Archive - Mär 24, 2006

Bayer will Schering für 16,5 Mrd € übernehmen

Das <a href=http://www.bayer.de>Bayer</a>-Angebot liegt damit um 12 % über dem konkurrierenden Übernahme-Angebote von <a href=http://www.merck.de>Merck</a>. Der Vorstand der Schering AG unterstützt das Vorhaben von Bayer. <% image name="Bayer_Wenning" %><p> "Wir sind davon überzeugt, mit der Kombination beider Unternehmen ein Health-Care-Schwergewicht von internationalem Rang zu schaffen und seine Marktstellung aufgrund einer gut gefüllten Pipeline weiter zu stärken. Wir halten den Zusammenschluss für einen Wert schaffenden und überzeugenden Schritt. Zudem ist er die beste Lösung, um dem Pharma-Standort Deutschland wieder mehr Geltung zu verschaffen", so Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Wenning. Mit einem geschätzten Jahresumsatz von 15 Mrd € wird Bayer sein Portfolio bei Bayer HealthCare erheblich ausbauen und die Ertragskraft deutlich verbessern. "Bis 2009 wollen wir die EBITDA-Marge für unseren Gesundheitsbereich von 19 auf 25 % steigern", kündigte Wenning an. Bayer erwartet Synergieeffekte von rund 700 Mio € jährlich ab dem dritten Jahr nach Abschluss der Transaktion. Demgegenüber stünden Restrukturierungskosten von rund 1 Mrd €. Die Berliner Schering und der bisherige Pharmabereich von Bayer sollen als eigenständige Division des Teilkonzerns Bayer HealthCare mit dem Namen "Bayer-Schering-Pharma" als AG zusammengeführt werden. Als Zentrale des künftig mehr als 9 Mrd € umfassenden Pharmageschäftes ist der bisherige Schering-Stammsitz in Berlin vorgesehen. Mit dem Zusammenschluss entsteht ein globales Gesundheits-Unternehmen, das unter die Top-12 der internationalen HealthCare-Rangliste vorrückt. Mit dem Erwerb wird Bayer seinen Umsatzanteil mit Facharztprodukten von derzeit 25 auf rund 70 % steigern und damit im hochattraktiven Pharma-Spezialitätengeschäft eine führende Stellung erlangen. Damit verfügt das Pharma-Geschäft über ein ausgewogenes Portfolio von etablierten Geschäften und Wachstumsbereichen. "Bayer-Schering-Pharma" soll auch eine führende Position im Biotechnologie-Bereich einnehmen. Etwa in Form von Scherings Top-Medikament Betaferon gegen Multiple Sklerose als auch das Präparat Leukine zur Unterstützung des Immunsystems im Rahmen der Krebstherapie sowie der von Bayer gentechnisch hergestellte Faktor VIII namens Kogenate, dem ebenfalls Blockbuster-Potenzial zugetraut wird. Bereits heute werden rund 2 Mrd € mit diesen Biotech-Produkten erwirtschaftet. "Unser kombiniertes Pharma-Geschäft wird damit in zahlreichen Bereichen über führende Positionen verfügen - bei der Gynäkologie, der Therapie der Multiplen Sklerose, der Hämatologie sowie bei den Kontrastmitteln", so Wenning. Nach der Übernahme würde "Bayer-Schering-Pharma" 4 Projekte im Registrierungsprozess haben, 19 in der Phase III der klinischen Prüfung, 14 in der Phase II sowie 17 in der Phase I. Die Finanzierung der Übernahme ist durch bestehende Barmittel in Höhe von rund 3 Mrd € sowie durch eine von Credit Suisse und Citigroup zur Verfügung gestellte Kreditlinie sichergestellt. Außerdem will Bayer sich zur weiteren Finanzierung von den beiden Töchtern H.C. Starck und Wolff Walsrode aus dem Bereich Bayer MaterialScience trennen. Bayer will Schering für 16,5 Mrd € übernehmen

Tumorstammzellen als Schlüssel zur Krebstherapie

Wissenschaftler am Wiener <a href=http://www.imba.oeaw.ac.at>IMBA<a> erforschen, wie aus Stammzellen Tumore entstehen. Ihre jüngsten Erkenntnisse eröffnen neue Möglichkeiten für selektive Krebstherapien. <% image name="Fliegengehirn" %><p> <small> Das Gehirn einer Fruchtfliege (Fotomontage) während der Entwicklung: Im Normalfall (links) bilden wenige Stammzellen (rot) die vielen Nervenzellen (grün). In Abwesenheit des Brat-Gens (rechts) können Stammzellen keine Nervenzellen mehr produzieren. Sie verwandeln sich stattdessen in Tumorstammzellen, die das Gehirn überwuchern. </small> Aus einer Stammzelle wird ein bösartiger Zelltyp, wird schließlich ein tödlicher Gehirntumor: Der Molekularbiologe Jürgen Knoblich konnte nun erstmals nachweisen, dass das Fehlen eines einzigen Gens namens Brat für den zellulären Supergau verantwortlich ist. "Dieses Protein ist ein Wachstumsfaktor und sorgt normalerweise dafür, dass Stammzellen sich planmäßig entwickeln und teilen. Fehlt er, so gerät das System außer Kontrolle, es entsteht Krebs", so Knoblich. Am IMBA widmet er sich dem <u>Konzept der Tumorstammzellen</u>. Die Theorie: Tumore bestehen keineswegs aus einem einheitlichen Haufen wildgewordener Zellen, sondern sind wie Organe aufgebaut und bestehen aus unterschiedlichen Zelltypen, die hierarchisch geordnet sind. Die Basis bilden Stammzellen, die jeden Zelltyp im Tumorgewebe erzeugen können. Die Entdeckung der Tumorstammzellen stellt konventionelle Krebstherapien in Frage. Im Normalfall teilt sich eine Stammzelle in zwei unterschiedliche Tochterzellen. Eine davon spezialisiert sich und übernimmt gewebespezifische Aufgaben. Die andere behält ihren Stammzellcharakter und sorgt weiterhin für geregelten Zellnachschub. Diese sensible Balance wird auf molekularer Ebene durch <u>Wachstumsfaktoren</u> kontrolliert. Das IMBA-Team untersuchte zahlreiche dieser Proteine und stieß auf Brat und sein ganz besonderes Verhalten: Bei der Teilung einer Stammzelle wird Brat nämlich asymmetrisch nur in einer der beiden Tochterzellen konzentriert. Dort verhindert es weiteres Wachstum, während die andere Zelle fortfährt, sich zu teilen. Neben diesem charakteristischen Mechanismus ist Brat auch deshalb so interessant, weil das entsprechende Protein nicht nur in Fruchtfliegen, sondern auch in menschlichen Zellen nachgewiesen werden konnte. Weitere Experimente müssen nun klären, ob die molekularen Abläufe im menschlichen Gewebe die gleichen sind wie in der Fliege. Ein Brat-ähnliches Protein wurde jedenfalls schon länger verdächtigt, an der Tumorentstehung mitzuwirken. Tumorstammzellen als Schlüssel zur Krebstherapie

OMV senkt Emissionen in Schwechat

Die <a href=http://www.omv.com>OMV</a> wird 100 Mio € in die Verminderung von Emissionen in der Raffinerie Schwechat investieren. Bis Oktober 2007 sollen die SO<small>2</small>- und NO<small>x</small>-Emissionen um 65 bzw. 55 % gesenkt werden. OMV senkt Emissionen in Schwechat <% image name="OMV_Raffinerie" %><p> Das Investitionsprogramm besteht aus dem Neubau einer Anlage zur Reduktion von Schwefeldioxid und Stickoxiden - beides Vorläufersubstanzen für Feinstaub. Die Planungen dafür sind bereits abgeschlossen, Baubeginn ist im April. Für SO<small>2</small> gilt derzeit ein Grenzwert von 800 mg/m³ und für NO<small>x</small> ein Wert von 900 mg/m³. Beide Emissionen wird die OMV auf 200 mg/m³ senken. Bei Schwefeldioxid entspricht das einer Reduktion von mehr als 2.400 t/Jahr, bei den Stickoxiden wird dadurch eine Verminderung um mehr als 1.400 t/Jahr erreicht. Damit werden die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte um die Hälfte unterschritten.

Infos zu klinischen Studien vereinfacht

Neues <a href=http://www.ifpma.org/clinicaltrials>IFPMA</a>-Webportal ermöglicht Patienten und Ärzten eine schnellere und präzise Suche in fünf Sprachen. <% image name="Internetbusiness" %><p> Um den Zugang zu klinischen Studien zu verbessern, hat die International Federation of Pharmaceutical Manufacturers & Associations (IFPMA) ihr Informationsangebot in Zusammenarbeit mit IBM erweitert. Suchbegriffe können neben Englisch nun auch in Deutsch, Französisch, Spanisch und Japanisch eingegeben werden. Weitere Sprachen sollen folgen. Bei falsch geschriebenen Wörtern werden korrigierte Vorschläge sowie medizinische Fachausdrücke für gängige Krankheitsbegriffe angeboten, einschließlich der Namen von Arzneimitteln. Alle Infos auf dem IFPMA-Webportal stammen von anderen Internetseiten. Deshalb sind die meisten Informationen auf den verlinkten Websites in englischer Sprache. Infos zu klinischen Studien vereinfacht

Online: Das Sun Grid Compute Utility

Das "Informationskraftwerk" von <a href=http://www.sun.com>Sun Microsystems</a> geht in den USA ans Netz: Frei verfügbare Rechenleistung für 1 $ je CPU und Stunde werden insbesondere der Life Science-Branche angeboten. Online: Das Sun Grid Compute Utility <% image name="Sun_Schwartz" %><p> Der Zugang wird über ein einfaches <a href=http://www.network.com>Portal</a> ermöglicht. Das Sun "Informationskraftwerk" eignet sich für rechenintensive Anwendungen aus den Bereichen Finanzen, Öl- und Gasindustrie, Life Sciences, Automotive oder Electronic Design. Vorläufig ist der allgemeine Zugang auf die USA beschränkt. "Sun ist der erste und einzige Anbieter, der ein glaubwürdiges Angebot einer Grid Utility über das öffentliche Internet macht", so der Sun-COO Jonathan Schwartz, "On-demand-computing gibt es jetzt wirklich auf Abruf, es genügen eine Kreditkarte und ein Webzugang".

Neue Titan-Legierung verringert Fertigungsaufwand

Eine neue Legierung der TU Braunschweig macht Titan für neue Anwendungsbereiche attraktiv. Neue Titan-Legierung verringert Fertigungsaufwand <% image name="Titanlegierungen" %><p> <small> Titan-Legierungen im Rasterelektronenmikroskop. Links ein Span aus der herkömmlichen Titan-Legierung, rechts der aus der lanthanhaltigen Legierung. </small> Titan ist härter und gleichzeitig leichter als Stahl und dabei hitzebeständiger als Aluminium. In der Luft- und Raumfahrt sowie im Schiffs- und Autobau kommt das Metall aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften zum Einsatz. Aber auch in der Medizintechnik wird es geschätzt, da es die Herstellung korrosionsbeständiger und gut sterilisierbarer Instrumente ermöglicht und keinerlei Allergien auslöst. Im Vergleich zu konventionellen Werkstoffen wie Stahl hat Titan aber einen wesentlichen Nachteil: Es ist schwer zu bearbeiten. Denn beim Spanen des Metalls entstehen lange Wirrspäne, die einen hohen Werkzeugverschleiß und lange Fertigungszeiten bewirken, da eine Automatisierung des Prozesses nicht möglich ist. "Bei einigen Werkstücken verursacht die Bearbeitung derzeit 50 % der Kosten", erläutert Joachim Rösler, Leiter des Instituts für Werkstoffe der TU Braunschweig. Mit seinen Mitarbeitern machte er sich auf die Suche nach einer Legierung mit günstigeren Eigenschaften. Nach dem Zusatz von Lanthan, eines Elementes aus der Gruppe der "seltenen Erden", zerbröckeln die Späne zu kleinen Partikeln, die bei der Bearbeitung problemlos durch Kühlschmiermittel oder Druckluft entfernt werden können und so eine Fertigungsautomatisierung erfolgen kann. "Unsere neue Legierung kann im Maschinenbau neue Anwendungen erschließen", so Rösler. "Röhrchen mit &Oslash; von weniger als 5 mm, wie sie etwa in der Medizintechnik gebraucht werden, können jetzt problemlos aus Titan hergestellt werden. Die Späne müssen nicht mehr manuell entfernt werden und die Werkzeuge halten länger - das senkt die Bearbeitungszeiten und Fertigungskosten erheblich." Mit der GfE Metalle und Materialien GmbH hat die TU Braunschweig jetzt einen Lizenzvertrag geschlossen, um das Material erstmals in größerem Umfang zur Anwendung zu bringen. Die GfE entwickelt und produziert Hochleistungsmaterialien für die Industrie. Ein erster, 80 kg schwerer Block wurde jetzt erschmolzen und soll in Kürze zur Weiterbearbeitung an Industriepartner geliefert werden. "Jährlich werden weltweit etwa 75.000 t Titan produziert. Wir erwarten Marktanteile insbesondere in Bereichen, in denen aufwendige Anlagen und Instrumente in niedriger Stückzahl gefertigt werden, wie im chemischen Apparatebau, in der Medizin- und Energietechnik und in der Lebensmittelindustrie. Das sind nach der Luftfahrt die wichtigsten Anwendungsfelder", erläutert Rösler.