Archive - Dez 8, 2011

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HIV: Virologen lernen von Spamfiltern

Der Software-Riese Microsoft möchte seine Erfahrungen mit der Entwicklung von Spamfiltern nun in den Dienst der Erforschung des HI-Virus stellen. Im Rahmen der <a href=http://research.microsoft.com/en-us/collaboration/about/default.aspx>Research-Connections-Initiative</a> analysiert man mithilfe des Programms „Phylo D“ die Wechselwirkung des Virus mit dem menschlichen Immunsystem. HIV: Virologen lernen von Spamfiltern <% image name="hw_hiv-za_270x180" %> <small><b>Von Spamfiltern lernen: </b> Microsoft unterstützt ein Konsortium aus amerikanischen und südafrikanischen Institutionen bei der Erforschung der Immunabwehr gegen HIV. <i>Bild: Microsoft</i></small> <b>Wechselwirkungen mit dem Immunsystem</b> Die Analogie, derer sich die Techniker dabei bedienen: Wie ein Spamfilter versucht auch das Immunsystem, den Organismus vor den permanenten Angriffe der Viren zu schützen. Und so wie Spammer ihre Strategien kontinuierlich den technischen Möglichkeiten der Filter anpassen, so versucht das Virus durch ständige Mutationen die Immunabwehr zu unterwandern. Das Ragon Institute am Massachusetts Generals Hospital arbeitet in einem Projekt mit mehreren südafrikanischen Organisationen zusammen, dessen Ziel die Entwicklung neuartiger HIV-Vakzine ist. Microsoft stellt für die Analyse von Daten aus Universitäten, Krankenhäusern und anderen Forschungseinrichtungen mehrere Rechenzentren zur Verfügung. Dabei wurden bisher sechsmal so viele mögliche Angriffspunkte des Virus entdeckt als bisher bekannt waren.

Wettbewerb „Making More Health“: Medizinische Versorgung für die Ärmsten der Welt

<a href=http://www.boehringer-ingelheim.com>Boehringer Ingelheim</a> hat gemeinsam mit der Non-Profit-Organisation <a href=http://www.changemakers.com>Ashoka Changemakers</a> jeweils 10.000 US-Dollar an die Gewinner des Wettbewerbs <a href=http://www.makingmorehealth.org>„Making More Health“</a> vergeben. Ausgezeichnet wurden drei einfallsreiche Modelle zur Gesundheitsversorgung extrem verarmter Gesellschaftsgruppen. Wettbewerb „Making More Health“: Medizinische Versorgung für die Ärmsten der Welt <% image name="image_1" %> <small><b>Um Gesellschaftsschichten in extremer Armut</b> medizinische Versorgung zukommen zu lassen, sind erfinderische Ideen gefragt. <i>Bild: Boehringer Ingelheim</i></small> Eine Expertenjury, der unter anderem Aman Bhandari (US Department of Health and Human Services), Carol A. Dahl (Geschäftsführerin der Lemelson-Stiftung) und Andreas Barner (Sprecher der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim) angehörten, hatte zunächst die Aufgabe, aus den mehr als 470 eingereichten Vorschlägen aus 82 Ländern eine Reihe von Finalisten zu ermittelt. Aus diesen konnte die interessierte Öffentlichkeit anschließend im Rahmen eines Online-Wettbewerbs drei Gewinner auswählen. <b>Coca Cola bringt Medikamente</b> Das Projekt <a href=http://www.colalife.org>„Colalife“</a> aus Sambia versucht, die Distributionskanäle von Coca Cola, die auch ins ländliche Afrika reichen, dafür zu nutzen, einfache Medikamente (wie Salze, die die Dehydrierung von Kindern verhindern können) in unterversorgte Gebiete zu bringen. <b>In welche Verhältnisse wird das Kind entlassen?</b> Armut löst auch in Brasilien vor allem bei Kindern häufig einen Teufelskreis aus Krankheit, Spitalsaufenthalt, Entlassung und Rückfall aus. Die <a href=http://www.saudecrianca.org.br/en> Associação Saúde Criança</a> versucht, diese Kette zu durchbrechen, in dem bei der Entlassung eines Kindes aus dem Krankenhaus die familiären Verhältnisse soweit unterstützt werden, dass die weitere medizinische Betreuung der Kinder sichergestellt werden kann. <b>Netzwerk fürs Augenlicht</b> Dritter Gewinner des Wettbewerbs ist die Organisation <a href=http://www.uniteforsight.org> „Unite For Sight“</a>, die von New Haven, Connecticut, aus augenheilkundliche Programme in Ghana, Honduras und Indien mit finanziellen und humanen Ressourcen unterstützt. <small> <b>Über Ashoka</b> Ashoka ist eine internationale Non-Profit-Organisation zur Förderung von Social Entrepreneurship. Als sozialer Investor sucht und fördert Ashoka seit 1980 in fast 70 Ländern Social Entrepreneurs – Frauen und Männer, die mit innovativen, nachahmbaren Konzepten gesellschaftliche Probleme lösen. Diese sogenannten Ashoka Fellows erhalten von Ashoka finanzielle Unterstützung, Beratung und Anschluss an Netzwerke im sozialen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bereich. Der Wettbewerb „„Making More Health“ wird im Rahmen einer dreijährigen Partnerschaft zwischen Boehringer Ingelheim und Ashoka veranstaltet, um sozial orientierte Unternehmer im Bereich Gesundheitsversorgung zu unterstützen. </small>

Wacker schließt Silicium-Wafer-Produktion in Japan

Die <a href=http://www.wacker.com>Wacker Chemie AG</a> schließt die japanische Produktionsstätte ihrer Halbleiter-Tochter Siltronic. Die Produktion der bisher dort hergestellten 200-Millimeter-Wafer wird auf die Standorte Singapur und Portland, Oregon, übertragen, um, wie es heißt, „die Kapazitäten der Marktnachfrage anzupassen.“ Wacker schließt Silicium-Wafer-Produktion in Japan <% image name="wafer2_CONTENT_1" %> <small><b>Die bWcker-Tochter Siltronic</b> stellt Wafer aus Reinstsilicium mit Durchmessern bis zu 300 Millimeter an. <i>Bild: Siltronic</i></small> Die Schließung des Werks in Hikari soll Mitte 2012 erfolgen, 500 Mitarbeiter sind derzeit dort beschäftigt. Zur Betreuung des japanischen Markts plant Siltronic aber, mit einer eigenen Vertriebsorganisation und einer eigenen Anwendungstechnik in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt vertreten zu bleiben. Die Werkschließung wird den Angaben des Unternehmens zufolge etwa 70 Millionen Euro an Aufwendungen verursachen, die in den bisherigen Prognosen des Konzerns nicht enthalten sind. Siltronic setzt mit der Schließung einen Teil ihrer vor zwei Jahren festgelegten Leitstandort-Strategie um, die vorsieht, die Herstellung von Silicium-Wafern nach einzelnen Ducrhmessern auf einzelne Produktionsstätten zu konzentrieren. Dadurch sollen die Auslastung der Produktionsanlagen optimiert, eine höhere Fixkostenabdeckung erzielt und Skaleneffekte genutzt werden. <small> <b>Über Siltronic</b> Siltronic ist einer der Weltmarktführer für Wafer aus Reinstsilicium und liefert an viele der wichtigsten Chiphersteller. Die Halbleitertochter der Wacker Chemie AG entwickelt und produziert Wafer mit Durchmessern bis zu 300 Millimeter an. </small>

Gute Geschäfte steirischer Zulieferer mit Roche Diagnostics

Im Herbst 2010 kündigte der Pharma-Konzern <a href=http://www.roche.at>Roche</a> an, den Grazer Standort seiner Diagnostik-Sparte bis Ende 2013 schrittweise zu schließen. Eine Vereinbarung von Roche-CEO Severin Schwan mit dem steirischen Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann sorgt nun dafür, dass ein großer Teil der Wertschöpfung dennoch im Land bleibt. <% image name="Schwan_Buchmann_cRoche" %> <small><b>Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (links) und Roche-CEO Severin Schwan</b> vereinbarten umfangreiche Aufträge für steirische Unternehmen. <i>Bild: Roche Diagnostics Graz GmbH</i></small> Die steirische Landespolitik und der Humantechnologie-Cluster arbeiteten in den vergangenen Monaten emsig daran, den im Bundesland angesiedelten Zulieferbetrieben ein Anknüpfen an die bisherigen Geschäftsbeziehungen zu ermöglichen. Bereits im Juni organisierte man Lieferanten-Reisen zu den Roche-Standorten in Deutschland und in der Schweiz, von denen das Automatisierungsunternehmen M& R Automation mit Sitz in Grambach mit einem 4,5-Millionen-Euro-Auftrag zurückkam. Im Oktober statteten Technologie-Scouts des Roche-Konzerns steirischen Unternehmen, Kompetenzzentren und Universitäten einen Besuch ab. Nun wurden konkrete Zahlen für weitere Aufträge an Unternehmen mit Sitz in der Steiermark bekanntgegeben. So wird die Firma Seidel Elektronik aus Deutschlandsberg künftig elektromechanische Baugruppen für die Blutgasanalysegeräte von Roche Diagnostics liefern. Das Outsourcing-Projekt umfasst in der ersten Stufe einen Wert von 5 Millionen Euro pro Jahr und wird sieben neue Arbeitsplätze bei Seidel finanzieren. M&R konnte einen Folgeauftrag von 2,5 Millionen Euro für eine neue Sensorfertigungsanlage lukrieren. <b>Aufträge an Unternehmen, Kooperation mit Med-Uni Graz und RCPE</b> Weitere Aufträge gehen an das Planungsunternehmen VTU Engineering (1,8 Millionen Euro), Vescon Systemtechnik (900.000 Euro für eine Anlage zur Produktion von Fluidpacks), Kozar Präzisionstechnik (800.000 Euro für die Schlauchkonfektion der Blutgasanalysegeräte) und Prototypenbau Meister (426.000 Euro für Anlagen wie Trockentunnel, Begasungsschränke und Dispensiervorrichtungen). Auch mit wissenschaftlichen Einrichtungen wird es weitreichende Kooperationen geben, etwa mit der Medizinischen Universität Graz sowie mit dem Research Center for Pharmaceutical Engineering (RCPE), das einen Rahmenvertrag über 1,25 Millionen Euro mit Roche abgeschlossen hat. Insgesamt beträgt das Auftragsvolumen für steirische Zulieferer von Roche 2011 mehr als 16 Millionen Euro, ab Mitte 2014 wird eine Wertschöpfung von rund 12 Millionen Euro jährlich am Standort Steiermark erwartet. Im November 2010 hatte Roche angekündigt, im Zuge eines weltweiten Einsparungsprogramms den Grazer Standort, an dem Blutgasanalysegeräte entwickelt und erzeugt werden, zu schließen. Die Aktivitäten sollen ins schweizerische Rotkreuz transferiert, rund 400 Arbeitsplätze gestrichen werden. Der Grazer Standort war im Jahr 2000 durch Übernahme der Medizintechnik-Sparte von AVL List entstanden. Gute Geschäfte steirischer Zulieferer mit Roche Diagnostics