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Chemiereport_2016-3

46 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.3 LIFE SCIENCES Bild:istockphoto.com/Eraxion M ethylenblau ist ein echtes Multitalent. In der Chemie dient es als Redoxindikator, in der Medizin hat es sich als Vitalfarbstoff einen Namen gemacht, und bei Methä- moglobinämie wirkt es sogar als Antidot. Nun haben Wissen- schaftler ein ganz neues Einsatzgebiet entdeckt: die Alzheimer- Demenz. Die Informationsweiterleitung im Gehirn erfolgt unter ande- rem über Synapsen. Chemische Botenstoffe, die Neurotrans- mitter, werden in den synaptischen Spalt ausgeschüttet, über- queren diesen und gelangen über spezielle Rezeptoren in die nachfolgende Nervenzelle. Bei Alzheimer-Demenz (AD) wer- den nach aktuellen Erkenntnissen sowohl Synapsen als auch Nervenzellen geschädigt, die Informationsweiterleitung wird unterbrochen, die Leistungsfähigkeit des Gehirns nach und nach zerstört. Lange galten Amyloid-beta-Plaques, die sich zwischen den Neuronen ablagern, als Hauptursache der AD. Später eta- blierte sich die Tau-Hypothese, die Proteinaggregate aus Tau-Pro- teinen innerhalb der Neuronen verantwortlich macht. Neuere Studien weisen darauf hin, dass beide Ablagerungen wohl eine gemeinsame Ursache haben: veränderte lösliche Amyloid- Heilsame Farbe: Manche Forscher erwarten sich ein methylenblaues Wunder für Alzheimer. Methylenblau Vom Farbstoff zum Hoffnungsträger Das chemische Multitalent könnte auch gegen Alzheimer wirksam sein. Von Simone Hörrlein

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