Archive - Aug 4, 2017

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Chance Europa

Trotz „Brexit“ will die britische Chemieindustrie weiterhin enge Verbindungen zum europäischen Markt, in den rund zwei Drittel ihrer Exporte gehen.

 

Die positive Entwicklung des europäischen Marktes ist auch weiterhin wichtig für die britische Chemieindustrie. Das betont der Branchenverband CIA (Chemical Industries Association), gestützt auf eine aktuelle Umfrage unter seinen Mitgliedern. Ihr zufolge erwarten rund 50 Prozent der britischen Chemieunternehmen, ihre Exporte in die EU innerhalb der kommenden zwölf Monate zu steigern. Nur sechs Prozent rechnen dagegen mit einem Rückgang. Ferner betrachtet ein Drittel der Firmen das Wirtschaftswachstum in der EU als gute Geschäftsmöglichkeit. Wie die CIA betont, ist die EU der weitaus wichtigste Auslandsmarkt ihrer Mitglieder: Rund 60 Prozent ihrer Exporte gehen dort hin.

 

CIA-Chief Executive Steve Elliott konstatierte, die britische Regierung müsse „Klarheit schaffen, was die künftigen Handelsbeziehungen und die regulatorischen Fragen angeht. Wir brauchen eine friktionslose Fortsetzung des freien Handels mit der EU, regulatorische Konsistenz und den Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften in Europa. Das ist notwendig für das weitere Wachstum der Chemieindustrie in Großbritannien“.

 

In einem vor kurzem publizierten Forderungspapier verlangt die CIA überdies die engstmögliche Verbindung mit dem europäischen Chemikalienmanagementsystem REACH. Die unter REACH bestehenden Verpflichtungen müssten abgesichert werden. Damit sollen zusätzliche Kosten im Rahmen neuer Freihandelsabkommen vermieden und die Fähigkeiten zum Aushandeln solcher Abkommen verbessert werden.

 

Ferner plädiert der Verband für die Entwicklung eines britischen Gegenstücks zum europäischen CO2-Handelssystem (EU ETS). Dieses müsse nicht nur die Emissionsverminderung gewährleisten, sondern auch die globale Wettbewerbsfähigkeit der britischen Chemieindustrie unterstützen.