Bayer-Monsanto: EU-Kommission prüft „eingehend“
Die Entscheidung in der Übernahme-Causa muss bis 8. Jänner kommenden Jahres fallen.
Die EU-Kommission erweitert ihre Prüfung der geplanten Übernahme des US-Agrarkonzerns Monsanto durch den deutschen Bayer-Konzern. Laut einer Aussendung ist sie „besorgt darüber, dass der Zusammenschluss den Wettbewerb in Bereichen wie Pestiziden, Saatgut und agronomischen Merkmalen beeinträchtigen könnte“. Ob dies zutrifft, wird nun im Rahmen einer sogenannten „eingehenden Prüfung“ geklärt.
Bei der Kommission angemeldet haben Bayer und Monsanto die geplante Transaktion am 30. Juni des heurigen Jahres. Nachdem die Kommission ihre vorläufigen Bedenken formuliert hatte, präsentierten die beiden Konzerne am 31. Juli Vorschläge, um diese auszuräumen. Sie gehen jedoch nicht weit genug, betonte Wettbewerbskommissarin Margrete Vestager: „Saatgut und Pestizide sind für Landwirte und letztlich auch für die Verbraucher von entscheidender Bedeutung. Wir müssen auf diesen Märkten einen wirksamen Wettbewerb sicherstellen, sodass Landwirte Zugang zu innovativen Produkten und einer besseren Qualität haben und Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen kaufen. Gleichzeitig müssen wir ein Umfeld wahren, in dem Unternehmen innovativ tätig sind und in verbesserte Produkte investieren.“
In der Causa entscheiden muss die EU-Kommission binnen 90 Arbeitstagen, also bis zum 8. Jänner 2018. Ausdrücklich betonte die Kommission: „Die Einleitung einer eingehenden Prüfung lässt keine Schlüsse auf deren Ergebnis zu.“
Bayer „von den Vorteilen überzeugt“
Bayer sieht laut einer Aussendung „einer Fortsetzung der konstruktiven Zusammenarbeit mit der EU-Kommission entgegen mit dem Ziel, die Genehmigung der Kommission für die Transaktion bis Ende 2017 zu erhalten“. Der Konzern betonte, er sei „von den Vorteilen des geplanten Zusammenschlusses für die Landwirte und Kunden überzeugt und wird die EU-Kommission bei der Untersuchung wie bisher eng und konstruktiv unterstützen“.