Archive - 2013

October 31st

Valneva: Diskussionen zur Fortsetzung der Pseudomonas-Studie

<a href=http://www.valneva.com>Valneva</a> hat in der Halbzeit einer Phase II/III-Studien zu seinem Impfstoff gegen den Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa zwar ein zuvor festgesetztes Mindestkriterium nicht erreicht, hofft aber aufgrund „ermutigender“ klinischer Ergebnisse dennoch auf eine Fortsetzung der Studie.

 

Für das Unternehmen hängt einiges von dem Projekt ab: Die Entwicklung des Impfstoffkandidaten IC 43 gegen den Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa war der heißeste Pfeil im Köcher, den Intercell bei der Fusion mit Vivalis in das neu entstandene Unternehmen Valneva eingebracht hat. Da der Erfolg schwer einzuschätzen war, ließ man ihn bei den Verhandlungen aus der Bewertung von Intercell draußen und bot seinen Aktionären Vorzugsaktien an, die im Fall einer Marktzulassung des Vakzins in Valneva-Stammaktien umgewandelt werden können.

 

„Klinisch relevanter Unterschied“

Nun hat man in einer Phase II/III-Wirksamkeitsstudie an künstlich beatmeten Intensivpatienten die eingeplante Zwischenanalyse nach der Hälfte der Studiendauer erreicht, in der die Daten von 394 von geplanten 800 Patienten ausgewertet wurden. Ein zuvor festgelegtes Mindestkriterium hinsichtlich des primären Endpunkts (als solcher wurde die Sterblichkeit am Tag 28 aufgrund aller Ursachen definiert) wurde, wie sich zeigte, verfehlt. Dennoch spricht das Unternehmen von ermutigenden Zwischenergebnissen, die „einen klinisch relevanten und dem Trend der zuvor durchgeführten Studie folgenden Unterschied“ in den Sterblichkeitsraten zwischen der Impfstoffgruppe und der Kontrollgruppe feststellten.

Den Empfehlungen des Data Monitoring Committee folgend, diskutiere man nun mit dem Entwicklungspartner Novartis Vaccines & Diagnostics über eine Fortsetzung der Studie unter einem eventuell veränderten Studienprotokoll, heißt es von Seiten Valnevas. Vorbehaltlich weiterer Analysen und Zustimmung durch die Behörden könne die Studie Anfang 2014 fortgesetzt werden.

 

 

 

 

 

October 30th

Transposon an Resistenzbildung bei Listerien beteiligt

Eine Forschungsgruppe an der Veterinärmedizinischen Universität Wien (<a href=http://www.vetmeduni.ac.at>Vetmed</a>) hat die genetischen Ursachen der Resistenzbildung von Listerien untersucht. Dabei entdeckten sie ein „springendes Gen“, das in diesem Geschehen eine entscheidende Rolle spielt.

 

Listerien – nach dem Mikrobiologie-Pionier Joseph Lister (1827 – 1912) benannte stäbchenförmigen Bakterien, die die Infektionskrankheit Listeriose auslösen können – sind nicht selten in Fleisch- und Milchprodukten zu finden. Da sie ein hohes Maß an Kältetoleranz aufweisen und auch zu anaerobem Stoffwechsel befähigt sind, vermehren sie sich auch in verpackten Produkten weiter. Ihre Bekämpfung muss daher an der Produktionsstätte selbst ansetzen. Dabei ist man aber immer häufiger mit Resistenzbildungen gegen die eingesetzten Desinfektionsmittel konfrontiert.

 

Flexibles genetisches Material

Eine Forschergruppe um Stephan Schmitz-Esser vom Institut für Milchhygiene an der Veterinärmedizinischen Universität Wien beschäftigte sich mit den genetischen Ursachen der Resistenzbildung. Dabei fanden sie in zwölf von 92 untersuchten Stämmen von Listeria monocytogentes ein sogenanntes Transposon – ein „springendes Gen“, das seinen Ort wechseln kann und so das Erbgut der Bakterien insgesamt flexibler und anpassungsfähiger macht. Das Transposon dürfte in direktem Zusammenhang mit der Resistenzbildung stehen: Jene Listerien-Stämme, die es tragen, zeigten sich wesentlich toleranter gegenüber dem Desinfektionsmittel Benzalkoniumchlorid als die übrigen. Deaktiviert man das Protein QacH, für das das gefundene Transposon codiert, werden die Bakterien dagegen wieder empfindlich gegen das Mittel.

Die Arbeit von Schmitz-Esser macht auf einen wichtigen Zusammenhang aufmerksam: Da Transposons auch von anderen Bakterien auf die Listerien übertragen werden können,  muss auch bei anderen Arten, die in Lebensmittel-verarbeitenden Betrieben vorkommen, stärker auf Resistenzbildungen geachtet werden

 

 

 

 

 

October 28th

Apeptico: Datenbank-Lizenz mit südkoreanischem Pharma-Unternehmen

Das Wiener Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.apeptico.com>Apeptico</a> ist eine Lizenzvereinbarung mit der Chem Tech Research Incorporation (C-TRI) eingegangen, die dem in Südkorea ansässigen Pharma-Unternehmen ermöglicht, auf Apepticos Datenbank therapeutischer Proteine („Pepbase“) zuzugreifen.

 

Gemäß der Vereinbarung wird Apeptico von C-TRI eine Lizenzgebühr und jährliche Zahlungen für die Aktualisierung der Datenbank erhalten. In Pepbase sind therapeutische Proteine erfasst, die mithilfe rekombinanter DNA-Technologien hergestellt werden und in Europa oder den USA für den Gebrauch in der Humanmedizin zugelassen sind. Jedem Protein ist dabei ein Profil zugeordnet, das präklinische und klinische Daten ebenso enthält wie strukturelle, funktionelle und biochemische Informationen. Ziel ist es, strukturelle und therapeutisch relevante Eigenschaften auf einer einzigen Plattform miteinander zu verknüpfen.

Für C-TRI ist diese Information insofern von Bedeutung, als man den Wachstumskurs des Unternehmens vor allem auf Peptid-Arzneimittel der nächsten Generation, anti-virale Medikamente und ionische Flüssigkeiten bauen will. C-TRI  wurde 1998 gegründet und strebt an, die Nummer 1 in der südkoreanischen Life-Sciences-Branche zu werden.

 

Über Apeptico

Apeptico, ein Biotechnologie-Unternehmen mit Sitz in Wien, entwickelt Peptid-basierte Arzneimittel zur Bekämpfung von chronischen und lebensbedrohlichen Erkrankungen. Die Peptide werden synthetisch produziert, sind aber von validierten, pharmakodynamisch aktiven Domänen bekannter Biopharmazeutika abgeleitet.

 

 

 

 

 

October 25th

IMP-Forscher beobachten Synapsen-Bildung in-vivo

Eine Forschergruppe am <a href=http://www.imp.ac.at>Institut für Molekulare Pathologie</a> (IMP) hat mittels eines speziellen mikroskopischen Verfahrens synaptische Verbindungen während des Lernens und der Erinnerung an gelernte Inhalte am lebenden Gehirn untersucht.

 

Das derzeitige Modell der Neurowissenschaften beschreibt Erfahrungen als Veränderung von Synapsen, die zur Ausbildung einer dauerhaften Gedächtnisspur im Gehirn führen. Erinnert sich ein höheres Lebewesen an einen bestimmten Gedächtnisinhalt, werden nach diesen Vorstellungen ähnliche molekulare Prozesse wie bei dessen Ausbildung in Gang gesetzt, sodass die Gedächtnisspur bei jeder Erinnerung umgebaut und neu geschrieben wird.

Mithilfe der Methode der Zwei-Photonen-Mikroskopie, eines bildgebenden Verfahrens, mit dem Strukturen von wenige tausendstel Millimeter sichtbar gemacht werden können, konnten Neurobiologen um Simon Rumpel und Kaja Moczulska die Ausbildung von Synapsen im Gehirn von Mäusen während dieser Vorgänge beobachten. Dazu wurden die Versuchstiere mithilfe des Pavlovschen Lernverfahrens auf bestimmte Töne konditioniert.

 

Kein Umbau, dennoch ungestörter Betrieb

In der Hörrinde ließen sich dabei tatsächlich die vermehrte Neubildung von synaptischen Verbindungen und das Anlegen einer Gedächtnisspur beobachten und somit wichtige Vorhersagen des derzeit gültigen Modells bestätigen. Auch beim Abrufen von Gedächtnisinhalten wurden ähnliche molekulare Prozesse beobachtet, die sichtbare Struktur der synaptischen Verbindungen blieb jedoch unverändert. Daraus lässt sich schließen, dass es dabei eher zu einer Stabilisierung von kürzlich veränderten oder erfolgreich abgerufenen synaptischen Verbindungen kommt und nicht unbedngt zu einem Umbau.

 

 

 

October 24th

Kooperationsprojekt ausgeweitet

Die Zukunftsakademie Mostviertel hat eine Datenbank (www.analytikdatenbank.at) aufgebaut, in der nach Methoden-Know-how und Equipment niederösterreichischer Anbieter chemischer und physikalischer Analysen gesucht werden kann.

 

Schon seit März 2013 konnte man unter www.zukunftsakademie.or.at eine Datenbank aufrufen, die im Auftrag der Zukunftsakademie Mostviertel erstellt wurde und es Firmen und Forschungseinrichtungen ermöglicht, gezielt nach Kompetenzen und Geräten zu suchen, um so rasch den geeigneten Partner für eine spezielle Problemstellung zu finden.

Nun hat man die Grenzen des Mostviertels überschritten und das Angebot für ganz Niederösterreich zugänglich gemacht. Die Suche ist dabei sowohl nach Probenmatrix (möchte ich Bodenproben untersuchen oder Kunststoffe, Getränke oder Stahl?) ebenso möglich wie nach analytischer Kompetenz der Einrichtung. Auch ist in der Datenbank eine umfassende Liste an Methoden und Normen (von Atomabsorptionsspektroskopie bis Zugfestigkeit) hinterlegt, die eine Institution oder ein Unternehmen beherrscht, sowie eine Liste an Geräten und Herstellern, nach denen ebenfalls gesucht werden kann.

 

Vernetzung regionaler Akteure

Die Idee zur Analytikdatenbank entstand im Forschungsnetzwerk der Zukunftsakademie Mostviertel. Im Mai 2012 wurde das Konzept im Zuge eines ersten Arbeitsgruppentreffens vor rund 30 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Region vorgestellt und Details zu Funktionsweise und Aufbau erarbeitet. Als Umsetzungspartner für die Implementierung der Datenbank konnte in Folge die IT-HTL Ybbs an der Donau gewonnen werden. Zwei  Schüler nahmen im Rahmen ihrer Diplomarbeit nach der Erarbeitung des Pflichtenhefts die Programmierung vor. Im Zuge der Installation zeigte sich erst, wie groß die Anzahl an Unternehmen und Instituten der Region ist, die über chemische oder physikalische Analytik-Ressourcen verfügen. Ein wertvoller Nebeneffekt ist zudem eine verbesserte Vernetzung zwischen den Einrichtungen.

 

October 17th

Großer Deal in der Lack-Branche

Der österreichische Industriekonzern <a href=http://www.ringholding.com>Ring Holding International</a> (RIH) erwirbt einen Mehrheitsanteil am slowenischen Lackhersteller Helios. Der Investor konnte sich mit seinem Konzept der Weiterentwicklung der Gruppe in einem zweistufigen Auswahlverfahren durchsetzen.

 

Verkäufer sind eine Reihe slowenischer Finanzinstitutionen, die ihren Anteil von derzeit 73 Prozent nun auf RIH übertragen. In einer Aussendung wurde hervorgehoben, dass die Holding nach Abschluss des Aktientransfers ihre Übernahmeabsicht bekanntgeben und ein bindendes Übernahmeangebot an die übrigen Minderheitsaktionäre legen werde. RIH bezahlt einen Kaufpreis von 520 Euro pro Aktie, was einer Gesamtbewertung der Helios von mehr als 250 Millionen Euro entspricht. Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der Behörden.

 

Führendes Lackunternehmen in Südosteuropa

Helios, das seinen Hauptsitz in Domžale nahe Ljubljana hat, ist einer der führenden Lackproduzenten in Südosteuropa. Das Unternehmen beschäftigt rund 2.200 Mitarbeiter und betreibt zehn Produktionsstandorte in Slowenien, Kroatien, Russland, Serbien und der Ukraine. Das Produktportfolio reicht dabei von dekorativen Beschichtungen über Autolacke, Lacke für die Metall- und die Holzindustrie, Pulverlacke, Lacke für Straßenmarkierungen bis hin zu synthetischen Harzen.

RIH plant, sein eigenes Industrielack-Geschäft, das vor allem aus den Unternehmen der Marke Rembrandtin besteht, in die Helios-Gruppe einzugliedern. Helios soll dabei Hauptsitz und Dachmarke des aus dem Zusammenschluss hervorgehenden Unternehmens werden, die  F&E-Aktivitäten sollen in Slowenien gebündelt werden. Ebenso will man die Produktionsstandorte in Slowenien als Herzstück der Geschäftsaktivitäten erhalten und die Mitarbeiterzahl in Slowenien wenn möglich  erhöhen.

 

 

Bild: Helios Domžale d.d.,

 

 

 

October 16th

ACR Woman Award: Victoria Heinrich erforscht die Vergrauung von Wurst

Victoria Heinrich, Projektleiterin im Kompetenzfeld Verpackung des Österreichischen Instituts für Chemie und Technik (<a href=http://www.ofi.at>OFI</a>), ist mit dem von Austrian Cooperative Research (ACR) vergebenen ACR Woman Award 2013 ausgezeichnet worden.

 

Die erst 26-jährige Lebensmitteltechnologin leitet das Projekt „CureColour“, im dem die Ursachen der typischen Vergrauung von verpackten Fleisch- und Wurstwaren aufgeklärt werden sollen. Die Farbveränderung mindert zwar die Qualität der Lebensmittel nicht, beeinflusst aber das Kauf- und Genussverhalten der Konsumenten, wodurch vielfach unverdorbene Ware weggeworfen wird. Heinrich betrachtete dabei die gesamte Verarbeitungskette – von der Fütterung der Schweine über die Verarbeitungsprozesse bei der Wursterzeugung bis hin zur verwendeten Verpackung.

Dabei konnte gezeigt werden, dass die entscheidenden Faktoren für die Vergrauung der Sauerstoffgehalt in der Verpackung und die Einstrahlung von Licht sind. Werden den Futtermitteln hingegen Antioxidantien wie Rosmarin oder Vitamin E beigefügt, kann die Entwicklung etwa eines Schinkens positiv beeinflusst werden. Am wirksamsten ist aber die Senkung des Sauerstoffgehalts rund um das verpackte Gut, was beispielsweise durch Vakuumisierung, eine präzisere Einschleusung von CO2 und Stickstoff in eine modifizierte Atmosphäre oder die Beigabe von sauerstoffabsorbierenden Stoffen auf Eisenbasis erfolgen kann.

 

Über die ACR und den ACR Woman Award

Die Austrian Cooperative Research (ACR) wurde 1954 gegründet und ist ein Netzwerk von 18 außeruniversitären kooperativen Forschungseinrichtungen der österreichischen Wirtschaft mit insgesamt über 600 Mitarbeitern und jährlich ca. 25.000 Aufträgen.  Seit 2010 verleiht die Organsiation den ACR Woman Award an eine Forscherin in einem naturwissenschaftlich-technischen Beruf, um deren individuelle Leistung sichtbar zu machen und der Unterrepräsentanz von Frauen auf diesen Gebieten entgegenzuwirken.

 

October 15th

Umbau bei Clariant: ICIG übernimmt Detergentien-Sparte

Nach dem vor wenigen Wochen die ehemaligen <a href=http://www.clariant.com>Clariant</a>-Sparten Textilchemikalien, Papier-Spezialitäten und Emulsionen unter dem Name Archroma ein neues Leben begonnen haben, gab der Schweizer Konzern nun auch die Veräußerung der Geschäftseinheit Detergentien & Intermediate an die International Chemical Investors Group (<a href=http://www.ic-investors.com>ICIG</a>) bekannt.

 

Seit seiner Gründung im Jahr 2004 hat ICIG mit Firmensitzen in Luxemburg und Frankfurt 19 Geschäftseinheiten aus der Chemie- und Pharma-Industrie gekauft, die heute einen Umsatz von insgesamt 800 Millionen Euro machen. Clariants Geschäft mit Detergentien und Intermediaten hält ICIG-Geschäftsführer Achim Riemann für eine gute Ergänzung für die bisherigen Aktivitäten auf dem Gebiet der Feinchemikalien und Auftragssynthesen. Außerdem erwartet man sich bei ICIG Synergien mit der kürzlich angekündigten Akquisition von Allessa – einem Unternehmen, das wie Clariant wichtige Standorte in der Rhein-Main-Region hat.

Der Gesamtverkaufspreis wurde von Clariant mit 58 Millionen Schweizer Franken angegeben, 20 Millionen davon sollen nach Abschluss der Transaktion (die noch der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden bedarf) als Barmittel fließen. Die Veräußerung ist Teil einer Neuorientierung des Schweizer Spezialchemie-Unternehmens, die CEO Hariolf Kottmann mit der Akquisition der Süd-Chemie im Jahr 2011 eingeleitet hat. Man wolle sich auf „wettbewerbsfähig positionierte Geschäftseinheiten mit erheblicher Preisgestaltungsmacht“ konzentrieren, so Kottmann.

 

 


 

 

October 11th

OPCW erhält Friedensnobelpreis

Die Organization for the Prohibition of Chemical Weapons (OPCW) erhält heuer den Friedensnobelpreis. Das teilte das Norwegische Nobel-Komittee mit. Begründet wird die Entscheidung mit den „intensiven Bemühungen“ der OPCW zur Eliminierung von Chemiewaffen. Ausdrücklich nahm das Komittee auf die Situation in Syrien Bezug, wo die Organisation mit dem Aufspüren und Beseitigen solcher Waffen beschäftigt ist. 

Die OPCW wurde 1997 gegründet und dient der Umsetzung der Chemiewaffenkonvention der Vereinten Nationen, die die Herstellung, den Besitz, den Einsatz sowie die Verbreitung chemischer Kampfstoffe verbietet. Deren Vernichtung sollte weltweit bis April 2012 erfolgen. Eine Reihe von Staaten, darunter die USA und Russland, hätten diesen Termin jedoch nicht eingehalten, kritisierte das Nobel-Komittee in einer Aussendung. Bis dato haben 189 Staaten die Chemiewaffenkonvention unterzeichnet, zuletzt Somalia im Sommer des heurigen Jahres. Seit ihrer Gründung untersuchte die OPCW bei rund 5.000 Missionen in 86 Ländern etwa 2.000 chemische Fabriken sowie hunderte Örtlichkeiten, die mit Chemiewaffen in Zusammenhang gebracht werden. 

 

Große Ehre für kleine Organisation“

Die OPCW hat ihren Sitz in Den Haag. Ihr oberstes Organ ist die „Conference of the States Parties“, in der jeder Unterzeichnerstaat einen Sitz und eine Stimme hat. Sie entscheidet grundsätzlich mit einfacher Mehrheit, in sogenannten „substanziellen Fragen“ werden einstimmige Entscheidungen angestrebt. Sind solche nicht zu erzielen, kann die Conference nach einer Art „Abkühlungszeitraum“ von 24 Stunden mit Zweidrittelmehrheit entscheiden. Derzeit wird die Conference von dem britischen Diplomaten Paul Arkwright geleitet. Sie wählt ein alle zwei Jahre die Mitglieder des 41-köpfigen Executive Committee, wobei das Rotationsprinzip berücksichtigt wird. Dem Committee obliegt es insbesondere, der Conference Maßnahmen vorzuschlagen, falls ein Teilnehmerstaat seine Pflichten aus der Chemiewaffenkonvention nicht erfüllt.


Ob er dies tut, wird vom Technical Secretariat überprüft, das auch für die tägliche Verwaltungsarbeit der OPCW zuständig ist. Geleitet wird das Sekretariat von einem Generaldirektor, den die Conference auf Empfehlung des Committee für jeweils vier Jahre wählt. Derzeitiger Generaldirektor ist der türkische Diplomat Ahmet Üzümcü, der im Dezember 2009 gewählt wurde und sein Amt Ende Juli 2010 antrat.

Üzümcü sagte, die Verleihung des Nobelpreises sei eine „große Ehre für unsere kleine Organisation“. Der Einsatz chemischer Waffen in Syrien zeige, „dass wir noch viel Arbeit vor uns haben“. Er hoffe, die Anerkennung, die der Nobelpreis mit sich bringe, werde die Tätigkeit der OPCW erleichtern. 

 

 

 

 

 

 

October 10th

Ausbau des Technologiezentrums Tulln fortgesetzt

Aufgrund der hohen Nachfrage wird das <a href=http://www.tzt-tulln.at>Technologiezentrum Tulln</a> (TZT) erweitert. Am 10. Oktober wurde der Grundstein für die dritte Ausbaustufe gelegt, die ab Frühjahr 2014 etwa 5.500 Quadratmeter an Labor- und Bürofläche zur Verfügung stellen wird.

 

Die bereits heute am TZT angesiedelten Firmen Sealife Pharma, Accent Gründerservice, United Access und Epi Frame übersiedeln in die neuen Räumlichkeiten im Haus C oder erweitern ihre derzeitigen Kapazitäten. Als neue Mieter konnten die Gerstenmayer GmbH (ein auf die Planung von Telekommunikations- und Datenübertragungsinfrastruktur spezialisiertes Technisches Büro), das Bioanalytik-Unternehmen Bio Trac sowie Acticell (das Unternehmen hat ein umweltfreundliches Bleichverfahren für Jeans entwickelt) gewonnen werden. Die im bestehenden Gebäude frei werdenden Flächen werden der Erber Gruppe für Erweiterungsvorhaben zur Verfügung stehen.

 

Wichtiges Zentrum der Biotechnologie

Bereits heute ist der Technopol Tulln ein wichtiger Standort der Agrar- und Umweltbiotechnologie. Neben zahlreichen Instituten der Universität für Bodenkultur und Life-Science-Arbeitsgruppen des Austrian Institute of Technology (AIT) sind auch die FH für Biotechnologie, die Zuckerforschung Tulln, mehrere Unternehmen der Erber-Gruppe (Biomin, Romer Labs, Bio-Ferm) sowie die Firmen Riviera GmbH und Sciotec Diagnostic Technologies hier angesiedelt.

 

 

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