Archive - Dez 18, 2006

Ariane 5 hebt mit BASF-Schaumstoff ab

In der ESA-Trägerrakete Ariane 5 kommt jetzt der Melaminharzschaumstoff Basotect <a href=http://www.basf.de>BASF</a> zum Einsatz: Die Schweizer Contraves Space AG verwendet ihn in der Nutzlastverkleidung an der Raketenspitze, um die Satelliten vor dem hohen Schalldruck während der Startphase zu schützen. <table> <td><% image name="Ariane5" %> <small> BASF-Schaumstoff in der Nutzlastverkleidung der Trägerrakete Ariane 5. </small></td> <td align="right"> Ein erster Ariane-Testflug hat gezeigt, dass Basotect die hohen Anforderungen in der Raumfahrt besser erfüllt als andere Schaumstoffe. Denn er ist leicht, absorbiert sehr gut Schall und ist flexibel. Aufgrund seiner offenzelligen Struktur aus sehr dünnen Stegen trägt Basotect während der ersten 3 min nach dem Start dazu bei, die hohe Vibrationsfrequenz zu verringern und damit den Schalldruck zu senken. Nach Verlassen der Erdatmosphäre, wenn den transportierten Satelliten kein Schalldruck mehr beschädigen kann, wird die Nutzlastverkleidung in rund 110 km Höhe pyrotechnisch von der Rakete abgesprengt. </td> </table> <b>Spezifische Netzstruktur.</b> Die filigrane Netzstruktur von Basotect sorgt auch für die hohe Elastizität des von Natur aus sprödharten Werkstoffs. So lassen sich die folienbeschichteten Platten aus Basotect konturgenau an der konisch geformten Innenseite der Nutzlastverkleidung montieren. Diese Flexibilität behält der Schaumstoff sowohl bei extrem hohen (+200 °C) als auch bei sehr niedrigen Temperaturen (-200 °C), ohne zu verspröden. <% image name="Basotect_Ariane" %><p> <small> Die offenzellige Struktur aus hauchdünnen Stegen des BASF-Schaumstoffs Basotect. </small> Der duroplastische Schaumstoff Basotect gehört zu den BASF-Styrolkunststoffen. Er ist seit einiger Zeit im Flugzeugbau im Einsatz: In Flugzeugsitzen sowie in der Dämmung von Kabinenwänden und Rohrleitungen. Der Schaumstoff wurde bisher vor allem zur Schalldämmung in Gebäuden wie Akustikprüfständen, Kinos und VIP-Lounges, aber auch im Automobilbau eingesetzt. Ariane 5 hebt mit BASF-Schaumstoff ab

NNE kauft die in Deutschland ansässige Pharmaplan

Die internationale auf Life Sciences spezialisierte Engineering- und Beratungsfirma <a href=http://www.nne.biz>NNE</a> hat mit Fresenius ProServe einen Vertrag über den Erwerb der Engineering-Firma <a href=http://www.pharmaplan.com>Pharmaplan</a> abgeschlossen. <% image name="siemens_pcs7schirm" %><p> NNE und Pharmaplan sind beide in den Branchen Biotechnologie und Pharmazie tätig und werden durch den Zusammenschluss zu einem der weltweit führenden Unternehmen in diesem speziellen Bereich des Anlagenbaus aufsteigen. Der Zusammenschluss der beiden Unternehmen wird den Namen NNE Pharmaplan tragen. Laut NNE-Präsident Hans Ole Voigt passen die beiden Unternehmen perfekt zusammen: "Unsere Marktpräsenz unsere Wissensbereiche ergänzen sich; dies bedeutet, dass die sich aus dieser Verschmelzung ergebenden Synergien dazu führen, dass das Ergebnis größer sein wird als die Summe seiner Teile. Dadurch werden wir unser Wachstum fortsetzen können und NNE Pharmaplan in die Lage versetzen, der bevorzugte Partner der internationalen Pharma- und Biotech-Industrien zu werden." Mit mehr als 1.500 Mitarbeitern, die auf den Bau pharmazeutischer Produktionsanlagen spezialisiert sind, sowie Niederlassungen und Vertriebsbüros in 14 Ländern wird NNE Pharmaplan ein umfassendes Portfolio von Beratungs- und Engineering-Leistungen in allen Märkten anbieten können, die für die Pharma-Industrie wichtig sind. "Mit unserer Marktbreite und einem großen Pool an hochqualifiziertem Personal werden wir die multinationalen pharmazeutischen Unternehmen weltweit beliefern können und ein sehr starker Bewerber um die Durchführung großangelegter Pharmaprojekte sein", so Voigt. NNE Pharmaplan wird einen Umsatz von mehr als 200 Mio € erreichen und seinen in Kopenhagen haben. Die gegenwärtigen deutschen Büros der Pharmaplan in Oberursel nahe Frankfurt sollen zum "europäische Zentrum" mutieren: "Von hier aus planen wir die Expansion unseres Geschäfts in Richtung Zentraleuropa, denn dieser Markt wird im Laufe der nächsten Jahre für Unternehmen aus der Pharma- und Biotechbranche immer wichtiger werden", sagt Hans Ole Voigt. NNE kauft die in Deutschland ansässige Pharmaplan

RHI kauft Monofrax und steigt bei Clasil ein

<a href=http://www.rhi.at>RHI</a> hat mit der US-Company <a href=http://www.vesuvius.com>Vesuvius Crucible</a> einen Asset Deal über den Kauf von <a href=http://www.monofrax.com>Monofrax</a> für knapp 27 Mio € unterzeichnet, der alle Vermögenswerte und das gesamte operative Geschäft umfasst. In Indien ist RHI mit 51% an Clasil Refractories eingestiegen. RHI kauft Monofrax und steigt bei Clasil ein <% image name="RHI_Glaswanne" %><p> <small> RHI wird #1 unter den unabhängigen Produzenten schmelzgegossener Feuerfest-Spezialitäten. </small> RHI verfügt bereits über moderne Produktionsanlagen für schmelzgegossene Produkte in Italien und China. Mit der Integration von Monofrax in das weltweite Vertriebsnetzwerk kann RHI die Position als Komplettanbieter und nunmehr bedeutendster unabhängiger Produzent schmelzgegossener Feuerfest-Spezialitäten nochmals verstärken. Denn Monofrax ist der einzige Produzent in den USA für schmelzgegossene Feuerfestprodukte und kann so den bedeutenden nordamerikanischen Spezialglasmarkt gut beliefern. Monofrax erzielte 2005 bei einem Umsatz von 45 Mio $ ein EBIT von 6 Mio $ und verfügt über bedeutende Patente. <b>Produktion in Indien.</b> In Indien ist RHI indessen im Zuge einer Kapitalerhöhung mit 51 % an Clasil Refractories eingestiegen und verfügt damit über ein erstes Produktionszentrum in Indien. Clasil Refractories nimmt derzeit in Venkatapuram in der Provinz Andhra Pradesh ein Feuerfestwerk in Betrieb. Bis Mitte 2007 ist ein Ausbau des Werkes auf eine Steine- und Massenfertigung, eine Produktion von Fertigbauteilen sowie eine Konfektionierungslinie für Schieberplatten vorgesehen. Venkatapuram liegt 50 km südwestlich des größten ostindischen Hafens Vishakhapatnam und ist im Hinblick auf die wachsende Stahl- und Zementindustrie in Ostindien und mögliche Exporte in den Mittleren Osten und nach Asien strategisch optimal positioniert. <b>Ausbau in China.</b> Auch in China wird RHI bis Ende 2007 weiter ausbauen. Das im August 2006 eröffnete Werk in Dalian zur Produktion von isostatisch gepressten Flow-Control-Produkten für die Stahlindustrie wird für 12 Mio € um eine Produktionslinie für 35.000 t gebrannte Magnesiasteine erweitert.

Phase III: Aloxi beugt postoperativer Übelkeit vor

Die Schweizer <a href=http://www.helsinn.com>Helsinn</a> hat 2 Phase-III-Versuche mit der Aloxi-Injektion (Palonosetron Hydrochlorid) zur Vorbeugung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen erfolgreich abgeschlossen. Beide Versuche erfüllten den primären Endpunkt der vollständigen Reaktion für den postoperativen 0-bis-24-h-Zeitraum. Phase III: Aloxi beugt postoperativer Übelkeit vor <% image name="Chirurg" %><p> Zudem erfüllten beide Versuche die sekundären Wirksamkeits-Endpunkte der vollständigen Reaktion für den 0-bis-48-h-Zeitraum und den 0-bis-72-h-Zeitraum. Auftreten, Muster und Intensität von nachteiligen Vorfällen waren bei den behandelten Gruppen vergleichbar, und die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen und Verstopfung. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse planen Helsinn und sein US-Partner <a href=http://www.mgipharma.com>MGI Pharma</a>, in der ersten Hälfte des Jahres 2007 einen zusätzlichen neuen Medikamentenantrag bei der FDA einzureichen. Derzeit ist <a href=http://www.aloxi.com>Aloxi</a> der einzige 5-HT3 Rezeptor-Antagonist, der in den USA zur Vorbeugung von verzögertem Chemotherapie-induziertem Erbrechen bei mäßig emetogener Krebs-Chemotherapie zu indizieren ist. <small> <b>Postoperative Übelkeit und Erbrechen</b> tritt häufig nach Anästhesie- und Operationsverfahren auf. In den USA werden jährlich beinahe 30 Mio Dosen an 5-HT3-Rezeptorantagonisten zur Behandlung bei postoperativer Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Zu den zusätzlichen Faktoren, die das Risiko für postoperative Übelkeit und Erbrechen erhöhen, gehören die Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht, Nichtraucher-Status, eine Vorgeschichte betreffend postoperative Übelkeit und Erbrechen oder motorische Krankheiten, die Dauer der Operation und die Verwendung von ätherischen Anästhetika und Opiaten. </small>

Genmais: EU-Umweltminister bestätigen Importverbote

Die EU-Umweltminister haben sich mit qualifizierter Mehrheit für die Beibehaltung der österreichischen Importverbote der Genmais-Sorten MON810 und T25 ausgesprochen - nur UK, Holland, Schweden und Tschechien scherten aus. Damit wurde auch der zweite Anlauf der EU-Kommission für eine Aufhebung der Einfuhrverbote abgewehrt. <% image name="Euopaflaggen" %><p> Die EU-Kommission hatte bereits im Juni 2005 über Österreichs Importverbote abstimmen lassen. Schon damals stimmten die EU-Umweltminister mit der notwendigen qualifizierten Mehrheit für eine Beibe­haltung der österreichischen Importverbote für Gentech-Mais. Die Grundlagen für den erneuten Vorstoß der EU-Kommission lieferten ein Bericht der EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA und das WTO-Urteil im Gentechnik-Streitfall: 2003 hatten die USA im Verbund mit anderen Staaten das <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/2914>Moratorium</a> auf Gentechnik-Zulassungen in der EU und die Anbauverbote einzelner Staaten, darunter auch Österreich, bei der WTO eingeklagt. Das Moratorium wurde in der Zwischenzeit aufgehoben, bei den Importverboten wurde die fehlende Risikoabschätzung nach WTO-Regeln bemängelt. Die grundsätzliche Möglichkeit nationaler Schutzbestimmungen vor Gentechnik-Anbau wurde nach EU- und WTO-Recht jedoch bestätigt. Die EU-Kommission will sich jedoch noch nicht geschlagen geben. Die Umweltminister sollen jetzt dazu aufgefordert werden, ihr Abstimmungsverhalten zu erklären. Gegen diese erwägt die Kommission dann rechtliche Schritte beim EuGH. Österreich begründet das Import-Verbot der beiden Maissorten mit "unzureichenden wissenschaftlichen Erkenntnissen" - die EU-Kommission beruft sich dagegen auf Studien der europäischen Lebensmittelbehörde, welche die Maissorten für unbedenklich hält. 2007 stehen auf EU-Ebene die Neuzulassungen von MON810-Mais und Roundup-Ready-Soja sowie die Abstimmungen der MON810-Importverbote von Ungarn, Polen und Griechenland an. Genmais: EU-Umweltminister bestätigen Importverbote

EOP Biodiesel AG: Kapital für Österreich-Tochter

Die brandenburgische <a href=http://www.eopbiodieselag.de>EOP Biodiesel</a> hat im Rahmen einer Kapitalaufstockung seinen Beteiligungsanteil an der Österreich-Tochter ABID auf 60 % erhöht. <% image name="Diesel" %><p> Der Aktienbestand der Wiener ABID AG wurde von 225.000 auf 281.250 Aktien erweitert – die neuen Anteile wurden von EOP um 14 € (insgesamt 787.500 €) übernommen. Die Mittel sollen zum Aufbau der <a href=http://www.chemiereport.at/chemiereport/stories/4249>Biodiesel-Produktion in Österreich</a> verwendet werden. Im Juni 2007 soll hier eine Produktionsanlage mit einer jährlichen Kapazität von zunächst 50.000 t in Betrieb gehen. Durch die Kapitalerhöhung steige der Anteil von EOP an der Abid aber nur vorübergehend auf 60 %. Die restlichen Aktionäre können im Verhältnis zu ihrer Beteiligungsquote bis Ende Jänner 2007 ebenso Aktien von EOP zum selben Preis erwerben. Für das laufende Geschäftsjahr 2006/07 (per Ende Juni) rechnet EOP Biodiesel mit einem Umsatz von mindestens 60 Mio € und einem Jahresüberschuss von mehr als 3 Mio €. EOP Biodiesel AG: Kapital für Österreich-Tochter

BASF Bauchemie verstärkt Präsenz in China

<a href=http://www2.basf.de/de/bauchemie/?id=V00-PhITB9in7bw23G4>BASF Construction Chemicals</a> (Sichuan) hat von Hi Con (Sichuan Pengshan) Concrete Admixture Ltd. (Hi Con China), einem bedeutenden Hersteller von Betonzusatzmitteln in China, erworben. BASF Bauchemie verstärkt Präsenz in China <% image name="Micronal_Porenbeton" %> <small> <b>Betonzusatzmittel</b> werden zur Herstellung von Beton mit verbesserten Eigenschaften benutzt. Durch innovative Produkttechnologien lässt sich Beton etwa leichter einbringen und verarbeiten. Dies ermöglicht einen effizienten Bauablauf auch bei sehr hohen oder sehr tiefen Temperaturen. Zudem können Betonzusatzmittel das Erhärten des Betons beschleunigen oder verzögern sowie die Endfestigkeit und Dauerhaftigkeit verbessern. </small> Die Akquisition gibt der BASF eine starke Präsenz im Bauchemiemarkt von West-China und stellt einen entscheidenden Schritt in den Plänen der BASF dar, künftig den gesamten chinesischen Markt für Betonzusatzmittel zu versorgen. Chinesische Produktionen von Bauchemikalien und Betonzusatzmittel befinden sich in Shanghai, Beijing, Nanjing, Chongqing und Huzhou. Hi Con China wurde 1996 gegründet und hat seinen Hauptsitz im Bezirk Pengshan der Provinz Szechuan sowie ein Zweigwerk in Suzhou in der Provinz Jiangsu. Das Unternehmen produziert eine Palette von Betonzusatzmitteln sowie die für ihre Produktion notwendigen Zwischenprodukte. In China hat BASF bereits 2005 das Geschäft der Beijing Xinzhuang Huiqiang Admixture Company übernommen und damit die Präsenz in Nord-China verstärkt.

Dow will Wolff Walsrode von Bayer übernehmen

<a href=http://www.dow.com>Dow</a> will <a href=http://www.wolff-walsrode.de>Wolff Walsrode</a>, eine vorwiegend im Cellulose-Chemiebereich tätige Tochter von <a href=http://www.bayer.de>Bayer</a>, übernehmen. Eine Vereinbarung wurde von Dow und Bayer unterzeichnet, das Closing wird im ersten Halbjahr 2007 erwartet. <% image name="Bayer_Logo" %><p> Bayer hatte im März angekündigt, seine Töchter H. C. Starck und Wolff Walsrode zu veräußern. Nach dem <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/4705>Verkauf von H. C. Starck</a> kann nun auch der Ertrag von Wolff Walsrode zur Finanzierung der Schering AG beitragen. Wolff Walsrode erzielte 2005 einen Umsatz von mehr als 400 Mio $ und soll ein bedeutender Bestandteil des Dow-Geschäfts mit wasserlöslichen Polymeren werden. „Mit der Übernahme entsteht bei Dow ein Performance-Geschäft mit einem Umsatzvolumen von 1 Mrd $. Wir werden das Wachstum beschleunigen, langfristige Marktbelieferung sicherstellen und ein breites Portfolio an differenzierten Lösungen anbieten, indem wir unsere gemeinsame Expertise und Kapazitäten ausweiten“, versichert Romeo Kreinberg, Executive Vice President des Bereichs Performance Plastics & Chemicals bei Dow. Im neuen Geschäft werden die Produktionstechnologie in der Chemie mit HEMC (Hydroxyethylmethylcellulose) und CMC (Carboxymethylcellulose) von Wolff Walsrode mit der industriellen Erfahrung von Dow bei Produkten aus HPMC (Hydroxypropylmethylcellulose) kombiniert, was unterm Strich ein breiteres Produkt- und Dienstleistungssortiment ergibt. Die von den kombinierten Geschäften produzierten Cellulose-Derivate kommen etwa in Baustoffe, bei Artikel der Körperpflege, Arznei- und Lebensmittel sowie bei einer Reihe von Spezialanwendungen zum Einsatz. <small> Wolff Walsrode hat rund 1.500 Mitarbeiter, Hauptstandorte in Deutschland sind der Industriepark Walsrode und der Chemiepark Bitterfeld. </small> Dow will Wolff Walsrode von Bayer übernehmen

Hirnregeneration bei Alkoholschäden nachgewiesen

Neue Forschungen haben ergeben: Wenn Alkoholkranke mit dem Trinken aufhören, kann sich ihr Gehirn teilweise regenerieren. Alkoholbedingte Schäden bilden sich wahrscheinlich umso besser zurück, je früher die Betroffenen abstinent bleiben. Hirnregeneration bei Alkoholschäden nachgewiesen <% image name="Hirnregeneration" %><p> <small> MR-Schnitte durch das Gehirn einer 49jährigen Frau, die seit 10 Jahren alkoholabhängig war, beim Beginn ihrer Behandlung. Die alkoholbedingte Hirnschrumpfung ist an erweiterten Hirnwasserkammern und -furchen erkennbar. Mit der Abstinenz gewann das Gehirn der Patientin rund 2 % an Volumen. Farbig hervorgehoben sind die Bereiche, in denen bei der Mehrzahl der 15 untersuchten Patienten eine derartige Hirnregeneration beobachtet wurde. © Andreas Bartsch/Georg Homola </small> Die Wissenschaftler rund um Andreas Bartsch von der Uniklinik Würzburg begleiteten 15 alkoholabhängige Patienten - 10 Männer und 5 Frauen - auf ihrem Weg in die Abstinenz. Mit der Magnetresonanz- (MR-) und neuesten Techniken der Datenanalyse untersuchten sie Volumen, Stoffwechselprodukte und Funktion des Gehirns zu Beginn und nach 6 Wochen der Alkoholabstinenz. Durch die Abstinenz gewann das Gehirn &Oslash; knapp 2 % an Volumen. Zudem traten die Stoffwechselprodukte Cholin und N-Acetylaspartat (NAA) in deutlich höheren Konzentrationen auf, was auf eine Regeneration der weißen Gehirnsubstanz und auch der Nervenzellen selbst hindeutet. Ebenso verbesserten sich Konzentrations- und Aufmerksamkeit der Patienten. Die Kapazität des Gehirns, sich von alkoholbedingten Schäden zu erholen, scheint allerdings mit längerer Erkrankungsdauer abzunehmen: So konnte der Schrumpfungsprozess des Gehirns bei dem Patienten, der über 25 Jahre und damit am längsten abhängig gewesen war, nicht gestoppt werden. Das betrachten die Forscher als Hinweis darauf, dass eine Regeneration des Gehirns nach längerem Alkoholmissbrauch unwahrscheinlicher wird. Dass sich das menschliche Gehirn bei Abstinenz von alkoholbedingten Schäden zum Teil regenerieren kann, wurde bereits mehrfach vermutet. Erstmals belegen jedoch die Wissenschaftler, dass Erhöhungen der Cholin-Konzentration um &Oslash; 10 bis 20 % die treibende Kraft für messbare Volumenzunahmen des Gehirns sind, währenddessen der Anstieg des NAA als Stoffwechselprodukt der Nervenzellen um &Oslash; 10 % in direktem Zusammenhang mit der verbesserten Konzentrationsfähigkeit der Patienten stand. Neu ist auch die Bestätigung, dass die Zunahme des Hirnvolumens durch Abstinenz offenbar nicht allein durch einen ausgeglicheneren Flüssigkeitshaushalt erklärt werden kann.