Archive - Jan 27, 2020

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Allergan verkauft Brazikumab

Mit der Abgabe des Mittels setzt das Unternehmen einen weiteren Schritt zu seiner Übernahme durch Abbvie. Erworben wird Brazikumab vom „logischen Käufer“ AstraZeneca.

 

Das US-amerikanische Pharmaunternehmen Allergan verkauft das in Entwicklung befindliche Arzneimittel Brazikumab an AstraZeneca. Ferner veräußert es Zenpep, ein Medikament gegen exokrine Pankreasinsuffizienz sowie Viokace, ein Mittel gegen ähnliche Störungen, an den Schweizer Nestlé-Konzern. Die Transaktionen stehen im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme von Allergan durch den US-amerikanischen Pharmakonzern Abbvie. Sie wurde kürzlich von der Europäischen Kommission genehmigt, allerdings unter der Auflage, Brazikumab abzustoßen. Das Medikament ist ein IL-23-Hemmer zur Behandlung der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), also Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Allergan-Chef Brent Saunders sprach von einem „weiteren Schritt zum Erwerb von Allergan durch Abbvie. Der Verkauf von Brazikumab und Zenpep erlaubt uns, an der geplanten Übernahme weiterzuarbeiten“. Ähnlich äußerte sich Abbvie-Chef Richard A. Gonzalez. Ihm zufolge bedeuten die Verkaufsverträge „einen wesentlichen Fortschritt zu unserer Übernahme von Allergan“.

 

AstraZeneca ist gewissermaßen der „logische“ Käufer“ von Brazikumab. Das Unternehmen hatte mit Allergan ein Lizenzabkommen zur Entwicklung des Wirkstoffs geschlossen, das nun gekündigt wird. Brazikumab durchläuft zurzeit eine klinische Phase-III-Studie hinsichtlich Morbus Crohn und eine Phase-II-Studie bezüglich Colitis ulcerosa. Zahlungen in diesem Zusammenhang erhält auch der US-Pharmakonzern Amgen, mit dem AstraZeneca im Jahr 2012 bezüglich Brazikumab (vormals MEDI2070) zusammenarbeitete und der den Wirkstoff ursprünglich entwickelt hatte. Die nun fällig werdenden Abgeltungen belaufen sich laut AstraZeneca auf einen hohen einstelligen bzw. niedrigen zweistelligen Millionen-Dollar-Betrag.

 

Nestlé beabsichtigt, mit dem Kauf von Zenpep nach eigenen Angaben seinen Geschäftsbereich Medical Nutrition „zu erweitern und das Portfolio an therapeutischen Produkten zu ergänzen“. Das Mittel wird in den USA vertrieben. Es eignet sich für „Menschen, deren Bauchspeicheldrüse unzureichend Enzyme produziert, um Fett, Proteine und Kohlenhydrate aufzuspalten“. Nach Angaben von Nestlé belief sich der Umsatz mit Zenpep im Jahr 2018 auf rund 237 Millionen US-Dollar (etwa 215 Millionen Euro). Den Kaufpreis sowie sonstige finanzielle Details nannte Nestlé nicht.