Archive - Dez 2011

Datum

Dezember 8th

Gute Geschäfte steirischer Zulieferer mit Roche Diagnostics

Im Herbst 2010 kündigte der Pharma-Konzern <a href=http://www.roche.at>Roche</a> an, den Grazer Standort seiner Diagnostik-Sparte bis Ende 2013 schrittweise zu schließen. Eine Vereinbarung von Roche-CEO Severin Schwan mit dem steirischen Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann sorgt nun dafür, dass ein großer Teil der Wertschöpfung dennoch im Land bleibt. <% image name="Schwan_Buchmann_cRoche" %> <small><b>Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (links) und Roche-CEO Severin Schwan</b> vereinbarten umfangreiche Aufträge für steirische Unternehmen. <i>Bild: Roche Diagnostics Graz GmbH</i></small> Die steirische Landespolitik und der Humantechnologie-Cluster arbeiteten in den vergangenen Monaten emsig daran, den im Bundesland angesiedelten Zulieferbetrieben ein Anknüpfen an die bisherigen Geschäftsbeziehungen zu ermöglichen. Bereits im Juni organisierte man Lieferanten-Reisen zu den Roche-Standorten in Deutschland und in der Schweiz, von denen das Automatisierungsunternehmen M& R Automation mit Sitz in Grambach mit einem 4,5-Millionen-Euro-Auftrag zurückkam. Im Oktober statteten Technologie-Scouts des Roche-Konzerns steirischen Unternehmen, Kompetenzzentren und Universitäten einen Besuch ab. Nun wurden konkrete Zahlen für weitere Aufträge an Unternehmen mit Sitz in der Steiermark bekanntgegeben. So wird die Firma Seidel Elektronik aus Deutschlandsberg künftig elektromechanische Baugruppen für die Blutgasanalysegeräte von Roche Diagnostics liefern. Das Outsourcing-Projekt umfasst in der ersten Stufe einen Wert von 5 Millionen Euro pro Jahr und wird sieben neue Arbeitsplätze bei Seidel finanzieren. M&R konnte einen Folgeauftrag von 2,5 Millionen Euro für eine neue Sensorfertigungsanlage lukrieren. <b>Aufträge an Unternehmen, Kooperation mit Med-Uni Graz und RCPE</b> Weitere Aufträge gehen an das Planungsunternehmen VTU Engineering (1,8 Millionen Euro), Vescon Systemtechnik (900.000 Euro für eine Anlage zur Produktion von Fluidpacks), Kozar Präzisionstechnik (800.000 Euro für die Schlauchkonfektion der Blutgasanalysegeräte) und Prototypenbau Meister (426.000 Euro für Anlagen wie Trockentunnel, Begasungsschränke und Dispensiervorrichtungen). Auch mit wissenschaftlichen Einrichtungen wird es weitreichende Kooperationen geben, etwa mit der Medizinischen Universität Graz sowie mit dem Research Center for Pharmaceutical Engineering (RCPE), das einen Rahmenvertrag über 1,25 Millionen Euro mit Roche abgeschlossen hat. Insgesamt beträgt das Auftragsvolumen für steirische Zulieferer von Roche 2011 mehr als 16 Millionen Euro, ab Mitte 2014 wird eine Wertschöpfung von rund 12 Millionen Euro jährlich am Standort Steiermark erwartet. Im November 2010 hatte Roche angekündigt, im Zuge eines weltweiten Einsparungsprogramms den Grazer Standort, an dem Blutgasanalysegeräte entwickelt und erzeugt werden, zu schließen. Die Aktivitäten sollen ins schweizerische Rotkreuz transferiert, rund 400 Arbeitsplätze gestrichen werden. Der Grazer Standort war im Jahr 2000 durch Übernahme der Medizintechnik-Sparte von AVL List entstanden. Gute Geschäfte steirischer Zulieferer mit Roche Diagnostics

Dezember 7th

Grippe-Impfstoff-Gipfel in Wien

Von 6. bis 8. Dezember findet in Wien der „World Influenza Congress Europe 2011“ statt, der Fragen der Entwicklung und Kommerzialisierung von Grippe-Impfstoffen thematisiert. Thomas Muster, CEO des Wiener Unternehmens <a href=http://www.greenhillsbiotech.com>AVIR Green Hills</a>, ist als Keynote Speaker geladen. Grippe-Impfstoff-Gipfel in Wien <% image name="BildAvir" %> <small><b>Staatliche Influenza-Vorsorgeprogramm</b> investierten wachsende Geldmengen in Impfstoffe. AVIR Green Hills hat einen solchen als Nasenspray entwickelt. <i>Bild: AVIR Green Hills</i></small> Die kontroversiell geführte Diskussion um eine mögliche H1N1-Pandemie hat nicht unerheblich dazu beigetragen, dass die nationalen Regierungen mehr Geld in die Hand nehmen, um auf Ansteckungswellen vorbereitet zu sein: Waren es 2004 noch 1,6 Milliarden Euro, die in staatliche Influenza-Vorsorge investiert wurde, lag der Betrag 2009 bereits bei 5 Milliarden Euro. Für 2013 wird ein Anwachsen über die Marke von 7 Millionen Euro vorhergesagt. Rund 60 Prozent dieser Umsätze werden dabei durch Impfstoffe erzielt. <b>Strategien zum Verfügbarmachen der richtigen Impfstoffe</b> Der „World Influenza Congress Europe 2011“ beleuchtet die Strategien, die bei der Entwicklung und beim Verfügbarmachen vom Vakzinen beschritten werden. Neben Einblicken in die klinische und vorklinische Influenza-Impfstoffforschung werden auch die angewandten regulatorischen Verfahren, die Anforderungen staatlicher Impfprogramme sowie die gangbaren Strategien gegen mögliche Pandemien zur Sprache kommen. Thomas Muster, der CEO und CSO der in Wien ansässigen AVIR Green Hills Biotechnology AG ist, hielt am 7. Dezember einen der geladenen Vorträge des Kongresses. Der Virologe ging dabei vor allem auf die neue Generation der lebend attenuierten Impfstoffe ein, von der AVIR Green Hills mit dem Produkt „Delta-Flu“ gerade einen Vertreter in der klinischen Entwicklung hat. Im speziellen ging Muster auf die Prozessoptimierung zur Herstellung eines lebend attenuierten und auf Verozellen produzierten Impfstoffs ein.

Dezember 6th

Antidepressiva: Unterschiedlich ist nur der Preis

Unter der Leitung von Gerald Gartlehner von der <a href=http://www.donau-uni.ac.at>Donau-Universität Krems</a> wurde eine wissenschaftliche Untersuchung aller publizierten Studien zur Wirksamkeit verschiedener Antidepressiva durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass die Wirksamkeit trotz großer Preisdifferenzen sehr ähnlich ausfällt. Antidepressiva: Unterschiedlich ist nur der Preis <% image name="gartlehner_gerald" %> <small><b> Gerald Gartlehner</b>, Leiter des Departments für Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie <i>Bild: Donau-Univesrität Krems</i></small> „Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass es keine wissenschaftlich belegte Berechtigung gibt, ein bestimmtes Medikament aufgrund der besseren Wirksamkeit zu bevorzugen“, erklärt Gartlehner dazu. Unterschiede liegen aber in der Zeit bis zum Ansprechen eines Patienten sowie bei den beobachteten Nebenwirkungen vor. <b>Daten von 234 Studien analysiert</b> Unter Gartlehners Leitung wurden im Auftrag der US Agency for Healthcare Research and Quality die Ergebnisse von 234 Studien zu den 13 am meisten eingesetzten Antidepressiva der zweiten Generation analysiert. Der Report wurde im Fachmagazin „Annals of Internal Medicine“ veröffentlicht und entstand in Zusammenarbeit mit dem RTI-University of North Carolina Evidence-based Practice Center. Antidepressiva zählen zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten weltweit. Die Pharmaindustrie wendet allein in den USA rund 400 Million US-Dollar pro Jahr zur Vermarktung von Antidepressiva auf.

Dezember 5th

Bayer baut Weizenzucht-Zentrum für Europa auf

<a href=http://www.bayercropscience.com>Bayer Crop Science</a> baut in Gatersleben (Sachsen-Anhalt) sein Europäisches Weizenzucht-Zentrum auf. Neben der Entwicklung von Weizensorten für den mitteleuropäischen Markt sollen von dort aus auch die gesamten Weizenzüchtungsaktivitäten in Europa gesteuert werden. <% image name="GaterslebenWeb" %> <small><b>Der Biotechpark Gatersleben</b> - hier richtet Bayer Crop Science ein Weizenzucht-Zentrum mit bis zu 40 Mitarbeitern ein. <i>Bild: Flugdienst Magdeburg/IPK Gatersleben</i></small> Labor- und Gewächshausflächen wurden bei der Biotechpark Gatersleben Infrastruktur GmbH angemietet. Bis zu 40 fest angestellte Mitarbeiter sollen zukünftig in dem Zentrum arbeiten. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt. Die Einrichtung wird Teil eines weltweiten Netzwerks von Weizenzucht-Stationen von Bayer Crop Science sein. So entsteht gegenwärtig ein auf die Region Nordamerika ausgerichtetes Zentrum nahe Lincoln im Bundesstaat Nebraska, USA. Geplant sind weitere lokale Stationen in Europa und Australien sowie mittelfristig in Asien und Lateinamerika. Zudem wird derzeit ein Netzwerk von Kooperationen mit weltweit führenden Forschungseinrichtungen aufgebaut, um neueste biotechnologische Verfahren in die Praxis umzusetzen und so den Zuchtfortschritt zu beschleunigen. <b>Gut eingebettet in Sachsen-Anhalt</b> Weizenerzeuger müssten ihre Erträge erhöhen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und um die steigende Nachfrage zu decken, meint dazu Mathias Kremer, Leiter des Geschäftsbereichs Bio-Science bei Bayer. Das Team im Europäischen Weizenzucht-Zentrum werde die Aufgabe haben, an europäische Bedingungen angepasste Sorten zu entwickeln. Man freue sich, mit dem Biotechpark Gatersleben die ideale Umgebung und Infrastruktur für unser Zuchtzentrum gefunden zu haben. Gatersleben gehört zu den international bedeutendsten Forschungszentren für Kulturpflanzen. Der Biotechnologiepark ist Bestandteil der Biotechnologie-Offensive des Landes Sachsen-Anhalt und befindet sich auf einem gemeinsamen Campus mit dem Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung. Bayer baut Weizenzucht-Zentrum für Europa auf

Dezember 1st

FCIO-Expertenrunde fordert Verbesserung der chemischen Bildung

Im Rahmen eines gemeinsamen Workshops haben der <a href=http://www.fcio.at>Fachverband der Chemischen Industrie</a> (FCIO), der <a href=http://www.vcoe.or.at>Verband der Chemielehrer Österreichs</a>(VCÖ) und die <a href=http://www.goech.at>Gesellschaft Österreichischer Chemiker</a> (GÖCH) Forderungen zu einer Verbesserung der Chemie-Bildung in Österreich erarbeitet. <% image name="PeterUnterspergerWeb" %> <small><b>FCIO-Präsident Peter Untersperger</b> forderte mehr Aufmerksamkeit für die chemische Bildung. <i>Alle Bilder: FCIO</i></small> Am 30. November trafen dazu Experten aus Industrie, Bildung, Wissenschaft und Verwaltung zusammen und beschäftigten sich mit der Verbesserung der Rahmenbedingungen in Schule und Universität. FCIO-Präsident sprach in diesem Zusammenhang davon, dass eine wettbewerbsfähige Industrie kreative und gut qualifizierte Chemiker benötige. Dazu müsse aber der naturwissenschaftlichen, insbesondere der chemischen Bildung mehr Augenmerk geschenkt werden. <b>Verbesserung der naturwissenschaftlichen Bildung in der Unterstufe</b> Besonders beim naturwissenschaftlichen Unterricht für die 10- bis 14-jährigen sahen die Experten erhebliche Lücken. Dementsprechend wurde ein „Fachgegenstand Naturwissenschaften“ für 11- und 12-Jährige von mindestens drei Wochenstunden gefordert, der Biologie, Chemie und Physik verbinden und eine Stunde für Übungen und Experimente beinhalten soll. Generell sollten die Schüler, so das erarbeitet Positionspapier, durch verstärkte Laborarbeit an naturwissenschaftliche Phänomene herangeführt werden. <% image name="RalfBeckerWeb" %> <small><b>VCÖ-Präsident Ralf Becker</b> ortete massive Lücken in der Chemie-Ausbildung der 10- bis 14-jährigen. </small> Begeisterung geweckt könne aber schon viel früher werden. Bereits im Kindergarten und in der Volksschule bedürfe es daher einer Förderung der Chemie als „lebendiges und erlebbares Thema“. Dazu sei aber auch eine bessere naturwissenschaftliche Aus- und Weiterbildung von Kindergarten- und Volksschulpädagogen erforderlich. <% image name="HerbertIpserWeb" %> <small><b>Herbert Ipser, GÖCH-Präsident</b> und Professor für Anorganische Chemie an der Universität Wien, sieht die Fokussierung der Mittel für Bildung auf Naturwissenschaften als besonders gut angelegtes Geld an. </small> <b>Verbesserung der universitären Rahmenbedingungen</b> Nach den im Workshop erarbeiteten Ergebnissen seien aber auch im universitären Bereich Änderungen der Rahmenbedingungen notwendig, um die Chemie-Bildung insgesamt zu verbessern. So sei das Lehramtsstudium „nachhaltig aufzuwerten“ und die Entscheidung, im zweiten Bildungsweg Lehrer zu werden, aktiv zu unterstützen. Außerdem müssten mehr Räume und Laborausstattung für Praxisunterricht zur Verfügung zu stellen. FCIO-Expertenrunde fordert Verbesserung der chemischen Bildung

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