Archive - Apr 1, 2011

FDA erteilt Melanom-Mittel Ipilimumab die Zulassung

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat das von <a href=http://www.bms.com>Bristol Myers Squibb</a> entwickelte Medikament Ipilimumab (Handelsname Yervoy) als Folgetherapie zur Behandlung von fortgeschrittenem Melanom zugelassen. Es ist das erste jemals entwickelte Arzneimittel, mit dem eine Erhöhung der Lebensspanne von Patienten mit dieser Indikation erzielt wurde. FDA erteilt Melanom-Mittel Ipilimumab die Zulassung <% image name="BMS_Yervoy_200mg50mg_2Web" %> <small><b>Das Arzneimittel Yervoy</b> (Wirkstoff ist der monoklonale Antikörper Ipilimumab) wurde in den USA zur Behandlung von fortgeschrittenem Melanom zugelassen. <i>Bild: Business Wire</i></small> Bei Ipilimumab handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper, der sich gegen das Cytotoxische T-Lymphocyten-Antigen 4 (CTLA-4) richtet. Dieses Molekül an der Oberfläche von T-Zellen spielt eine entscheidende Rolle in der Regulation der natürlichen Immunantwort. Die Suppression des CTLA-4-Signals kann die Reaktion der T-Zellen bei der Bekämpfung einer Krankheit verstärken. Die Fachzeitschrift Nature analysiert in ihrer aktuellen Ausgabe, dass damit ein Sieg an zwei Fronten errungen worden sei: zum einen im Kampf gegen fortgeschrittenes Melanom, an dem schon mehrere Arzneimittelkandidaten gescheitert sind – zum anderen aber auch in der Immuntherapie gegen Krebs im Allgemeinen, wo es schon mehrere Enttäuschungen in späten klinischen Phasen gegeben hatte. <b>Erfolge und Misserfolge</b> In klinischen Phase-III-Studien war im vergangenen Jahr gezeigt worden, dass Ipilimumab das Gesamtüberleben der behandelten Patienten statistisch signifikant steigert. Und obwohl die Lebensverlängerung in vielen Fällen nur etwa vier Monate beträgt, konnten Untergruppen der Betroffenen weit länger überleben. Der Onkologe Patrick Hwu vom M.D. Anderson Cancer Center, der University of Texas in Houston gab in Nature allerdings zu bedenken, dass trotz dieser Erfolge erst 20 bis 30 Prozent der Patienten überhaupt einen Vorteil von der Behandlung hatten. Darüber hinaus seien bei etwa 13 Prozent der Behandelten schwere Nebenwirkungen aufgetreten. Der Immunologe James Allison sieht deshalb Chancen in einer Kombination von Ipilimumab mit der Gruppe der sogenannten BRAF-Inhibitoren, die derzeit in klinischen Studien aber noch mit Resistenzproblemen zu kämpfen haben.