Archive - Jun 4, 2021

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Niederösterreich erhält eine „open innovation“-Plattform für Gesundheitstechnologie

Das Land Niederösterreich baut derzeit eine „open innovation“-Plattform für Gesundheitstechnologie auf. Die Forschungseinrichtung ACMIT wird darin eine Schlüsselroll spielen.

Der Gesundheitssektor ist durch die Covid-Pandemie weltweit in den Fokus gerückt.  Um die Erfolgschancen und die Innovationskraft der auf diesem Gebiet tätigen Unternehmen und F&E-Einrichtungen in Niederösterreich weiter zu erhöhen, wurde kürzlich eine „open innovation“-Plattform für Gesundheitstechnologie gestartet. Sie ist im Umfeld des Krebszentrums „MedAustron“ und des entstehenden neuen Landesklinikums in Wiener Neustadt angesiedelt und wird von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Bundeslandes, umgesetzt.

Gegenwärtig verzeichnet man in Niederösterreich mehr als 60 Unternehmen, die in den Bereichen Medizintechnik, Pharmazeutische Produktion und Entwicklung tätig sind. Die ACMIT Gmbh steht beispielgebend für die auch international vielbeachteten Forschungseinrichtungen. Für sie alle soll die neue Gesundheitsplattform zur ersten Anlaufstelle werden. Es geht um die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, den Know-how- und den Technologietransfer, sowie um eine noch bessere Vernetzung innerhalb des Sektors.

 

Chirurgische Instrumente, Medizinroboter, Ultraschall in 3D

Gerade die anwendungsorientierte Forschung, wie sie bei der ACMIT betrieben wird, kommt den Menschen unmittelbar zugute. Das Kompetenzzentrum für Medizintechnik unter der Leitung von Nikolaus Dellantoni steht für neue Technologien und Prozesse im Bereich der minimal-invasiven Chirurgie. ACMIT entwickelt u. a. multifunktionale chirurgische Instrumente, Sensorsysteme für Diagnose und Therapie, Medizinrobotiksysteme, aber auch anatomische Modelle, wie sie in der Schulung von medizinischem Personal zum Einsatz kommen. Ein besonderes Highlight ist ein Medizinprodukt, das ACMIT in Zusammenarbeit mit der Piur Imaging GmbH von der Idee bis zum klinischen Einsatz entwickelt hat: Damit wird ein kostengünstiges handelsübliches 2D- zu einem 3D-Ultraschallgerät, mit dem eine räumliche Darstellung der Strukturen im Inneren des Körpers möglich ist. Das Gerät wird im Kundenauftrag von der ACMIT Manufacturing GmbH in Wiener Neustadt gefertigt.

ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Schneeberger zeigte sich im Rahmen eines  Betriebsbesuchs beeindruckt: „Seit mehr als 15 Jahren ist Medizintechnik am Technopolstandort in Wiener Neustadt ein Schwerpunktthema. Am Beispiel der Entwicklungen von ACMIT zeigt sich, was alles möglich ist, wenn die Rahmenbedingungen passen.“ ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki kann dem nur zustimmen: „Die Gesundheitsplattform ist die optimale Ergänzung zu den bereits bestehenden ecoplus-Netzwerken wie etwa dem Technopol Wiener Neustadt.“

 

Weitere Informationen im Web:
www.ecoplus.at
https://acmit.at

OMV: „Nachhaltiges Geschäftsmodell“ etabliert

Mit der Übernahme der Borealis-Mehrheit und dem Einstieg in die Kreislaufwirtschaft sei der Öl-, Erdgas- und nun auch Chemiekonzern bestens gerüstet für die Zukunft, hieß es bei der Hauptversammlung.

 

OMV-Aufsichtsratschef Mark Garrett zeigte sich zufrieden. Das Geschäftsjahr 2020 des Öl-, Erdgas- und Chemiekonzerns sei zwar stark von der COVID-19-Pandemie geprägt gewesen. „Aber es war ein Erfolgsjahr, vor allem wegen des klugen Managements und des integrierten Geschäftsmodells“, konstatierte Garrett bei der Hauptversammlung (HV) Anfang Juni. Insbesondere habe der Vorstand um den scheidenden Generaldirektor Rainer Seele „die Weichen für die neue OMV gestellt“. Die Übernahme der Mehrheit an dem Kunststoff- und Düngerkonzern Borealis im Herbst vergangenen Jahres war Garrett zufolge ein „Meilenstein in Richtung Chemikalien und Kreislaufwirtschaft. Damit wird nachhaltiges Geschäftsmodell etabliert“. Und mit dem ab 1. September fungierenden neuen Generaldirektor Alfred Stern verfüge die OMV über die „ideale Besetzung“ des Chefpostens, um dieses Geschäftsmodell erfolgreich umzusetzen.

 

Stern, zuvor als Nachfolger Garretts selbst Vorstandschef der Borealis, wechselte mit 1. April in den OMV-Vorstand und übernahm dort im Rahmen der neuen Konzernstruktur den Bereich Chemicals & Materials. Im Gegenzug trat der bisher im OMV-Vorstand fürs Downstreamgeschäft, also nicht zuletzt die Raffinerien, verantwortliche Thomas Gangl an die Borealis-Spitze. Zu – wenigstens vorläufig – guter Letzt kommt von dort spätestens mit 1. Juli Martijn van Koten in den OMV-Vorstand, um das Refining-Geschäft zu leiten. Angesichts dieser Entwicklungen ätzen Aktionäre, die OMV habe für die Aufstockung ihres Anteils an der Borealis von 36 auf 75 Prozent vier Milliarden Euro bezahlt, um von ebendieser Borealis übernommen zu werden.

 

 

OMV als „Herzensangelegenheit“

 

So wollte Noch-Generaldirektor Seele die Angelegenheit nicht gesehen wissen. Die OMV bleibe nach wie vor im angestammten Öl- und Erdgasgeschäft tätig, betonte Seele bei der HV. Sie erweitere aber ihre Wertschöpfungskette nach vorne und werde damit größer, stärker und profitabler: „Man wird die OMV auch weiterhin an Bohrtürmen und Pferdekopfpumpen erkennen. Aber sie wird mehr sein.“

 

Seele ergänzte, er verlasse den Konzern aus familiären Gründen: „Ich schaue auf eine Zeit zurück, in der Wien zu meiner zweiten Heimat und die OMV zu einer Herzensangelegenheit geworden ist.“ Er und seine Vorstandkollegen hätten das Unternehmen, „das 2015 in Schieflage geraten war, auf Erfolgskurs gebracht, und zu Rekordergebnissen geführt“. Demonstrativ versicherten einander Garrett und Seele ihrer wechselseitigen Wertschätzung, über die in den vergangenen Monaten nicht nur Positives berichtet worden war. Garrett beonte, er wolle „Rainer großen Dank aussprechen“. Seele wiederum konstatierte, es werde „in der Öffentlichkeit viel über unser Verhältnis kolportiert, was nicht der Wahrheit entspricht. Ich danke Dir, Mark“.

 

Nicht recht überzeugt vom Agieren der OMV zeigte sich bei der HV eine Reihe von Kleinaktionären, von denen etliche den sogenannten „anerkannten Umweltorganisationen“ angehörten. Sie bemängelten das ihrer Ansicht nach unzureichende Engagement des Konzerns in Hinblick auf den Klimawandel. Garrett sowie Seele und dessen Vorstandskollegen wiesen dies zurück. Laut ihrer Klimastrategie wolle die OVM „bis 2050 oder früher klimaneutral“ werden. Umfassende Maßnahmen hierzu seien im Gange, weitere würden folgen. Und mit der Übernahme der Mehrheit an der Borealis trage die OMV dem Trend zur Kreislaufwirtschaft Rechnung. Laut Seele ist das „die Grundlage des künftigen Geschäftsmodells“.