Archive - Mär 15, 2006

FDA-Zulassung für MabThera gegen RA

Die <a href=http://www.roche.at>Roche</a>-Tochter Genentech und Biogen Idec haben in den USA die Zulassung für den therapeutischen Antikörper Rituxan (Rituximab, in Europa als MabThera eingeführt) zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) erhalten. FDA-Zulassung für MabThera gegen RA <% image name="MabThera" %><p> Die nach einem beschleunigten Verfahren erteilte Zulassung für das auf die B-Zellen wirkende Medikament gilt speziell für jene RA-Patienten, die auf die derzeit verfügbaren Biologika-Therapien nicht genügend ansprechen. Diese Untergruppe von RA-Patienten gilt als äußerst schwierig zu behandeln. MabThera hat sich gerade bei ihnen als hoch wirksam zur Symptomlinderung erwiesen. Einer von drei RA-Patienten spricht nicht genügend auf die derzeit verfügbaren Biologika-Therapien an. Die Zulassung in den USA und das derzeit bei der EMEA eingereichte Gesuch basieren auf den positiven Daten der REFLEX-Studie (Randomised Evaluation oF Long-term Efficacy of RituXimab in RA). <b><u>MabThera</u></b> ist ein Antikörper, der selektiv auf die B-Zellen abzielt, ohne die Stamm-, Pro-B- oder Plasmazellen zu beeinträchtigen. Dadurch ist die normale Schutzwirkung durch das Immunsystem weiterhin gewährleistet. B-Zellen kommt in der Entzündungskaskade bei rheumatoider Arthritis eine zentrale Rolle zu; MabThera wirkt auf eine Unterbrechung dieser Kaskade hin - einer Abfolge von Reaktionen, die zur Entzündung der Gelenksinnenhaut und schließlich zu dem für diese Krankheit typischen Knorpelschwund und Knochenabbau führen. <small> Bei der rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine progressive systemische Autoimmunkrankheit, bei der sich die Gelenksinnenhaut entzündet. Diese Entzündung verursacht einen Verlust der Form und Funktion des Gelenks, was zu Schmerzen, Steifigkeit und Schwellungen und schließlich zu einer irreversiblen Zerstörung des Gelenks führt. </small>

Samen ohne Bitterstoffe aus transgenem Raps

Forschern des Leibniz-Institutes für Pflanzenbiochemie in Halle ist es gelungen, Gene für Enzyme aus Raps zu isolieren, die für die Synthese von phenolischen Bitterstoffen im Samen verantwortlich sind. <% image name="raps_monsanto" %><p> Diese Gene wurden genutzt, um transgene Rapssorten herzustellen, in deren Samen die Bitterstoffsynthese um etwa 80 % reduziert ist. Die noch ausstehenden Freilandversuche sollen nun in Kanada durchgeführt werden. Das Projekt trägt den Namen "YelLowSin Rapeseed" und wird mit 1,3 Mio € gefördert. <b><u>Raps</u></b> ist eine Pflanze mit weit unterschätztem Potenzial. Denn neben der Ölfraktion enthält ihr Samen jede Menge Protein, das reich an seltenen Aminosäuren ist. Nach dem Auspressen der Samen entsteht also ein Presskuchen, der als Nahrungsmittelzusatz verwendet werden könnte. Derzeit wird der Pressrückstand als zusätzliche Eiweißquelle an Schweine, Rinder und Hühner verfüttert. Bei zu viel Konsum der proteinreichen Kost bekommen die Wiederkäuer jedoch Verdauungsprobleme und die Eier derart gefütterter Legehennen weisen einen fischigen Geruch und Geschmack auf. Der Grund dafür sind die für Kreuzblütler typischen phenolischen Inhaltsstoffe wie etwa Sinapin, ein phenolischer Cholinester, der sich vor allem im Samen anreichert. Diese antinutritiven Substanzen bewirken auch, dass Pressrückstand und Mehl der Samen bitter schmecken und sich durch Oxidation dunkel verfärben. Damit erweist sich diese Proteinquelle auch für Menschen als unbrauchbar. Die beteiligten Enzyme der Sinapinbiosynthese kennt man seit den 1980er Jahren. Jetzt hat man die für eine gentechnische Veränderung notwendige Isolierung der die Syntheseenzyme kodierenden Gene zu bewerkstelligt. Das Einschleusen der Gene in die Rapspflanzen erfolgte von Wissenschaftlern der Uni Göttingen. Samen ohne Bitterstoffe aus transgenem Raps

Wenn die Taufliege zum Bruchpiloten wird

Im Nervensystem der Taufliege haben Genetiker der Uni Würzburg ein neues Protein entdeckt. Wenn es fehlt, laufen die Insekten kaum noch umher und können nicht mehr richtig fliegen. Die Forscher haben das Protein "Bruchpilot" getauft. Wenn die Taufliege zum Bruchpiloten wird <% image name="Bruchpilot" %><p> <small> Rechts ein Ultradünnschnitt durch das Endköpfchen einer Synapse der Taufliege: Die Pfeile weisen auf die schwarzen T-förmigen Strukturen, für deren Ausbildung das neu entdeckte Protein Bruchpilot benötigt wird und deren Funktion noch unbekannt ist. Links mehrere optische Schnitte durch synaptische Endköpfchen, die T-förmigen Gebilde sind als rote Punkte sichtbar gemacht. Bild: Erich Buchner </small> Die meisten Proteine des Nervensystems wurden in der Evolution nur einmal erfunden und dann beibehalten. Sie sind also etwa bei Fliegen, Mäusen und Menschen sehr ähnlich. Studien am Insekt können so durchaus Bedeutung für die Medizin erlangen. Beispielsweise fanden vor 15 Jahren die Würzburger Wissenschaftler bei der Taufliege ein Protein mit zunächst unbekannter Funktion. Vor kurzem haben Forscher in den USA nun herausgefunden, dass dieses Protein wahrscheinlich bei Parkinson eine Rolle spielt. Auch das Protein Bruchpilot kommt in ähnlicher Form beim Menschen vor. Ob es ebenfalls mit einer Erkrankung zu tun haben könnte, darüber sind noch keine Spekulationen möglich. Zunächst einmal soll das neue Protein bei der Taufliege genauer charakterisiert werden. Zudem suchen die Forscher nach anderen Proteinen, die mit Bruchpilot in Wechselwirkung treten. Bei Taufliegen, denen das Bruchpilot-Protein fehlt, ist die Ausschüttung der Botenstoffe an den Synapsen stark verringert. Der Mangel an dem Protein lässt sich auch im Elektronenmikroskop erkennen: Dann nämlich fehlen der Fliege an all ihren Synapsen charakteristische T-förmige Strukturen, die in gleicher oder ähnlicher Form auch in den Nervensystemen anderer Organismen auftauchen.

Herzinfarkt: Enoxaparin effektiver bei Blutverdünnung

Ärzte können nun mit Enoxaparin bei der Behandlung von Patienten mit akutem Herzinfarkt zur Verhinderung neuer Blutgerinnsel in den Koronararterien eine wirksamere Methode zur Blutverdünnung anwenden. <% image name="ECG" %><p> Laut der Studie "ExTRACT-TIMI 25" am <a href=http://www.brighamandwomens.org>Brigham and Women's Hospital</a> führt der Einsatz von Enoxaparin bei dieser Behandlungsmethode zu einer erheblichen Reduzierung des Risikos eines erneuten Herzinfarkts oder eines Todesfalls im Vergleich zu dem heutzutage meist verwendeten Regime der Verabreichung von Antikoagulantien. Die Studie verglich zwei Antikoagulationsmethoden bei mehr als 20.000 Patienten in 48 Ländern, deren Erstbehandlung bei Herzinfarkt aus der Injektion eines Blutgerinnsel auflösenden Medikaments (fibrinolytische Therapie) bestand. Eine neue Behandlungsmethode unter Einsatz von Enoxaparin, einem niedermolekularen Heparin, wurde für die Dauer des Krankenhausaufenthalts von Herzinfarktpatienten angewandt und mit der gegenwärtigen Methode verglichen. Die Vorteile von Enoxaparin waren innerhalb von 48 Stunden erkennbar. Am Ende des Monats war das Risiko eines rezidiven nicht tödlichen Herzinfarkts bei Patienten, die mit Enoxaparin behandelt wurden, im Vergleich zu Patienten, die unfraktioniertes Heparin erhielten, um 33 % reduziert. Insgesamt starben 7,5 % der mit unfraktioniertem Heparin behandelten Patienten verglichen mit 6,9 % der Patienten, denen Enoxaparin verabreicht wurde. Enoxaparin unterbricht also das Gerinnungssystem wirksamer und zuverlässiger als unfraktioniertes Heparin. Dabei verhindert es die Neubildung von Blutgerinnseln in den Arterien, die das Blut zum Herzmuskel befördern. Herzinfarkt: Enoxaparin effektiver bei Blutverdünnung

2005: Gewinneinbruch bei AMI trotz Umsatzplus

Der Umsatz der Agrolinz Melamine International (<a href=http://www.agrolinz.at>AMI</a>) lag im vergangenen Jahr mit 470,7 Mio € um 19,7 % über jenem von 2004. Das EBIT sank dagegen um 30,8 % auf 8,8 Mio €. Das Ergebnis nach Steuern machte 1,2 Mio € (minus 42,9 %) aus. 2005: Gewinneinbruch bei AMI trotz Umsatzplus <% image name="AMI_Zentrale" %><p> Die dramatische Verteuerung bei Erdgas und die gestiegenen Strompreise seien dafür ausschlaggebend gewesen. Die Kostensteigerungen bei beiden Energieträgern hätten sich mit rund 32 Mio € zu Buche geschlagen. Die Umsätze des Geschäftsbereichs Melamin/Harnstoff (35 % am Gesamtumsatz) lagen auf Vorjahresniveau. Der Geschäftsbereich Pflanzennährstoffe (54 % am Gesamtumsatz) konnte mit gesteigerten Absatzmengen und durch höhere Preisniveaus ein Plus von 42,6 % erzielen. Für 2006 ist die AMI in allen Geschäftsbereichen optimistisch. Man gehe aber von einer anhaltend schwierigen Ertragslage aus, da die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten in den Verkaufspreisen der Hauptprodukte nur schrittweise untergebracht werden könnten.

Arixtra vermindert Sterberisiko bei Herzinfarkt

Das Antithrombose-Mittel Arixtra (Fondaparinux Sodium) von <a href=http://www.gsk.com>GlaxoSmithKline</a> war in der OASIS 6-Studie (Organization to Assess Strategies for Ischaemic Syndrome) gegenüber der Standardtherapie gegen das akute Koronarsyndrom überlegen. Dabei wurden 12.000 Patienten ausgewertet. Arixtra vermindert Sterberisiko bei Herzinfarkt <% image name="ECG" %><p> Die Ergebnisse zeigten, dass Fondaparinux der Standardtherapie (unfraktioniertes Heparin) bei der Reduktion von Sterberisiken oder erneutem Herzinfarkt überlegen ist, wobei eine deutliche Reduktion bereits am 9. Tag beobachtet wurde. Darüber hinaus zeigte Fondaparinux eine Reduktion bei der allgemeinen Mortalität am 9. Tag, die bis zum Abschluss der Studie aufrechterhalten wurde. 3 Mio Menschen sind weltweit alljährlich vom akuten Koronarsyndrom betroffen. Sie leben mit dem gesteigerten Kurz- und Langzeitrisiko, einen erneuten Herzinfarkt und den Herztod zu erleiden. <b><u>Fondaparinux</u></b> ist führend in einer Kategorie von Antithrombotika, die gezielt den Faktor Xa hemmen. Bei der Behandlung der Thrombose spielt der Faktor Xa eine zentrale Rolle bei der Herstellung von Thrombin, einem Protein im Blut, das die Blutgerinnung fördert. Fondaparinux wird augenblicklich in 16 Ländern in Europa vertrieben.

Ethanolkraftstoff aus Altreifen in New Jersey

<a href=http://www.startech.net>Startech Environmental</a> und Future Fuels (FFI), eine Tochter von <a href=http://www.nuclearsolutions.com>Nuclear Solutions</a>, haben eine Partnerschaft vereinbart, um den Bau einer Abfallstoff-zu-Ethanol-Verwertungsanlage im Wert von 84 Mio $ in Toms River in New Jersey zu realisieren. <% image name="Altreifen" %><p> FFI wird ein Startech Plasma Converter System (PCS) mit 100 Tonnen-pro-Tag Kapazität erwerben, das in der ersten Abfallstoff-zu-Ethanol-Verwertungsanlage ihrer Art in Toms River installiert werden und den Produktionsbetrieb voraussichtlich gegen Ende 2007 aufnehmen wird. Die Anlage wird über eine Kapazität von 52 Mio Gallonen/Jahr verfügen. Startech liefert dabei die eingangsseitige Technologie zur Umwandlung einer Vielzahl an Abfallprodukten in <u>Syngas</u>. FFI betreibt den ausgangsseitigen Katalyseprozess zur Umwandlung des Syngas in <u>Ethanol</u>, Kraftstoffe mit höherem Alkoholanteil und synthetische Kraftstoffe wie Diesel, Benzin und Kerosin. Die kommerzielle <b><u>Ethanol</u></b>-Verwertung begann in den USA 1978. Damals verfolgte der US-Kongress eine Strategie zur Schaffung einer Ethanol-Industrie und verabschiedete eine Verbrauchssteuerbefreiung. Als Ergebnis wuchs die Produktion von praktisch Null auf rund 4 Mrd Gallonen im Jahr 2005. Der <u>Energy Policy Act</u> aus 2005 legt einen Zeitrahmen fest, der von 2006 bis 2012 eine erhöhte Ethanolabnahme durch Raffinerien um 700 Mio Gallonen/Jahr vorschreibt, wonach der Verbrauch 7,5 Mrd Gallonen/Jahr erreicht haben wird. Es gibt zahlreiche <b>Gründe für den Ethanol-Einsatz</b>, einschließlich der Reduzierung der Verwendung von MTBE, das Kraftstoffen zur Reinhaltung der Luft beigemischt wird. Da MTBE das Grundwasser verseuchen kann, wurde es in zahlreichen US-Bundesstaaten verboten, was im Nordwesten der USA zur steigenden Nachfrage nach Ethanol geführt hat. Es gibt Initiativen in der Autobranche zur beträchtlichen Erweiterung des Einsatzes von E85-Motoren, die mit einem Kraftstoff mit 85 % Ethanolanteil betrieben werden. Aufgrund der anhaltenden Energiekrise gibt es sogar Anträge im US-Kongress, die einen Ethanolanteil in allen in den USA verkauften Kraftstoffsorten vorschreiben. In der Vergangenheit wurde Ethanol aus Maispflanzen gewonnen, die für diesen Zweck angebaut und anschließend zum Marktpreis gekauft wurden. FFI wird hochreines Ethanol aus einer Fülle an jederzeit verfügbaren Abfallstoffen herstellen, die das Unternehmen zu Nullkosten erhält. Mithilfe des geplanten Plasmakonverters kann FFI nun sogar die Bezahlung für die Annahme von Abfallstoff-Ausgangsmaterialien erwarten, die in Ethanol umgewandelt werden. Ethanolkraftstoff aus Altreifen in New Jersey

Deutschland beschließt Steuer auf Biodiesel

Ab August sollen auf Biokraftstoffe in Deutschland Steuern fällig werden. Nur Landwirte sollen reinen Biodiesel weiterhin steuerfrei tanken können, so das verabschiedete Energiesteuergesetzes. <% image name="Zapfsaeule" %><p> Auf reinen Biodiesel werden 10 Cent/l fällig, für Pflanzenöl und beigemischten Biokraftstoff ist eine Steuer von 15 Cent/l vorgesehen. Eine Steuer auf Flugbenzin ist nicht geplant. Die deutsche Regierung will damit die Besteuerung von Energie generell neu regeln. So sollen künftig auch Steinkohle, Braunkohle und Koks als Energieerzeugnisse besteuert werden. Energieintensive Branchen wie die Aluminiumindustrie sollen dagegen künftig von Energiesteuern befreit werden. Für sie galten bisher nur Ermäßigungen bei der Ökosteuer. Deutschland beschließt Steuer auf Biodiesel

Eurands AdvaTab-Cetirizin erreicht Meilenstein

<a href=http://www.eurand.com>Eurand</a> hat einen Meilenstein in der Entwicklung der AdvaTab-Darreichungsform von Cetirizin erreicht. Cetirizin ist ein Antihistaminikum, das als "Zyrtec" vertrieben wird. <% image name="Pillen_aboutpixel" %><p> AdvaTab-Cetirizin ist eine Darreichungsform, bei der die geschmacksverdeckenden Microcaps- und die AdvaTab-ODT-Technologien (ODT = Orally Disintegrating Tablet) von Eurand zum Einsatz kommen. Damit können Tabletten hergestellt werden, die sich im Mund schnell auflösen und mit oder ohne Wasser eingenommen werden können. In einer pharmakokinetischen Studie hat sich AdvaTab-Cetirizin als bioäquivalent zu sofortfreisetzenden Cetirizin-Tabletten erwiesen und zeigte in Bezug auf Geschmack und Konsistenz bessere organoleptische Eigenschaften. Eurand geht davon aus, dass das Entwicklungsprogramm bis Ende 2006 abgeschlossen sein wird und wird anschließend die Zulassung des Mittels beantragen. <small> <b>Cetirizin</b> ist zur Milderung von Allergiesymptomen in der Wohnung und im Freien zugelassen. Pfizer vermarktet das sofortwirkende Mittel in den USA in Form von Zyrtec-Tabletten und Zyrtec-Kautabletten. In Europa wird es von UCB vermarktet. Der Umsatz mit Zyrtec belief sich 2005 in den USA auf 1,36 Mrd $. </small> Eurands AdvaTab-Cetirizin erreicht Meilenstein