Archive - Apr 6, 2011

Preis für gelungene Kombination aus Material und Design

Im Rahmen der Fachmesse <a href=http://www.materialica.de>Materialica</a>, die in diesem Jahr von 18. bis 20. Oktober in München stattfindet, vergibt der Veranstalter Munich-Expo Veranstaltungs GmbH den neunten Materialica Design & Technology Award. <% image name="Zentallium" %> <small><b>Zentallium</b>, Halbzeuge aus Aluminium-Basiswerkstoffen mit Korngrößenreduktion und Verstärkung durch Kohlenstoff-Nanoröhrchen der ZOZ Group, wurden 2010 mit dem Preis in der Kategorie „Best-of-Material“ ausgezeichnet. <i>Bild: ZOZ Group</i></small> Der Preis wendet sich an Designer, Materialhersteller, Entwickler , Ingenieure und Produzenten, die sich speziell mit den Eigenschaften von Materialien und deren Oberflächen auseinandersetzen, und möchte „gelungene Kombinationen von innovativen Werkstoffen, technologischer Präzision und hohem Gestaltungsanspruch bei Industrie- und Konsumgütern“ ins Rampenlicht stellen, wie Robert Metzger, Geschäftsführer der Munich-Expo feststellt. <b>Vier Kategorien, ein Studentenpreis</b> Eingereicht kann in den Kategorien „Best-of-Material“, „Best-of-Surface“, „Best-of-Product“ und „CO2 Efficiency“ werden. Ein eigener, mit 1.500 Euro dotierter „Student Award“ soll Designer, Entwickler und Konstrukteure in der Studienphase unterstützen. Einreichungsschluss ist der 30. Juni 2011 Im vergangenen Jahr hat die <a href=http://www.zoz-group.de>ZOZ Group</a> aus Wenden im Sauerland den Preis in der Kategorie „Best-of-Material“ für die Marke „Zentallium“ bekommen, unter der Halbzeuge aus mechanisch legierten Aluminium-Basiswerkstoffen mit Korngrößenreduktion und Verstärkung durch Kohlenstoff-Nanoröhrchen angeboten werden. Preis für gelungene Kombination aus Material und Design

Papierindustrie: Wirtschaftskrise „einigermaßen unbeschadet“ überstanden

Mit einer Produktionsmenge von rund fünf Millionen Tonnen und einem Umsatz von 3,8 Milliarden Euro hat Österreichs Papierindustrie wieder das Niveau vor der Krise erreicht. Probleme hat die Branche mit den steigenden Rohstoffkosten durch die Ökostromförderung. Mit den ÖBB wird intensiv über die künftigen Transportbedingungen diskutiert. Papierindustrie: Wirtschaftskrise „einigermaßen unbeschadet“ überstanden <% image name="Wald_Web" %> <small><b>Fehlende Festmeter:</b> Nach Berechnungen der Papierindustrie gibt es in Europa zu wenig Holz für den Ausbau der erneuerbaren Energieträger. <i>Foto: Malene Thyssen via Wikipedia Commons</i></small><p> Die Produktion der österreichischen Papierindustrie hat 2010 mit rund fünf Millionen Tonnen wieder annähernd das Niveau vor der Wirtschaftskrise erreicht. Ihr Umsatz stieg um 17 Prozent auf rund 3,8 Milliarden Euro und liegt damit nur geringfügig dem des Jahres 2008. Das sagte Wolfgang Pfarl, der Präsident des Papierindustrie-Verbandes <a href=http://www.austropapier.at target=“_blank“>Austropapier</a>, bei einer Pressekonferenz in Wien. Insgesamt habe die Branche die Krise „einigermaßen unbeschadet“ überstanden. Die Investitionen seien gegenüber 2009 leicht gestiegen, bewegten sich allerdings auf einem „sehr niedrigen Niveau“. Investiert laut Pfarl fast ausschließlich in die Modernisierung bestehender Anlagen, „Kapazitätserweiterungen sind derzeit nicht in Sicht.“ <br> Allerdings plagen die Branche einige Sorgen. So ist beispielsweise die eingekaufte Holzmenge von 2005 bis 2010 um zehn Prozent gewachsen, die Beschaffungskosten erhöhten sich jedoch um 50 Prozent. Zurückzuführen ist das nicht zuletzt auf die zunehmende Verbrennung von Holz in geförderten Ökostrom-Anlagen, erläuterte Austropapier-Energiesprecher Max Oberhumer, im Hauptberuf Geschäftsführer der Sappi Austria. Derartige Anlagen böten mit einer durchschnittlichen Leistung von weniger als zwei Megawatt und einem elektrischen Wirkungsgrad von weniger als zehn Prozent nicht eben die effizienteste Möglichkeit zur Stromerzeugung, kritisierte Oberhumer. Er verwies darauf, dass die Kosten für die Stromproduktion in geförderten Biomasseanlagen (Subventionen plus Marktpreis) jährlich mit insgesamt rund 300 Millionen Euro zu Buche schlagen. Auf die Subventionen über die Einspeisetarife entfielen davon laut Angaben der Energie-Control Austria (E-Control) 2009 rund 223 Millionen Euro. Das entspricht etwa 80 Prozent der gesamten Ökostrom-Förderkosten von 280 Millionen Euro. Im Gegensatz dazu sind die Investitionsförderungen für neu errichtete hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungen (KWK), die mit „Reststoffen biogenen Ursprungs aus der Zellstoff- oder Papiererzeugung“ befeuert werden, für die Jahre 2009 bis 2012 mit insgesamt zehn Millionen Euro begrenzt. <p><b>Einheitlich fördern</b><p> Dazu kommt, dass die Förderregime in den einzelnen EU-Staaten höchst unterschiedlich sind, was der im internationalen Wettbewerb stehenden österreichischen Papierindustrie nicht eben entgegenkommt. Oberhumer fordert daher „einen einheitlichen europäischen Energieraum, in dem Wettbewerbsverzerrungen durch stark unterschiedliche nationale Förderbedingungen vermieden werden.“ So gesehen, könne die in Begutachtung befindliche Novelle zum Ökostromgesetz nur eine Übergangslösung sein. Positiv vermerkt die Branche immerhin, dass Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner die Ökostromkosten für energieintensive Unternehmen deckeln möchte. Zurzeit belaufen die die jährlichen Ökostromkosten für die Papierindustrie auf knapp weniger als zehn Millionen Euro pro Jahr. <br> Laut Oberhumer bekennt sich die Papierindustrie grundsätzlich zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Zu warnen sei jedoch vor übertriebenen Erwartungen: „Für die Erreichung der EU-Ziele für erneuerbare Energien und die geplanten Nachfragesteigerungen der Holzindustrie werden die in Europa vorhandenen Mengen voraussichtlich nicht ausreichen.“ Bis 2020 müsse mit einer Versorgungslücke von rund 200 Millionen Festmetern gerechnet werden – etwa dem Zehnfachen des jährlichen österreichischen Holzeinschlags. <p><b>Transportfragen</b><p> Noch nicht abgeschlossen sind auch die Debatten mit der Rail Cargo Austria (RCA), der Güterverkehrsgesellschaft der ÖBB, ergänzte Pfarl. Die RCA hatte angekündigt, die Transportkosten zu erhöhen und bestimmte Dienstleistungen für die holzverarbeitende Industrie nicht mehr anzubieten. Nun soll eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der RCA sowie der Plattform Forst-Holz-Papier (FHP) innerhalb der kommenden vier Wochen eine für beide Seiten tragbare Lösung auszuarbeiten. „Wir wollen so viel Holz wie möglich auf der Schiene transportieren. Aber natürlich müssen wir auch auf die Kosten achten“, erläuterte Pfarl.

Nobelpreisträger unterstützt HPV-Impfung

Harald zur Hausen, Medizin-Nobelpreisträger des Jahres 2008, war am 4. April zu Gast in Innsbruck. Gemeinsam mit führenden Tiroler Onkologen setzte er sich für die Erstattungsfähigkeit der Impfung gegen Humane Papillomviren ein. <% image name="PressegespraechzurHausen" %> <small><b>Bei einem gemeinsamen Pressegespräch</b> setzten sich Harald zur Hausen und Tiroler Onkologen für die Aufwertung der Impfung gegen Papillomviren ein. <i>Bild: Oncotyrol</i></small> Zur Hausen konnte Anfang der 1980er-Jahre nachweisen, dass Viren Krebs auslösen können. Humane Papillomviren (HPV) gelten heute als häufigste Ursache von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom). Ihre Ausbreitung kann aber mithilfe von Impfungen verhindert werden. <b>Kein Kostenersatz in Österreich</b> Auch in Österreich wird Mädchen die Impfung vor dem ersten Sexualkontakt empfohlen – im Unterschied zu den meisten anderen EU-Mitgliedsstaaten werden die Kosten dafür aber nicht von den Sozialversicherungsträgern erstattet. Im Rahmen eines Pressegesprächs setzte sich zur Hausen gemeinsam mit Peter Fritsch, Präsident der Österreichischen Krebshilfe Tirol, Herbert Lochs, Rektor der Medizin-Uni Innsbruck, Lukas Huber, wissenschaftlicher Leiter von Oncotyrol, Gabriele Schiessling, Vizepräsidentin des Tiroler Landtags und Uwe Siebert von der Privatuniversität UMIT für die Erstattungsfähigkeit der Impfung ein. Im Rahmen des Krebsforschungszentrums Oncotyrol wurden von Uwe Siebert Kosten-Nutzen-Rechnungen zur HPV-Impfung und zum HPV-Screening angestellt, die diese Forderung unterstützen. Weitere Forschung zu diesem Thema ist geplant. <b>Well done?</b> Zur Hausen selbst, er ist Jahrgang 1936, ist weiterhin in der Forschung aktiv. Zurzeit versucht er, den Zusammenhang zwischen Darmkrebs und Rinderviren nachzuweisen, die beim Verzehr von nicht durchgebratenem Fleisch übertragen werden. Nobelpreisträger unterstützt HPV-Impfung

Fukushima: Radioaktivitätsleck abgedichtet

Der Betreiberfirma des schwer beschädigten japanischen Kernkraftwerks ist es gelungen, den Austritt schwer radioaktiven Wassers in die See zu stoppen. Die Lage bleibt jedoch weiterhin äußerst ernst. Fukushima: Radioaktivitätsleck abgedichtet <% image name="FukushimaI_Web01" %> <small><b>Kernkraftwerk Fukushima I:</b> Fortschritte bei den Sicherungsarbeiten, aber weiterhin keine Entspannung der Lage; Das Bild wurde vor dem Unfall vom 11. März aufgenommen. <i>Foto: Tepco</i></small><p> <a href=http://www.tepco.co.jp/en/ target=“_blank>Tokyo Electric Power (TEPCO)</a>, dem Betreiber des schwer beschädigten japanischen Kernkraftwerks Fukushima Daiichi (Fukushima I), ist es gelungen, den Austritt schwer radioaktiven Wassers aus dem Bereich des Reaktorblocks 2 der Anlage in den Pazifik zu stoppen. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch früh mit. Tepco hatte am 2. April einen 20 Zentimeter langen Riss in einem unterirdischen Kabelschacht entdeckt. Es wurde vermutet, dass über diesen Wasser mit einer überaus hohen Radioaktivitätsbelastung von 1.000 Millisievert pro Stunde (mSv/h) in den Ozean gelangt. Mehrere Versuche, den Riss abzudichten, scheiterten. Überdies stellte sich heraus, dass das Wasser auch über Risse im Gestein, das den Kabelschacht um gibt, ins Meer gelangt. Nach Einbringung flüssigen Glases in den Kabelschacht sowie das Gestein wurde ab Mittwoch, 5:38 Uhr Japan-Zeit (Dienstag, 21:38 Uhr, Mitteleuropäischer Zeit/MEZ), kein Austritt des hoch radioaktiven Wassers in die See mehr beobachtet.<br> Anlass zur Sorge gibt indessen die Mitteilung des Unternehmens, dass sich in der baulichen Schutzhülle (Containment) des Reaktorblocks Fukushima I/1 möglicherweise Wasserstoffgas ansammelt. Durch den Austritt von Wasserstoff war es in den ersten Tagen nach dem Erdbeben vom 11. März zu mehreren Explosionen in den Blöcken Fukushima I/1, I/3 und I/4 gekommen, die die Reaktorgebäude schwer beschädigt hatten. Tepco überlegt, Stickstoff in das Containment von Fukushima I/1 einzublasen, um eine neuerliche Explosion zu verhindern. Käme es zu einer Explosion, bestünde die Gefahr, dass große Mengen hoch radioaktiven Materials in die Umwelt gelangen.<br> Unterdessen hat Tepco begonnen, insgesamt 11.500 Tonnen leicht radioaktiven Wassers aus dem Kraftwerk in den Pazifik zu pumpen. Dies wird als notwendig erachtet, um Platz für stärker kontaminiertes Wasser zu schaffen und die Kühlung der Reaktoren sowie der Behältnisse für ausgebrannte Brennstäbe (Abklingbecken) fortsetzen zu können. Nach Angaben der Internationalen Atomenergieagentur (<a href=http://www.iaea.org target="_blank">IAEA</a>) wird dies höchstens fünf Tage in Anspruch nehmen. <i>(kf)</i>