Archive - Dez 14, 2006

Software vereinfacht Betreuung Pflegebedürftiger

Das smart systems- und das Biomedizintechnik-Team der <a href=http://www.arcs.ac.at>Austrian Research Centers</a> (ARC) entwickeln mit <a href=http://www.moeller.at>Moeller</a> ein Notfall-System, das die Betreuung älterer oder behinderter Menschen erleichtert. In einem Wiener Pilotprojekt wird es derzeit getestet. <% image name="Pflegebeduerftiger" %><p> <small> Software erleichtert Pflege betreuungsbedürftiger Menschen. </small> Das Prinzip der Neu-Entwicklung: Intelligente Sensoren erfassen die Aktivitäten und Bewegungen der Menschen in ihrer Wohnsituation. Eine speziell entwickelte Software, die mit den Sensoren per Funk verbunden ist, leitet daraus typische Verhaltensmuster ab. Das System kann in Folge Abweichungen vom Normverhalten erkennen und dem Pflegepersonal melden. Eine typische Normabweichung ist etwa der Sturz einer zu betreuenden Person in ihrem Zimmer. Entscheidungsgrundlage für das Erfassen und Erkennen von Unregelmäßigkeiten ist die Einschätzbarkeit des geregelten Tagesablaufs einer Person. Die Software wurde von den beiden Forschungsteams der ARC entwickelt und basiert auf einer Kombination statistischer Methoden. "Unser System ist eine Verbesserung für die Betreuungsbedürftigen und das Pflegepersonal, da es selbständig auf Problemsituationen reagiert", so Gerhard Russ, Leiter der Arbeitsgruppe für Semantische Netze Ambient Intelligence Anwendungen. Die Hardware stammt von Moeller Gebäudeautomation. Sie besteht aus vernetzten Sensoren, die über Funk die Bewegungen der zu betreuenden Personen, die Lichtsituation, die Raumtemperatur und die Bewegung von Türen und Fenstern an einen Rechner weiter leiten. Die Funklösung wurde gewählt, weil sie eine maximale Flexibilität beim Anbringen der Sensoren ermöglicht. Software vereinfacht Betreuung Pflegebedürftiger

Neue Entdeckungen beim Insulin-Signalweg

Bonner Forscher konnten ein weiteres Element im Netzwerk des Insulin-Signalweges identifizieren: Die Cytohesine könnten ein neuer Ansatzpunkt für die Diabetes-Behandlung werden. Neue Entdeckungen beim Insulin-Signalweg <% image name="Zucker" %><p> <small> Wenn man etwas isst und der Blutzuckerspiegel im Körper steigt, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Die Zucker-Moleküle werden daraufhin in der Leber und den Muskeln von den Zellen aufgenommen und können in Form langer Glykogen-Ketten gespeichert werden. </small> Die ersten Schritte im Zuckerabbau bestehen darin, dass Insulin an den in der Zellmembran sitzenden Insulin-Rezeptor (IR) bindet und dieser verschiedene als Insulin-Rezeptor-Substrate (IRS) bezeichnete Proteine phosphoryliert. Danach wird über eine Kette mehrerer hintereinander geschalteter Enzyme unter anderem die Glykogensynthase aktiviert. Forscher rund um Michael Famulok haben nun herausgefunden, dass schon der Anfang der Signalübertragung komplizierter ist, als bisher gedacht: Weil nämlich zusätzlich noch Proteine aus der Klasse der Cytohesine beteiligt sind. Diese erhöhen die Effizienz der IRS-Phosphorylierung und damit der Signalübertragung beträchtlich. Denn bekannt ist von den Cytohesinen vor allem, dass sie Zellen helfen, aneinander zu haften - daher auch ihr Name. Diese Fähigkeit brauchen etwa im Blut treibende Immunzellen, um sich an der Gefäßwand festzuhalten und dann ins umliegende, erkrankte Gewebe einzuwandern. Auf molekularer Ebene helfen Cytohesine bestimmten biochemischen Schaltern (GTPasen), vom inaktiven in den aktiven Zustand zu wechseln. Dass Cytohesine auch im "Insulin Signalling" involviert sind, konnte mit Antikörpern nachgewiesen werden. Die Forscher nahmen dazu Leberzellen, gaben Insulin hinzu und analysierten anschließend die in den Zellen aktivierten Proteine. Mit einem gegen den Insulin-Rezeptor gerichteten Antikörper fischten sie den IR und die an ihm dran hängenden Proteine heraus. Der positive Test mit dem neuen Anti-Cytohesin-3-Antikörper bewies dann: Nach Gabe von Insulin lagern sich IR, IRS und Cytohesine zu einem festen Komplex zusammen. Die Wirkung der Cytohesine im lebenden Organismus bewiesen dann Versuche mit Mäusen. Ihnen wurde eine Substanz (SecinH3) ins Futter gemischt, die stark an Cytohesine bindet und deren Funktion blockiert. Die Untersuchung der Tiere ergab: Die durch Insulin ausgelösten Veränderungen der Expression von Genen des Zucker-Stoffwechsels waren geringer als normal, zudem wurde in den Leberzellen der Mäuse weniger Glykogen synthetisiert. Mit der Entdeckung der Cytohesine als zusätzlichem Mitspieler im komplizierten Regelsystem, das das Insulin-Signal in den Zellen weiterleitet, verbinden die Forscher die Hoffnung auf Fortschritte bei der Therapie von Diabetes Typ 2.

Österreich präsentiert dritten Lebensmittelbericht

Der nach 1997 und 2003 nunmehr dritte Lebensmittelbericht bestätigt dem Lebensmittelsektor eine dynamische Entwicklung. Die Exportinitiative in die mittel- und osteuropäischen Länder bezeichnet Landwirtschaftsminister Josef Pröll als "Erfolgsstory". Gentechnik ist für ihn auch weiterhin "keine Option". Österreich präsentiert dritten Lebensmittelbericht <% image name="Proell_Josef" %><p> <small> Josef Pröll: "Rund 14 % der Wirtschaftsleistung Österreichs kommen aus der Nahrungsmittelproduktion. Jeder sechste Arbeitsplatz hängt an diesem Sektor." © pressefotos.at </small> In der <b>Fleischbranche</b> findet ein starker Konzentrationsprozess statt, gleichzeitig nimmt der Fleischkonsum um 1 bis 3 % pro Jahr ab. Die zunehmende Marktmacht der Handelsketten als Hauptabnehmer von Fleischerzeugnissen geht Hand in Hand mit einem kontinuierlichen Rückgang der Fleischfachgeschäfte. Bereits 60 % der Waren wird über Lebensmittelhandelsketten abgesetzt. Geänderte Ernährungsgewohnheiten haben das Segment der Imbisse, Convenienceprodukte und Fertiggerichte auf 14,5 % des gesamten Fleischproduktumsatzes ansteigen lassen. In der <b>Milchwirtschaft</b> werden zunehmend Functional Drinks verlangt. Dabei investieren die Unternehmen verstärkt in Innovationen bei Produkten, Verfahren und Verpackungen. Hohe Steigerungen beim Export in die neuen EU-Mitgliedsländer wurden 2005 im Bereich Käse (+19,9 % gegenüber 2004) erzielt. Deutschland und Italien bleiben aber mit über 70 % Exportanteil die dominierenden Absatzmärkte für österreichische Milchprodukte. Die <b>Getreideanbaufläche</b> betrug 2005 rund 601.900 ha und lag damit leicht höher als 2004. Chancen entwickeln sich für die Braugerste und Malzproduktion. Wettbewerbsvorteile auf den EU-Märkten ergeben sich aus dem kontrollierten Getreideanbau (ÖPUL) mit reduziertem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Gerade für kleine und mittlere Mühlen sei die Verarbeitung des in der Region angebauten Getreides eine wichtige Einnahmequelle. 2004 konnte eine starke Steigerung der abgesetzten Produktion gegenüber 2003 bei Grob- und Feingrieß beobachtet werden (plus 21 %). Bei allen anderen Erzeugnissen mit Ausnahme der Lebensmittelzubereitungen (-17,6 %) wurden leichte Umsatzsteigerungen verzeichnet. Bei <b>Gemüse</b> gab es seit 1990 (78,8 kg/Kopf) eine Steigerung des Pro-Kopf-Konsums um 34,5 %. Dies zeigt den Trend zu einer gesünderen Ernährung. Der Verbrauch von Frischobst steigt seit 1997 und hat eine Zunahme des jährlichen Pro-Kopf-Verbrauches von 71,6 kg im Jahr 1997 auf 79,2 kg im Jahr 2004 erfahren. Die Anzahl der <b>Weinbaubetriebe</b> hat sich seit 1992 von 40.000 auf 32.000 verringert. Die Anbaufläche ist seit 1990 um 23,4 % stark zurückgegangen. Es ist aber zu einer enormen Qualitätssteigerung gekommen. 2004 gab es in Österreich 19.826 <b>Biobetriebe</b>, diese bewirtschafteten 344.916 ha landwirtschaftliche Fläche. Die Erzeugung von biologischen Produkten nimmt in Österreich weiter zu. Dies ist auf die Zunahme der Bioflächen auf 361.000 ha im Jahr 2005 zurückzuführen. Das ist ein Plus von 4,5 % gegenüber 2004 und insgesamt ein neuer Rekordwert von 15,1 % Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche. 2005 gab es gegenüber 2004 wieder deutliche Steigerungen bei der Zahl der Biobetriebe (von 19.800 auf 20.310), deren Anteil beträgt jetzt 12,9 %. Während die österreichischen Exporte aller Waren und Dienstleistungen von 1998 bis 2005 weltweit um 60 % gesteigert werden konnten, legten die weltweiten <b>Exporte</b> der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft in diesem Zeitraum um 123,5 % zu. Höher verarbeitete Lebensmittel und Getränke wurden 2005 um 6 Mrd € exportiert. Das sind um 11,3 % mehr als im Vorjahr. Die diesbezüglichen Importe machen 6,2 Mrd € aus. Der Großteil der Exporte wurde mit Deutschland (31,7 %), Italien (17 %) und den USA (6,7 %) abgewickelt. Die Exporte in die neuen EU-Mitgliedsländer wurden mit einem Plus von 9,4 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutend gesteigert und betragen nun 10,9 %. Im ersten Halbjahr 2006 ist die <b>Agrarhandelsbilanz</b> weltweit mit plus 182 Mio € positiv, für das gesamte Jahr 2006 wird eine positive Agrarhandelsbilanz von plus 50 Mio € erwartet. Mit den höher verarbeiteten Produkten wurde von Jänner bis Juni ein noch deutlicheres Handelsbilanzplus von 561 Mio € erzielt, hier wird für das Gesamtjahr eine positive Handelbilanz von 928 Mio € erwartet. Der <b>Lebensmitteleinzelhandel</b> erzielte 2005 einen Umsatz von 14,9 Mrd € inklusive den geschätzten Umsätzen der Diskonter Hofer und Lidl mit fast 2,9 Mrd €. Das entspricht einem nominellen Zuwachs von 1,6 %. Der Lebensmitteleinzelhandel ist wertmäßig für über 85 % des Lebensmittelvertriebes verantwortlich.

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