Archive - Mär 2018

Datum

March 19th

Brexit: Risiken minimieren

Die Chemieindustrie und die Gewerkschaften dies- sowie jenseits des Ärmelkanals plädieren für enge Wirtschaftsbeziehungen auch nach dem EU-Austritt Großbritanniens.

 

Für enge wirtschaftliche Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien auch nach dem Brexit plädieren Verbände im Bereich der Chemieindustrie sowie Gewerkschaften. In einer gemeinsamen Erklärung des Chemieindustrieverbands CEFIC, der Arbeitnehmervertretung ECEG und des Gewerkschaftsverbandes Industriall heißt es, die Auswirkungen des Brexit auf die Chemiebranche müssten so gering wie möglich gehalten werden. Notwendig sei eine „angemessene Übergangsfrist mit pragmatischen und durchführbaren Vereinbarungen hinsichtlich Gesetzgebung und Konfliktbeilegung“. Der freie Verkehr von Gütern und Personen müsse auch weiterhin gewährleistet bleiben, ebenso die Konsistenz der regulatorischen Bestimmungen, um sicherzustellen, dass die Gesundheits-, Sicherheits-, Sozial- und Umweltstandards auch künftig gelten.

 

Mit Besorgnis vermerken die CEFIC und der britische Chemieindustrieverband CIA, dass nach wie vor unklar ist, ob Großbritannien auch nach dem Brexit in EU-Agenturen wie der Europäischen Chemikalienagentur ECHA vertreten sein wird. Die „Draft Guidelines“ der EU für die Verhandlungen mit Großbritannien enthielten diesbezüglich nichts. Laut CEFIC und CIA ist das im Sinne der Verhandlungsführung zwar verständlich. Dennoch müsse die Frage so rasch wie möglich geklärt werden. Es sei nicht nur im Interesse der Chemieindustrie, sondern im Sinne der Bevölkerung, wenn Großbritannien in der ECHA und anderen Agenturen weiterhin seinen Sitz habe. „Die britische Expertise zu verlieren, würde die Fortschritte schwächen, die beim Chemikalienmanagement erzielt wurden“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme von CEFIC und CIA.

 

Das diesbezügliche europäische System REACH entwickle sich rasch zu einem internationalen Standard. Den beiden Verbänden zufolge würde es Jahre dauern, in Großbritannien eine Agentur wie die ECHA aufzubauen. Verbunden damit wären erhebliche Kosten. Außerdem bestehe das Risiko, dass die Industrie ein ganzes Jahrzehnt lang vergeblich in REACH investiert hätte. Ferner seien auch Lieferketten zwischen Großbritannien und der EU in Gefahr. Dies müsse unbedingt vermieden werden.

 

March 15th

Ein Thermometer für Nanostrukturen

Forscher des Oak Ridge National Laboratory in Tennessee (USA) haben eine Technik entwickelt, mit der sich die Temperatur in Strukturen im Nanometermaßstab messen lässt.

Die Methodik beruht auf der sogenannten „Electron Energy Gain Spectroscopy“, bei der mithilfe eines Rastertransmissionselektronenmikroskops (STEM) die Energieübertragung (Gewinn und Verlust) auf Elektronen durch Wechselwirkung mit der Oberfläche einer Probe gemessen wird. Weil das Verhältnis von Energieverlust zu Energiegewinn von der Temperatur abhängt, lässt sich diese mit der hohen Auflösungen des Elektronenmikroskops bestimmen, ohne dass eine Kalibrierung der Messanordnung notwendig wäre.

Das Team, in dem Forscher des Oak Ridge National Laboratory mit Entwicklern der Firmen Nion (von ihnen stammt das verwendete STEM) und Protochips (Entwickler der im Experiment verwendeten Heizchips) zusammengearbeitet haben, veröffentlichte seine Ergebnisse in der Zeitschrift „Physical Review Letters“. Die Technik soll nun beispielsweise auf Temperaturmessungen in Halbleitermaterialien oder mikroelektronischen Komponenten angewandt werden.

 

 

Lanxess mit Ergebniseinbruch

Schuld am um fast 55 Prozent gesunkenen Konzernergebnis sind laut einer Aussendung des Spezialchemikalienkonzerns Einmaleffekte.

 

Um 54,7 Prozent niedriger als 2016 fiel das Konzernergebnis von Lanxess 2017 aus. Es belief sich auf nur mehr 87 Millionen Euro. In einer Aussendung verlautete der Kölner Spezialchemikalienkonzern, die Gründe für den Einbruch seien „erhebliche einmalige Sonderaufwendungen vor allem für die Integration der Chemtura-Geschäfte und für die Konsolidierung von Produktionsnetzwerken und Wertschöpfungsketten sowie eine Einmalbelastung aus der US-Steuerreform“. Infolge der Letzteren stiegen die Ertragssteuern von 144 auf 201 Millionen Euro. Ebenso wie das Konzerergebnis sank auch das operative Ergebnis (EBIT). Mit rund 434 Millionen Euro war es 2017 um 6,5 Prozent niedriger als 2016.

 

Vorstandschef Matthias Zachert gab sich dennoch zufrieden: „Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir strategisch und operativ viel erreicht. Damit haben wir eine starke Basis für die Zukunft gelegt.“ Unter Hinweis auf das EBITDA vor Sondereinflüssen sprach Zachert sogar von einem Rekordergebnis: Zu verzeichnen war ein Plus um 29,6 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung der Sondereinflüsse stieg das EBITDA um 13,4 Prozent auf 1,07 Millionen Euro. Der Umsatz lag mit 9,66 Milliarden Euro um 25,5 Prozent über dem von 2016. Deshalb will Zachert die Dividende um 14 Prozent auf 80 Cent pro Aktie erhöhen. Genehmigen muss das die Hauptversammlung am 15. Mai.

 

Dort sind auch personelle Veränderungen geplant. Der 77 Jahre alte Aufsichtsratschef Rolf Stomberg legt sein Mandat zurück. Als Nachfolger hat er Matthias L. Wolfgruber vorgeschlagen, der seit 2015 im Lanxess-Aufsichtsrat sitzt. Neu in das Kontrollgremium kommen soll Pamela Knapp vom Marktforschungsunternehmen GFK SE in Nürnberg.

March 12th

Narasimhan baut um

Der seit 1. Feber im Amt befindliche neue Novartis-Boss stellt sein Management-Team zusammen und nimmt organisatorische Veränderungen vor.

 

Der neue Novartis-Chef Vasant („Vas“) Narasimhan baut das Management des Schweizer Pharmagiganten um. André Wyss, President Novartis Operations, verlässt per 1. April das Executive Committee of Novartis (ECN). Die von ihm geleitete Abteilung wird in „Novartis Technical Operations“ und „Novartis Business Services“ gespalten. Den letzteren Bereich übernimmt interimistisch Philippe Barrois, zurzeit Head Novartis Corporate Affairs. Ein neuer definitiver Chef wird gesucht.

 

Neu ins ECN kommen Chief Digital Officer Bertrand Bodson, Steffen Lang, Global Head Novartis Technical Operations, und Shannon Klinger als „Chief Ethics, Risk and Compliance Officer“. Lang wird Naramsinhan direkt unterstellt. Er arbeitet bereits seit 1994 für Novartis. Bodson dagegen ist ein „Newcomer“, der erst seit 1. Jänner für Novartis werkt und laut einer Aussendung dabei ist, die neue „digitale Organisation“ des Konzerns auf die Beine zu stellen. Unter anderem war er für Amazon, den Musikkonzern EMI und die britische Einzelhandelskette Sainsbury Argos tätig.

 

Die US-Amerikanerin Shannon Klinger wiederum kam 2011 zu Novartis, konkret zu Sandoz US. Für Sandoz arbeitete sie als Global Head Legal and General Counsel. Ihre derzeitige Position wird als „Chief Ethics and Compliance Officer and Head of Litigation“ bezeichnet.

 

Novartis erwirtschaftete 2017 einen Nettoumsatz von rund 49,10 Milliarden US-Dollar (39,87 Milliarden Euro), um zwei Prozent mehr als 2016. Der Reingewinn belief sich auf 7,70 Milliarden US-Dollar (6,25 Milliarden Euro), was einem Wachstum um zwölf Prozent entspricht.

March 8th

VCI: 2017 gut gelaufen

Auch die Aussichten der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie für heuer sind alles andere als schlecht. Jammern lässt sich trotzdem.

 

„Die Chemiekonjunktur im vierten Quartal 2017 war sehr erfreulich.“ Dieses Resümee zog der Hauptgeschäftsführer des deutschen Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Utz Tillmann, bei einem Presseabend in Frankfurt am Main. Ihm zufolge belief sich der Branchenumsatz auf 46,3 Milliarden Euro, um 9,5 Prozent mehr als im vierten Quartal 2016. Die Produktion legte um 7,3 Prozent zu, die Preise für Chemieprodukte stiegen um 2,7 Prozent. Was das Geschäftsjahr 2017 insgesamt betrifft, verzeichnete die Branche einen Umsatz von 195,8 Milliarden Euro, um sechs Prozent mehr als 2016. Die Produktion wuchs um 3,8 Prozent, die Erzeugerpreise lagen um 3,2 Prozent über denen von 2016.

 

Gut sind laut Tillmann auch die Aussichten für 2018: „Die deutsche Chemieproduktion wird nach Einschätzung des VCI in diesem Jahr um 3,5 Prozent steigen. Die Chemikalienpreise gehen angesichts stabiler Rohstoffpreise nur leicht um ein Prozent nach oben. Der Branchenumsatz dürfte aufgrund der guten Nachfrage nach Chemieprodukten um 4,5 Prozent auf gut 204 Milliarden zulegen.“ Als Grund nannte Tillmann die weltweite Industriekonjunktur, deren Perspektiven „außerordentlich gut“ seien.

 

Zu jammern wusste Tillmann indessen auch. Einmal mehr kritisierte er, Deutschland sei in „Gefahr, den Anschluss an jene Länder zu verlieren, die Zukunftsthemen entschlossen anpacken und Forschung und Innovation stark forcieren“. Die südostasiatischen Schwellenländer von China bis Singapur „forcieren – mit intensiver staatlicher Unterstützung – Wissenschaft und Forschung in Richtung Spezialchemikalien. Dort eint Staat und Unternehmen das Ziel, Führerschaft im globalen Technologie-Wettlauf anzustreben, um im internationalen Wettbewerb zu punkten“. Die USA wiederum besteuerten Unternehmen mit 25,8 Prozent. In Deutschland dagegen liege die „Steuerlast“ bei 29,8 Prozent. Wie viel an Steuern die Unternehmen nach Ausnutzung aller legalen Schlupflöcher tatsächlich bezahlen, berichtete Tillmann nicht.

 

March 5th

REACH: Ernüchternder Befund

Das europäische Chemikalienmanagementsystem hat nach wie vor erhebliche Schwächen. Das konstatiert die EU-Kommission in ihrem Evaluierungsbericht und drängt auf Verbesserungen.

 

Der Befund ist ernüchternd: Auch zehn Jahre nach seinem Inkrafttreten funktioniert das europäische Chemikalienmanagementsystem REACH noch immer nicht zur vollen Zufriedenheit. Das konstatiert die Europäische Kommission in ihrem am 5. März veröffentlichten Evaluierungsbericht. Die wichtigsten Schwachpunkte von REACH sind demnach:

- Immer wieder entsprechen Registrierungsdossiers der Unternehmen für die unter REACH zu erfassenden Stoffe nicht den diesbezüglichen Vorgaben. Das gilt insbesondere auch hinsichtlich der Aktualisierung der Dossiers.

- Die Autorisierungsprozesse bezüglich des weiteren Einsatzes als besonders gefährlich betrachteter Stoffe (SVHCs) werden als zu kompliziert empfunden.

- Stoffe in Produkten, die in die EU importiert werden, fallen nicht unter das REACH-Regime. Das benachteiligt heimische Hersteller gegenüber der Konkurrenz aus Drittstaaten.

- Unklarheiten bestehen hinsichtlich des Verhältnisses von REACH zu anderen Rechtsmaterien, insbesondere zum Arbeitsrecht und zum Abfallrecht.

 

Was die bisherigen Kosten von REACH betrifft, nennt die Kommission eine Summe von 2,3 bis 2,6 Milliarden Euro. Dies liegt um 600 bis 900 Millionen Euro über dem ursprünglich erwarteten Betrag von 1,7 Milliarden Euro. Den voraussichtlichen Nutzen beziffert die Kommission mit rund 100 Milliarden Euro für 25 bis 30 Jahre: „Die Kosten erscheinen gerechtfertigt angesichts der bisher erzielten und noch zu erwartenden Resultate.“ Laut einer Presseaussendung zum Evaluierungsbericht wurden im Rahmen von REACH bisher „Informationen über mehr als 17.000 Stoffe in 65.000 Registrierungsdossiers zu den wichtigsten in der EU hergestellten und verwendeten Chemikalien erfasst. Dadurch hat sich die Kommunikation und Transparenz in der Lieferkette verbessert, und Europa wurde in die Lage versetzt, besser auf die Risiken im Zusammenhang mit Chemikalien einzugehen und den Binnenmarkt für Chemikalien weiter zu harmonisieren“.

 

Umfassendes Programm

 

Im Evaluierungsbericht selbst räumt die Kommission allerdings ein, dass insbesondere die fehlerhaften Registierungsdossiers „das Funktionieren von REACH behindern und das Erreichen der Ziele für die menschliche Gesundheit und die Umwelt verlangsamen“. Und dieser Befund kann knapp zwei Monate vor Ablauf der letzten REACH-Registrierungsfrist am 31. Mai schwerlich willkommen sein. Die Kommission schlägt im Evaluierungsbericht deshalb ein 16-Punkte-Programm vor, um die Fehler zu beseitigen. Unter anderem sollen die Unternehmen dazu veranlasst werden, die Registrierungsdossiers aktuell zu halten. Welche Mittel dabei anzuwenden sind, will die Kommission gemeinsam mit der für REACH zuständigen Europäischen Chemikalienagentur ECHA, den Mitgliedsstaaten und den Interessenvertretungen der Unternehmen im ersten Quartal 2019 bekannt geben.

Ferner schlägt die Kommission vor, den Ersatz von SVCHs zu fördern, etwa durch entsprechende Forschung und Entwicklung. Für diese könnten sowohl die EU als auch die Mitgliedsstaaten Geld bereitstellen.

Dem Problem der Überschneidung zwischen REACH und dem Arbeitsrecht gedenkt die Kommission durch die verbesserte Zusammenarbeit der jeweils zuständigen Behörden auf nationalstaatlicher Ebene zu begegnen. Weiters empfiehlt sie die Harmonisierung der Methoden, mit denen festgelegt wird, in welchem Ausmaß Arbeitnehmer bedenklichen Stoffen ausgesetzt sein dürfen.

Zur Lösung der Importpoblematik macht die Kommission dagegen keinen Vorschlag. Auch zum Verhältnis zwischen REACH und dem Abfallrecht äußert sie sich nicht weiter.

 

Finanzierung offen

 

Was die Rolle der ECHA nach Abschluss der Registrierungen anbelangt, weist die Kommission das Management der Agentur an, Personal umzuschichten und sich verstärkt um die Chemikaliensicherheit im Allgemeinen sowie um Methoden zu deren Bewertung zu kümmern. Wie die Finanzierung der Agentur nach Wegfall der Registrierungsgebühren erfolgen wird, lässt die Kommission vorläufig offen. Es würden alle diesbezüglich denkbaren Optionen geprüft, inklusive einer Einschränkung der Ausgaben.

 

Seitens der ECHA konstatierte der neue Exekutivdirektor Björn Hansen, die Agentur „begrüße“ das Ergebnis der Evaluierung und freue sich auf ihre künftige Rolle im Chemikalienmanagement. Die ECHA arbeite bereits an vielen der im Bericht aufgeworfenen Themen. Den Zeitpunkt der Evaluierung hält Hansen für gut gewählt, „weil wir derzeit unsere Strategie überarbeiten“. Hansen zufolge wünscht die Kommission, dass sich die ECHA „zu einem globalen Kompetenzzentrum für nachhaltiges Chemikalienmanagement entwickelt, das in der Lage ist, auch andere Teile des EU-Rechts umzusetzen“.

 

„Inspirierendes“ System

 

In ihrer Stellungnahme zum REACH-Evaluierungsbericht äußerte sich EU-Industriekommissarin Elżbieta Bieńkowska nicht zu den darin festgestellten Mängeln. Sie verlautete lediglich, die Union und ihre Mitglieder müssten „dafür sorgen, dass die Hersteller in der EU nicht gegenüber ihren Wettbewerbern außerhalb der EU benachteiligt werden, insbesondere indem sichergestellt wird, dass auch eingeführte Waren den EU-Vorschriften für Chemikalien entsprechen“.

 

Und Umweltkommissar Karmenu Vella ließ wissen, „die Mehrheit der Europäerinnen und Europäer ist besorgt, dass sie gefährlichen Chemikalien ausgesetzt ist. Im Rahmen von REACH geht die EU erfolgreich auf ihre Sorgen ein, indem sie Wissen über Chemikalien aufbaut und schädliche Chemikalien auf dem EU-Markt verbietet. REACH inspiriert bereits das Chemikalienrecht in anderen Ländern, und mit weiteren Verbesserungen können wir die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger und die Umwelt noch besser schützen“.

 

 

 

 

 

March 1st

Bayer: Bilanz „mit Licht und Schatten“

Das Konzernergebnis wuchs 2017 kräftig. Aber der Umsatz stagnierte, und das EBITDA fiel. Die Gründe sind vielfältig.

 

Eine Jahresbilanz „mit Licht und Schatten“ präsentierte Bayer-Vorstandschef Werner Baumann am 28. Februar. Das Konzernergebnis lag 2017 mit 7,34 Milliarden Euro um rund 61,9 Prozent über dem von 2016. Doch der Umsatz stagnierte mit einem Plus von nur 0,2 Prozent bei 35,91 Milliarden Euro (2016: 34,94 Milliarden). Das EBITDA sank um 2,7 Prozent auf 8,56 Milliarden Euro, das EBIT wiederum wuchs um 2,9 Prozent auf 5,90 Milliarden Euro. Laut Baumann war dafür eine Reihe von Faktoren verantwortlich. So habe der Bereich Pharmaceuticals (verschreibungspflichtige Arzneien) „ein weiteres Rekordjahr“ verzeichnet. Der Umsatz stieg um 4,3 Prozent auf 16,85 Milliarden Euro, das EBITDA 8,8 Prozent auf 5,711 Milliarden Euro. Bedingt war das insbesondere durch gute Geschäfte mit dem Gerinnungshemmer Xarelto, dem Aug

 

Bei den rezeptfreien Medikamenten (Consumer Health) sank der Umsatz dagegen um um 1,7 Prozent auf 5,862 Milliarden Euro. „Ursache war die weiterhin schwache Geschäftsentwicklung in den USA“, erläuterte Baumann. Das EBITDA vor Sondereinflüssen fiel um 12,8 Prozent auf 1,231 Milliarden Euro, vor allem wegen des schlechter laufenden Geschäfts in China, höherer Produktionskosten und ungünstiger Währungseffekte.

 

Im Agrargeschäft (Crop Science) drückten hohe Lagerbestände in Brasilien das Ergebnis. Deshalb verringerte sich der Umsatz um um 2,2 Prozent auf 9,577 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen war mit 2,04 Milliarden Euro um 15,6 Prozent niedriger als 2016. Neben der „Situation in Brasilien“ und dadurch bedingten „niedrigeren Absatzpreisen und -mengen“ wirkten sich vor allem „negative Währungseinflüsse von 63 Millionen Euro“ auf die Bilanz aus.

 

Der Bereich Tiergesundheit (Animal Health) verzeichnete dem gegenüber ein Umsatzplus von 2,0 Prozent um 2,0 Prozent auf 1,571 Milliarden Euro. Vor allem im asiatisch-pazifischen Raum stiegen die Nachfrage und die Preise. Das EBITDA vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 9,2 Prozent auf 381 Millionen Euro. Als Gründe nannte Baumann „Preissteigerungen, das im Januar 2017 akquirierte Cydectin-Geschäft sowie geringere Ausgaben für Marketing und Vertrieb“.

 

Für heuer erwartet er einen Jahresumsatz von rund 35 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA soll „im mittleren einstelligen Prozentbereich“ wachsen.

 

Voraussichtlich im zweiten Quartal werde die Übernahme des US-amerikanischen Agrarkonzerns Monsanto abgeschlossen, kündigte Baumann an. Die Prüfung durch die EU-Kommission laufe bis 5. April.

 

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