Archive - 2012
Dezember 10th
Visionäre Ideen zur Genetik prämiert
Die <a href=http://www.gregormendelgesellschaft.at>Gregor-Mendel-Gesellschaft</a> hat Preise für visionäre genetische Forschungskonzepte vergeben, mit denen zukünftige Herausforderungen der Landwirtschaft in Angriff genommen werden können. Den Hauptpreis teilt sich ein Team vom Institut für Nutztierwissenschaften der BOKU Wien mit einem Forscher des Department „Health & Environment“ des AIT.
Muhammad Naveed, der in der Arbeitsgruppe von Andrea Sessitsch am Austrian Institute of Technology (AIT) in Tulln arbeitet, zielt mit seiner Idee darauf ab, das Zusammenwirken endophytischer Bakterien mit Nutzpflanzen besser zu verstehen. Auf diese Weise soll die Leistungsfähigkeit der Pflanze unter Trocken-Stress verbessert werden.
Aus dem Bereich der Tierzucht kommt die Forschungs-Idee, die von Anamarija Frkonja und Solomon Boison vorgestellt wurde. Die beiden am Institut für Nutztierwissenschaften der Universität für Bodenkultur (BOKU), Wien, tätigen Wissenschaftler schlagen vor, Kamelide als Modelle für das Studium der genetischen Voraussetzungen für eine gute Anpassung an Hitze und Trockenheit heranzuziehen. Die auf diese Weise aufgefundenen Gene sollen in weiterer Folge in den Genomen von Schafen identifiziert und so die gezielte Züchtung dieser für trockene Gegenden wichtigen Nutztiere unterstützt werden.
Beide Einreichungen bekamen jeweils die Hälfte des Hauptpreise, also jeweils 2.5000 Euro überreicht. Einen Anerkennungspreis konnte darüber hinaus Dominik Großkinski vom Institut für Pflanzenwissenschaften der Universität Graz erzielen, Großkinski hatte ein Forschungsvorhaben eingereicht, bei dem die Rolle der Cytokinine bei der Mikroben-unterstützen Abwehr von Pathogenen durch Pflanzen untersucht werden soll.
Wachsende Bedeutung der Tier- und Pflanzengenetik
Die Preise wurden anlässlich der 40-Jahr-Fiere der Gregor-Mendel-Gesellschaft an der Universität für Bodenkultur übergeben. Als Sponsoren des Preises konnten neben Chemiereport.at die Erber-Gruppe sowie BASF Österreich gewonnen, werden. Joachim Meyer, Leiter der Region Zentraleuropa der BASF, verwies in seiner Keynote auf die wachsende Bedeutung der Genetik für die Sicherstellung der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung hin. Chemiereport-Herausgeber Josef Brodacz machte sein Statement zu einem Plädoyer für den Einsatz der Grünen Gentechnik ohne ideologische Scheuklappen.
Dezember 5th
Synthetische Biologie für umweltfreundliche Pharma-Prozesse
„Chem 21“, ein EU-weites Partnerschaftsprojekt zwischen Pharma-Unternehmen und öffentlicher Hand, hat zum Ziel, umweltfreundliche Produktionsmethoden für die Pharmaindustrie zu entwickeln. Das <a href=http://www.acib.at/index.php/wbindex/start>Austrian Center of Industrial Biotechnology</a> (ACIB) wird dabei den Forschungsbereich „Synthetische Biologie“ leiten.
Mit einem Gesamtbudget von 26 Millionen Euro wollen die sechs Chemie- und Pharma-Unternehmen Glaxo Smith Kline, Orion, Pfizer, Bayer, Johnson & Johnson und Sanofi gemeinsam mit 13 Universitäten, Klein- und Mittelunternehmen sowie Forschungszentren Herstellungsverfahren für Pharmazeutika entwickeln, die nicht nur den ökologischen Fußabdruck verbessern, sondern die Produktion auch kostengünstiger machen sollen. Dabei setzt man vor allem auf neue Katalyse-Technologien für die chemische Synthese.
Zwei Forschungsschwerpunkt vom ACIB abgedeckt
Ein Anteil von 1,8 Millionen Euro geht dabei ans ACIB, das im Rahmen von Chem 21 zwei Schwerpunkte betreuen wird. Zum einen geht es um Biokatalyse für die chemische Synthese. Durch den Einsatz von maßgeschneiderten Enzymen sollen Herstellungsprozesse spezifischer und damit ökonomischer, aber auch umweltfreundlicher werden, wie Rolf Breinbauer, Leiter des Instituts für organische Chemie an der TU Graz und ACIB-Schlüsselforscher erklärt.
Der zweite Schwerpunkt beschäftigt sich mit dem zukunftsträchtigen Feld der synthetischen Biotechnologie, bei dem mit Hilfe von Mikroorganismen komplexe Wirkstoffe hergestellt werden, die bisher mühsam und in kleinen Mengen, beispielsweise aus Pflanzen, gewonnen werden mussten. Eine Forschungsgruppe rund um Anton Glieder, dem wissenschaftlichen Leiter und Geschäftsführer des ACIB, baut zu diesem Zweck jenen Stoffwechselweg in Mikroorganismen ein, der die Zellen den gewünschten Wirkstoff in ausreichender Menge herstellen lässt.
Dezember 3rd
VTU Technology kooperiert mit ägyptischem Pharma-Unternehmen
Das steirische Unternehmen <a href=http://www.vtu-technology.com>VTU Technology</a> wird mit dem ägyptischen Biopharma-Unternehmen <a href=http://www.minapharm.com/index1.html>Minapharm Pharmaceuticals</a> kooperieren. Eine Lizenzvereinbarung sieht vor, dass Minapharm für die Entwicklung von rekombinantem, humanem Serumalbumin Zugang zur VTU -eigenen Expressionstechnologie in der Hefe Pichia pastoris erhält.
Nach Vereinbarungen mit Boehringer Ingelheim und einer Reihe an Enzymproduzenten stellt VTU Technology nun sein Know-how damit einem weiteren pharmazeutischen Unternehmen zur Verfügung. Im Zuge der Zusammenarbeit wird VTU Technology für die Expressionsstamm- und Bioprozessentwicklung verantwortlich sein, während Minapharm über das Tochterunternehmen Rhein-Minapharm-Biogenetics die zugehörige Prozessentwicklung sowie die Produktion und Kommerzialisierung des therapeutischen Proteins übernimmt. Minapharm erhält dabei die Rechte für die Vermarktung des Produkts in Ägypten mit einer Option für weitere Länder des Mittleren Ostens und Nordafrikas. Sämtliche weitere Kommerzialisierungsrechte behält VTU. Die Einnahmen aus der Vermarktung der Produkte werden geteilt.
Über VTU Technology
VTU Technology ist ein Anbieter von Hochleistungstechnologien und Services zur Proteinproduktion in der Hefe Pichia pastoris. Die unternehmenseigene Expressionsplattform basiert auf einer exklusiven Bibliothek von AOX1-Promotervarianten, optimierten Projektabläufen sowie Know-how auf dem Gebiet der Proteinexpression mit Pichia pastoris. Expressionsstämme und Produktionsprozesse werden für Serumproteine, Zytokine, Antikörperfragmente, Fusionsproteine, Scaffoldproteine oder Enzyme entwickelt. VTU Technology ist Teil der VTU-Gruppe, einem Anbieter von Technologieservices für die Branchen Pharma, Biotechnologie, Chemie, Metallurgie, Energietechnik, Erdöl und Erdgas.
Über Minapharm
Minapharm Pharmaceuticals mit Hauptsitz in Kairo zählt zu den führenden pharmazeutischen Herstellern im Nahen Osten. Das Unternehmen ist fokussiert auf die Herstellung und Vermarktung von innovativen Arzneimitteln, die Tochtergesellschaft Rhein-Minapharm-Biogenetics hat sich auf Biopharmazeutika spezialisiert.
November 30th
Siemens VAI übernimmt Prozess-Know-how von Acreg
Mit dem Ankauf des Prozess-Know-hows für Säureregeneration vom Wiener Chemieanlagenbau-Unternehmen <a href=http://www.acreg.com>Acreg</a> vervollständigt <a href=http://www.industry.siemens.com/verticals/metals-industry/en/metals/pages/home.aspx>Siemens VAI</a> Metals Technologies sein Angebot für Kaltwalzwerke. Der Akquisition ist eine mehrjährige Zusammenarbeit vorausgegangen.
Die von Acreg angebotenen Technologien zum Bau von Regenerationsanlagen für Beizlösungen sowie zur Verwertung von Spülwässern sollen nun im weltweiten Vertriebs- und Servicenetz von Siemens angeboten werden, darüber hinaus ist der Verstärkung der Forschungstätigkeiten und der Aufbau eines Kompetenz-Zentrums für Säuremanagement geplant.
Acreg startete 2004 als privates KMU mit entsprechender Kapitalausstattung, was die Abwicklung von Großprojekten mit hohen Investitionssummen ermöglichte. Der Integrationsprozess ist bereits im Gange, Acreg stellt zurzeit die laufenden Projekte in Österreich, Brasilien, Russland und Mittelamerika fertig und steht nach Angaben von Geschäftsführer Markus Österreicher den Kunden weiterhin für Beratungsaufträge sowie für kleinere Projekte, die außerhalb des Portfolios von Siemens VAI liegen, zur Verfügung.
Apeiron gründet Tochterunternehmen Attoquant
<a href=http://www.apeiron-biologics.com>Apeiron Biologics</a> hat das Tochterunternehmen <a href=http://www.attoquant.com>Attoquant</a> gegründet, das ein für ein eigenes Arzneimittel-Projekt entwickeltes Peptid-Analytik-Service weltweit anbieten wird.
Eines der Gründungsprojekte des Wiener Biotechnologie-Unternehmens Apeiron war die Entwicklung eines rekombinanten humanen Angiotensin-converting Enzyme 2 gegen Akutes Lungenversagen – ein Nebenprodukt der Forschungsarbeiten von IMBA-Direktor und Apeiron-Gründer Josef Penninger. Die Idee konnte bis zur klinischen Phase I gebracht und 2010 an Glaxo Smith Kline auslizenziert werden. Im Zuge der Untersuchung der Pharmakologie des Wirkstoffs wurde eine Methodologie entwickelt, mit der alle Peptide des Renin-Angiotensin-Systems, eines wichtigen homöostatischen Regelkreises im Organismus, quantitativ im Blut und verschiedenen Geweben bestimmt werden können. Ein solcher „RAS Fingerprint“ kann als Biomarker, etwa in der Diagnose von Herz-Kreislauf- oder Nierenerkrankungen eingesetzt werden.
Service wird weltweit vermarktet
Die zugrundeliegende Technologie-Plattform auf der Grundlage von Flüssigchromatographie und Massenspektrometrie soll nun als Service auf dem freien Markt angeboten werden. Zu diesem Zweck gründete Apeiron das Tochterunternehmen Attoquant Diagnostics GmbH, das auch für die Weiterentwicklung der Methodik und die Vergrößerung der Produktpalette verantwortlich zeichnet. Dazu Marko Poglitsch, der zum Geschäftsführer des neu gegründeten Unternehmens bestellt wurde: „Wir haben zwar vermutet, dass wir mit unserer Technologie ein wertvolles Werkzeug für Medikamentenentwicklung und personalisierte Medizin in Händen halten, aber das Ausmaß des positiven Feedbacks seitens der wissenschaftlichen Gemeinschaft hat uns doch überrascht.“ Nun gehe es darum, den RAS-Fingerprint bei Grundlagenforschung und klinischen Studien breit zum Einsatz zu bringen und bis zur Anwendung in der Routinediagnostik weiterzuentwickeln.
November 29th
Anton Paar gewinnt Wettbewerb „Arbeitsplätze durch Innovation“
Aus dem Kreis der neun Landessieger hat eine Jury unter Vorsitz von WIFO-Chef Karl Aiginger das steirische Messtechnik-Unternehmen <a href=http://www.anton-paar.com>Anton Paar</a> zum Bundessieger des Wettbewerbs „Arbeitsplätze durch Innovation“ gekürt. Auf dem zweiten und dritten Platz landeten TTTech Computertechnik und Lenzing.
Die Auszeichnung soll österreichische Unternehmen vor den Vorhang holen, die durch innovative Produkte und Dienstleistungen Arbeitsplätze geschaffen haben und ihren Mitarbeitern hochwertige Arbeitsbedingungen bieten. „Die Anton Paar GmbH ist ein mehr als würdiger Bundessieger“, begründeten Innovationsministerin Doris Bures und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner bei der Preisverleihung die Wahl. Das Unternehmen habe die Jury mit seinem konsequenten Engagement für Forschung und Entwicklung sowie für ihre Mitarbeiter überzeugt.
Die Anton Paar GmbH produziert hochwertige Mess- und Laborgeräte für Industrie und Forschung und ist mit ihren Produkten in den Bereichen Dichte- und Konzentrationsmessungen sowie Rheometrie Weltmarktführer. Das Unternehmen beschäftigt an seinem Hauptsitz in Graz und an 17 Vertriebsstandorten weltweit mehr als 1.550 Mitarbeiter, Eigentümer ist die gemeinnützige Santner Privatstiftung.
Über „Arbeitsplätze durch Innovation“
Der Wettbewerb „Arbeitsplätze durch Innovation“ ist eine gemeinsame Initiative der Arbeiterkammer, des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie, des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Je Bundesland wurde ein Unternehmen als Landessieger ausgezeichnet, im zweiten Schritt wurden aus den Landessiegern drei Bundessieger gekürt. Die neun Landessieger des diesjährigen Wettbewerbs haben zusammengenommen seit 2009 mehr als 1.000 qualifizierte Arbeitsplätze in Österreich geschaffen und ihre Beschäftigtenzahl im Schnitt um rund acht Prozent pro Jahr gesteigert.
November 28th
Die Grundlagen der Arzneimittelwirkung
Die Universität Innsbruck hat mit einem Festakt am 27. November das <a href=http://www.adsi.ac.at>Austrian Drug Screening Institute</a> eröffnet. Das Tochterunternehmen wird sich der systematischen Suche nach neuen Wirkstoffen widmen, Schwerpunkte sind Modelle für komplexe Erkrankungen und die Untersuchung von Vielstoffgemischen pflanzlichen Ursprungs.
Den Analytiker Günther Bonn (Universität Innsbruck) und den Zellbiologen Lukas Huber (Med-Uni Innsbruck) verbinden langjährige gemeinsame Interessen und wissenschaftliche Kooperationen miteinander. Aus der gemeinsamen Arbeit erwuchs die Idee, die biowissenschaftliche Forschung am Standort Innsbruck durch eine Institution zu stärken, die sich mit dem systemtischen Auffinden von Wirkstoffen für komplexe Erkrankungsbilder beschäftigt.
Von anderen Screening-Instituten, wie sie in den vergangenen Jahren vermehrt auch in Europa entstanden sind, unterscheidet sich das ADSI in mehrfacher Hinsicht: Zum einen sind durch die Nähe zum Kompetenzzentrum Oncotyrol, dessen wissenschaftlicher Leiter Lukas Huber ist, spezielle Modelle für onkologische Erkrankungen verfügbar. Zum anderen wird die Untersuchung pflanzlicher Extrakte, die eine Vielzahl an Verbindungen beinhalten, einer der Schwerpunkte sein. Für dieses Vorhaben hat man Bionorica, einen Hersteller pflanzlicher Arzneimittel, der schon seit vielen Jahren mit Günther Bonn kooperiert, als Partner gewonnen. Und im Gegensatz zu Screening-Einrichtungen der pharmazeutischen Industrie wird man am ADSI wesentlich deutlicher in Richtung der Erforschung der Grundlagen von Arzneimittelwirkungen orientiert sein. Sowohl Analytik als auch Zellbiologue wurden daher mit modernem Equipment ausgestattet, als Partner auf dem Gebiet der Massenspektrometrie fungiert die Firma Bruker.
Prominent besetzt Eröffnung
An der feierlichen Eröffnungsveranstaltung im neuen Centrum für Chemie und Biomedizin der beiden Innsbrucker Universitäten nahmen zahlreiche Vertreter von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft teil. Neben Bonn und Huber kamen auch Michael Popp (Eigentümer der Bionorica SE), Georg Stingl (Österreichische Akademie der Wissenschaften), Tilmann Märk (Rektor der Uni Innsbruck), Michael Rainer (Universitätsrat der Uni Innsbruck), Landesrat Bernhard Tilg sowie Landeshauptmann Günther Platter zu Wort. Grußworte von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle überbrachte Ministerialrat Daniel Weselka.
November 26th
Große Zukunft, schwieriger Markteinstieg
Tofacitinib (Markenname „Xeljanz“), <a href=http.//www.pfizer.com>Pfizers</a> neues Medikament zur Behandlung von Rheumatoider Arthritis, könnte ein großer Erfolg werden – die Furcht vor Nebenwirkungen den Markteintritt aber dämpfen, wie Experten des Marktforschungsunternehmens Global Data analysierten.
Tofacitinib ist ein Inhibitor der Janus-Kinase 3, einer Tyrosin-Kinase, die mit dem JAK-STAT-Signaltransduktionsweg zur Übermittlung von Information in Richtung Zellkern in Wechselwirkung steht. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat das Präparat im November zur Behandlung von mittlerer bis schwerer Rheumatoider Arthritis bei Patienten, die nicht auf die Verabreichung von Methotrexat angesprochen haben, zugelassen.
Da Tofacitinib oral eingenommen werden kann und die Therapie mit relativ niedrigen Kosten verbunden ist, könnte Pfizer langfristig zu eindrucksvollen Verkaufszahlen kommen, prognostiziert Global-Data-Analyst Dina Rufo. Das Arzneimittel könnte eine wichtige Rolle in der Drittlinientherapie spielen, wenn sich Sicherheit und Wirksamkeit als gleichwertig zu den verfügbaren Biologika-Präparaten erweisen.
Ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen (Tuberkulose, , opportunistische Infektionen, verschiedene Arten von Krebs) muss laut FDA nicht nur auf den Packungen vermerkt werden, sie könnte auch Ärzte zunächst von der Verschreibung von Tofacitinib abschrecken. Aufgrund der oralen Verabreichung und dem erstmals angepeilten Target werde das Arzneimittel, so Rufo, langfristig dennoch seinen Weg machen. Für 2022 sagt Global Data Xeljanz einen weltweiten Umsatz von mehr als 1,2 Milliarden US-Dollar voraus.
November 24th
TU Wien und BOKU entwickeln Mykotoxin-Schnelltest mit Aptameren
Im Rahmen einer Forschungskooperation der Technischen Universität Wien und der Universität für Bodenkultur Wien werden Schnelltests für Mykotoxine entwickelt, die auf der spezifischen Wechselwirkung der Pilzgifte mit Aptameren beruhen.
Aptamere sind kurze DNA- oder RNA-Stücke, die bestimmte Zielmoleküle sehr spezifisch binden können. Sie kommen, etwa in sogenannten Riboswitches, zwar auch in der Natur vor, werden aber hauptsächlich in-vitro hergestellt und durch gerichtete Evolution auf einen bestimmten Bindungspartner hin optimiert: Nach Erstellung großer Zufallsbibliotheken von Nukleotid-Seuqenzen werden gezielt diejenigen Stränge vervielfältigt, die am besten an das zu Zielmolekül binden.
Am Interuniversitären Forschungszentrum für Agrarbiotechnologie (IFA-Tulln) wurden nun in Kooperation von TU Wien und BOKU Wien Aptamere entwickelt, die bestimmte Pilzgifte (Mykotoxine) erkennen können. Da durch die hohe Spezifität der Bindung selbst sehr ähnliche Verbindungen unterschieden werden können, ist diese Methode gut für die Mykotoxin-Analytik geeignet.
Schnelltests für ärmere Regionen
Nutznießer sollen vor allem Regionen in ärmeren Ländern sein, in denen zwar eine Vielzahl von Pilzgiften auftritt, die Laborinfrastruktur aber schlecht ausgebaut ist. Mit den neu entwickelten Aptameren werden daher kostengünstige Schnelltests für das Grundnahrungsmittel Mais entwickelt. Diese sollen einfach in ihrer Anwendung und weitgehend unempfindlich gegen äußere Einflüsse wie große Hitze oder lange Lagerzeiten sein. Die Finanzierung dieser Entwicklungen erfolgt über CIMMYT, ein in Mexiko ansässiges Zentrum zur Verbesserung der Qualität von Mais und Weizen in weniger entwickelten Ländern.
November 22nd
Würdigungspreis für Absolventin der IMC FH Krems
Barbara Maurer, eine Absolventin des Studiengangs „Medizinische und Pharmazeutische Biotechnologie“ der <a href=http://www.fh-krems.ac.at>IMC Fachhochschule Krems</a>, erhielt einen der Würdigungspreise des Wissenschaftsministeriums, mit denen die besten Studienabschlüsse an österreichischen Hochschulen ausgezeichnet werden.
Von den insgesamt 73 Absolventen eines Diplom-, Master- oder Doktoratsstudiums kamen fünf aus einer Fachhochschule. Eine davon ist Barbara Maurer. Die 24jährige Waldviertlerin absolvierte sowohl ihr Bachelor- als auch ihr Masterstudium am Institut für Medizinische und Pharmazeutische Biotechnologie an der IMC FH Krems. In ihrer Abschlussarbeit beschäftigte sich mit der funktionellen Charakterisierung der zellulären Rezeptoren von insulinotropen Peptiden. Die dabei erzielten Ergebnisse könnten zu neuen Ansätzen in der Behandlung von Diabetes Mellitus Typ 2 beitragen. Maurer konnte bereits Erfahrungen am Hagedorn Research Institute der Novo Nordisk A/S in Dänemark sammeln und setzt ihre wissenschaftliche Karriere nun mit einem PhD-Studium bei der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft fort.
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