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Chemiereport_2016-3

23 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.3 MÄRKTE & MANAGEMENT Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch auf ihrem angestamm- ten Markt“, heißt es in dem Bericht. Schwankender Überschuss Immerhin erwirtschaftete die Branche im Jahr 2014 einen Exportüberschuss von rund 43,5 Milliarden Euro. Die Entwick- lung Jahre zuvor war indessen schwankend: Von 42,8 Milliarden Euro im Jahr 2010 ging der Überschuss 2011 auf 39,8 Milliarden zurück, stieg dann 2012 auf 47,8 Milliarden, um 2013 mit 48,2 Milliarden einen Höchstwert zu erreichen. Dem steht 2014 ein Absinken um fast fünf Milliarden Euro zurück. Die CEFIC spricht sich daher für Handelsabkommen mit den USA und Japan aus, „um unsere Effizienz zu steigern und unsere technologischen Stärken besser zu nutzen“. Die Chemieindustrie benötige den Freihandel und den Zugang zu anderen Märkten, einerseits, um möglichst kostengünstig Rohstoffe beschaffen, und andererseits, um ihre Produkte absetzen zu können. Überdies gewinnen der CEFIC zufolge internationale Cluster zunehmend an Bedeutung, die ihrerseits in globale Wertschöpfungsketten eingebunden sind. Als weitaus wichtigsten Handelspartner nennt die CEFIC die USA, auf die 19,8 Prozent des Handels mit Erzeugnissen der chemischen Industrie entfallen. Erfreulich ist dabei, dass die Branche gegenüber 2014 auch wieder einen Exportüberschuss erwirtschaften konnte. So standen Exporten von etwa 25,5 Mil- liarden Euro Importe von lediglich rund 20,4 Milliarden Euro gegenüber. Als zweitwichtigsten Handelspartner nennt die CEFIC China mit einem Anteil von 9,2 Prozent, wobei die Exporte mit rund elf Milliarden Euro die Importe von rund 10,4 Milliar- den Euro leicht übertrafen. An dritter Stelle lag die Schweiz mit einem Anteil von 8,0 Prozent, an vierter die Russländische Föde- ration mit 7,8 Prozent. Bedrohliche Bürokratie Dringend geboten ist nach Auffassung der CEFIC die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie. Dies bedeu- tet insbesondere, unnötige Belastungen zu vermeiden. Als „Achil- lesferse“ müssen laut CEFIC die Energiekosten betrachtet werden, sowohl im Vergleich zum öl- und erdgasreichen Nahen Osten als auch in Relation zu den USA, die von ihrer Schieferöl- und Schie- fergasförderung profitieren. Der Verfall der weltweiten Ölpreise habe diese Situation zwar leicht verbessert, aber keineswegs substanziell entschärft, geschweige denn grundlegend geändert, warnt die CEFIC. Immerhin gibt es ihr zufolge einen Hoffnungs- schimmer: Die Rückkehr des Irans auf den globalen Ölmarkt könnte die Angebotssituation weiter verbessern „und damit hof- fentlich zu langfristig niedrigen Preisen führen“. Dennoch ist es für die europäische Wirtschaftspolitik unab- dingbar, die Industrie nicht noch stärker unter Druck zu setzen, fügt die CEFIC hinzu. So machen die regulatorischen Belastun- gen für die Chemieindustrie der EU im langjährigen Durchschnitt nicht weniger als zehn Milliarden Euro pro Jahr aus. Diese Summe entspricht einem Anteil von etwa 30 Prozent an den Unterneh- mensgewinnen. Hinzu kommt, dass sich die Kosten durch regula- torische Vorgaben im Zeitraum 2004 bis 2014 mehr als verdoppelt haben. Als besondere Belastungen erwiesen sich Vorschriften hin- sichtlich der Emissionen von Industriebetrieben sowie spezifisch auf die Chemiebranche zugeschnittene Bestimmungen wie etwa das Chemikalienmanagementsystem REACH. (kf)

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