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Nobelpreis für Hepatitis-C-Entdecker

Harvey J. Alter, Michael Houghton und Charles Rice wurde der Nobelpreis für Medizin zugesprochen. Sie haben mit ihrer Arbeit „Millionen Menschen das Leben gerettet“, so die Begründung.

 

Für die Entdeckung und Erforschung des Hepatitis-C-Virus erhalten die US-Amerikaner Harvey J. Alter und Charles M. Rice sowie der Brite Michael Houghton dem Nobelpreis für Medizin. Alter zeigte in den 1970er Jahren, dass ein unbekanntes Virus eine häufige Ursache für chronische Lebererkrankungen darstellt. Houghton gelang es gegen Ende der 1980er Jahre, den Erreger zu isolieren. Dieser wurde nachmals als „Hepatitis-C-Virus“ bezeichnet. Rice schließlich führte Ende der 1990er den Nachweis, dass dieses Virus alleine in der Lage ist, Hepatitis auszulösen. Das Nobelpreiskomitee begründete seine Entscheidung damit, dass die drei Forscher mit ihrer Arbeit die Entwicklung auf das Virus bezogener Bluttests und Medikamente möglich gemacht und auf diese Weise „Millionen von Leben gerettet“ hätten.

 

Der Generalsekretär des Pharmaindustrieverbands Pharmig, Alexander Herzog, betonte aus gegebenem Anlass einmal mehr die Wichtigkeit des Zusammenwirkens von Grundlagen- und angewandter Forschung: „Hepatitis C konnte schon seit vielen Jahren behandelt werden. Durch kontinuierliche Forschung ist es schlussendlich im Jahr 2013 gelungen, ein Medikament auf den Markt zu bringen, mit dem die Krankheit heilbar ist. Das ist letzten Endes genau das, was wir bei jeder Krankheit anstreben, nämlich, sie heilbar zu machen.“ Herzog zufolge ist Hepatitis C „ein großes globales Gesundheitsproblem, das bei Menschen auf der ganzen Welt Leberzirrhose und Leberkrebs verursacht“. Er verwies auf Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO, denen zufolge jedes Jahr rund 70 Millionen Personen an Hepatitis C erkranken. In etwa 400.000 Fällen führt dies zum Tod der Betroffenen.

 

Die Chance auf Heilung von Hepatitis C besteht seit der Zulassung des Medikaments Sovaldi des US-amerikanischen Pharmakonzerns Gilead Sciences. Dieser wurde seinerzeit allerdings durch alle Winde geschossen, weil er für das Mittel Preise in bis dato kaum jemals gekannter Höhe verlangte. In Deutschland etwa beliefen sich die Kosten für eine Packung mit 28 Tabletten anfangs auf rund 20.000 Euro. Eine zwölf Wochen dauernde Therapie hätte mit rund 60.000 Euro zu Buche geschlagen, was bei den Gesundheitsbehörden für Furore sorgte. Mittlerweile hat sich die Aufregung gelegt, und die Preise sind um immerhin rund ein Drittel gesunken. In 101 Staaten mit geringem Nationaleinkommen bietet Gilead den in Sovaldi enthaltenen Wirkstoff Sofosbuvir um 900 Euro für eine zwölf Wochen dauernde Therapie an.

 

 

Agrana: Start für Betainanlage

Trotz einiger Herausforderungen in der Bauphase durch die COVID-19-Pandemie konnte der Konzern die Fabrik am Standort Tulln kürzlich in Betrieb nehmen.

 

Nach 15 Monaten Bauzeit nahm die Agrana ihre neue Betainkristallisations-Anlage am Standort Tulln in Betrieb. Das teilte der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern per Aussendung mit. Gemeinsam mit der US-amerikanischen Amalgamated Sugar Company investierte er dort rund 40 Millionen Euro. Tulln ist der dritte Standort, an dem die Agrana kristallines Betain herstellt. Die Kapazität der neuen Anlage liegt bei rund 8.500 Tonnen pro Jahr. Schon seit fünf Jahren gewinnt die Agrana in Tulln aus der bei der Zuckerherstellung anfallenden Rübenmelasse flüssiges Betain-Konzentrat.

 

Generaldirektor Johann Marihart und Amalgated-Sugar-CEO John McCreedy verlauteten, infolge der COVID-19-Pandemie sei es während der Bauzeit „zu einigen Herausforderungen“ gekommen. Dennoch habe die Anlage im August fertiggestellt werden können. Nun seien die beiden Unternehmen in der Lage, Kunden in der Kosmetik-, Lebensmittel- und Futtermittelindustrie mit hochwertigem kristallinem Betain zu versorgen. Als wichtigste Absatzmärkte nannte die Agrana Asien und Australien sowie den arabischen Raum.