Archive - Okt 21, 2011

Biomedizin-Technik-Pionier Robert Langer erhält Economist Innovation Award

Robert Langer, ein führender Kopf der biomedizinischen Technik, wurde mit dem von Astellas Pharma Europe gestifteten <a href=http://www.economistconferences.co.uk/innovation/home>„The Economist Innovation Award“</a> für Biowissenschaften ausgezeichnet. Langer, Professor am David H. Koch Institut des MIT, ist Pionier auf den Gebieten der kontrollierten Medikamentenabgabe und des Tissue Engineering. Biomedizin-Technik-Pionier Robert Langer erhält Economist Innovation Award <% image name="langercloseup" %> <small><b>Robert Langer</b> hat der nicht-invasiven Verabreichung von Medikamenten den Weg geebnet. <i>Bild: National Institutes of Health</i></small> Langer hat den Weg für mehrere Technologien geebnet, darunter transdermale Wirkstoffabgabesysteme, die eine nicht-invasive Verabreichung von Medikamenten ermöglichen, oder Polymere, auf denen Zellen kultiviert werden können, die Ersatz für Gewebe oder Organe liefern und verwendet werden, um neue Haut für Verbrennungsopfer wachsen zu lassen. Er ist Besitzer von über 800 erteilten und angemeldeten Patenten und hat Lizenzen oder Unterlizenzen an 220 Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Chemie, Biotechnologie und medizinische Geräte vergeben. Am Massachusetts Institute of Technology leitet Langer eines der größten biomedizinischen Forschungslabors der Welt, das mehr als 100 Forscher beschäftigt. Anlässlich der Preisverleihung durch Ken Jones, CEO von Astellas Pharma Europe, im Science Museum in London kommentierte Langer die gegenwärtige Situation der Biowissenschaften mit den Worten: „Im vergangenen Jahrzehnt haben wir viele wichtige Fortschritte gemacht. In meinem Bereich ist einer von ihnen die Entwicklung von induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen). Für das kommende Jahrzehnt erhoffe ich mir eine weitere klinische Implementierung des Tissue Engineering und der Nanotechnologie.“

Inits Award: BOKU räumt Life-Science-Preise ab

Das universitäre Gründerzentrum <a href=http://www.inits.at>„Inits“</a> hat zum siebenten Mal den Inits Award verliehen, mit dem Forschungsideen ausgezeichnet werden, die Keim einer Unternehmensgründung sein könnten. Der Preis wurde in den Kategorien „Informations- und Kommunikationstechnologie“, „Life Science“ und „Allgemeine Technologie“ vergeben. <% image name="InitsAward1" %> <small><b>Die Preisträger</b> der diesjährigen Inits Awards <i>Bild: Martina Draper</i></small> "Mit dem Inits Award möchten wir alle Einreicherinnen und Einreicher dazu motivieren, an ihrer Idee dran zu bleiben und einen nächsten Schritt in Richtung Unternehmensgründung zu setzen – dafür steht das Inits-Team gerne mit Rat und Tat zur Seite", erklärte Irene Fialka, Gründungsberaterin bei Inits, in ihrer Begrüßungsrede anlässlich der Preisverleihung an der TU Wien. Die in der Rubrik „Life Science“ vergebenen Preise waren ganz von Forschern der Universität für Bodenkultur dominiert. Den ersten, von Med-El gestifteten Preis erzielte Monika Wilde, die sich mit der nicht-wachstumsassoziierten Produktion von rekombinanten Proteinen in E. coli beschäftigt. Platz 2, gestiftet von Bayer, geht an Miriam Klausberger für das Klonen, die Expression und die Charakterisierung einer neuen FAD-abhängigen Glucosedehydrogenase. Und Wolfgang Schweiger vom BOKU-Department IFA-Tulln erzielte mit seinen Arbeiten zur Phase-II-Detoxifikation von Fusarium-Toxinen in Hefe den dritten Platz. Inits Award: BOKU räumt Life-Science-Preise ab

Diskussion um „Antibiotika-Steuer“

In Österreich ist eine Diskussion um den Einsatz von Antibiotika bei Atemwegserkrankungen entbrannt. Die Pharmig tritt dem Vorschlag des Infektionsmediziners Florian Thalhammer entgegen, eine „Antibiotika-Steuer“ einzuführen. Diskussion um „Antibiotika-Steuer“ <% image name="Dr_Jan_Oliver_Huber" %> <small><b>Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber</b> hält nichts von einer Antibiotika-Steuer. <i>Bild: Pharmig/Martin Stickler</i></small> Thalhammer hatte tags zuvor das mangelnde Bewusstsein vieler Ärzte in Bezug auf die Stärke des Eingriffs von Antibiotika in den Organismus kritisiert. In einer von ihm durchgeführten Befragung unter rund 300 Ärzten hätten 49 Prozent zumindest eine Antibiotika-Gruppe als „mild“ bezeichnet. Nach Thalhammers Ansicht gebe es aber keine milden Antibiotika, wenn man bedenke, dass die Darmflora manchen Studien zufolge bis zu zwölf Monate beeinflusst werde. Überdies sei das Verschreiben von Antibiotika bei Atemwegserkrankungen in vielen Fällen in Zweifel zu ziehen, seien doch 90 Prozent davon viralen Ursprungs – und Antibiotika bekämpfen bekanntlich Bakterien und nicht Viren. In diesem Zusammenhang regte Thalhammer die Einführung einer Art „Antibiotika-Steuer“ an: Mache man Mittel teurer, würde sich der unnötige Gebrauch reduzieren, so der Mediziner. <b>Widerspruch von der pharmazeutischen Industrie</b> Dieser Forderung trat am Freitag der Generalsekretär der Interessensvertretung der pharmazeutischen Industrie Österreichs, der Pharmig, entgegen: es müsse der einzelne Arzt entscheiden, ob und welches Antibiotikum notwendig sei, um den Behandlungserfolg zu garantieren. Thalhammer selbst habe bereits im Vorjahr an einer Behandlungsleitlinie „Antiinfektiva“ im Rahmen der Initiative „Arznei und Vernunft“ mitgewirkt und schon damals betont, dass die Einnahme von Antibiotika bei Virusinfektionen nicht angezeigt sei. Die Initiative habe zum Ziel, einen vernünftigen Umgang mit Arzneimitteln auf allen Ebenen des Gesundheitswesens zu fördern. Das bedeute auch, Ärzten und Patienten Hilfestellungen bei der Behandlung von Infektionen anzubieten. „Konkrete und hochqualitative, auf breiter Ebene erarbeitete Handlungsempfehlungen, sind das Mittel der Wahl und nicht die Neueinführung von Steuern", so Huber.