-Vorstandsmitglied John Feldmann kündigte zudem an, 2008 in Pudong (bei Shanghai) eine neue Anlage zu eröffnen, "in der wir Polyurethan-Spezialitäten produzieren, die auf die Bedürfnisse unserer chinesischen Kunden zugeschnitten sind". <% image name="BASF_Isocyanatkomplex_Shanghai2" %><p> An dem integrierten Isocyanat-Komplex beteiligen sich unabhängig voneinander drei Joint-ventures: &#8226; Shanghai Lianheng Isocyanate Co., Ltd.: Das Unternehmen verfügt über 240.000 t/Jahr Roh-MDI-Kapazität sowie Produktionsanlagen zur Herstellung der Zwischenprodukte Anilin und Nitrobenzol. Die Produktionsanlagen wurden von BASF, Huntsman, Shanghai Chloro-Alkali Chemical Co., Shanghai Hua Yi Company, Ltd, und der Sinopec Shanghai Gao Qiao Petrochemical Corporation gebaut. &#8226; Shanghai BASF Polyurethane Co., Ltd.: Der MDI-Veredlungsbetrieb besteht aus einer Anlage für 160.000 t TDI/Jahr und dessen Vorprodukten Salpetersäure und Dinitrotoluol. Die Anlagen wurden von BASF und ihren Partnern, der Shanghai Hua Yi (Group) Company und der Sinopec Shanghai Gao Qiao Petrochemical Corporation errichtet. &#8226; Huntsman Polyurethanes Shanghai Ltd.: Dieser MDI-Veredlungsbetrieb wurde von Huntsman und Shanghai Chloro-Alkali Chemical Co. Ltd. gebaut. <small> Die <b>Isocyanate MDI und TDI</b> sind wichtige Vorprodukte bei der Herstellung von Polyurethanen. Diese vielseitigen Polymere werden in der Autoindustrie, am Bau sowie in Produkten wie Kühlschränken, Sitzbezügen oder Schuhen verwendet. </small> Angelaufen: Isocyanat-Komplex in Shanghai

August 17th

Was mit Biokunststoffen machbar ist

Andreas Windsperger vom Institut für Industrielle Ökologie in Sankt Pölten hat das Potenzial von Biokunststoffen in Niederösterreich "abgeklopft". Hier die Ergebnisse seiner Studie. Was mit Biokunststoffen machbar ist Kunststoffe tragen heute maßgeblich zum Müllaufkommen bei und hängen direkt von der Preissituation der petrochemischen Rohstoffe ab. Diese Problematik könnte durch Kunststoffe aus biogenem Material deutlich entschärft werden. Deren Wertschöpfungspotenziale liegen bei der Bereitstellung der Rohstoffe aus der landwirtschaftlichen Produktion oder aus Produktionsabfällen, bei der Produktion der Grundstoffe (der Monomere) sowie in der eigentlichen Kunststoffherstellung in einer Bioraffinerie und dessen anschließender Verarbeitung. <b>Was sind Biokunststoffe?</b> Biokunststoff ist ein biologisch abbaubarer und kompostierbarer Werkstoff, der bei der Zersetzung keine Schadstoffe emittiert und dessen organischer Kunststoff binnen 180 Tagen zu mindestens 90 % abgebaut ist. Ihre thermische Verwertung ist CO<small>2</small>-neutral möglich. Werkstoffe aus Biokunststoffen können aus Stärke, Zellulose oder Polymilchsäure (Polylactat, PLA) hergestellt werden. Die höchste Funktionalität erzielen sie in Kombination mit speziell angepassten Kunststoffen aus der petrochemischen Produktion – derartige Blends werden derzeit von BASF hergestellt. <table> <td><% image name="Weizenaehre" %></td> <td><% image name="Maiskolben1" %></td> </table> <small> Ideale Rohstoffe für Polymilchsäure: Weizen und Mais aus heimischer Landwirtschaft. </small> <b>Das Einsatzgebiet der Biokunststoffe: </b> Biokunststoffe sind vor allem für den Verpackungsbereich und Einmalprodukte bei Lebensmitteln, in der Gastronomie und Landwirtschaft interessant. Sie können ungeachtet ihrer guten Gebrauchseigenschaften nach der Verwendung ohne Probleme mit dem restlichen organischen Abfall kompostiert werden. <b>Die Produktionsschritte: </b> Für 100.000 t Biokunststoffe auf Polymilchsäure-Basis braucht es eine Getreidemenge von rund 240.000 t Weizen oder Mais (Kartoffel und Zuckerrüben sind für die Biokunststoffproduktion nicht rentabel), was einer Agrarfläche von etwa 50.000 ha entspricht. Daraus wird bei der Fermentation die Stärke entnommen und zusätzlich mit Zucker angereichert. Danach verwandeln Bakterien die Stärke-Zuckerlösung in Milchsäure. Bei der anschließenden Polymerisation wird die Milchsäure in eine feste Masse umgewandelt, die sodann granuliert wird und als Polymilchsäure vorliegt. <b>Hohe Wachstumsraten.</b> Derzeit ist der Marktanteil der Biokunststoffe am gesamten Kunststoffmarkt mit etwa 0,33 % noch marginal. Allerdings weist dieses Marktsegment beträchtliche Wachstumsraten auf – langfristig wird ein Marktanteil der Biokunststoffe von rund 10 % als realistisch angesehen. Bei Verpackungen und Agrarfolien haben biologisch abbaubare Werkstoffe bereits die Marktreife erlangt und stehen heute an der Schwelle zur großindustriellen Produktion. Die größten Substitutionspotenziale liegen in den Bereichen Catering, Leichtverpackungen, Schalen und Dosen sowie Gemüseverpackungen. In der Elektronik könnte nach Expertenschätzungen jede Kunststoffkomponente durch Biokunststoffe ersetzt werden. Große Handy-Hersteller arbeiten etwa bereits an der Entwicklung von Gehäuseschalen aus biobasierten Materialien. In Europa liegt der Verbrauch an Biokunststoffen derzeit bei rund 50.000 t. Bis 2010 soll er sich auf rund 1 Mio t erhöhen. <b>Der Preisaspekt.</b> Die Rohstoffe für Standard-Thermoplaste kosten derzeit zwischen 70 Cent und 1 € je kg. Granulate aus Biokunststoff kommt dagegen auf 3 bis 5 € und ist daher nicht konkurrenzfähig. Allerdings: Sobald die Produktion im industriellen Maßstab abläuft, werden die Kosten drastisch fallen. Experten gehen davon aus, dass Stärkekunststoffe und Polylactide dann für unter 2 € je kg produzierbar wären. Berechnet man auch die um etwa 1 € je kg geringeren Entsorgungsgebühren für die Kompostierung von Biokunststoffen mit ein, ist die konkurrenzfähige Situation bereits gegeben. Eine eigene Milchsäureproduktion in Niederösterreich würde die Biokunststoffe auf jeden Fall zu einem einträglichen Geschäft machen. Hier würden allerdings allfällige Lizenzgebühren für entsprechende Patente fällig werden. Für die Herstellung von Milchsäure hält die holländische Purac Biochem ein Patent, für die Polymerisation der Milchsäure gibt es welche von Toyota, Shimadzu und Japan Steel Works angemeldet. <hr> <b>Biokunststoffe auf Stärkebasis:</b> Stärke – das Reservekohlenhydrat der Pflanzen – ist billig und erlaubt die thermoplastische Verarbeitung mit herkömmlichen Maschinen. Nachteilig sind ihre Feuchtigkeitsempfindlichkeit sowie ihre geringe Festigkeit. Am Markt sind etwa <a href=http://www.biopolymers.nl>Solanyl</a>, <a href=http://www.materbi.com>Mater-Bi</a>, <a href=http://www.nnz.com>Ökopack</a>, <a href=http://www.vegeplast.com>VEGEMAT</a>, <a href=http://www.biopag.de>BIOPAR</a>, <a href=http://www.biotec.de>BIOPLAST</a>, <a href=http://www.vtt.fi>COHPOL</a>, <a href=http://www.earthshell.com>EarthShell Packaging</a>, <a href=http://www.plantic.com>Plantic</a> sowie <a href=http://www.starchtech.com>Clean Green Packaging</a>. <hr> <b>Biokunststoffe auf PLA-Basis:</b> Polymilchsäure bzw. Polylactid (PLA) ist ein thermoplastischer Polyester, der sowohl für die Extrusion, das Schmelzspinnen als auch den Spritzguss tauglich ist. Am Markt sind etwa <a href=http://www.natureworksllc.com>NatureWorks</a>, <a href=http://www.pacovis.ch>Compost it</a>, <a href=http://www.mitsui-chem.co.jp>Lacea</a>, <a href=http://www.hycail.com>HM, XM</a>, <a href=http://www.biomer.de>Biomer</a>, <a href=http://www.fkur.de>Bio-Flex</a>, <a href=http://www.treofan.com>Biophan</a> sowie <a href=http://www.coopbox.it>NATURALBOX</a>. <hr> <b>Weitere Biokunststoff-Alternativen:</b> Biokunststoffe, die zu einem Großteil aus Holz bestehen, werden etwa von der Salzburger Austel Research & Development als „fasal“, von Eastman Chemical als „Tenite“ und von Innovia Films als „NatureFlex“ hergestellt. Plastifizierte Zellulose-Granulate bietet die italienische Mazzuchelli 1849. Kunststoffe auf Basis von Polyhyxalkanoaten (PHA) stammen etwa von der US-Company Metabolix, Procter & Gamble (Nodax) und der deutschen Biomer. <hr>

Biokunststoff? 300 Mio €-Potenzial in Centrope-Region!</nobr>

Der Chemie Report sprach mit Niederösterreichs Landesvize und Wirtschaftslandesrat Ernest Gabmann: Seine Einschätzung zu den Chancen, mit der Produktion und Verarbeitung von Biokunststoffen in Niederösterreich zu reüssieren. <% image name="Gabmann" %><p> <small> Wirtschaftslandesrat LH-Stv. Ernest Gabmann: NÖ setzt verstärkt auf Biokunststoffe! </small> <i>Nachwachsende Rohstoffe – welchen Stellenwert nehmen sie in der niederösterreichischen Wirtschaftspolitik derzeit ein?</i> Niederösterreich hat sich in den letzten Jahren zu einer technologiestarken Region entwickelt. Wir sind auf dem besten Weg, zu den ,Top 10 Regionen’ in Europa zu gehören. Mit unseren Technopol-Engagements in den Bereichen Oberflächentechnik, Biomedizin und Umwelt- und Agrarbiotechnologie in Wiener Neustadt, Krems und Tulln geht es vor allem darum, allen Wirtschaftstreibenden technologische Lösungen in Niederösterreich anzubieten. Das beginnt bei der Nutzung heimischer Ökostrom-Ressourcen – also Biomasse, Biogas, Wind- und Wasserkraft – sowie der Bereitstellung alternativer Treibstoffe wie Biodiesel und Bioethanol. Für deren Einsatz scheint die Zeit in Hinblick auf die Preissituation auf den Kunststoffmarkt reif zu sein, da der Kunststoffpreis ja traditionell an den Erdölpreis gekoppelt ist. Aufbauend auf diesen Energie-Potenzialen wollen wir in Zukunft verstärkt Werkstoffe produzieren – Werkstoffe aus der Natur –, die ein hohes Wertschöpfungspotenzial sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Industrie auslösen können. Biokunststoffe stehen in diesem Zusammenhang ganz oben. <i>Was spricht für Niederösterreich in diesem Bereich?</i> Für Niederösterreich sprechen zunächst hervorragende Rahmenbedingungen, wie wir sie den Betrieben etwa in den ecoplus-Wirtschaftsparks anbieten. Dort finden Unternehmer eine bedarfsgerechte Infrastruktur. Hinzu kommt, dass wir seit mehr als zwei Jahrzehnten Know-how in den Bereichen landwirtschaftlicher Veredelung, Polymerisierung, Fermentation und Kunststoffverarbeitung aufgebaut haben. Um dieses Wissen zu bündeln und in eine gemeinsame Biokunststoff-Produktion münden zu lassen, wurde unter starker Beteiligung des Kunststoff-Clusters kürzlich ein entsprechendes Konsortium mehrerer Top-Unternehmen aus Niederösterreich gegründet. <% image name="Plastikbecher" %><p> <small> Biokunststoffe: Becher, Folien, Säcke, Kisten. </small> <i>Würde aber eine Biokunststoff-Produktion in Niederösterreich nicht auch die stark hier vorhandene synthetische Kunststoff-Produktion substituieren?</i> Wir sind in Niederösterreich bereits exzellent positioniert in der synthetischen Kunststoffherstellung: Rund 1,2 Mio t werden jährlich in Schwechat hergestellt. Jetzt wollen wir um die Nische der Biokunststoffe erweitern. Diese haben nicht alleine den Vorteil, kompostierfähig zu sein, sondern ermöglichen auch eine Wiederaufbereitung via Recycling. Denn dadurch bleibt auch CO2 gebunden. Sollte jedoch Biokunststoffe in der Natur etwa durch Windverfrachtung verloren gehen, ist es von Vorteil, dass sich diese nach einigen Monaten in ihre natürlichen Bestandteile zersetzen. <i>In welcher Größenordnung dürfen wir die Produktion von Biokunststoffen in Niederösterreich erwarten – sind diese Ambitionen in etwa vergleichbar mit der von der Agrana geplanten Bioethanolerzeugung in Pischelsdorf?</i> Wir gehen davon aus, dass eine Biokunststoff-Produktion in Niederösterreich mit einer Jahresproduktion von 100.000 t rund 250 Arbeitsplätze zusätzlich schaffen würde. Ein von der Wirtschaft geplantes Investment von etwa 150 Mio € soll diesen Ausstoß schrittweise realisieren. Und in Folge 100 Mio € Umsatz mit diesem Rohstoff und weitere 200 Mio € aus dessen Verarbeitung einspielen: Wir hätten also im Idealfall 300 Mio € für den heimischen Wirtschaftskreislauf aktiviert. <% image name="Centrope" %><p> <small> Region Centrope: Absatzmarkt mit 6,5 Mio Einwohnern. </small> <i>Wer kann an diesem umfassenden Kreislauf von der Naturstoffproduktion über die Umwandlung in Biokunststoffe bis zur Verarbeitung und Vermarktung der Produkte teilhaben? Wer kann davon profitieren? </i> Wir betrachten diese Wachstumschance nicht allein für Niederösterreich, sondern denken hier gewissermaßen für die Region ,Centrope’ – also die Europaregion Mitte bestehend aus Südböhmen, der West-Slowakei und West-Ungarn sowie Niederösterreich, Wien und dem Burgenland. Das ist ein potenzieller Absatzmarkt mit 6,5 Mio Einwohnern. Und nicht nur das: Das ist auch eine Biosphärenregion, die große landwirtschaftliche Flächen sowohl für neue Bioenergien als auch für neue Biokunststoffe bereitstellen kann. Bauern erhalten so zusätzliche Identifikations-Chancen – als Energiewirte oder Zulieferer für die Verpackungsindustrie. Gleichzeitig wird aufgrund dieser großflächigen Agrarproduktion für die Energie- und Kunststoffgewinnung auch die lebensmittelproduzierende Landwirtschaft wieder an Bedeutung zunehmen. In der Verarbeitung der Biokunststoffe bestehen weiters gute Chancen für Maschinenbauer, wo wir gemeinsam mit Oberösterreich starke Firmen im Kunststoff-Cluster gebündelt haben. Schließlich – und hier schließt sich der Kreis – können die verwendeten Biokunststoffe wieder in Biogasanlagen zu Energie umgewandelt werden. Biokunststoff? 300 Mio €-Potenzial in Centrope-Region!</nobr>

H1 2006: Deutsche Chemieindustrie verliert an Fahrt

Der Aufschwung in der deutschen Chemieindustrie hat seinen Höhepunkt überschritten. Im zweiten Quartal sei die Branche bereits weniger stark gewachsen als zuvor, so der Verband der Chemischen Industrie (VCI). <table> <td><% image name="Bayer_Wenning" %></td> <td><small> VCI-Präsident und Bayer-Chef Werner Wenning: Die Geschäftslage der Chemie hat sich seit Jahresbeginn auf breiter Front weiter verbessert. Im zweiten Vierteljahr kletterte der Auslandsumsatz gegenüber Vorjahr um 7 %, der Inlandsumsatz um 4 %. Betrachtet man allerdings die Vorquartale, so fielen die Zuwächse mit plus 0,8 bzw. 1,3 % mager aus. </small></td> </table> Das hohe Wachstumstempo des Vorjahres werde 2006 nicht mehr erreicht: Die Weltwirtschaft kühlt sich ab, zudem hinterlassen die hohen Öl- und Energiepreise sowie die für Anfang nächsten Jahres beschlossene Mehrwertsteuererhöhung ihre Spuren. Für das Gesamtjahr erwartet der VCI aber weiterhin einen Produktionsanstieg von 2,5 % und ein Umsatzwachstum von 5,5 %. 2005 hatte die Branche mit 7 % den höchsten Produktionszuwachs seit mehr als 20 Jahren erzielt. Das wird heuer nicht erwartet: In der Pharmaindustrie sei der kräftige Aufwärtstrend im zweiten Quartal bereits gestoppt worden. Gute Geschäfte machten dagegen weiterhin die Hersteller von Polymeren und Spezialchemikalien. Insgesamt kletterte der Umsatz der Chemieindustrie binnen Jahresfrist um 6 % auf einen neuen Rekordwert von 40,9 Mrd €. Hauptgrund dafür sind Preiserhöhungen für chemische Erzeugnisse, die 3,6 % teurer waren als vor einem Jahr. In Summe dürften sich Chemikalien heuer um rund 3 % verteuern. Viele Unternehmen profitierten jetzt von Umstrukturierungen und Kostensenkungs-Programmen und erzielten höhere Gewinne. Die Beschäftigung in der deutschen Chemiebranche allerdings weiter zurück. Im zweiten Quartal beschäftigten die Unternehmen 433.600 Mitarbeiter - 1,3 % weniger als ein Jahr zuvor. H1 2006: Deutsche Chemieindustrie verliert an Fahrt

Rockwell verbessert modulares Steuerungssystem

<a href=http://www.rockwellautomation.de >Rockwell Automation</a> hat sein modulares Steuerungssystem MCS durch die beiden Bulletins 100-K und 700-K sowie das Überlastrelais 193-K verbessert. Rockwell verbessert modulares Steuerungssystem <% image name="Rockwell_Ueberlastrelais" %><p> Das modulare Konzept der neuen Minischütz-Serie ermöglicht viele verschiedene Schützkonfigurationen schnell und einfach zu erstellen. Hilfskontakte, Schutzmodule und mechanische Verriegelung lassen sich dabei ohne Werkzeuge montieren. Die ganze Kleinschütz-Serie ist für 690 V ausgelegt und für den Einsatz in Maschinen mit Motoren bis 5,5 kW geeignet. Mit dem direkt an das Schütz montierbare Bimetall-Überlastrelais 193-K verfügt die neue Serie zudem über einen günstigen Motorschutz. Es ist mit manueller und optionaler Fernrückstellung erhältlich und verfügt über eine hohe Phasenausfall-Empfindlichkeit.

Mit Hypothermie gegen die Folgen des Herzstillstands

Wenn die Körpertemperatur von Herzstillstands-Patienten rechtzeitig gesenkt wird, wird eine signifikante Verbesserung der Überlebenschancen erreicht. Das Wiener Start-up <a href=http://www.emcools.com>Emcools</a> hat mit Wiener Ärzten Kühlmatten entwickelt, die Patienten schnell auf 33 &deg; C Kerntemperatur abkühlen können. <% image name="EMCOOLS1" %><p> <small> Bei einem Herzstillstand zählt jede Minute. Durch rasche, aber milde Absenkung der Körpertemperatur können Spätfolgen minimiert und die Überlebenschancen stark verbessert werden. </small> Bei einem Herzstillstand zählt jede Minute: Wie viel Zeit zwischen dem Herzversagen und erfolgreicher Wiederbelebung vergeht, entscheidet über Leben oder Tod des Patienten. Dazu kommt, dass ein Herzstillstand ungeachtet der erfolgreichen Reanimation automatisch irreversible Prozesse im Körper des Patienten auslöst, die auch noch auf der Intensivstation zum Tod oder zu schweren Behinderungen führen können. Die milde therapeutische Hypothermie – eine moderate Herabkühlung des Patienten – kann die Überlebensquote drastisch anheben. Die neuen internationalen Richtlinien des European Resusciation Councils (ERC) und der American Heart Association (AHA) empfehlen deshalb seit Dezember 2005, bewusstlose, erwachsene Patienten nach einem Herzstillstand für 12 bis 24 h auf 32 bis 34 &deg; C Körpertemperatur abzukühlen. Die ersten Hinweise auf die vorteilhafte Wirkung einer kühleren Körpertemperatur lieferte bereits Napoleons Leibarzt: Er beobachtete, dass bei Schlachten Offiziere eher ihren Verletzungen erlagen als einfache Soldaten. Neugierig geworden, begann er die Verhaltensweisen der Soldaten zu studieren und fand schließlich heraus, dass die höheren Ränge die besten Plätze um das Feuer erhielten und zum Zeitpunkt der Verarztung durchwegs eine höhere Körpertemperatur aufwiesen. Aufgrund seiner Beobachtungen schlug der Arzt schon damals eine Kühlung der Verletzten vor. Soweit die Theorie- Praktisch ist die Abkühlung eines Patienten aber kein leichtes Unterfangen. Entsprechende Kühlgeräte befinden sich noch in den Kinderschuhen – sie sind meist stationär gebunden, teuer und ineffizient. Das Wiener Start-up Emcools (Emergency Medical Cooling Systems) will diese Lücke schließen und hat spezielle Kühlmatten entwickelt, die auch in Rettungsfahrzeugen eingesetzt werden können. „Wir haben zuerst mit vielen verschiedenen Geräten experimentiert. Fazit war, diese Geräte waren laut, benötigten viel Platz und konnten vor allem den Körper nicht schnell genug abkühlen“, umreißt Peter Vogel, Geschäftsführer von Emcools, die Anfangsphasen der Entwicklung. „Mit unseren Kühlmatten kann ein Körper jedoch in einer halben Stunde auf 33 &deg; C gekühlt werden – und jede Minute zählt dabei“. Herkömmliche Geräte – etwa Kühlzelte auf Kompressoren-Basis – würden bis zu vier Stunden benötigen, um die entsprechende Abkühlung zu erreichen, außerdem vergehe viel Zeit zwischen Herzstillstand und dem Eintreffen in der Intensivstation. <b>Erhöhung der Überlebensraten.</b> Laut WHO erleidet in Europa und den USA jährlich durchschnittlich eine Person von 1.000 Einwohnern einen plötzlichen Herztod. Nur 3 bis 10 % der Patienten verlassen wieder gesund das Krankenhaus. Die während des Herzstillstandes beginnenden, fatalen Schädigungsprozesse von Gehirn und Organen schreiten auch nach erfolgreicher Wiederbelebung fort (Post Resusciation Syndrome). Eine entsprechende Kühlung nach Herzstillstand bewirkt laut einer Wiener Studie eine signifikante Verbesserung der Überlebenschancen (plus 31 %) und einen Rückgang des Risikos schwerer Gehirnschädigungen (41 %). „Dies sind sensationelle Zahlen. In der Medizin spricht man bereits von einem Erfolg, wenn durch Medikamente die Überlebenschance um 5 % erhöht werden kann“, so Vogel. Die ersten Versuche in die entsprechende Richtung wurden 2004 unternommen, 2005 kristallisierte sich schließlich das jetzige Kernteam heraus. „Insgesamt haben wir 1,5 Mio € an Kapital aufgestellt, wovon die Hälfte von privaten Investoren, die andere Hälfte über öffentliche Förderungen zu Verfügung gestellt wurde“, so Vogel. Mit an Bord des Unternehmens ist Wilhelm Behringer, Facharzt für Innere Medizin und Notarzt, der unter dem Pionier der therapeutischen Hypothermie, Peter Safar, mehrere Jahre in Pittsburgh tätig war. Behringer hat auch an der Studie mitgewirkt, die den therapeutischen Erfolg von Hypothermie nachwies. „Die Theorie war somit auf unserer Seite, schwierig gestaltete sich nur die Entwicklung der mobilen Kühlmatten“, erinnert sich Friedrich Vogel. „Reine Eismatten wirken aufgrund der schlechten thermischen Leitung nicht, und zu starke Abkühlung durch Eis-Salz-Lösungen hätten zu Erfrierungen geführt“. Ein Geistesblitz eines Mitarbeiters erlaubte schließlich, die Wärmeleitfähigkeit richtig anzupassen – die entsprechenden Veränderungen am Aufbau der Kühlmatten wurden bereits zum Patent angemeldet. <b>Serienproduktion ab Herbst.</b> Im Herbst dieses Jahres sollen schließlich die ersten Matten in Serie gehen. Die Matten werden nur einmal verwendet, im Tiefkühlgerät gelagert und können bei Bedarf – „in der Praxis gleich nach der Reanimation“ – angelegt werden. Die Matten werden über Rumpf und Oberschenkel gelegt, wo die Kälte die meiste Angriffsfläche hat. „Für den mobilen Betrieb in Rettungsfahrzeugen wird die Matte in einen isolierten Kühlcontainer gepackt, in dem die Temperatur auch bei hohen Außentemperaturen über 24 h gehalten werden kann“, so Vogel. Beim Schichtwechsel würden die Container einfach wieder getauscht – „bis zu ersten Anwendung können die Matten beliebig oft eingefroren werden“. Wichtiges Element bei der Abkühlung des Patienten ist die ständige Überwachung der Körpertemperatur. „Ein einfacher Fieberthermometer ist nicht ausreichend, es geht um die Ermittlung der Kerntemperatur“, erklärt Vogel. Mit der Messung in der Speiseröhre sei ein Verfahren gefunden worden, das zuverlässige Ergebnisse liefert. Neben der Temperaturanzeige, die am Arm des Patienten festgeschnallt wird, gibt es auch einen Signalausgang, der direkt in herkömmliche EKG-Geräte eingespeist werden kann. „Somit ist die ständige Überwachung gegeben“. Darüber hinaus würde Defibrillatoren-Hersteller langsam dazu übergehen, in ihren Geräten auch Temperatursignale verarbeiten zu können. <b>Vertriebsstart in Europa und USA.</b> Emcools will seine Kühlmatten vorerst in Europa und den USA vertreiben. Der Kostenpunkt pro Matte liegt bei rund 700 € – „günstiger als herkömmliche Methoden, vom volkswirtschaftlichen Aspekt ganz zu schweigen“, so Vogel. Während dieses Jahr der Fokus auf der Markteinführung liegt, sollen 2007 bereits 2.000 Systeme abgesetzt werden. „Unser Potenzial liegt in rund einem Drittel aller Fälle, das entspricht weltweit rund 100.000 Behandlungen pro Jahr.“ In den Europa und den USA kommt es jährlich zu 800.000 Herzstillständen, wobei aber mehr als die Hälfte der Patienten verstirbt, da die meisten Herzstillstände ohne dem Beisein Dritter passieren. Mit Hypothermie gegen die Folgen des Herzstillstands

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