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Cefic: Erneutes Plädoyer für Chemikalienrecycling

Ohne einschlägige Technologien sind die Kreislaufwirtschaftsziele der EU nicht zu erreichen, warnt der europäische Chemieindustrieverband in einem aktuellen Positionspapier.

 

Chemikalienrecycling ist notwendig, um die Kreislaufwirtschaftsziele der EU für 2050 zu erreichen, betont der europäische Chemieindustrieverband Cefic in einem aktuellen Positionspapier. Ihm zufolge werden derzeit rund 70 Prozent der Glas-, Papier- und Metallabfälle recycelt, aber nur etwa 41 Prozent der Kunststoffabfälle. Chemikalienrecycling könnte der Cefic zufolge diese Quote maßgeblich erhöhen, insbesondere bei Verbundmaterialien, die mechanisch kaum recyclierbar sind. Dem Positionspapier zufolge lassen sich mit Chemikalienrecycling neue Chemikalien erzeugen, darunter gerade auch neue Kunststoffe. Sekundärrohstoffe können in einer Qualität bereitgestellt werden, die jener von Primärrohstoffen entspricht und die alle einschlägigen Vorgaben für derartige Materialien erfüllt, also auch REACH-kompatibel ist. Ferner ist es möglich, mittels Chemikalienrecycling die Recyclate von unerwünschten Additiven zu befreien. Laut der Cefic ist eine Reihe von Demonstrationsprojekten im Gange bzw. angekündigt. Es sei indessen notwendig, die Technologien zum Einsatz im industriellen Maßstab reif zu machen, was entsprechender Investitionen bedürfe.

 

Nach Ansicht der Cefic muss die Industrie selbst verstärkt zusammenarbeiten. Notwendig sei nicht zuletzt die Entwicklung von Verfahren zur Behandlung schwer recyclierbarer Materialien, ebenso wie das Schaffen von Qualitätsstandards und Zertifizierungsschemata. Ferner sollte die Branche Lebenszyklusanalysen durchführen und deren Ergebnisse veröffentlichen.

 

Die Politik wiederum ist laut Cefic aufgerufen, Chemikalienrecycling als integralen Bestandteil der Kreislaufwirtschaft anzuerkennen und geeignete Rahmenbedingungen für den Einsatz entsprechender Technologien zu entwickeln. Als besonders wichtig erachtet die Cefic klare Festlegungen hinsichtlich des „Abfallendes“, also jener Kritieren, bei deren Erfüllung ein Stoff nicht mehr als Abfall gilt. Notwendig sei auch, Investitionen in industrielle Vorhaben zum Einsatz von Chemikalienrecycling zu erleichtern.