Archive - Feb 15, 2011

Clariant erwirbt Mehrheit an der Süd-Chemie

Das Schweizer Spezialchemieunternehmen Clariant wird eine Kontrollmehrheit an der deutschen <a href=http://www.sud-chemie.com>Süd-Chemie AG</a> erwerben. <a href=http://www.clariant.com>Clariant</a> steigt damit in die für das Unternehmen neuen Geschäftsfelder Prozesskatalysatoren und Adsorbentien ein. Clariant erwirbt Mehrheit an der Süd-Chemie <% image name="Gruppe_HG_ganz" %> <small><b>Das Clariant-Management</b> möchte sich mit der Akquisition den Zugang zu zukunftsträchtigen Technologien sichern. <i>Bild: Clariant</i></small> Clariant hat gerade erst einen Restrukturierungsprozess hinter sich, im Zuge dessen Standorte geschlossen und Aktivitäten verlagert worden sind. Nach einem Verlust von 194 Millionen Schweizer Franken im Jahr 2009 konnte im vergangenen Jahr wieder ein Gewinn von 191 Millionen Franken erzielt werden. <b>Bisher zwei Mehrheitseigentümer</b> Nun plant das Management des 1996 aus der Chemiesparte von Sandoz hervorgegangenen und später um Teile des Chemikaliengeschäfts von Hoechst erweiterten Unternehmens einen Expansionsschritt: Um insgesamt 2 Milliarden Euro sollen 95 Prozent der Anteile der Süd-Chemie erworben werden. Ein entsprechender Vertrag mit den Mehrheitsaktionären des Unternehmens mit Sitz in München ist unterzeichnet worden. Das mit JP Morgan Chase & Co verbundene Private Equity-Unternehmen One Equity Partners, das derzeit 50,4 Prozent der Anteile an der Süd-Chemie hält, wird seine Aktien zu einem Preis von 121 Euro je Aktie verkaufen. Eine große Mehrheit der Süd-Chemie-Familienaktionäre wird ihre Anteile (ca. 46 Prozent) in einem Verhältnis von 1:8,84 in Clariant-Aktien eintauschen. Clariant-CEO Hariolf Kottmann will mit der geplanten Akquisition das Portfolio des Schweizer Konzerns mit wachstumsstarken und weniger zyklischen Geschäftsfeldern ergänzen und Zugänge zu neuen attraktiven Marktsegmenten erschließen. Besonders interessant dürfte für Clariant neben den bestehenden Süd-Chemie-Geschäftsfeldern Katalysatoren und Adsorbentien vor allem die Entwicklungspipeline der Münchner sein, die sich unter anderem mit Materialien für Lithium-Ionen-Batterien und biotechnologischen Prozessen beschäftigt. Die Anleger zeigten sich von Umfang und Zeitpunkt des Deals noch nicht ganz überzeugt: Der Clariant-Kurs an der Schweizer Börse musste nach der Verlautbarung der Vereinbarung einen Verlust von rund 13 Prozent hinnehmen.

BASF erweitert Kapazitäten für Biokunststoffe

Die <a href=http://www.basf.com>BASF SE</a> hat am Standort Ludwigshafen die Anlagenerweiterung zur Produktion des biologisch abbaubaren Kunststoffs Ecoflex in Betrieb genommen. Mit dem Ausbau eines bestehenden Produktionsbetriebs im Werksteil Süd steigert sich die Kapazität für Ecoflex von bislang 14.000 auf nun 74.000 Tonnen pro Jahr. BASF erweitert Kapazitäten für Biokunststoffe <% image name="EcoflexanlageWeb" %> <small><b>Im Ludwigshafener Werksteil Süd</b> wurde die Anlage zur Produktion des Kunststoffs Ecoflex erweitert. <i>Bild: BASF</i></small> Zugleich erhöht sich auch die Produktionskapazität für die Compoundierung von Ecovio, einer Weiterentwicklung von Ecoflex. Mit den größeren Produktionskapazitäten möchte Wolfgang Hapke, Leiter des Unternehmensbereichs Performance Polymers die Position von BASF bei bioabbaubaren Kunststoffen erheblich ausbauen. <b>Biologisch abbaubar, aus nachwachsenden Rohstoffen</b> Ecoflex ist ein Kunststoff, der Eigenschaften des klassischen Polyethylen aufweist, jedoch unter industriellen Kompostierbedingungen gemäß DIN EN 13432 vollständig biologisch abbaubar ist. Ecovio, ein Veredlungsprodukt von Ecoflex und ebenfalls bioabbaubar, besteht zu bis zu 75 % aus nachwachsenden Rohstoffen. Typische Anwendungen sind Tragetaschen, Biomüllbeutel, Folien zum Abdecken von Pflanzen sowie Lebensmittelverpackungen. Zu den Weiterentwicklungen gehört Ecovio FS Paper, das dazu dient, Papierbecher und Kartonagen mit bioabbaubaren wasserfesten Innenbeschichtungen auszustatten. Mit den beiden Polymer-Werkstoffen Ecovio und Ecoflex konnte sich BASF schon bislang als Anbieter von biobasierten und bioabbaubaren Kunststoffen positionieren. Der Weltmarkt für bioabbaubare und biobasierte Kunststoffe wächst nach Einschätzung des Unternehmens zurzeit um mehr als 20 % pro Jahr.