Archive - Okt 29, 2020

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OMV übernimmt Borealis-Mehrheit

Der Öl- und Gaskonzern hat die Transaktion wie geplant abgeschlossen. Infolge der COVID-19-Pandemie verzeichnete er in den ersten neun Monaten des Jahres Verluste.

 

Mit 29. Oktober hat die OMV die Übernahme der Mehrheit an der Borealis abgeschlossen. Sie hält nun 75 Prozent des Kunststoff- und Düngerkonzerns, zuvor lag ihr Anteil bei 36 Prozent. Der bisherige Mehrheitseigentümer, die Investmentgesellschaft Mubadala mit Sitz in Abu Dhabi, behält die übrigen 25 Prozent. OMV-Generaldirektor Rainer Seele berichtete anlässlich der Präsentation der Dreivierteljahresbilanz, sein Unternehmen habe für die neu übernommenen 39 Prozent der Borealis rund 3,8 Milliarden Euro bezahlt. Dies sei mit Sicherheit nicht zu viel. Es handle sich um eine „faire und attraktive Transaktion“. Schon in der Jahresbilanz 2020 der OMV werde die Borealis voll konsolidiert. Die OMV wachse mit einem Schlag um rund ein Drittel. Überdies erweitere sie ihr Geschäftsmodell und werde von einem Öl- und Erdgaskonzern zu einem Öl-, Erdgas- sowie Chemiekonzern. Das mache ihr Geschäftsmodell noch „widerstandsfähiger“. Geplant sei, zu einem weltweit führenden Unternehmen in der Kreislaufwirtschaft zu werden. Darin bestehe auch die Strategie des Unternehmens in einer Weltwirtschaft mit im Vergleich zu bisher niedrigen CO2-Emissionen. Zur Frage, ob der Vorstandsvorsitzende der Borealis, Alfred Stern, in seiner Funktion bleibt, wollte Seele nicht Stellung nehmen: Es handle sich um eine „reine Spekulation, und so etwas kommentiere ich nicht“.

 

In den ersten neun Monaten des heurigen Jahres lieferte die OMV etwas, das sie in einer Aussendung als „solide Leistung“ bezeichnete. Konkret bedeutet das einen Verlust von 622 Millionen Euro, der laut Seele vor allem durch die verfallenen Ölpreise und die gesunkenen Gaspreise infolge der COVID-19-Pandemie bedingt war. Für das Gesamtjahr rechnet die OMV mit einem Brent-Ölpreis von 40 US-Dollar je Fass (2019: 64 US-Dollar) und einem Gaspreis von weniger als 10 Euro pro Megawattstunde (2019: 11,9 Euro). Die Gesamtfördermenge dürfte bei 450.000 bis 470.000 Fass liegen, 2019 waren es 487.000 Fass gewesen.