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Chemiereport_2016-3

38 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.3 MÄRKTE & MANAGEMENT Bild:iStockphoto.com/eranicle schen Patentamtes findet sich die TU Wien als einzige österreichische Univer- sität bei erteilten Patenten inmitten der Unternehmenslandschaft jeweils unter den Top Ten, ebenso beim INVENTUM für die Patente dieser Jahre. Das Patentport- folio der TU Wien wird insbesondere im Hinblick auf Verwertungsmöglichkeiten gewartet. Patente sind als wichtige Assets für TUW-Spin-offs, aber auch als Mar- keting-Vorteil für Forscher bei Koope- rationsvorhaben mit Unternehmen zu betrachten. CR: Das ist doch die beste Vorausset- zung, um die Erfolgsgeschichte der TU Wien weiterzuführen. Man darf sich auf Erfolgen nie ausruhen, sondern muss immer auch aktuelle Akti- vitäten auf den Prüfstand stellen und sich rasch auf jeweilige Rahmenbedingungen einstellen sowie auf neue Programme gut vorbereiten. Ein wesentlicher Schlüssel für, wie Sie es nennen, die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte der TU Wien liegt im Heben weiterer Kooperations- und Inter- disziplinaritätspotenziale im Haus, um den Deckungskreis wissenschaftlicher Ergebnisse zu erweitern und somit deren internationale Sichtbarkeit zu erhöhen. Diesbezügliche Aktivitäten werden auch durch das Rektorat unterstützt. CR: Sie waren von 2004 bis 2011 Dekan der Fakultät für Technische Chemie. Wo sehen Sie Ihre größten Erfolge? Meine Aktivitäten im Management der Technische Chemie begannen 2001 als Vorsitzender des damaligen Fachbereichs Chemie mit der Initiierung und Koordina- tion der Strukturreform der Technischen Chemie durch Reorganisation von zwölf Instituten auf vier neue, fachlich gebün- delte Großinstitute. Diese Neuaufstellung der Chemie war die Basis für die weiteren positiven Entwicklungen. In meiner Zeit als Dekan gelang es in einem Kraftakt, den neuen Campus Technische Chemie am Getreidemarkt infrastrukturell state- of-the-art auszustatten. Dies ermöglichte durch die erhöhte Kompetitivität eine Steigerung der Forschungserfolge und der Attraktivität für Berufungen. Mein Nach- folger Dekan Danninger ist in dieser Hin- sicht sehr erfolgreich und konnte in den letzten Jahren ausgezeichnete neue Pro- fessuren an der Technischen Chemie in- stallieren. CR: Trotz Ihrer aufwendigen Tätigkeit als Vizerektor forschen Sie selber noch als Synthesechemiker. Es ist mir ein Anliegen, nicht den Kon- takt in die Forschung zu verlieren, um dadurch auch Sorgen, Nöte und Bedürfnisse von Forschern aus deren subjektiver Sicht wahrzunehmen. Wei- ter ist mir wichtig, die Verantwortung für das Vorankommen meiner Diplo- manden und Dissertanten wahrzu- nehmen. Die Forschungen in meiner Gruppe mit tüchtigen Postdocs zur Koordination vor Ort im Bereich Bioak- tiver Verbindungen und Organic Elec- tronics laufen erfolgreich und gut. CR: Ein Höhepunkt war sicherlich der Wissenschaftspreis des Landes Nieder- österreich im Oktober 2014. Die Verleihung des Preises hat mich des- halb sehr gefreut, weil neben meinen Beiträgen zur Entwicklung des Alzhei- mer-Medikaments Reminyl vor allem meine Bemühungen um Forschungs- kooperationen mit Einrichtungen und Partner in Niederösterreich gewürdigt wurden. Wissenschaft kennt keine Län- dergrenzen, und wenn Institutionen räumlich so nahe sind wie die in einem angrenzenden Bundesland, bietet es sich an, bestehende Potenziale zu heben. So konnte seitens der TU Wien die Zusam- menarbeit, insbesondere mit dem IFA Tulln, den COMET-Zentren in Wiener Neustadt, der Donauuniversität und jüngst mit der Karl-Landsteiner-Priva- tuniversität für Gesundheitswissenschaf- ten begründet bzw. ausgebaut werden. CR: Wo sehen Sie die Zukunft der TU Wien, speziell bei den Forschungsvor- haben? Österreich ist ein kleines Land und somit auch ein kleiner Markt für For- schung. Daher gilt es, die Kräfte zu bün- deln, indem man ein exzellentes Profil in seinen Schwerpunkten entwickelt und damit in Kooperationen auf Augenhöhe mit kompetenten Partnern aus Akade- mia und Wirtschaft, sowohl national als auch international, eintreten kann. So kann man durch das Zusammenführen komplementärer Expertisen die kritische „Forschungsmasse“ erhöhen und die Wertschöpfungskette vermehrt in Rich- tung erfolgreicher Innovationen zum Wohl der Gesellschaft ausdehnen. „An den Universitäten muss die Forschungsexzellenz von morgen erwachsen.“

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