Archive - Jul 17, 2015

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GSK geht von umsatzabhängiger Entlohnung im Vertrieb ab

Das Pharma-Unternehmen Glaxo Smith Kline will mit mehreren Maßnahmen Branchen-Vorreiter bei transparentem Verhalten gegenüber Ärzten sein. Darunter sind die Einführung eines umsatzunabhängigen Entlohnungssystems für den Außendienst und die Beendigung von Direktzahlungen an Referenten auf Veranstaltungen des Unternehmens.

 

Schon seit Jahren gibt es im Gesundheitswesen Diskussionen um den möglichen Einfluss, den pharmazeutische Unternehmen auf Entscheidungen ausüben, beispielsweise durch (legale) Zuwendungen oder Honorierung ärztlicher Leistungen. Die Pharmabranche reagierte im Gegenzug durch umfangreiche Maßnahmen, zuletzt etwa durch die Verpflichtung zur Offenlegung sämtlicher Geldausgaben gegenüber Ärzten im Verhaltenscodex des Branchenverbands Pharmig.

Der britische Pharmakonzern Glaxo Smith Kline setzt nun einige Maßnahmen, die ihn zum Vorreiter in der Erhöhung der Transparenz machen könnten.  So wurde mit Anfang 2015 ein umsatzunabhängiges Entlohnungssystem im Vertrieb eingeführt. Weltweit erhalten Außendienstmitarbeiter keine individuellen Verkaufsziele mehr, sondern werden anhand ihrer Fachkenntnisse und der Qualität ihrer Beratung honoriert.

 

Keine Direktzahlungen an Vortragende

Darüber hinaus werden direkte Zahlungen und andere geldwerte Leistungen für Referenten auf Fortbildungsveranstaltungen eingestellt, um „Bedenken bezüglich eines etwaigen Einflusses auf das Verschreibungsverhalten zu begegnen“, wie es in einer Aussendung des Unternehmens heißt. Die Teilnahme von Ärzten an Kongressen wolle man künftig nur mehr durch unabhängige Grants an wissenschaftliche Gesellschaften unterstützen. Für ärztliche Dienstleistungen in der klinischen Forschung und Marktforschung sollen auch künftig angemessene Honorare bezahlt werden.