Archive - Dez 6, 2006

Bayer forciert Polycarbonat-Netzwerk

Aufgrund starker Nachfrage nach <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/2515>Makrolon</a> hat <a href=http://www.bayerbms.de>Bayer MaterialScience</a> weltweit die Polycarbonat-Produktion stetig ausgebaut, die Ende dieses Jahres 1,2 Mio Jahrestonnen erreicht. 80 Mio € werden nun in den nächsten Jahren in ein asiatisches Service-Netzwerk investiert. <% image name="Makrolon_Glazing" %><p> <small> Makrolon eignet sich etwa für transparente "Himmel" im Autobau. </small> In der ersten Hälfte 2008 soll in Süd-China eine Compoundieranlage mit einem weiteren integrierten Color Competence Center in Betrieb gehen. Anschließend ist eine Investition nach gleicher Konzeption am neuen Standort in Neu-Delhi Ende 2008 geplant. Das Netzwerkkonzept der bereits bestehenden Compoundierungen mit integrierten Color Competence Centern in Filago (Italien), Newark (Ohio) und Map Ta Phut (Thailand) wird damit um mehrere Standorte in Asien erweitert. Um die Marktnachfrage nach Makrolon zu begleiten, wurden von 2004 bis 2005 die Kapazitäten bestehender Großanlagen um insgesamt 170.000 t aufgestockt. Die Jahreskapazitäten verteilten sich jetzt auf Baytown mit 260 kt, Antwerpen mit 240 kt, Uerdingen mit 330 kt und Map Ta Phut mit 270 kt. Mit der Inbetriebnahme der Anlagen in Shanghai kam heuer noch eine Jahreskapazität von 100 kt dazu. Diese soll 2008 verdoppelt werden. <b>Technikum.</b> In Leverkusen selbst hat Bayer MaterialScience eine komplette Prozesskette im Technikumsmaßstab für Kundenversuche installiert. Das Equipment reicht von Anlagen zum Bedrucken und Trimmen der Folien über entsprechende Technik zum automatisierten Transportieren, Reinigen und Handling der Bauteile bis hin zu Spritzgießmaschinen inklusive Spritzprägetechnologie. <% image name="Makrolon_Folienhinterspritzen" %><p> <small> Dank eines neuen Handlingverfahrens lässt sich die Kunststoff-Folie präzise im Hinterspritzwerkzeug platzieren. Sie wird vor dem Einlegen elektrostatisch aufgeladen. Dadurch haftet sie fest und passgenau im Werkzeug. </small> <b>Polycarbonat für LEDs.</b> Als einer der ersten Kunststoffproduzenten hat Bayer MaterialScience auch umfangreiche Forschungsarbeiten zu Fokussieroptiken aus Polycarbonat (PC) für LEDs gestartet. Künftigen Entwicklungspartnern und Verarbeitern soll neben maßgeschneidertem Makrolon ein umfangreicher Support gegeben werden, der vom Design der Optiken über die Konstruktion und den Werkzeugbau bis hin zur Serienproduktion reicht. Derzeit wird in eine Anlage für den Ultrapräzisionsspritzguss und das Spritzprägen sowie in entsprechende Werkzeuge und in Messtechnik zur Beurteilung der Qualität von Fokussieroptiken investiert. Zudem wurden spezielle rheologische Berechnungsprogramme erworben, die für sehr dicke Spritzgussbauteile mit extremen Wanddickensprüngen ausgelegt sind. <% image name="Makrolon_Brille" %><p> <small>Fokussieroptiken mit Freiformfläche sind in der Regel sehr dicke Spritzgussteile mit extremen Wanddickensprüngen. Dank spezieller rheologischer Berechnungsprogramme lässt sich die Formteilfüllung präzise simulieren. </small> LEDs, die weißes Licht abstrahlen, wird eine große Zukunft vorausgesagt. Sie sollen künftig auf breiter Ebene in Straßenlaternen, Flüssigkristallbildschirmen, Werbetafeln, Autoscheinwerfern und auch in der Gebäudebeleuchtung zum Einsatz kommen. Ihre Vorteile sind vor allem der im Vergleich zu Glüh- und Entladungslampen geringere Energieverbrauch und die längere Lebensdauer. Transparentes Makrolon bietet sich dafür an, weil es den maximalen Betriebstemperaturen in einer LED gewachsen sind. <b>Mikropinzetten für die Augenchirurgie.</b> Zur Behandlung der Makula-Degeneration (AMD) hat die Alcon Grieshaber AG, ein Medizintechnikhersteller mit Sitz im schweizerischen Schaffhausen, neue Operationsinstrumente entwickelt. Die Mikropinzetten und -scheren namens "Grieshaber Revolution DSP" haben gegenüber vergleichbaren Instrumenten den Vorteil, dass sie frei drehbar eingesetzt werden können. <% image name="Makrolon_Mikropinzetten" %><p> <small> 8 Einzelteile der Einweg-Operationsinstrumente bestehen aus Makrolon. Ein Highlight unter den Pinzetten ist eine Variante mit leuchtenden Zangen aus Polycarbonat. </small> Der Chirurg muss sie daher nicht mehr in einem bestimmten Winkel in den Händen halten. Möglich wurde das unter anderem durch einen Kunststoffkorb mit dünnwandigen Stegen am Instrumentenkörper. Ein Highlight unter den Pinzetten ist eine Variante mit leuchtenden Zangen. Das Licht gelangt dabei über Glasfasern in die Instrumentenspitze und leuchtet den Operationsort präzise aus. <b>Flamm- und UV-Schutz.</b> Bayer MaterialScience hat schließlich auch ihre Palette an flammgeschützten Polycarbonaten um 4 neue Varianten erweitert. Bei Makrolon 2467 und 6357 handelt es sich um unverstärkte, besonders fließfähige, transparente / transluzente Produkttypen und bei Makrolon 6267 um ein unverstärktes, gut fließendes, opakes Material. Makrolon 9417 ist ein mit zehn Gewichtsprozent Glasfasern verstärktes Polycarbonat. Potenzielle Anwendungen sind Gehäusekomponenten von Fernsehern, Monitoren, Notebooks und Elektrogeräten sowie Stecker, Steckerleisten, Elektroverteiler- und Sicherungskästen. Die Flammschutzpakte aller neuen PC-Typen sind antimon-, chlor- und bromfrei. <% image name="Makrolon_Stecker" %><p> <small> UV- und flammgeschütztes Makrolon eignet sich unter anderem für Stecker, Steckerleisten sowie Sicherungs- und Schalterkästen. </small> Bayer forciert Polycarbonat-Netzwerk

Rockwell verbessert MES und Clinical Trials

"RS PMX CTM" und "RS PMX MES" von <a href=http://www.rockwellautomation.com/lifesciences>Rockwell Automation</a> treten das Erbe von "Propack Data" an - mit den beiden Software-Paketen wird es leichter, Produktionsinformationen während der Entwicklung und Herstellung von Medikamenten zu erfassen und zu nutzen. Verbesserte Kooperation zwischen klinischen Prozessen und unternehmensweitem MES verkürzt den Produktentwicklungszyklus - eben dafür hat Rockwell Automation die RS PMX-Software entwickelt. Sie deckt alle Produktionsbereiche - von der Fabrikebene bis hin zum Unternehmensmanagement – ab und bietet dabei neue Etikettierungsfunktionen in der Galenik und der Lagervorhaltung (RS PMX CTM), verbesserte elektronische Arbeitsanweisungen und Herstellungsprotokoll-Reviews (RS PMX MES). Insbesondere die Globalisierung von klinischen Versuchen macht neue <u>Etikettierungsprozesse</u> notwendig - weltweite Freigaben von Etiketten sowie die Unterstützung unterschiedlichster Sprachen werden benötigt. Dafür bietet <b>RS PMX CTM 4.0</b> einen integrierten Etiketten-Editor mit weltweiten Freigabe- und Druckfunktionen. Vorschriftskonforme Etiketten lassen sich so in beliebigen Sprachen (inkl. dem im asiatisch-pazifischen Bereich gebräuchlichen Unicode) entwerfen und drucken. So können klinische Versuche deutlich schneller initiiert werden. Zudem bietet RS PMX CTM 4.0 eine bessere <u>Integration in klinische-</u> und <u>Unternehmenssoftware</u>. Dadurch wird die Zusammenarbeit der an der klinischen Forschung beteiligten Partnerorganisationen erleichtert. Durch diese Optimierung lassen sich Kostensenkungen von bis zu 40 % realisieren. <b>RS PMX MES 4.2</b> wiederum verbessert Produktionsprozesse, bietet zahlreiche neue Funktionalitäten und zeichnet sich durch einen verbesserten <u>XML-Datentransfer</u> aus. So ermöglicht etwa die enge Kopplung von Wiege- und Dosiervorgängen die Einwaage innerhalb des Electronic Batch Record-Systems. Reviews des Herstellungsprotokolls beschleunigen sich ebenfalls, denn der Anwender kann Aufzeichnungen zurückliegender Chargen mithilfe von RS PMX MES 4.2 viel einfacher wieder finden. In der Zukunft wird Rockwell die Funktionalitäten von RS PMX noch stärker mit der <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/3542>FactoryTalk</a>-Plattform verknüpfen, um so ein breit angelegtes Lösungspaket für die Life Science-Branche aufzubauen. Rockwell verbessert MES und Clinical Trials

Erstmals: Herpes-Virus in DNA unterdrückt

Albert Jeltsch von der International University Bremen gelang es, mit Forschern des Institutes für Biochemie der <a href=http://www.uni-giessen.de/biochem>Uni Giessen</a> und des Medical Research Council der <a href=http://www2.mrc-lmb.cam.ac.uk>Cambridge University</a>, gezielt Erbgut von Herpesviren in menschlichen Zelllinien zu deaktivieren. <% image name="Virus_DNA" %><p> <small> Genschalter nach Baukastenprinzip: Die künstlich aus einem katalytisch wirksamen Mausprotein (grün) und einem artifiziellen DNA-Bindungsprotein (blau) fusionierte Methyltransferase erkennt hochspezifisch Kontrollbereiche von DNA-Molekülen (rot) und unterdrückt die Aktivierung von Genen in diesem Bereich. </small> Bei der Genregulation kommt den DNA-Methyltransferasen eine zentrale Rolle zu: Sie können Gen-Sequenzen erkennen und durch DNA-Methylierung - die Anlagerung von Methylgruppen als Markermolekülen an Schlüsselpositionen - das Ablesen der nachfolgenden Gensequenz und somit ihre Aktivierung verhindern. Dieses Ausschalten gelingt aus künstlichen, aus Maus sowie aus Hefe gewonnenen Fusionsproteinen, die hochspezifisch Ziel-DNA-Bereiche erkennen, sich dort anlagern und durch DNA-Methylierung deren Aktivierung unterdrücken können. Diese <u>programmierbaren Methyltransferasen</u> konnten nun erstmals erfolgreich eingesetzt werden: Eine Infektion mit dem Herpes-Virus HSV-1 konnte damit in einer Kultur menschlicher Zellen unterdrückt werden. Die Biochemiker überprüften ihre Ergebnisse, indem sie die Sequenz der Proteinbestandteile und den DNA-Zielbereich durch Austausch einzelner Bausteine des Proteins veränderten und so die Bedeutung einzelner Komponenten für die Funktionalität des Systems nachwiesen. Die gewonnen Daten zeigten, dass die damit verbunden Probleme auf der Ebene des Protein-Designs gelöst werden können. Jetzt gilt es, möglichst viele Zellen im Körper für eine solche Behandlung zu erreichen sowie die Wirkung der künstlichen Fusionsproteine auf die Gewebstypen zu beschränken, in denen das Ziel-Gen tatsächlich abgeschaltet werden soll. Erstmals: Herpes-Virus in DNA unterdrückt

Intercell will Pelias zur Gänze übernehmen

<a href=http://www.intercell.com>Intercell</a> beabsichtigt, ihre Anteile an der Wiener <a href=http://www.pelias.com>Pelias</a> von derzeit 46 auf 100 % zu erhöhen. Damit soll das Produktportfolio verstärkt auf hospitale Infektionen gerichtet werden. <% image name="Pelias" %> <small> Die Pelias AG spezialisiert sich auf die Entwicklung neuer Impfstoffe gegen nosokomiale Infektionen - ein neuer, auf Proteinen basierender <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/3473>Pseudomonas-Impfstoff</a> befindet sich bereits in klinischen Studien. </small> Intercell bietet dazu den existierenden Privatinvestoren von Pelias bis zu 350.000 neue Intercell Aktien an, was etwa 0,9 % von Intercells aktuellem Stammkapital entspricht. Die Transaktion soll im 1. Quartal 2007 abgeschlossen sein. Pelias hält bestimmte Lizenzen im Bereich der hospitalen Infektionen und entwickelt neue Impfstoffe, die sich gegen in diesem medizinischen Gebiet wichtige Pathogene richten. Dazu zählen ein Impfstoff gegen Pseudomonas-Infektionen, der sich in klinischen Studien befindet sowie eine Anzahl von Antigenen, die durch Intercells Antigen-Identifikationsprogramm identifiziert wurden. "Das attraktive Produktportfolio in Kombination mit unseren erfolgreichen Technologien gibt uns die einmalige Chance, unsere weltweit führende Position als Technologieanbieter und Impfstoffentwickler auf dem Gebiet der hospitalen Infektionen weiter auszubauen", kommentiert Intercell-Chef Gerd Zettlmeissl. <small> <b>Hospitale Infektionen</b> zählen weltweit zu den häufigsten Todesursachen und werden meistens in Krankenhäusern übertragen. Dazu zählen etwa bakterielle Infektionen wie Pseudomonas, Enterococcus and Klebsiella. In der Mehrzahl werden durch diese Bakterien Lungenentzündungen, Blutvergiftungen und Infektionen des Harnwegs verursacht. Allein in den USA infizieren sich während eines Krankenhausaufenthalts pro Jahr etwa 2 Mio Menschen. Die Zahl der hospitalen Infektionen, die durch medizinische Eingriffe hervorgerufen werden, steigt und zunehmende Antibiotika-Resistenzen erschweren die gezielte Behandlung der Krankheitserreger. Intercell will Pelias zur Gänze übernehmen