Archive - 2008

Dezember 10th

MorphoSys ist mit HuCAL PLATINUM fertig

MorphoSys hat ihre neue Antikörperbibliothek <a href=http://www.morphosys.de/platinum>HuCAL PLATINUM</a> fertig gestellt. Erste Ergebnisse bestätigen, dass die neue Bibliothek, die rund 3 x umfangreicher als ihre Vorgängerversion HuCAL GOLD ist, eine noch größere Bandbreite an vollständig menschlichen Antikörpern liefern kann. <% image name="Morphosys_Hucal_Gold" %><p> <small> Verbesserungen der Technologie verspricht deutliche Zeitersparnis, höhere Diversität, verbesserte Bindungseigenschaften und Produktionsausbeuten der Antikörper. </small> Zusätzlich führt die Verwendung der neuen Technologie zur Entwicklung von Antikörpern, die eine höhere Bindungsstärke an ihr Zielmolekül und verbesserte Expressionsraten zeigen. Die Verbesserungen, die mit der neuen Generation der Antikörpertechnologie erzielt wurden, versetzen MorphoSys in die Lage, die Entwicklungszeiten vom Start eines Antikörperprogramms bis zu präklinischen Studien deutlich zu verkürzen und Medikamentenkandidaten mit verbesserten Eigenschaften hervorzubringen. HuCAL PLATINUM bietet deutliche Verbesserungen gegenüber den Vorgängerversionen der HuCAL-Bibliotheken. Die neue Bibliothek vereint die genetischen Baupläne von 45 Mrd verschiedenen, vollständig menschlichen Antikörpern. Darüber hinaus wurde mit Hilfe der TRIM-Technologie ein neuer Ansatz zur besseren Nachbildung der natürlichen Struktur der für Antikörper wichtigsten Bindungsregion und Kontaktstelle zum Antigen realisiert - der CDR3-Region der schweren Kette (HCDR3). Die gesteigerte Größe der Bibliothek und die genetische Neukonstruktion der HCDR3-Region führen zu einer bis zu 25-fachen höheren Diversität der primären Antikörperkandidaten und damit zu einem größeren Spektrum an vielversprechenden Medikamentenkandidaten Darüber hinaus wurden bestimmte Sequenzmotive auf der Ebene der DNA und der Aminosäuresequenz entfernt oder drastisch reduziert, um die Expression der Antikörper in Zelllinien zu verbessern. Insgesamt hat die Aktualisierung der Sequenzinformation bisher zu einer zweifach höheren durchschnittlichen Expressionsrate der mit HuCAL PLATINUM identifizierten Antikörper im IgG-Format geführt und könnte so zur schnelleren Identifizierung therapeutischer Antikörperführen. Wie zuvor weisen alle resultierenden HuCAL-Antikörper eine vollständig menschliche Zusammensetzung auf. Die neue Bibliothek arbeitet vollständig kompatibel mit den bereits von MorphoSys etablierten Methoden und Technologien wie AutoCAL, CysDisplay und der RapMAT-Technologie. Zusätzliche Komponenten der Technologieplattform von MorphoSys, die sich derzeit in der Entwicklung befinden, werden auf den Stärken der HuCAL PLATINUM-Version aufbauen und sollen einen noch schnelleren und direkteren Zugang zu Antikörper-basierten Wirkstoffkandidaten im vollständigen IgG-Format bieten. MorphoSys ist mit HuCAL PLATINUM fertig

Vogelbusch optimiert Bioethanolwerk in Norrköping

Eine der energieeffizientesten Anlagen zur Bioethanol-Produktion geht derzeit im schwedischen Norrköping in Betrieb. Mit einer wöchentlichen Produktion von mehr als 3 Mio l Bioethanol ist sie die größte in Nordeuropa. Für eine hohe Einsparung an Prozessenergie sorgte dabei das Multipressure-System von <a href=http://www.vogelbusch.com>Vogelbusch</a>. Vogelbusch optimiert Bioethanolwerk in Norrköping <% image name="Agroetanol1" %><p> <small> Das neue Ethanolwerk in Norrköpping. &copy; Jimmy Johansson </small> Nordeuropas größte Bioethanol-Anlage wird künftig bei maximaler Kapazitätsauslastung täglich fast 0,5 Mio l Bioethanol aus Getreide herstellen. Der Betreiber der Anlage, die schwedische <a href=http://www.agroetanol.se>Lantmännen Agroetanol</a>, setzte bei der Planung dieser Bioethanol-Anlage bewusst auf die Nutzung von Getreide. Vogelbusch war bei dieser Anlage sowohl für das Prozessengineering als auch für die Überwachung der Inbetriebnahme der Destillation und Dehydration verantwortlich. Vogelbusch-Projektleiter Torsten Schulze kommentiert: "Wer es derzeit mit der CO<small>2</small>-Reduktion ernst meint, der wählt eine Bioethanolproduktion aus zucker- oder stärkehaltigen Rohstoffen, also z. B. Getreide. Für andere alternative Rohstoffe gibt es derzeit noch keine im industriellen Maßstab anwendbaren Prozesse für die Gewinnung von Bioethanol." <% image name="Agroetanol2" %><p> Tatsächlich wird selbst bei einem künftigen Upscaling der Produktion von Bioethanol aus alternativen Rohstoffen dieser Prozess energieintensiver bleiben als die Gewinnung aus zucker- oder stärkehaltigen Rohstoffen. Das Multipressure-System von Vogelbusch verdankt seine hohe Energieeffizienz einer mehrfachen Nutzung des zur Destillation verwendeten Dampfs. Verantwortlich für diesen Vorteil ist der fein abgestimmte Einsatz mehrerer Destillations-Kolumnen mit unterschiedlichen Dampfdrücken, der in Summe zu einer signifikanten Reduzierung des Dampfbedarfs führt. Verglichen mit herkömmlichen Anlagen werden mehr als 50 % des benötigten Dampfs eingespart. Die Energieeinsparung dieses Systems wird dann im Multipressure-System durch eine optimierte thermische Integration der Destillation mit der Dehydration noch weiter erhöht und stellt den Stand der Technik dar.

AUVA informiert über Global Harmonized System

Mit 1. Jänner 2009 bringt das Global Harmonized System (GHS) als bindende EU-Verordnung Neuerungen bei der Bewertung chemischer Stoffe und deren Kennzeichnungen. Hersteller müssen daher ihre Daten überprüfen und ergänzen, Verbraucher und Anwender sich mit neuen Deklarationen vertraut machen. Die <a href=http://www.auva.at/wien>AUVA</a> hat Plakate und Spezialseminare vorbereitet. <table> <tr> <td><% image name="GHS_Entzuendbar" %></td> <td><% image name="GHS_Expl_Man" %></td> <td><% image name="GHS_Explosiv" %></td> <td><% image name="GHS_Gasflaschen" %></td> </tr> <tr> <td><% image name="GHS_Giftig" %></td> <td><% image name="GHS_Oxidierend" %></td> <td><% image name="GHS_Rufzeichen" %></td> <td><% image name="GHS_Umwelt" %></td> </tr> </table><p> <small> Bis 2015 ist eine Doppelkennzeichnung vorgesehen. Das Transportrecht bleibt weiter unverändert bestehen. </small> GHS führt zu weitgehenden Neuerungen bei der Stoffbewertung chemischer Stoffe bzw. Stoffgemischen und deren Kennzeichnung. Während sich bei Reinsubstanzen kaum Änderungen ergeben, ist die Lage bei den Mischungsbewertungen diffiziler und komplizierter. <b>Neue Gefahrensymbole.</b> GHS bringt auf jeden Fall neue Gefahrensymbole. Hazard Statements (H-Sätze) und Precautionary Statements (P-Sätze) mit dreistelligen Ziffern lösen die R- und S-Sätze ab. Die erste Ziffer gibt an, auf welche "Funktion" abgezielt wird. So steht etwa 2 für eine chemische Information, 3 für physikalische Gegebenheiten und 4 für Umweltinformationen. Die nächsten zwei Ziffernpositionen folgen keinem Schema, eine Listeninformation wird notwendig sein. Konkret stellt sich vor allem die große Aufgabe, die (Letzt-)Anwender mit dem neuen System vertraut zu machen. Um den Aufwand in Grenzen und mögliche Verwirrung hintan zu halten, ist ein verstärkter Informationsaustausch zwischen den verantwortlich Beauftragten - zwischen Sicherheitsfachkraft (SFK), Arbeitsmediziner (AM), Gefahrgutbeauftragten (GGB) und Brandschutzbeauftragten - zu empfehlen. <table> <td width="110"></td><td><small><b> Die prinzipielle Absicht des GHS:</b> Chemische Substanzen und Gemische verhalten sich, abgesehen von extremen physikalischen Bedingungen, gleich und werden daher dem Menschen gleich gefährlich. Kenntnisse über diese Gefahren sollen daher allen prinzipiell zur Verfügung stehen. Dazu sind bereits bestehende Daten zu verwenden. Darüber hinaus kann GHS zum Anlass werden, eine mangelhafte Datenlage zu verbessern. </small></td> </table> Bereits jetzt gibt es auf Grund des internationalen Transportrechts der UNO, festgelegt im "Orange Book", eine Festlegungsliste an gefährlichen Gütern für den Transport = DGR (Dangerous Goods Regulations). GHS ist dem Transportsektor übergelagert, mit dem Vorteil, viele Elemente übernehmen zu können. Allerdings ist innerbetrieblich, am Ende der Transportkette, vieles zu verändern. Um eine "Überkennzeichnung" zu vermeiden, wird der Gefahrzettelkennzeichnung des Transportrechts am Transportgebinde nach wie vor das "Vorrecht" gegenüber der Chemikalienkennzeichnung eingeräumt, d. h. ein flüssiger, brennbarer Stoff/Gefahrgut mit gesundheitsgefährlichen Eigenschaften bekommt einen Gefahrzettel der Gefahrgut-Klasse 3 (Klasse der brennbaren Flüssigkeiten) und einen GHS-Zettel z. B mit "Rufzeichensymbol". Dabei wird der "Flammen-GHS-Zettel" NICHT wiederholt, und der "GHS-Rufzeichenzettel" kann auch wesentlich kleiner als der Gefahrzettel sein. AUVA informiert über Global Harmonized System

Neue NovAseptic-Membrane für 3-Zoll-Ventile

<a href=http://www.millipore.com>Millipore</a> hat Membrane aus EPDM (Ethylenpropylendienmonomer-Kautschuk) für 3-Zoll-NovAseptic-Ventile eingeführt. Damit sind EPDM-Membranen nun für alle Größen der NovAseptic-Ventile erhältlich. <% image name="Millipore_Diaphragm" %><p> <small> Aufgrund der Elastomereigenschaften von EPDM ist die neue Membran eine robuste Lösung für 3-Zoll-Ventile in Bioprozessanwendungen. </small> Die NovAseptic EPDM-Ventile sind wartungsarm und ihre Konstruktion gewährleistet vollständige Entleerbarkeit, minimiert Toträume und ermöglicht eine einfache In-situ-Sterilisation. Wie in Tests nach dem Verfahren der European Hygienic Engineering & Design Group (EHEDG) bestätigt wurde, können die Ventile auch in situ gereinigt werden. Es besteht keine Gefahr für eine Kreuzkontamination. Neben EPDM-Membranen beinhaltet Millipores Angebot an NovAseptic-Ventilen auch Silikon-Membranen sowie PTFE-Membranen für Anwendungen, die eine extrem lange Standzeit, chemisch inerte Materialien und Beständigkeit gegenüber hohen Temperaturen erfordern. Die modulare Ventilplattform mit manuellen und pneumatischen Stellantrieben sowie zahlreichen individualisierten Optionen bietet Lösungen für Prozess-, Probennahme- und Tankausgangsventile in kritischen Biopharma-Anwendungen. Neue NovAseptic-Membrane für 3-Zoll-Ventile

Dezember 1st

Ciba vermarktet SDC von PURE Bioscience

<a href=http://www.ciba.com>Ciba</a> unterzeichnete ein Abkommen mit der kalifornischen <a href=http://www.purebio.com>PURE Bioscience</a> zur weltweiten Vermarktung und Entwicklung des antikrobiellen und konservierenden Silber-Dihydrogen-Citrats (SDC) von PURE für Haushalts-, Körperpflege- und Industrieprodukte. Ciba vermarktet SDC von PURE Bioscience <% image name="Ciba_Tinosan" %><p> <small> Ciba TINOSAN SDC verbindet die antimikrobielle Wirksamkeit von Silber mit den vorteilhaften Eigenschaften eines wasserlöslichen Salzes. Es ist für die Anwendung in Deos, Lotionen und Flüssigseifen geignet. </small> Das wasserlösliche und farblose Präparat lässt sich einfach einarbeiten und bietet angenehme sensorische sowie vorteilhafte toxikologische Eigenschaften, wodurch es sich für kosmetische Formulierungen besonders gut eignet. Gemäß dem Abkommen erhält Ciba die exklusiven Vermarktungsrechte an der Technologie für Körperpflegeprodukte unter dem Handelsnamen Ciba TINOSAN SDC, während PURE die Vermarktung in den anderen Bereichen weiterführt. "Von Herstellern im Kosmetikmarkt wird zunehmend ein antimikrobieller Schutz erwartet, ohne dass die sensorischen Eigenschaften der Produkte darunter leiden dürfen", sagt Catherine Ehrenberger, Leiterin des Geschäftsbereichs Home & Personal Care von Ciba. Michael L. Krall, CEO von PURE Bioscience, fügt hinzu: "Ciba ist dank der globalen Reichweite ein ausgezeichneter Partner, um Silber-Dihydrogen-Citrat auf den Märkten für Haushalts-, Körperpflege- und Industrieprodukte zu etablieren." Das patentierte SDC von PURE Bioscience ist eine elektrolytisch generierte Quelle von stabilisiertem ionischen Silber, die sich gut mit anderen Verbindungen formulieren lässt. Als Plattformtechnologie unterscheidet sich SDC von den Konkurrenzprodukten auf dem Markt durch eine stärkere Wirksamkeit, reduzierte Toxizität und durch das Unvermögen von Bakterien, dagegen Resistenz aufzubauen.

Zucker außerhalb des galaktischen Zentrums entdeckt

Erstmals haben Forscher Glycolaldehyd, den elementarsten aller Einfachzucker, außerhalb des galaktischen Zentrums gefunden. Zusammen mit Propenal formt dieses Molekül Ribose, einen essenziellen Bestandteil der Ribonukleinsäure - und steht damit in direkter Verbindung mit dem Ursprung des Lebens. Die Entdeckung gelang mit dem <a href=http://www.iram.fr>IRAM</a>-Interferometer. Zucker außerhalb des galaktischen Zentrums entdeckt <table> <td><% image name="Glycolaldehyd" %></td> <td><% image name="IRAM_Teleskop" %></td> </table> Das interstellare Molekül war schon einmal nahe dem galaktischen Zentrum beobachtet worden. Allerdings herrschen dort extreme Bedingungen. Daher wollten die Wissenschaftler herausfinden, wie häufig dieses Schlüsselelement des Lebens auch in anderen Teilen unseres Milchstraßensystems ist. Tatsächlich spürten die Forscher das Molekül jetzt in einem aktiven Sternentstehungsgebiet auf, weitab vom Herz der Galaxis. "Diese Entdeckung ist insofern von Bedeutung, als das Glycolaldehyd in einer Region gefunden wurde, von der man annimmt, dass sie junge Sterne mit um sie kreisenden Planeten enthält - und Planeten können die Wiege des Lebens darstellen", sagt Claudio Codella, Astronom am l'INAF-Istituto di Radioastronomia in Florenz. <table> <td width="110"></td><td><small> Die rund 26.000 Lichtjahre von der Erde entfernte Region namens <b>G31.41+0.31</b> besteht aus einem massiven Kern, den rotierendes Gas umgibt. Der Kern strahlt mehr als 300.000-fach heller als unsere Sonne und beherbergt eine große Anzahl junger und heißer Sterne. Darüber hinaus kennen die Forscher G31.41+0.31 schon relativ gut: Das Gebiet zeichnet sich durch besonders hohe Temperatur, Dichte und eine reiche Chemie aus und leuchtet sowohl im optischen Teil des Spektrums als auch im Bereich von für das menschliche Auge unsichtbaren Radio- und Mikrowellen. </small></td> </table> Das internationale Forscherteam untersuchte die Region mit hoher Auflösung und bei unterschiedlichen Wellenlängen mit dem Ziel, verschiedene Anregungszustände des Moleküls ausfindig zu machen. Die Beobachtungen bestätigten das Vorhandensein von 3 Linien des Moleküls Glycolaldehyd in Richtung des Kernzentrums bei Wellenlängen von 1, 2 und 3 mm. Die Strahlung ließ sich dabei zweifelsfrei auf die erst kürzlich entstandenen Sterne zurückführen. Die Entdeckung des Glycolaldehyds ist für die Astrochemie und das Wissen über Sternentstehungsgebiete von entscheidender Bedeutung. Sie erlaubt es nicht nur, das genaue Entwicklungsstadium dieses Kerngebiets näher zu bestimmen, sondern auch das der jungen Sterne selbst. Darüber hinaus ebnet dieses Resultat den Weg für die Entdeckung anderer komplexer Moleküle, die untrennbar mit dem Ursprung des Lebens verbunden sind und die sich bis jetzt nur im galaktischen Zentrum nachweisen ließen. "Die Suche nach pre-organischen Molekülen in Sternentstehungs-Gebieten steckt noch in den Kinderschuhen, aber das Tor ist nun weit aufgestoßen. Ich bin überzeugt davon, dass wir schon in naher Zukunft noch mehr dieser Moleküle finden werden", meint Roberto Neri, IRAM-Astronom und wissenschaftlicher Projektleiter für das Interferometer auf dem Plateau de Bure. <small> The Astrophysical Journal, 27. November 2008. </small>

<small>EU-Zulassung für Erbitux als<br>Erstlinientherapie von Kopf-Hals-Tumoren</small>

<a href=http://www.merck.de>Merck KGaA</a> hat von der EU-Kommission die Zulassungserweiterung für den monoklonalen Antikörper Erbitux (Cetuximab) als Erstlinientherapie von Patienten mit rezidivierenden und/oder metastasierten Plattenepithelkarzinomen des Kopfes und Halses genehmigt erhalten. Erbitux <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5469>ist bereits</a> in Kombination mit Strahlentherapie für lokal fortgeschrittene Kopf-Hals-Tumoren zugelassen. <small>EU-Zulassung für Erbitux als<br>Erstlinientherapie von Kopf-Hals-Tumoren</small> <% image name="Merck_Serono_Logo" %><p> Die Zulassung basiert primär auf den Ergebnissen der EXTREME-Studie, die belegte, dass die Zugabe von Erbitux zu Platin-basierten Chemotherapie sowohl das mediane Gesamtüberleben als auch das progressionsfreie Überleben signifikant verlängerte und die Ansprechrate signifikant erhöhte. In der mit Erbitux in Kombination mit Chemotherapie behandelten Patientengruppe wurden im Vergleich zu den Patienten, die nur Chemotherapie erhielten, folgende Therapieerfolge erzielt: • Verlängerung des medianen Gesamtüberlebens um fast 3 Monate (10,1 zu 7,4 Monate), was im Studienzeitraum einer Reduktion des Sterberisikos um 20 % entsprach. • Verlängerung des medianen progressionsfreien Überlebens um 70 % (5,6 zu 3,3 Monate). • Relative Steigerung der Ansprechrate um 80 % (36 zu 20 %). <table> <td width="110"></td><td><small> Allein in Europa werden jedes Jahr etwa 143.000 neue Fälle von Kopf-Hals-Tumoren diagnostiziert. Über 68.000 Todesfälle gehen jährlich auf diese Erkrankung zurück. Etwa 40 % der Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren befinden sich im rezidivierten und/oder metastasierten Stadium. Erbitux ist gegen den auf den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) gerichtet. Ungefähr 90 % der Kopf-Hals-Tumore sind Plattenepithelkarzinome und fast alle exprimieren den EGFR, der einen kritischen Faktor für das Tumorwachstum darstellt. </small></td> </table>

November 28th

Neues Studium der Kunststofftechnik in Linz

Ein neues Studium der Materialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Kunststofftechnik wird es ab 2009/10 an der JKU Linz geben. Zusätzlich werden drei neue Institute (Polymere Process Engineering, Polymere Product Engineering und Polymer Materials) eingerichtet. OMV und Borealis unterstützen das Vorhaben mit 3 Mio €. <% image name="Roiss_Hagelauer" %><p> <small> Borealis-AR-Vorsitzender Gerhard Roiss und JKU-Rektor Richard Hagelauer unterzeichnen den Vertrag zum Auf- und Ausbau der Kunststoffaktivitäten. </small> Die drei zusätzlichen Institute sollen den von Experten erhobenen Bedarf von rund 35 Absolventen pro Jahr in Oberösterreich abdecken. Das Studium biete in der Kunststoffindustrie hervorragende Berufs- und Karrierechancen. Benötigt werden Absolventen mit Kenntnissen der Materialwissenschaften, insbesondere im Bereich Kunststoff, kombiniert mit Maschinenbaukenntnissen. Vor allem die Herstellung und Konstruktion von Kunststoffbauteilen ist essenziell für die Industrie, um sich international behaupten zu können. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, setzt die JKU parallel zum neuen Studium auf die Interdisziplinarität verschiedener Fachrichtungen: Polymerchemie, Mechatronik, Maschinenbau, Materialwissenschaften sowie Kunststofftechnik. Ebenso ist die Kombination wirtschaftswissenschaftlicher und technischer Kenntnissen gefragt. So wird die JKU künftig auch einen Wirtschaftsingenieur mit dem Schwerpunkt Kunststofftechnik ausbilden. Insgesamt investiert das Land Oberösterreich 7 Mio € in das Kunststofftechnikstudium in Linz. Weitere rund 4,1 Mio € bringen 15 Unternehmen der Kunststoffindustrie für den Ausbau auf, einen Großteil davon stammen von OMV und Borealis. JKU-Rektor Richard Hagelauer kommentiert: "Mit den vorhandenen Mitteln können wir die 3 neuen Institute sofort aufbauen und während der Startphase die Kosten für Professoren, Assistenten und Techniker decken." Die Professuren sind bereits ausgeschrieben und in den Endverhandlungen. Konkret kann die JKU damit ab Wintersemester 2009 zwei neue Studienrichtungen im Bereich Kunststofftechnik anbieten: Das Bachelorstudium Kunststofftechnik und das Masterstudium Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Kunststofftechnik. Mit den neuen Studienrichtungen verfügt die JKU nun über einen Exzellenzschwerpunkt im Bereich Kunststofftechnik und Kunststoffchemie mit vier Studienrichtungen, 12 Instituten und 10 Professoren. Neues Studium der Kunststofftechnik in Linz

H.F. Mark-Medaillen 2008 verliehen

Das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (<a href=http://www.ofi.at>ofi</a>) hat die diesjährigen H.F. Mark-Medaillen an Virgil Percec sowie Wolfgang Fritze verliehen. Die H.F. Mark-Medaillen ergehen jedes Jahr an bedeutende Persönlichkeiten aus den Bereichen der Polymerwissenschaft und Kunststoffwirtschaft. H.F. Mark-Medaillen 2008 verliehen <% image name="HFMark_Medaillen2008" %><p> <small> ofi-Präsident Jürgen Miethlinger, Wolfgang Fritze und Virgil Percec sowie die beiden ofi-Geschäftsführer Dietmar Loidl und Manfred Tacker. </small> <b>Virgil Percec</b> (University of Pennsylvania) erhielt die diesjährige H.F. Mark-Medaille für seine besonderen polymerwissenschaftlichen Leistungen, insbesondere für seine Forschungstätigkeit im Bereich selbstorganisierender polymerer Systeme. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Schnittfläche zwischen organischer, supramolekularer und makromolekularer Chemie sowie Flüssigkristallen und Biologie. Er hat zu diesen Themen mehr als 600 Veröffentlichungen und 11 Bücher verfasst und hält 50 Patente. <b>Wolfgang Fritze</b> erhielt die H.F. Mark-Medaille 2008 für seine besonderen Verdienste im Zusammenhang mit der Gründung und dem Aufbau eines lacktechnischen Prüf- & Forschungsinstituts in Österreich. Er begann seine Berufslaufbahn nach einem Betriebswirtschaftsstudium bei der Fritze Lack GmbH, die er 1978-1996 auch als Geschäftsführer leitete. Nach dem Verkauf der Fritze Lacke ist er als Unternehmensberater und Wirtschaftscoach tätig. Von 1986 bis 1995 war Fritze Obmann des ofi Lackinstituts und 1995-1998 Präsident des ofi.

November 27th

Karlsruher Forscher starten bioliq Projektstufe II

Neue Wege, um aus Biomasse hochwertige synthetische Kraftstoffe herzustellen, beschreitet das bioliq Projekt des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Dieses Projekt geht nun mit einem Investitionsvolumen von 24,85 Mio € in die zweite Ausbaustufe: Die Forschungszentrum Karlsruhe und Lurgi schließen den Vertrag zum Bau eines Flugstromvergasers zur Herstellung von Synthesegas ab. Karlsruher Forscher starten bioliq Projektstufe II <table> <td><% image name="bioliq1" %></td> <td align="right"> Das mehrstufige bioliq-Verfahren ermöglicht es, aus Stroh und anderen land- und forstwirtschaftlichen Reststoffen vollsynthetischen Diesel- oder Ottokraftstoff herzustellen, dessen Qualität über der anderer Biokraftstoffe und selbst der Mineralölprodukte liegt. Das im KIT entwickelte und nun gemeinsam mit Lurgi technisch umzusetzende bioliq-Verfahren wird dem regionalen Aufkommen von Biomasse mit ihrem meist niedrigen Energieinhalt gerecht und ermöglicht zugleich eine großtechnische und damit wirtschaftliche Erzeugung von Kraftstoffen. </td> </table><p> <small> Schnellpyrolyse in der bioliq-Anlage. &copy; Markus Breig </small> In einem dezentralen <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5960>ersten Schritt</a> wird die Biomasse durch eine Schnellpyrolyse in ein transportfähiges flüssiges Zwischenprodukt hoher Energiedichte (bioliqSynCrude) umgewandelt, das wirtschaftlich über weite Strecken in Großanlagen zur Synthesegas- und Kraftstofferzeugung transportiert wird. Die als erste Baustufe bereits errichtete Pilot-Anlage zur Schnellpyrolyse am KIT befindet sich derzeit im Anfahrbetrieb. Nun wird der zweite Schritt des bioliq-Verfahrens, die Synthesegaserzeugung aus dem Zwischenprodukt bioliqSynCrude umgesetzt. Die Investition für die Synthesegaserzeugung wird zu 50 % vom deutschen Landwirtschaftsministerium unterstützt und zu jeweils 25 % vom Forschungszentrum Karlsruhe und Lurgi getragen. Das Land Baden-Württemberg unterstützt die F&E-Arbeiten zum Prozess maßgeblich. Das Verfahrensprinzip des eingesetzten Flugstromvergasers beruht auf der von Lurgi entwickelten MPG-Technologie (Multi-Purpose-Gasifier), die bisher vor allem für Rückstände aus der Erdölverarbeitung eingesetzt wurde und nun an die Erfordernisse des bioliq-Verfahrens angepasst wird. Der geplante Flugstromvergaser ist für eine thermische Leistung von 5 MW ausgelegt. Dies entspricht einem Durchsatz von etwa 1 t bioliqSynCrude pro Stunde. Die Planungs- und Bauzeit der Anlage wird voraussichtlich 34 Monate in Anspruch nehmen. Die Inbetriebnahme des Vergasers ist im Herbst 2011 geplant. Eine nachgeschaltete Gasaufbereitung und Synthese soll die Pilotanlage bis 2012 als dritte Baustufe vervollständigen. <% image name="bioliq2" %><p> <small> Blick ins Innere der bioliq-Anlage. </small> <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Technischer Hintergrund.</b> In einer zentralen Anlage zur Synthesegas- und Kraftstofferzeugung wird das bioliqSynCrude auf rund 80 °C vorgewärmt, auf Druck gebracht und durch das Vergasungsmedium Sauerstoff im Flugstromvergaser zerstäubt. Die Umsetzung zu Synthesegas geschieht oberhalb von 1.200 °C und einem Druck bis zu 80 bar. Der bioliq-Vergaser wird über einen Kühlschirm zur Kontrolle des Schlackeflusses verfügen. Die modulare Bauweise des Flugstromvergasers ermöglicht die Anpassung der Vergasergeometrie an die strömungs- und reaktionstechnischen Erfordernisse des Vergasungsprozesses. Der bioliq-Pilotvergaser ist mit aufwändiger Messtechnik ausgestattet, so dass sich aussagekräftige Daten zur Bewertung und Optimierung der Vergaserstufe ermitteln lassen. Im dritten Schritt wird das unter hohem Druck entstandene Syngas über mehrere Prozessschritte gereinigt und der nachgeschalteten Synthesestufe zugeleitet. Eine kostenaufwändige Zwischenkompression des Gases erübrigt sich damit. Aus dem Syngas lassen sich Synthesekraftstoffe, aber auch viele wichtige chemische Grundstoffe erzeugen. Die Verarbeitungskosten der Biomasse für den High-Tech-Kraftstoff werden voraussichtlich um 50 Eurocent betragen; dazu kommen Kosten für die Biomasse, die derzeit in der gleichen Größenordnung liegen. Der Preis für 1 l High-Tech-Kraftstoff würde damit um 1 € liegen. </small></td> </table>

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