Archive - Apr 7, 2011

Japan: Kernkraftwerke im Wesentlichen unter Kontrolle

Nur geringe Auswirkungen hatte das gestrige Erdbeben auf die Kernkraftwerke in der betroffenen Region. Die Lage im schwer beschädigten Kraftwerk Fukushima I hat sich nicht verschlechtert. Sie ist aber weiterhin äußerst ernst. <% image name="Onagawa_Web" %> <small><b>Vom Beben am 7. April betroffen:</b> das japanische Kernkraftwerk Onagawa <i>Foto: Nekosuki600(talk / Contributions) / Japanese Wikipedia</i></b><p> Nach dem Erdbeben der Stärke 7,1, das am Abend des 7. April den Nordosten Japans erschütterte, ist die Lage in den Kernkraftwerken in der betroffenen Region weitestgehend unter Kontrolle. Das teilte die Internationale Atomenergieagentur (<a href=http://www.iaea.org target="_blank">IAEA</a>) unter Berufung auf die Reaktorsicherheitsbehörde <a href=http://www.nisa.meti.go.jp/english/index.html target=“_blank“>NISA</a> mit. Zwar wurden zwei der drei Stromleitungen, über die das dem Epizentrum am nächsten gelegene Kraftwerk Onagawa versorgt wird, unterbrochen. Die dritte Leitung ist jedoch intakt und reicht zur Versorgung der Anlage aus. Die drei dortigen Reaktoren wurden bereits nach dem Beben vom 11. März abgeschaltet. Außerdem verfügt Onagawa über Dieselgeneratoren für eine allfällige Notstromversorgung. Das kurzfristig ausgefallene Kühlsystem des Abklingbeckens für ausgebrannte Brennstäbe konnte repariert werden. <br>Der Fernsehsender <a href=http://www3.nhk.or.jp/nhkworld/index.html target=“_blank“>NHK</a> meldete unter Berufung auf die <a href=http://www.tohoku-epco.co.jp/index-e.htmtarget=“_blank“>Tohoku Electric Power Company</a>, die Betreiberin des Kraftwerks Onagawa, dort seien infolge des gestrigen Beben die Abklingbecken aller drei Reaktoren geringfügig überlaufen. Allerdings habe der größte Wasserverlust lediglich 3,8 Liter betragen. Instrumente zur Kontrolle des Drucks im Gebäude des Reaktors 3 seien laut Tohoku Electric Power beschädigt. NHK zufolge verfügt Onagawa über vier Stromleitungen, von denen drei zurzeit unterbrochen sind.<br> Wieder hergestellt sind die kurzfristig ausgefallenen externen Stromversorgungen für das Kraftwerk Higashadori und die Wiederaufbereitungsanlage Rokkasho, meldete die NISA. Der einzige Reaktor des Kraftwerks Higashidori war zum Zeitpunkt des Bebens zu routinemäßigen Wartungsarbeiten abgeschaltet. Keine Schäden wurden in den Kraftwerken Fukushima Daini (Fukushima II), Tokai Daini sowie dem auf der nördlichen Hauptinsel Japans, Hokkaido, gelegenen Kraftwerk Tomari verzeichnet. <p> <b>Fukushima: Lage weiterhin sehr ernst</b><p> Zur Situation im schwer beschädigten Kernkraftwerk Fukushima Daiichi (Fukushima I) teilte die IAEA mit, die Kühlung der Reaktoren und Abklingbecken sei durch das neuerliche Beben nicht unterbrochen worden. Dennoch ist die Situation weiterhin äußerst ernst. <a href=http://www.tepco.co.jp/en/ target=“_blank>Tokyo Electric Power (TEPCO)</a>, der Betreiber der Anlage, blies wie geplant Stickstoff in das Druckgefäß des Reaktorblocks Fukushima I/1 ein. Damit soll eine Wasserstoffexplosion verhindert werden. Eine solche könnte den Austritt großer Mengen radioaktiven Materials an die Umwelt zur Folge haben. Aus diesem Grund wird überlegt, auch in die Druckgefäße der Reaktoren I/2 und I/3 Stickstoff einzublasen. <i>kf</i> Japan: Kernkraftwerke im Wesentlichen unter Kontrolle

Preis für gelungene Kombination aus Material und Design

Im Rahmen der Fachmesse <a href=http://www.materialica.de>Materialica</a>, die in diesem Jahr von 18. bis 20. Oktober in München stattfindet, vergibt der Veranstalter Munich-Expo Veranstaltungs GmbH den neunten Materialica Design & Technology Award. <% image name="Zentallium" %> <small><b>Zentallium</b>, Halbzeuge aus Aluminium-Basiswerkstoffen mit Korngrößenreduktion und Verstärkung durch Kohlenstoff-Nanoröhrchen der ZOZ Group, wurden 2010 mit dem Preis in der Kategorie „Best-of-Material“ ausgezeichnet. <i>Bild: ZOZ Group</i></small> Der Preis wendet sich an Designer, Materialhersteller, Entwickler , Ingenieure und Produzenten, die sich speziell mit den Eigenschaften von Materialien und deren Oberflächen auseinandersetzen, und möchte „gelungene Kombinationen von innovativen Werkstoffen, technologischer Präzision und hohem Gestaltungsanspruch bei Industrie- und Konsumgütern“ ins Rampenlicht stellen, wie Robert Metzger, Geschäftsführer der Munich-Expo feststellt. <b>Vier Kategorien, ein Studentenpreis</b> Eingereicht kann in den Kategorien „Best-of-Material“, „Best-of-Surface“, „Best-of-Product“ und „CO2 Efficiency“ werden. Ein eigener, mit 1.500 Euro dotierter „Student Award“ soll Designer, Entwickler und Konstrukteure in der Studienphase unterstützen. Einreichungsschluss ist der 30. Juni 2011 Im vergangenen Jahr hat die <a href=http://www.zoz-group.de>ZOZ Group</a> aus Wenden im Sauerland den Preis in der Kategorie „Best-of-Material“ für die Marke „Zentallium“ bekommen, unter der Halbzeuge aus mechanisch legierten Aluminium-Basiswerkstoffen mit Korngrößenreduktion und Verstärkung durch Kohlenstoff-Nanoröhrchen angeboten werden. Preis für gelungene Kombination aus Material und Design

Papierindustrie: Wirtschaftskrise „einigermaßen unbeschadet“ überstanden

Mit einer Produktionsmenge von rund fünf Millionen Tonnen und einem Umsatz von 3,8 Milliarden Euro hat Österreichs Papierindustrie wieder das Niveau vor der Krise erreicht. Probleme hat die Branche mit den steigenden Rohstoffkosten durch die Ökostromförderung. Mit den ÖBB wird intensiv über die künftigen Transportbedingungen diskutiert. Papierindustrie: Wirtschaftskrise „einigermaßen unbeschadet“ überstanden <% image name="Wald_Web" %> <small><b>Fehlende Festmeter:</b> Nach Berechnungen der Papierindustrie gibt es in Europa zu wenig Holz für den Ausbau der erneuerbaren Energieträger. <i>Foto: Malene Thyssen via Wikipedia Commons</i></small><p> Die Produktion der österreichischen Papierindustrie hat 2010 mit rund fünf Millionen Tonnen wieder annähernd das Niveau vor der Wirtschaftskrise erreicht. Ihr Umsatz stieg um 17 Prozent auf rund 3,8 Milliarden Euro und liegt damit nur geringfügig dem des Jahres 2008. Das sagte Wolfgang Pfarl, der Präsident des Papierindustrie-Verbandes <a href=http://www.austropapier.at target=“_blank“>Austropapier</a>, bei einer Pressekonferenz in Wien. Insgesamt habe die Branche die Krise „einigermaßen unbeschadet“ überstanden. Die Investitionen seien gegenüber 2009 leicht gestiegen, bewegten sich allerdings auf einem „sehr niedrigen Niveau“. Investiert laut Pfarl fast ausschließlich in die Modernisierung bestehender Anlagen, „Kapazitätserweiterungen sind derzeit nicht in Sicht.“ <br> Allerdings plagen die Branche einige Sorgen. So ist beispielsweise die eingekaufte Holzmenge von 2005 bis 2010 um zehn Prozent gewachsen, die Beschaffungskosten erhöhten sich jedoch um 50 Prozent. Zurückzuführen ist das nicht zuletzt auf die zunehmende Verbrennung von Holz in geförderten Ökostrom-Anlagen, erläuterte Austropapier-Energiesprecher Max Oberhumer, im Hauptberuf Geschäftsführer der Sappi Austria. Derartige Anlagen böten mit einer durchschnittlichen Leistung von weniger als zwei Megawatt und einem elektrischen Wirkungsgrad von weniger als zehn Prozent nicht eben die effizienteste Möglichkeit zur Stromerzeugung, kritisierte Oberhumer. Er verwies darauf, dass die Kosten für die Stromproduktion in geförderten Biomasseanlagen (Subventionen plus Marktpreis) jährlich mit insgesamt rund 300 Millionen Euro zu Buche schlagen. Auf die Subventionen über die Einspeisetarife entfielen davon laut Angaben der Energie-Control Austria (E-Control) 2009 rund 223 Millionen Euro. Das entspricht etwa 80 Prozent der gesamten Ökostrom-Förderkosten von 280 Millionen Euro. Im Gegensatz dazu sind die Investitionsförderungen für neu errichtete hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungen (KWK), die mit „Reststoffen biogenen Ursprungs aus der Zellstoff- oder Papiererzeugung“ befeuert werden, für die Jahre 2009 bis 2012 mit insgesamt zehn Millionen Euro begrenzt. <p><b>Einheitlich fördern</b><p> Dazu kommt, dass die Förderregime in den einzelnen EU-Staaten höchst unterschiedlich sind, was der im internationalen Wettbewerb stehenden österreichischen Papierindustrie nicht eben entgegenkommt. Oberhumer fordert daher „einen einheitlichen europäischen Energieraum, in dem Wettbewerbsverzerrungen durch stark unterschiedliche nationale Förderbedingungen vermieden werden.“ So gesehen, könne die in Begutachtung befindliche Novelle zum Ökostromgesetz nur eine Übergangslösung sein. Positiv vermerkt die Branche immerhin, dass Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner die Ökostromkosten für energieintensive Unternehmen deckeln möchte. Zurzeit belaufen die die jährlichen Ökostromkosten für die Papierindustrie auf knapp weniger als zehn Millionen Euro pro Jahr. <br> Laut Oberhumer bekennt sich die Papierindustrie grundsätzlich zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Zu warnen sei jedoch vor übertriebenen Erwartungen: „Für die Erreichung der EU-Ziele für erneuerbare Energien und die geplanten Nachfragesteigerungen der Holzindustrie werden die in Europa vorhandenen Mengen voraussichtlich nicht ausreichen.“ Bis 2020 müsse mit einer Versorgungslücke von rund 200 Millionen Festmetern gerechnet werden – etwa dem Zehnfachen des jährlichen österreichischen Holzeinschlags. <p><b>Transportfragen</b><p> Noch nicht abgeschlossen sind auch die Debatten mit der Rail Cargo Austria (RCA), der Güterverkehrsgesellschaft der ÖBB, ergänzte Pfarl. Die RCA hatte angekündigt, die Transportkosten zu erhöhen und bestimmte Dienstleistungen für die holzverarbeitende Industrie nicht mehr anzubieten. Nun soll eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der RCA sowie der Plattform Forst-Holz-Papier (FHP) innerhalb der kommenden vier Wochen eine für beide Seiten tragbare Lösung auszuarbeiten. „Wir wollen so viel Holz wie möglich auf der Schiene transportieren. Aber natürlich müssen wir auch auf die Kosten achten“, erläuterte Pfarl.