Archive - Nov 2011

November 11th

Inauguration von Sabine Seidler als Rektorin der TU Wien

Nach einer Rekordamtszeit von 20 Jahren übergab Peter Skalicky am 11.11.2011 um 11 Uhr das Amt des Rektors der <a href=http://www.tuwien.ac.at>Technischen Universität Wien</a> an seine Nachfolgerin Sabine Seidler. Bei der Inaugurationsfeier im Kuppelsaal der Universität waren sieben Rektoren aus den Nachbarländern und elf Rektoren (und Rektorinnen) aus Österreich anwesend. <% image name="inauguration_skalicky_seidlerweb" %> <small><b>Peter Skalicky und Sabine Seidler</b>, umgeben von Rektoren und Rektorinnen aus dem In- und Ausland. <i> Bild: TU Wien/T. Blazina</i></small> Es waren bewegte Jahre, in denen Skalicky der TU Wien vorstand: Vor allem die schrittweise Autonomisierung der Universitäten durch das Universitätsorganisationsgesetz 1993 und das Universitätsgesetz 2002, aber auch der Aufbau eines Fachhochschulwesens veränderten die Hochschullandschaft in dieser Zeit von Grund auf. Auch die Aufgabe des Rektors wandelte sich, wie Sabine Seidler schon beim Universitätstag Alpbach gegenüber dem Chemiereport bemerkte, vor diesem Hintergrund radikal: Waren vor 20 Jahren im Großen und Ganzen Repräsentationsaufgaben zu erfüllen, so sei die Position eines Universitätsleiters heute eine Management-Aufgabe, die die volle Kapazität des Amtsinhabers erfordere. <b>Ein neues Team für das Uni-Management</b> Die neue Rektorin, die seit 1996 eine Professur für Werkstofftechnik an der TU Wien innehat, sprach die Ergebnisse des Managements ihres Vorgängers in ihrer Antrittsrede auch direkt an: Es seien „mutige, in Hinblick auf das Finanzergebnis wohl zu mutige Schritte“ gesetzt worden. Diese seien aber notwendig gewesen, um international konkurrenzfähig zu bleiben. Kritisiert wurde von der neuen Rektorin die „permanente Unterfinanzierung“ der Universitäten. Aufhorchen ließ Seidler mit dem Satz, man erziele durch die Finanzierung von Kooperationen keine Exzellenz, man erreiche damit nur Beutegemeinschaften. Nach „Standing Ovations“ für Peter Skalicky legte dieser seiner Nachfolgerin die Rektorskette mit den Worten über die Schulter, die Kette sei leichter als die damit verbundene Verantwortung. Gemeinsam mit Seidler übernahmen auch die Vizerektoren Anna Steiger (Personal und Gender), Johannes Fröhlich (Forschung), Adalbert Prechtl (Lehre) und Paul Jankowitsch (Finanzen) ihre Ämter. Inauguration von Sabine Seidler als Rektorin der TU Wien

November 10th

Chemiker der TU Wien klärt Reaktionsmechanismen der Brennstoffzelle auf

Alexander Opitz, der am <a href=http://www.cta.tuwien.ac.at>Institut für Chemische Technologie und Analytik</a> der TU Wien forscht, hat die genaue Reaktionsabfolge bei der Reduktion von Sauerstoff in einer Brennstoffzelle aufgeklärt. Er wurde dafür mit einem Forschungspreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDch) ausgezeichnet. <% image name="a135452766" %> <small><b>Alexander Opitz</b> erforschte im Rahmen seiner Dissertation Reaktionsmechanismen in einer Festoxid-Brennstoffzelle. <i>Bild: TU Wien</i></small> Opitz untersuchte in seiner Dissertation die Vorgänge an den Elektroden einer Festoxid-Brennstoffzelle, an der Sauerstoff-Moleküle Elektronen aufnehmen und so zu Sauerstoff-Ionen werden. Er verwendete dabei einen Modelltyp der Zelle, der aus Platinelektroden und einem Elektrolyten aus Zirkoniumoxid bestand. Anstatt des üblichen Platinschwamms aus zufällig zusammengebackenen Platin-Partikeln wurden aber geometrisch sauber definierte Platin-Scheibchen auf Zirkoniumoxid hergestellt und die Prozesse an den Rändern, an der Oberfläche und im Inneren dieser Scheibchen untersucht. <b>Verschiedene Reaktionswege, ja nach Zustandsbedingungen</b> Dabei stellte sich heraus, dass je nach Temperatur, Form und Größe der Platin-Elektroden unterschiedliche Reaktionen das Geschehen und damit den Stromfluss der Brennstoffzelle dominieren. Drei verschiedene Reaktionswege von Sauerstoffmolekülen zu Sauerstoff-Ionen konnte Opitz unter unterschiedlichen Bedingungen finden. Besonders überraschend war, dass bei mäßig hohen Temperaturen Sauerstoff auch direkt durch das Platin hindurchwandern kann, was man bei der Betrachtung der Gesamteffizient einer Brennstoffzelle berücksichtigen müsse, wie Opitz erklärt. Opitz´ Dissertation wurde mit dem Forschungspreis der Fachgruppe „Angewandte Elektrochemie“ der Gesellschaft Deutscher Chemiker ausgezeichnet. Der Wissenschaftler, der mittlerweile Assistent an der TU Wien ist, möchte mit seinen am Modellsystem erzielten Ergebnissen nun kompliziertere Materialien untersuchen und Stoffe finden, mit denen sich effizientere Brennstoffzellen herstellen lassen. Chemiker der TU Wien klärt Reaktionsmechanismen der Brennstoffzelle auf

November 9th

Neues Institut erforscht die Herzmuskelschwäche

Ein neu gegründetes Ludwig-Boltzmann-Institut an der <a href=http://www.meduni-graz.at> Medizinischen Universität Graz</a> beschäftigt sich mit der immer häufiger werdenden Krankheit Herzinsuffienz. Unter den Partnern des Vorhabens befindet sich neben heimischen Forschungseinrichtungen und Sozialversicherungsträgern mit Bayer Healthcare Pharmaceuticals auch ein großes Industrieunternehmen. <% image name="PieskeWeb" %> <small><b>Burkert Pieske</b>, Professor für Kardiologie an der Medizinischen Universität Graz, ist Leiter des neuen Ludwig-Boltzmann-Instituts. <i>Bild: Med-Uni Graz</i></small> Hinter dem etwas sperrigen Namen „Ludwig-Boltzmann-Institut für Translationale Herzinsuffizienzforschung“ steht ein durchdachtes Forschungskonzept: Die inhaltlich und räumlich enge Verknüpfung der Grundlagenwissenschaft mit der klinischen Forschung soll eine schnelle Überführung (eben eine „Translation“) des erarbeiteten Wissens in die medizinische Praxis gewährleisten. Der Leiter des Instituts, Burkert Pieske, hob in einem Statement den günstigen Standort und das geeignete wissenschaftliche Umfeld des neuen Instituts hervor: Im Forschungsschwerpunkt zu Kardiovaskulären Erkrankungen an der Med-Uni Graz seien mehr als 70 Wissenschaftler tätig und würden eine gute Einbindung in internationale Forschungsnetzwerke ermöglichen. <b>Bayer als Industriepartner</b> Zu den Partnern des Ludwig-Boltzmann-Institut für Translationale Herzinsuffizienzforschung gehören neben den Grazer Universitäten, der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse (GKK) und der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAges) auch das Austrian Institute of Technology (AIT) und Bayer Healthcare Pharmaceuticals. Martin Bechem, der Leiter der Therapeutischen Forschung Kardiologie und Hämatologie des Pharma-Unternehmens sprach davon, dass die Kooperation mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut die Bayer-eigenen Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Herzinsuffizienz ergänze und man gemeinsam neue Optionen zur Therapie des Krankheitsbilds entwickeln wolle. Besonderes Augenmerk liegt in dieser Hinsicht auf der sogenannten diastolischen Herzinsuffizienz, die bei erhaltener Auswurfleistung mit gestörter Erschlaffung des Herzmuskels einhergeht. Im Unterschied zur „Systolischen Herzinsuffizienz“ (mit verringerter Auswurfleistung) gibt es bei der diastolischen Variante bisher keine wirksame medikamentöse Therapie, obwohl diese etwa 50 Prozent aller Patienten betrifft. Neues Institut erforscht die Herzmuskelschwäche

Genetik, verständlich gemacht

Am 8. November wurden im Festsaal der Universität für Bodenkultur Wien zum ersten Mal die Publikationspreise der <a href=http://www.gregormendelgesellschaft.at>Gregor-Mendel-Gesellschaft</a> vergeben. Drei junge Wissenschaftler wurden dabei für Texte ausgezeichnet, die ihre Arbeit in allgemein verständlicher Sprache darstellen. Genetik, verständlich gemacht <% image name="GMGhalbmittelgross" %> <small><b>Die Sponsoren und Preisträger auf einem Bild</b>: V.l.n.r Josef Brodacz (Herausgeber Chemiereport), Eva-Maria Binder (Chief Research Officer, Erber AG), Josef Schmidt (GF der Gregor-Mendel-Gesellschaft), Andreas Homolka (2. Preis), Angelika Möstl (Technopol-Managerin Tulln, Ecoplus), Hannes Schuler (3. Preis), Franz Sturmlechner (GF der Zentralen Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter ZAR), Anton Wagner (Obmann der ZAR) und Hermann Bürstmayr (IFA-Tulln), der für seinen erkrankten Mitarbeiter Wolfgang Schweiger den ersten Preis entgegennahm. <i>Bild: AIT</i></small> Die von der Gregor-Mendel-Gesellschaft gemeinsam mit der Zeitschrift Chemiereport vergebenen Preise haben sich zum Ziel gesetzt, die Forschung auf dem Gebiet der Genetik von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen aus den Labors herauszuholen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dadurch will man auch zu einer zu einer Öffnung der öffentlichen Wahrnehmung beitragen, die allzu oft einseitig auf die möglichen Risiken gentechnisch veränderter Organismen eingeschränkt ist. Eine Jury, die sich aus Universitätsprofessoren, Journalisten und Vertretern der Wirtschaft zusammengesetzt hat, hat die eingereichten Texte auf ihren wissenschaftlichen Gehalt, auf die gesellschaftliche Relevanz und auf die stilistische Umsetzung hin bewertet. Die besten Arbeiten wurden mit Preisen zu 3000, 2000 und 1000 Euro prämiert. <b>Keine grüne Revolution ohne genetische Forschung</b> Der von der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur Ecoplus gestiftete erste Preis ging dabei an Wolfgang Schweiger, der als Post-Doc bei Hermann Bürstmayr am IFA-Tulln arbeitet. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit den genetischen Faktoren, die Getreidearten resistent gegen den weltweit auftretenden Pilzschädling Fusarium graminareum macht. In seinem Text nimmt Schweiger den Leser mit auf eine spannende Reise zur Ernährungssituation einer kontinuierlich wachsenden Weltbevölkerung, zu den Pflanzenzüchtungsprogrammen, die man unter diesem Blickwinkel aufgesetzt hat, und in die faszinierenden Zusammenhänge, die eine interdisziplinär orientierte Forschung dabei ans Licht bringt. Eine „grüne Revolution“ ohne Gentechnik hält Schweiger dabei für schlichtweg unmöglich. <b>Molekulare Forstwirtschaft</b> Auch Andreas Homolka, der Träger des von der Erber AG gestifteten zweiten Preises, hat es verstanden, ein Thema aus der vordersten Front der genetischen Forschung allgemein verständlich darzustellen und in einen größeren gesellschaftlichen Kontext zu sstzen. Homolka hat sich im Rahmen seiner Dissertation bei Silvia Fluch am Austrian Institute of Technology (AIT) mit dem Erbgut von österreichischen Eichen beschäftigt. Ziel der Arbeit war es dabei, Gene zu identifizieren, die mit einer Trockenresistenz dieser forstwirtschaftlich wichtigen Baumart in Verbindung gebracht werden können. Auf diese Weise soll die Grundlage dafür geschaffen werden, die Eignung von Saatgut und Jungpflanzen für eine Aufforstung unter verschiedenen Szenarien der klimatischen Veränderung zu überprüfen. Hannes Schuler, der den dritten Preis erzielen konnte, hat sich am Department für Wald- und Bodenwissenschaften mit Bakterien beschäftigt, die mit Insekten in Symbiose leben und deren Population mitunter gehörig durcheinander bringen. Sein Text beschreibt, wie die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung auf Probleme der Schädlingsbekämpfung oder den Kampf gegen Infektionen angewendet werden können. Neben den Hauptsponsoren Ecoplus, Erber AG und Chemiereport wurde die Preisverleihung von der Arbeitsgemeinschaft österreichischer Fleckviehzüchter (AGÖF), der Zentralen Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter, der Niederösterreichischen Saatbau reg.Gen.m.b.H und der Saatbau Linz OÖ. Landes-Saatbaugenossenschaft reg. Gen.m.b.H unterstützt

November 7th

Strüngmann-Brüder steigen bei Affiris ein

Sie Santo VC GmbH, das Venture-Capital-Vehikel der Brüder Andreas und Thomas Strüngmann, beteiligt sich mit 20 Millionen Euro am Wiener Impfstoff-Unternehmen <a href=http://www.affiris.com>Affiris</a>. Zusätzlich erhöhen auch die MIG Fonds ihr Investitionsvolumen um 5 Millionen Euro. Strüngmann-Brüder steigen bei Affiris ein <% image name="team_gesamt_2011web" %> <small><b>Das Team von Affiris</b> erhält mit der jüngsten Kapitalerhöhung zusätzliches Eigenkapital für die klinische Entwicklung. <i>Bild: Affiris</i></small> Mit dieser Kapitalerhöhung stehen der Affiris somit insgesamt 25 Millionen Euro an zusätzlichem Eigenkapital zur Verfügung, die in das Portfolio an klinischen Entwicklungen investiert werden sollen. Auf diese Weise wird die schon bisher verfolgte Finanzierungsstrategie fortgesetzt, die auf einen Mix aus Risikokapital, Lizenzeinnahmen und Fördergeldern baut. <b>Wichtige Player der Biotech-Venture-Szene</b> Thomas Strüngmann zeigte sich angesichts seiner Investmententscheidung beeindruckt vom bisherigen Weg von Affiris und sprach davon, mit der Wiener Firma ein weiteres Erfolg versprechendes Biotech-Unternehmen zu Santos Portfolio hinzugefügt zu haben, zu dem bisher etwa Ganymed, Glykotope, Medigene und Immatics gehören. Andreas und Thomas Strüngmann haben gemeinsam das Generika-Unternehmen Hexal aufgebaut und 2005 um 7,5 Milliarden US-Dollar an Novartis verkauft. Auch die MIG Fonds sind in der Branche keine Unbekannten. Sie werden seit 2005 aufgelegt und haben bislang in 25 Unternehmen in Deutschland und Österreich investiert. Die MIG AG bestreitet das Portfolio <small> <b>Über Affiris</b> Affiris entwickelt auf der Basis firmeneigener Patentpositionen Peptid-Impfstoffe gegen Alzheimer, Atherosklerose, Parkinson, Bluthochdruck und weitere Krankheiten mit dringendem medizinischem Bedarf und attraktiven Marktvolumina. Alzheimer ist die aktuelle Leitindikation. Für die Alzheimer-Impfung konnte Glaxo Smith Kline Biologicals im Oktober 2008 als Lizenzpartner gewonnen werden. Der Vertrag beinhaltete eine Sofortzahlung von über 22,5 Mio. Euro und sieht meilensteinabhängige Zahlungen von bis zu 430 Mio. Euro vor. Das Unternehmen beschäftigt am Campusgelände St. Marx in Wien derzeit rund 80 Mitarbeiter. </small>

Österreichisches Montanhandbuch 2011 erschienen

Die heimische Erdölförderung war zuletzt leicht rückläufig, die Gasförderung stieg um rund zehn Prozent. Um fast ein Viertel erhöht hat sich die Förderung von Wolframerz, bei der Österreich zu den „Großmächten“ zählt. <% image name="Scheelit_Web" %> <small><b>Unter den Größten:</b> Österreich liegt bei der Produktion von Wolframerz im weltweiten Spitzenfeld. <i>Foto: Géry Parent/Wikipedia</i></small><br> Rund 6,4 Millionen Barrel Erdöl und etwa 1,7 Milliarden Kubikmeter Erdgas wurden in Österreich 2010 gefördert. Damit konnten etwa elf bzw. 13 Prozent des heimischen Bedarfs gedeckt werden. Während die Ölproduktion gegenüber 2009 um 3,2 Prozent sank, stieg die Gasförderung um fast zehn Prozent an. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des Österreichischen Montanhandbuchs, die vor wenigen Tagen erschien und auf der Website des <a href=http://www.bmwfj.gv.at target=“_blank“>Wirtschaftsministeriums</a> kostenlos zur Verfügung steht. Die gesamten Erdölvorkommen werden auf etwa 12,3 Millionen Tonnen (97,5 Millionen Barrel) geschätzt, die Gasreserven auf etwa 24,7 Milliarden Kubikmeter. Müsste sich Österreich ausschließlich mit inländischem Erdgas versorgen, wäre das immerhin fast drei Jahre lang möglich.<br> Freilich: Zu den „Großmächten“ in Sachen fossile Kohlenwasserstoffe zählt Österreich bekanntlich nicht. Das gilt auch für die Kohle. Der Braunkohlebergbau wurde 2006 eingestellt. Notfalls wären in den heimischen Lagerstätten aber noch rund 330 Millionen Tonnen Braunkohle zu finden, genug, um den jährlichen Bedarf von etwa 160.000 Tonnen über 2.000 Jahre lang zu decken. Nennenswerte Steinkohlevorkommen hat Österreich nicht, der Jahresbedarf von etwa vier Millionen Tonnen wird daher ausschließlich durch Importe gedeckt. <br> <b>Stark bei Magnesit und Wolfram</b><br> Bei Wolfram, das vor allem in der Eisenmetallurgie zum Einsatz kommt, gehört Österreich dagegen zu den weltweit größten Produzenten. Etwa 430.000 Tonnen Wolframerz (Scheelit, CaWO4) wurden 2010 in der bedeutendsten europäischen Lagerstätte im Felbertal bei Mittersill gefördert, um fast 25 Prozent mehr als im „Krisenjahr“ 2009. Die Konzentratproduktion lag bei 3.812 Tonnen. Um 39 Prozent auf 757.000 Tonnen angestiegen ist die Magnesitförderung. In Breitenau in der Steiermark befindet sich eine der größten Untertage-Abbaustätten der Welt für Magnesit. <br> Wie das Wirtschaftsministerium betont, liegt der Anteil des Bergbaus am österreichischen Brutto-Inlandsprodukt (BIP) zwar nur bei etwa 0,5 Prozent. Dieser sei allerdings „die Grundlage für die heimische Sachgüterproduktion“, deren Anteil am BIP fast ein Fünftel beträgt. Österreichisches Montanhandbuch 2011 erschienen

November 4th

Sanofi-Preise an der Med-Uni Innsbruck vergeben

Drei Nachwuchsforscher der <a href=http://www.i-med.ac.at>Medizinischen Universität Innsbruck</a> erhalten die diesjährigen Preise der Sanofi-Stiftung. Auf Vorschlag der Vergabekommission fiel die Wahl auf Alexander Moschen, Manfred Nairz und Markus Theurl. <% image name="sanofigruppeweb" %> <small><b>Übergabe der Sanofi-Preise</b>: Vizerektor Günther Sperk, Rektor Herbert Lochs, Preisträger Markus Theurl, Preisträger Manfred Nairz, Preisträger Alexander Moschen, Gemeinderätin Gertrude Mayr und Sanofi-Geschäftsführer Roman Gamerith <i>Bild: Medizinische Universität Innsbruck</i></small> Die Untersuchungen von Alexander Moschen zum Protein PBEF sind hilfreich beim Auffinden eines neuen Therapieansatzes in der Behandlung entzündlicher Lebererkrankungen. Manfred Nairz veröffentlichten vor Kurzem neue Erkenntnisse zum Bluthormon Erythropoietin (EPO). Gemeinsam mit Günther Weiss konnte der Tiroler nachweisen, dass EPO sich positiv auf den Verlauf von Autoimmunkrankheiten, wie etwa die chronisch entzündliche Darmerkrankung Kolitis, auswirkt. Der dritte und jüngste Preisträger, Markus Theurl, erhielt die Auszeichnung für seine Forschungsarbeit zum Wachstum neuer Gefäße (Angiogenese). Der gebürtige Wiener konnte erstmals den Einfluss des Neuropeptids Catestatin auf die Gefäßneubildung beschreiben. Die Prämierung wurde am 3. November durch Rektor Herbert Lochs, Vizerektor Günher Sperk (der auch der Vergabekommission vorstand) und den Geschäftsführer von Sanofi Österreich, Roman Gamerith, vorgenommen. Sanofi-Preise an der Med-Uni Innsbruck vergeben

November 3rd

TEPCO: Doch keine Kettenreaktion in Fukushima I

Das vermutete Auftreten kurzlebiger Radionukleide ist auf spontane Zerfallsprozesse zurückzuführen, meldet der Betreiber des havarierten japanischen Kernkraftwerks. <% image name="Oktober_Web" %> <small><b>Spontane Zerfallsreaktionen:</b> TEPCO zufolge gab es keine Kettenreaktion im Block 2 des schwer beschädigten Kernkraftwerks Fukushima I. <i>Foto: TEPCO</i></small><br> Entgegen einer ersten Analyse fand im Block 2 des havarierten japanischen Kernkraftwerks Fukushima I (Fukushima Daiichi) keine Kettenreaktion statt. Das meldete der Betreiber des Kraftwerks, Tokyo Electric Power (<a href=http://www.tepco.co.jp/en/index-e.html target=“_blank“>TEPCO</a>), am Donnerstag, dem 3. November. Vielmehr sei das vermutete Auftreten der kurzlebigen Radionukleide Xenon 133 und 135 auf spontane Zerfallsreaktionen im Reaktorkern zurückzuführen, der beim Unfall am 11. März des heurigen Jahres schwer beschädigt wurde.<br> Dies zeigten die folgenden Tatsachen: Erstens seien auch nach dem Einbringen von zehn Tonnen verdünnter Borsäure (Säuregehalt 480 Kilogramm) in den Reaktorkern am frühen Morgen des 2. November Anzeichen auf das Vorhandensein der beiden Xenon-Isotope festgestellt worden. Da Borsäure Neutronen aufnimmt und so Kettenreaktionen verhindert bzw. unterbricht, könnten diese nur durch spontane Zerfallsreaktionen entstanden sein. Zweitens hätten sich weder die Temperatur noch der Druck im Reaktordruckgefäß des Blocks 2 verändert, wie es bei einer Kettenreaktion der Fall wäre. Drittens schließlich deute auch die extrem niedrige Konzentration der möglicherweise vorhandenen Isotope auf einen spontanen Zerfall hin. Im Falle einer Kettenreaktion wäre diese etwa 10.000 Mal so hoch wie die vermutete. Eine Gefahr gehe von den allfälligen spontanen Zerfallsreaktionen nicht aus, betontet TEPCO. <br> Dies deckt sich mit der Ansicht der japanischen Reaktorsicherheitsbehörde NISA. Ihr zufolge waren keine drastischen Änderungen des Drucks und der Temperatur im Reaktor festzustellen. Dieser befinde sich in einem stabilen Zustand. TEPCO: Doch keine Kettenreaktion in Fukushima I

Schweighofer Fiber: Finanzierungszusage für Ausbaupläne

Die <a href=http://www.schweighofer.at>Schweighofer-Gruppe</a>, die im Juni die <a href=http://www.schweighofer-fiber.at/de>Zellstoffproduktion</a> in Hallein vom finnischen Unternehmen M-Real erworben hat, will den Standort großzügig ausbauen. Für die geplanten Investitionen von rund 58 Millionen Euro hat man nun die Finanzierungszusage der Banken erhalten. Schweighofer Fiber: Finanzierungszusage für Ausbaupläne <% image name="Foto1CopyrightSchweighoferFiberVersand" %> <small><b>Achse mit der Belegschaftsvertretung</b>: Jörg Harbring (rechts), Geschäftsführer von Schweighofer Fiber, einigte sich mit den Betriebsräten Walter Kogler (links) und Bernhard Steinberger (Mitte) über einen freiwilligen Verzicht auf besondere Privilegien. <i>Bild: Schweighofer Fiber GmbH</i></small> M-Real hatte schon vor zwei Jahren die traditionsreiche Papierproduktion in Hallein geschlossen, im verbliebenen Zellstoffwerk waren noch rund 200 Mitarbeiter beschäftigt, die alle von Schweighofer übernommen wurden. Geplant ist bei dem in Schweighofer Fiber umbenannten Unternehmen der Aufbau einer Produktionsstätte für hochwertigen Spezialzellstoff, der in der Textil- und Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommen soll. Außerdem will man die bestehende Biogasanlage ausbauen. Die Schweighofer-Gruppe war bisher in der Holzgewinnung und -verarbeitung tätig. Der Kopf des Familienunternehmens, Gerald Schweighofer, hatte zunächst einen großen Sägewerkskonzern aufgebaut und diesen 2001 an das finnisch-schwedische Unternehmen Stora-Enso verkauft. Mit dem Verkaufserlös investierte die Familie in Immobilien und baute eine Sägewerksgruppe in Rumänien auf. Außerdem gehören der Gruppe große Waldbesitzungen in Rumänien und Tschechien. <b>Trotz Umbau ungestörter Betrieb</b> Der Schritt ins Zellstoffgeschäft ist zwar logisch, aber neu für die Schweighofer-Gruppe. Das Unternehmen rechnet auch – trotz einer Vertriebsvereinbarung mit dem bisherigen Eigentümer –damit, dass der Standort bis zum Umbau der Anlagen und der Markteinführung der neuen Produkte, die für Ende 2012 geplant ist, noch erhebliche Verluste einfahren wird. Auf seine Seite gebracht hat der Unternehmer auch die Belegschaft der Halleiner Zellstoffproduktion, die sich zum Verzicht auf bestimmte Zuschüsse, die die Betriebsvereinbarung bisher vorsah, sowie zu einer freiwilligen Kürzung von Zahlungen, die über dem Kollektivvertrag liegen, bereit erklärte.

November 2nd

Erweiterter Patentschutz für COPD-Arzneimittelkandidaten

Das in Hennigsdorf nahe Berlin angesiedelte Unternehmen <a href=http://www.revotar.de>Revotar</a> hat sich auf die Entwicklung von Arzneimitteln spezialisiert, deren Targets Lektine sind. Für die Leitsubstanz Bimosiamose konnte nun eine Erweiterung des US-Patentschutzes erzielt werden. <% image name="bimostruktur" %> <small><b>Bimosiamose</b>, eine Kohlenhydrat-abgeleitete Struktur, hat sich als guter Selektin-Antagonist erwiesen. <i>Bild: Revotar</i></small> Proteine, die spezifisch an Kohlenhydratstrukturen binden, spielen bei vielen physiologischen Prozessen eine wichtige Rolle, etwa bei Wechselwirkungen zwischen Wirt und Pathogen, bei der angeborenen und der erworbenen Immunantwort sowie bei Autoimmun-Prozessen. Eine wichtige Gruppe unter diesen Proteinen sind die Lektine, von denen man sich bei Revotar wiederum die Familie der Selektine vorgenommen hat, von denen es drei Typen (E-, P- und L-Selektin) gibt. Die Selektine spielen eine wichtige Rolle in der Entzündungskaskade, da sie das Anhaften (die Adhäsion) von Leukozyten an die Gefäßwand und deren Eindringen in das entzündete Gewebe ermöglichen. Werden sie hingegen durch einen Antagonisten blockiert, kann dieser Vorgang unterbunden werden. <b>Inhalativer Entzündungshemmer wirkt gegen COPD</b> Ein solcher Antagonist ist die von Revotar entwickelte Verbindung Bimosiamose. Eine multizentrische Phase II-Studie, bei der der Wirkstoff inhalativ gegen chronisch-obstruktive Lungenerkrankung („Raucherlunge“, COPD) eingesetzt wird, konnte bereits Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlungsmethode zeigen. Für die inhalative Wirkung gegen Asthma liegen ebenfalls bereits klinische, für die intravenöse Anwendung bei akuter Lungeninsuffizienz präklinische Ergebnisse vor. Einer neuen kristallinen Form der Bimosiamose wurde nun vom US Patent & Trademark Office der Patentschutz für die USA erteilt – für Revotar-CEO Martin Pöhlchen ein wichtiger Schritt im Hinblick auf den Lebenszyklus des am meisten fortgeschrittenen Kandidaten des Unternehmens, da damit der Schutz des geistigen Eigentums auf dem US-Markt bis 2027 gesichert sei. Erweiterter Patentschutz für COPD-Arzneimittelkandidaten

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