Archive - Dez 14, 2006

WWTF holt neuen Spitzenmathematiker nach Wien

Der <a href=http://www.wwtf.at>WWTF</a> beschloss, die Schnittstelle von Mathematik und Biowissenschaften mit einer weiteren Stiftungsprofessur zu stärken und vergab dafür 1,5 Mio € an Förderung. <% image name="Hermisson" %><p> Mitte 2007 wird Joachim Hermisson, derzeit Gruppenleiter am Department für Biologie der LMU München, an den Max F. Perutz Laboratories im Umfeld des 2005 eingesetzten WWTF-Stiftungsprofessors Arndt Von Haeseler im Bereich der mathematischen Populationsgenetik forschen. Hermisson wurde von der Uni Wien, der Medizinuni Wien und der Veterinärmedizinischen Uni Wien als Kandidat ausgewählt, um die Brücke zwischen den beiden Disziplinen Mathematik und Biowissenschaften zu stärken. Experten gehen davon aus, dass mathematische Ansätze die Biologie in den kommenden Jahren in eine wesentlich quantitativer orientierte Disziplin verwandeln werden als dies heute der Fall ist. Dass es an der Schnittstelle Mathematik – Biowissenschaften in Wien bereits interessante Ansätze und Expertise gibt zeigte der Call des WWTF bereits 2004. Mit der jetzigen Stiftungsprofessur setzt der WWTF weitere Impulse in diesem Bereich. Durch die Verbindung der phänotypisch orientierten und genotypisch orientierten Forschungstradition der Evolutionsbiologie hat Hermisson ein neuartiges Forschungsfeld aufgetan. Was die mathematische Seite seines Forschungsvorhabens betrifft, will er drei mathematische Schritte zur Anwendung bringen: Über deterministische Ansätze wird er die Anpassung von Phänotypen im Evolutionsprozess abbilden, über stochastische Methoden will er diese in molekulare Modelle integrieren und schließlich sollen diese Modelle über statistische Methoden an Sequenzdaten getestet werden. Um die inhaltliche Anbindung zu den beiden Forschungsfeldern Mathematik und Biowissenschaften zu gewährleisten, soll Hermisson sowohl am Campus Vienna Biocenter als auch an der Fakultät für Mathematik mit einer Forschergruppe verankert sein. WWTF holt neuen Spitzenmathematiker nach Wien

Radiochemiker synthetisieren Hassium-270

Wissenschaftler vom <a href=http://www.radiochemie.de>Institut für Radiochemie</a> der TU München und der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt ist es erstmals gelungen, 4 Atome des Kerns Hassium-270 zu synthetisieren und nachzuweisen. Damit wurde gezeigt, dass der Weg zu superschweren Elementen über eine näher gelegene, ebenfalls durch Schaleneffekte stabilisierte Region führt. <% image name="Hassium_270" %><p> <small> Berechnete Schalenstabilisierung (in MeV) der schweren und superschweren Elemente mit Ordnungszahlen zwischen 82 und 120. Hassium-270 ist ein im Grundszustand deformierter Kern, während 298114 (bisher noch nicht experimentell nachgewiesen) sphärisch sein sollte. © TU München </small> Das schwerste in größeren Mengen in der Natur vorkommende Element ist Uran (Ordnungszahl 92). Forscher fragen jedoch: Wie schwer kann ein Kern werden, ohne spontan in 2 Fragmente zu zerfallen? In den letzten Jahrzehnten wurden in Beschleunigern wenige Atome bis hin zum Element 118 künstlich synthetisiert. Die schwersten davon sind jedoch radioaktiv und bestehen nur für kurze Zeit. Ihre Existenz verdanken sie dem <u>Schaleneffekt</u>: "Magische" Zahlen von Protonen und Neutronen sind in der Lage, einen Kern zusätzlich zu stabilisieren. Kerne, die sowohl eine magische Protonenzahl als auch eine magische Neutronenzahl enthalten, sind "doppelt magisch". Der schwerste bekannte doppelt magische Kern ist Blei mit der Massenzahl 208. Bereits in den 1960er Jahren wurde auf Basis des Schalenmodells des Kerns vorhergesagt, es müsse eine <u>Insel der superschweren Elemente</u> geben. Zentrum dieser Insel sollte ein sphärischer, doppelt magischer Kern mit der Ordnungszahl 114 und der Neutronenzahl 184 sein. Anzeichen für die tatsächliche Existenz dieser Region erhöhter Stabilität sind Berichte über russische Experimente, in denen die Synthese der Elemente 112 bis 118 geglückt sein soll. Neueste Berechnungen haben gezeigt, dass auch deformierte Kerne doppelt magische Schalenabschlüsse bilden können - der nächste Schalenabschluss ist deshalb bereits beim Kern Hassium-270 mit der Ordnungszahl 108 und der Neutronenzahl 162 zu erwarten: Das Auftauchen einer weiteren Insel aus dem "Meer der Instabilität" hat das Bild einer einzigen weit draußen liegenden Insel der superschweren Elemente erheblich modifiziert. <u>Die Synthese des Hassium-270</u> gelang den Forschern, indem sie ein dünnes Target aus Curium-248 mit einem Strahl von Magnesium-26-Ionen mehrere Wochen lang intensiv beschossen. Da Hassium zur Gruppe 8 des Periodensystems gehört, verbindet es sich sehr leicht mit 4 Sauerstoffatomen zu einem sehr flüchtigen gasförmigen Molekül. Durch eine kontinuierliche und sehr schnelle gaschromatographische Trennung und eine anschließende Abscheidung in einem Kryodetektor ließ sich der radioaktive Zerfall der Hassiumatome höchst effizient nachweisen. Dabei beobachteten die Forscher, dass Hassium-270 nicht spontan zerfällt. Aus der gemessenen Zerfallsenergie konnte eine Halbwertszeit des Hassium-270 von einer halben Minute abgeleitet werden. Durch die Emission eines Heliumkerns verwandelt sich das Hassium-270 in ein leichteres Nuklid: Seaborgium-266. Dieses zerfällt mit einer Halbwertszeit von etwa einer halben Sekunde spontan in 2 Fragmente - wiederum ein Hinweis auf die außerordentliche Stabilität des Hassium-270. Radiochemiker synthetisieren Hassium-270

Bayer stärkt Baumwollgeschäft in den USA

<a href=http://www.newsroom.bayercropscience.com/de>Bayer CropScience</a> treibt seine Wachstumsstrategie im Baumwollsaatgutgeschäft weiter voran. In zwei separaten Transaktionen erwarb das Unternehmen die Assets von California Planting Cotton Seed Distributors (CPCSD) sowie von Reliance Genetics im texanischen Harlingen für rund 20 Mio $. <% image name="Baumwollpflanzen" %><p> Durch die Übernahme von CPCSD erschließt sich Bayer CropScience neue Märkte in den USA und stärkt sein Portfolio des als Germplasm bezeichneten Pools des pflanzlichen Vermehrungspotenzials, aus dem Baumwollsaatgut mit neuen, verbesserten Faserqualitäten gezüchtet wird. CPCSD entwickelt, erzeugt und vertreibt hochwertige Baumwollsaaten. Die Produktions- und Aufbereitungskapazitäten von CPCSD sind im kalifornischen San Joaquin Valley angesiedelt. CPCSD´s Prämium-Baumwollsorten Pima und Acala eignen sich für die Herstellung hochwertiger Fasern und sind daher begehrt bei den Spinnereien. Reliance Genetics betreibt ein spezielles Baumwollzuchtprogramm, das eine weitere hervorragende Ergänzung der FiberMax-Produktpalette von Bayer CropScience darstellt und die Germplasm-Datenbank des Unternehmens erweitert. Im Zuge der Übernahme der Reliance-Assets kann Bayer CropScience zusätzliche Sorten in sein Portfolio aufnehmen, darunter auch viele, die mit neuen Traits hinsichtlich Insektenresistenz und Herbizidtoleranz ausgestattet sind. Mike Gilbert, Global Cotton Seed Manager bei Bayer CropScience, erläutert: „Baumwollfarmern können wir nun eine noch umfassendere Produktpalette bieten. Dazu gehören qualitativ hochwertige Fasern, spezielle Eigenschaften wie eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Hitze und Krankheiten oder auch Insektenresistenz und Herbizidtoleranz sowie darauf abgestimmte Pflanzenschutzprodukte.“ Bayer stärkt Baumwollgeschäft in den USA

Probiotischer Kaugummi verhindert Mundgeruch

Mit dem Probiotikum "BioGaia" - in Form eines Kaugummis oder einer Lutschtablette - will <a href=http://www.hso.at>HSO-Pharma</a> die Mundhygiene revolutionieren. Durch den im Produkt enthaltenen Lactobacillus reuteri werde für ein natürliches Gleichgewicht der Bakterienflora in der Mundhöhle gesorgt. Probiotischer Kaugummi verhindert Mundgeruch <% image name="Gebiss" %><p> <small> "Regelmäßig angewendet beugt 'BioGaia' Zahnfleischbluten, Zahnfleischentzündungen und Zahntaschen vor", so Frank M. Unger, Forschungsleiter bei HSO-Pharma. </small> Die Bakterienflora der gesunden Mundhöhle besteht aus bis zu 500 verschiedenen Arten von Bakterien, die auf den Zahnflächen und im Speichel leben. Viele davon sind nützlich und helfen mit, das Wachstum weniger nützlicher Bakterien und Mikroorganismen zu unterdrücken. Bei vielen Menschen ist die <a href=http://www.floralegesundheit.at>Florale Balance</a> aber nicht immer gegeben oder gerät leicht aus dem Gleichgewicht: Bei ihnen können daher trotz sorgfältiger Mundhygiene immer wieder Zahnfleischentzündungen auftreten. Zudem sind aufgrund veränderter Essgewohnheiten die natürlichen Populationen von Laktobazillen in unserer Umwelt heute geringer als noch vor wenigen Jahrzehnten. BioGaia soll dem mit Lactobacillus reuteri Prodentis entgegenwirken. 2-4 Kaugummis oder Lutschtabletten pro Tag versprechen bereits nach einer Woche einen positiven Effekt. BioGaia ist in Packungen á 28 Stück in der Apotheke erhältlich und kostet 19,90 €.

Hohes Krebspotenzial bei Rapsöl als Kraftstoff

Statt teureren Biodiesel aus Raps in den Tank zu füllen, verwenden immer mehr Großabnehmer das günstigere Ausgangsprodukt Rapsöl. Untersuchungen belegen jedoch: Die Verbrennung dieses Naturproduktes schadet langfristig nicht nur dem Fahrzeug, sondern vor allem der Gesundheit. <% image name="BASF_Biodiesel" %><p> Untersuchungen von Jürgen Bünger vom <a href=http://www.bgfa.de>BGFA</a> in Bochum zeigten: Das Krebspotenzial der Abgase von Rapsöl als Kraftstoff ist gegenüber herkömmlichem Diesel um das Zehnfache erhöht. Dabei wurden die Emissionen eines LkW-Dieselmotors beim Betrieb von Mineralöldiesel, Biodiesel und Rapsöl auf ihre erbsubstanzschädigende Wirkung hin verglichen. Während das Krebspotenzial bei der Verbrennung von Diesel und Biodiesel auf einem gleich niedrigen Niveau lag, war das von Rapsöl um das Zehnfache erhöht. Die Forscher vermuteten den Grund in der hohen Viskosität von Rapsöl. In einem weiteren Versuch testeten sie ein weiterentwickeltes Rapsöl, das weniger zähflüssig ist. Das Ergebnis war überraschend: Das Krebspotenzial dieser Sorte lag sogar um das 30-fache über dem Niveau von Diesel und Biodiesel. "Ein unerwarteter Effekt", meint Bünger, "ausschlaggebend scheint also nicht die Viskosität von Rapsöl zu sein". Was nun für das erhöhte Krebspotenzial verantwortlich ist, erarbeiten die Wissenschaftler in einem weiteren Projekt. In diese Arbeit werden Ingenieure, Ärzte und Chemiker eingebunden, um die komplexen Zusammenhänge zu klären. Fest steht: Durch die Verwendung von Rapsöl als Kraftstoff sind vor allem Berufskraftfahrer gesundheitlich gefährdet, die täglich den Emissionen ausgesetzt sind. Generell sind aber auch Arbeitsplätze betroffen, an denen Dieselmotoren unter einer Überdachung, in Hallen oder unter Tage genutzt werden. Dort atmen die Beschäftigten die Abgase direkt ein. Hohes Krebspotenzial bei Rapsöl als Kraftstoff

Biovertis siebt F&E-Vorhaben aus

<a href=http://www.biovertis.at>Biovertis</a> will sich künftig ausschließlich auf die fortgeschrittenen Entwicklungsprogramme im Bereich neuer Antibiotika konzentrieren. Im Zuge dessen wird das Unternehmen seine Forschungsprogramme zur Entdeckung neuer bakterieller Wirkstoffe beenden. <% image name="Biovertis_Red_Agar_Plates" %><p> Oxaquin, ein neues Antibiotikum zur Behandlung lebensbedrohlicher Infektionen, wird derzeit in einer Phase I-Studie an gesunden Probanden erprobt. Für das Topoisomerase-Inhibitoren Programm wird aktuell die präklinische Entwicklung vorbereitet. Die Grundlagenforschung von Biovertis zu neuen bakteriellen Wirkstoffzielen hat in den letzten Jahren eine Reihe viel versprechender Ansatzpunkten zur Entdeckung neuer Substanzklassen geliefert. „Eine Weiterführung dieser frühen Forschungsaktivitäten als Teil der künftigen Firmenstrategie wird vom Markt zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht ausreichend unterstützt,“ sagt Erich Felber, Vorstandsvorsitzender von Biovertis. „Dem müssen wir Rechnung tragen und werden unsere Mittel deshalb künftig auf die Entwicklung unserer fortgeschrittenen Antibiotika-Programme konzentrieren, um diese optimal voran zu bringen.“ <small> <b>Oxaquin</b> vereint die therapeutisch aktiven Teile der beiden Antibiotika Quinolon und Oxazolidinon in einem Molekül. Es eignet sich voraussichtlich für die Bekämpfung gram-positiver Erreger von schweren Hospitalinfektionen wie Lungenentzündung, Hautinfektionen oder Sepsis. Die <b>Topoisomerase IV-Inhibitoren</b> von Biovertis bilden eine viel versprechende neue Klasse von Antibiotika, die auf einem validierten Wirkmechanismus beruhen. Sie wirken gegen Enzyme, die für Erreger lebensnotwendig sind, so dass die Entwicklung von Resistenzen wenig wahrscheinlich ist. Die Topoisomerase-Inhibitoren bauen auf einem neuen Grundgerüst auf, für das Biovertis eine starke Patentposition besitzt. Der am weitesten entwickelte Arzneimittelkandidat aus dieser Klasse ist ein Molekül gegen Hospitalinfektionen, die durch gram-negative Bakterien verursacht werden. Bei diesen Erkrankungen ist der Bedarf an neuen Medikamenten besonders groß. </small> Biovertis siebt F&E-Vorhaben aus

BioMa Energie AG baut in Bayern Bioenergiepark

Die Salzburger <a href=http://www.bioma-energie.at>BioMa Energie AG</a> wird im bayerischen Burgkirchen für 250 Mio € einen Bioenergiepark verwirklichen. 120 neue Arbeitsplätze sollen dadurch entstehen. Betreiber wird die <a href=http://www.infraserv.gendorf.de>InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG</a>. BioMa Energie AG baut in Bayern Bioenergiepark <% image name="Getreidefeld" %><p> <small> Für den Betrieb der neuen Bioenergieanlagen ist die Anlieferung und Weiterverarbeitung von 420.000 t Getreide (Weizen und Mais), 60.000 t Rapssaat oder anderer Ölsaaten sowie von 25.000 t Pflanzenöl pro Jahr vorgesehen. </small> Bereits 2007 soll eine Biodieselanlage mit vorgelagerter Ölmühle sowie eine Bioethanolanlage und ein Biomasse-Heizkraftwerk zur thermischen Verwertung der Koppelprodukte errichtet werden. Damit sollen jährlich 50.000 t Biodiesel, 120.000 t Bioethanol sowie 20 MW elektrische Leistung erzeugt werden. InfraServ-Geschäftsleiter Bernhard Langhammer bezeichnet das Projekt „als einen Meilenstein in der Entwicklung des Standortes Gendorf und der Region im Bayerischen Chemiedreieck“. Mit der Bioenergieerzeugung werde Gendorf zum Vorreiter in Bayern bei der Nutzung nachwachsender Rohstoffe im industriellen Maßstab. „Der Einstieg in diese zukunftsträchtige Energieversorgung führt zu einer weiteren Absicherung des Standorts Gendorf und seiner rund 4.000 Arbeitsplätze.“ Die BioMa Energie AG hatte in den vergangenen Wochen gemeinsam mit der InfraServ Gendorf die Investitionskosten durch die erforderliche Infrastruktur am Standort Gendorf ermittelt – sie liegen in einer Größenordnung von 21 Mio €. Darin enthalten ist die komplette Erschließung eines 12,5 ha großen Geländes im östlichen Industrieparkbereich mit Straßen, Schienen, Rohrbrücken und Versorgungsleitungen durch die Infraserv Gendorf. Durch die Neuansiedlung vergrößert sich die bebaute Fläche des Industrieparks Werk Gendorf um 15 % – von bisher 100 ha im Produktionsbereich auf dann 115 ha. Nun erfolgt nun die Detailplanung für die Infrastrukturmaßnahmen mit Ausarbeitung eines Erschließungsplans sowie die Ermittlung der benötigten Lieferungen und Dienstleistungen wie Dampf, Strom, Rückkühlleistung, Wasser, Stickstoff, Druckluft, Abwasserreinigungsleistung, Rangierdienste, Werk- und Feuerschutz und diverser Servicedienstleistungen, die für die Versorgung des Bioenergieparks notwendig sind. BioMa betreibt bereits drei Biomasse-Heizwerke in Niederösterreich (Gmünd, Ennsdorf und Ernsthofen) sowie eines in Kärnten (St. Andrä).

Botenstoff-Recycling ermöglicht Fliegen gutes Sehen

Die ununterbrochene Ausschüttung des Botenstoffs Histamin im Facettenauge ermöglicht der Taufliege (Drosophila melanogaster) die blitzschnelle Wahrnehmung auch geringer Veränderungen der Lichtintensität. <% image name="Tan_Ebony" %><p> <small> Markierung der Enzyme Tan (grün) und Ebony (magenta) in Schnittpräparaten der Taufliege Drosophila melanogaster. A: Facettenauge und Fortsätze der Nervenzellen, B + C: Lamina Cartridges, D: Medulla </small> Wie es die Fliegen schaffen, die notwendige Zufuhr von Histamin ohne eine Neubildung aufrecht zu erhalten, untersuchten Biochemiker der Ruhr-Uni Bochum rund um Bernhard Hovemann. Sie konnten nachweisen, dass das Enzym Tan direkt vor Ort in den Photorezeptorzellen des Auges den nach Signaltransfer inaktivierten Botenstoff Histamin recycelt. Die beiden Enzyme Tan und Ebony sind bei der Taufliege in verschiedenen Rollen aktiv. Sie spielen sowohl bei der Bildung der Kutikula der Fliegen mit - Tan reguliert hier die Konzentration des Dopamins, das später in den Farbstoff Melanin umgewandelt wird - als auch bei der Signalübertragung des Sehsystems. Im Facettenauge mit seinen rund 800 Einzelaugen wird Histamin unentwegt ausgeschüttet. Wie alle Neurotransmitter ist es nur kurz aktiv: Das Enzym Ebony inaktiviert Histamin durch Umwandlung in Beta-Alanyl-Histamin. Das geschieht in den Gliazellen, die den Photorezeptorzellen im Fliegenauge benachbart sind. Aufgabe des Enzyms Tan ist es dann, das Anhängsel Beta-Alanin wieder abzuspalten und so den Neurotransmitter Histamin zu reaktivieren. Die Forscher zeigten, dass Tan ausschließlich in den 8 neuronalen Photorezeptorzellen auftritt, das heißt getrennt, aber direkt benachbart zum Gegenspieler Ebony (Bild A). Die direkte räumliche Nähe von Tan und Ebony zeigt sich in den Lamina Cartridges, in denen jeweils 3 Gliazellen die Axone der Photorezeptorzellen 1 bis 6 umhüllen. Ebony wird hier ausschließlich in Gliazellen exprimiert (Bild B und C), während Tan nur in den neuronalen Photorezeptorzellen auftritt. Dieselbe Aufteilung fanden die Forscher in der Medulla, neben der Lamina das zweite optische Verschaltungszentrum, wo in der Aufnahme die axonalen Endigungen der Photorezeptorzellen 7 und 8 mit Tan-Signalen Seite an Seite mit den Ebony-Signalen der Gliazellen auftreten (Bild D). Botenstoff-Recycling ermöglicht Fliegen gutes Sehen

Degussa veräußert Industriechemikalien-Geschäft

Im Rahmen eines Management-Buyout trennt sich Degussa von ihrem Industriechemikalien-Geschäft. Dabei übernimmt der Geschäftsführer der Goldschmidt TIB GmbH, Mannheim, Karsten Tiemann, die Aktivitäten in Deutschland und Mexiko. Das US-Geschäft soll getrennt veräußert werden. <% image name="Degussa" %><p> Degussa-Chef Klaus Engel kommentiert: „Im Rahmen unserer Portfolio-Optimierung trennen wir uns von einer Aktivität, die nicht zu unserem Kerngeschäft zählt. Gleichzeitig eröffnen wir dem Industriechemikalien-Geschäft und seinen Mitarbeitern vielversprechende Zukunftsperspektiven in einer neuen Eigentümerstruktur.“ 2005 erwirtschafteten 330 Mitarbeiter des Industriechemikalien-Geschäfts in Deutschland und Mexiko einen Umsatz von 85 Mio €. Die Gruppe hat Aktivitäten auf dem Gebiet von Basischemikalien (Säuren, Schwefel- und Zinkchemikalien), anorganischen Spezialchemikalien (Galvano- und Kupferchemikalien, Zinnspezialitäten) sowie Beschichtungssystemen (Korrosionsschutz, Bitumenspezialitäten). Degussa veräußert Industriechemikalien-Geschäft

Linz Textil baut Viskose-Werk in China

Die <a href=http://www.linz-textil.at>Linz Textil Holding</a> errichtet um rund 30 Mio € ein Viskose-Werk in China. <a href=http://www.lenzing.at>Lenzing</a> wird dafür zuliefern. Die Produktion soll sich vorerst auf jährlich 6.000 t belaufen. Linz Textil baut Viskose-Werk in China <% image name="Textilproduktion" %><p> Die asiatische Kostenstruktur könne nicht umgangen werden, so Linz-Textil-Generaldirektor Dionys Lehner. Die Fakten würden für sich sprechen: Chinas Viskoseproduktion sei seit 1970 von rund 150.000 auf 1 Mio Jahrestonnen gestiegen, in Westeuropa hingegen habe sich die Kapazität von mehr als 700.000 auf rund 350.000 t mehr als halbiert. Das neue Linz-Textil-Werk soll ab dem zweiten Quartal 2007 nahe des Lenzing-Viskosefaserwerks in Nanjing errichtet werden. Der Produktionsstart ist für Mitte 2008 vorgesehen. Linz Textil will etwa ein Zehntel der chinesischen Jahresproduktion von 60.000 Jahrestonnen der Lenzing AG, deren Standort im ersten Quartal 2007 in Betrieb gehen soll, abnehmen. Lenzing-Vorstand Thomas Fahnemann beziffert die mögliche Erzeugungskapazität im Endausbau mit 180.000 t. Die erzeugten Garne sollen sowohl in China als auch auf anderen Märkten der Linz Textil abgesetzt werden. Am Weltmarkt würden 15 bis 20 % an Fasern fehlen, so Lehner.

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