Archive - 2013

November 18th

Anton Paar erwirbt CSM Instruments

Das steirische Messtechnik-Unternehmen <a href=http://www.anton-paar.com>Anton Paar</a> hat die Firma CSM Instruments mit Sitz in Peseux nahe Neuchâtel (Schweiz) erworben. Das nunmehrige Tochterunternehmen ergänzt das Portfolio um Geräte zur Bestimmung von Oberflächeneigenschaften im Mikro- und Nanometermaßstab.

 

Härtemessungen, Ritzprüfung, Tribometrie, Dickenbestimmung über Calotests – und das alles bis hinunter zu Schichtdicken im Mikro- und Nanometerbereich: das sind jene Untersuchungsmethoden, mit denen sich CSM, mitten in einer Hochburg der Schweizer Uhrenindustrie gelegen, im Laufe seines mehr als 30-jährigen Bestehens einen Namen gemacht hat. Mit Kunden in der akademischen Forschung, aber auch in der Automobilindustrie, unter Werkzeugherstellern, in der Umwelttechnologie oder in der Life-Sciences-Branche erwirtschaftete das Unternehmen 2012 mit mehr als 60 Mitarbeitern 12 Millionen Euro Umsatz.

 

Oberflächencharakterisierung als Zukunftsmarkt

Nun hat  Anton Paar, dessen jüngere Geschichte von zahlreichen Akquisitionen geprägt ist, das Schweizer Unternehmen nach „langen Verhandlungen“, wie es von Seiten des Käufers heißt, übernommen. Für Friedrich Santner, CEO der Anton Paar GmbH, stellt die Materialcharakterisierung von Oberflächen einen Markt dar, der zunehmend an Bedeutung gewinnen wird und der daher im Fokus strategischer Überlegungen für die nächsten Jahre steht.  

Jacques Francoise, der bisherige Geschäftsführer von CSM Instruments, zeigte sich in einer Aussendung erfreut, dass ein „ innovatives und gleichzeitig wertegeleitetes Hightech-Unternehmen“ wie Anton Paar neuer Eigentümer ist. Die Zukunft des als „CSM Instruments SA, a company of Anton Paar“ weitergeführten Unternehmens sei damit langfristig gesichert.“

 

 

 

 

November 14th

Gewinnrückgang bei Lenzing

Die <a href=http://www.lenzing.com>Lenzing AG</a>, Weltmarktführer auf dem Gebiet der Cellulose-Fasern mit Sitz in Österreich, ist stark vom weltweit schärfer gewordenen Preiswettbewerb betroffen. Um gegenzusteuern hat der Konzern sein laufendes „Kostenoptimierungsprogramm“ erweitert, das auch den Abbau von weltweit etwa 600 Mitarbeitern beinhaltet.

In seinem aktuellen Quartalsbericht weist Lenzing für die ersten drei Quartale des laufenden Jahres einen Umsatzrückgang von 7,7 Prozent gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahrs auf und hält nun bei einem Wert von 1,447 Milliarden Euro. Das Neun-Monats-EBITDA sank um 20,5 Prozent von 281,5 auf 223,8 Millionen Euro, die Gewinnspanne liegt nun bei 15,5 Prozent (im Vergleich zu 18,0 im Vorjahr). Angesichts schwach bleibender Prognosen für das vierte Quartal revidiert das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr 2013, in der nun nur mehr mit einem EBITDA zwischen 220 und 230 Millionen Euro gerechnet wird.

Als Gegenmaßnahmen gegen den steigenden Kostendruck sollen nun zum einen die vertrieblichen Aktivitäten auf den wichtigen Fasermärkten China und Türkei verstärkt werden. Zum anderen erweitert Lenzing sein laufendes Kostenoptimierungsprogramm, um die Ertragslage langfristig abzusichern und Spielraum für zukünftige Investitionen zu schaffen. Neben Einsparungen bei Materialkosten, Reduktionen des Sachaufwandes und im Overheadbereich sowie operativen Effizienzsteigerungen sind damit auch sowie Personaleinsparungen an allen Produktionsstandorten weltweit verbunden. Am Hauptsitz im oberösterreichischen Lenzing ist – einschließlich  anstehender Pensionierungen und nicht nachbesetzter Stellen – die Streichung von „bis zu 15 Prozent“ des Belegschaftsstands geplant, wie es von Seiten des Unternehmens hieß.

 

 

November 13th

Ecoplus-Jahrestagung an ungewöhnlichem Ort

Im Rahmen der <a href=http://www.ecoplus.at>Ecoplus-Jahrestagung</a> im AKW Zwentendorf wurde am 13. November in prominenter Besetzung über das Gestern, das Heute und das Morgen von Technologie und Forschung diskutiert.  An den Technopol-Standorten Krems, Tulln, Wiener Neustadt und Wieselburg sei, was das Zusammenwirken von Forschung und Wirtschaft betrifft, schon einiges gelungen, so der Tenor vieler Stellungnahmen.

 

Für ihre diesjährige Jahrestagung wählte die niederösterreichische Wirtschaftsagentur Ecoplus eine ungewöhnliche Lokation: Im – bekanntlich nie in Betrieb gegangenen – Kernkraftwerk Zwentendorf versammelten sich Kooperationspartner und Stakeholder, um sich über die Früchte der im Jahr 2000 gestarteten Technologieoffensive des Landes zu informieren und sich in Statements und Diskussionen Anregungen zu holen.

Der Nimbus des Veranstaltungsorts kam dabei mehrere Male zur Sprache – als Symbol für die sich wandelnde gesellschaftliche Bewertung von Technologien, aber auch als Ausgangspunkt für Diskussionen über die mitunter überzogene Einschätzung von technologischen Risiken und daraus folgende Weichenstellungen. Rudolf Taschner, Professor für Mathematik an der TU Wien und bekannt als Popularisierer seiner Wissenschaft, machte – wie es seiner Profession entspricht – auf  einschlägige Zahlen aufmerksam: Bei den unter dem Stichwort „Fukushima“ in Erinnerung gebliebenen Ereignissen waren rund 20.000 Personen durch die Flutwelle getötet worden – vermutlich aber nur einige wenige durch die davon ausgelösten Störfälle im betroffenen Kernkraftwerk.  Erst das Rechnen mit Zahlen, so Taschner in seiner Keynote, habe dem Menschen am Beginn der Hochkulturen die Gestaltung der Zukunft ermöglicht, erst politische Systeme, die den Herrschaftsanspruch einzelner in Frage stellten, die Entwicklung einer Massentechnologie begünstigt. Von der Zukunft wisse man nicht viel, aber mathematisch-technisches Denken könne die Voraussetzungen schaffen, sich den enormen Herausforderungen, die etwa Demographie und Energieverteilung mit sich bringen werden, zu stellen.

 

Unverstellter Blick von außen

Auch Erich Erber, der Gründer der auf den Gebieten Futtermittelzusätze, Lebensmitteldiagnostik und biologischer Pflanzenschutz tätigen Erber-Gruppe mit weltweit mehr als 1.300 Mitarbeitern, machte als Teilnehmer einer Podiumsdiskussion auf einen neuralgischen Punkt aufmerksam: Man habe sich in Europa von der Beschäftigung mit gentechnischen veränderter Organismen verabschiedet – nicht nur, was die breitflächige Anwendung sondern auch was die Wissenschaft betreffe. Hier verliere man Kompetenz an andere Regionen der Welt

Erber, der seinen Lebensmittelpunkt schon vor Jahren nach Singapur verlegt hat, konnte auch ein wenig den Blick des Auslandsösterreichers auf die heimischen Verhältnisse einbringen. Mit seinen Mitdiskutanten in der von Claus Zeppelzauer, Bereichsleiter Unternehmen & Technologie bei der Ecoplus, moderierten Podiumsrunde Anton Plimon (GF AIT), Friedrich Faulhaber (Rektor der Donau-Universität Krems) und Henriette Egerth (GF der FFG) konnte sich Erber darauf einigen, sich Vorbildliches von anderen Ländern abzuschauen, die spezifischen Rahmenbedingungen und Stärken Österreichs aber zu wahren. Am Technopol Tulln, wo die Erber-Gruppe ihre Forschungsaktivitäten konzentriert hat,  habe er sein eigenes kleines „Silicion Valley“ gefunden, in dem Forschung, Ausbildung und unternehmerisches Wirken zu wechselseitigem Nutzen zusammenwirken.

 

 

 

 

 

November 12th

Künstliches Herz versorgt Roboter mit organischen Rohstoffen

Englische Wissenschaftler haben einen Roboter, der sich autark in für den Menschen gefährlicher Umgebung bewegt, mit einem künstlichen Herzen ausgestattet. Statt Blut wird hier aber Urin gepumpt, aus dem sich die Maschine selbst Strom erzeugt.

 

Forscher des Bristol Robotics Labotarory – einer Einrichtung die von zwei Universitäten der südenglischen Stadt betrieben wird – arbeiten an Robotern, die vollständig autark agieren, indem sie Abfälle sammeln und mittels mikrobieller Brennstoffzellen in elektrische Energie umwandeln. Die „EcoBots“ genannten Automaten sind dafür gedacht, in kontaminierten und für den Menschen gefährlichen Umgebungen Überwachungs- und Kontrollaufgaben zu übernehmen. Fallobst, tote Fliegen, Abwasser und menschlicher Urin wurden bereits erfolgreich zur Versorgung derartiger Brennstoffzellen eingesetzt.

 

Intelligente Legierungen im Einsatz

Bisher wurden herkömmliche motorbetrieben Pumpen verwendet, um die Roboter mit dem organischen Abfall zu versorgen. Derartige Pumpen sind aber anfällig für mechanische Schäden und verstopfen leicht.  Aus diesem Grund haben sich die Forscher nun beim menschlichen Herzen Anleihen genommen und ein Gerät konstruiert, das das Gehäuse der Pumpe komprimieren und wieder entspannen kann. Dabei kommen artifizielle Muskeln aus intelligenten Legierungen zum Einsatz: Werden diese von Strom durchflossen, ziehen sie sich zusammen und drücken die in der Pumpe enthaltene Flüssigkeit in die Brennstoffzellen. Wird der Strom abgeschaltet, kehren die Muskeln wieder in ihre Ausgangsform (sogenannter „Shape-Memory-Effekt“) zurück und saugen Flüssigkeit aus einem Reservoir an.

 

 

 

 

November 8th

VTU Engineering erwirbt Mehrheit an Penta Process

Das steirische Anlagenplanungsunternehmen <a href=http://www.vtu.com/Engineering/de/1873/l/13>VTU Engineering</a> hat eine Mehrheitsbeteiligung an der Penta Process GmbH erworben. Das  Ingenieurbüro mit Sitz in Villach bringt spezielles Know-how in der Mineralstoffaufbereitung und Holzfasertechnologie in den Unternehmensverbund ein.

 

Das Portfolio von VTU Engineering, das Konzeption, Basic Engineering, Generalplanung sowie Prozess- und Anlagenoptimierung für die Branchen Pharma und Biotechnologie, Chemie und Metallurgie, Erdöl und Erdgas sowie Energietechnik umfasst, wird dadurch insbesondere im Detail Engineering ergänzt. Penta Process kann auf diesem Gebiet vor allem auf Erfahrung in der 3D-Rohrleitungsplanung inklusive der Aufnahme bestehender Anlagen mit 3D-Laser-Scanning, sowie in der Verarbeitung von Feststoffen zurückgreifen.

VTU-Geschäftsführer Robert Wutti sprach von einem „perfekten Puzzlestein“, der die Wertschöpfungskette des Unternehmens zur Abwicklung von Generalplanungsprojekten verstärke. Eine deutliche Erhöhung der Wahrnehmung auf dem Markt erwartet sich Penta-Geschäftsführer Werner Rehbein von der Verbindung mit VTU.

 

 

 

 

 

 

 

 

November 7th

Internationaler Lehrlingsaustausch bei Rembrandtin

Der Wiener Lackhersteller Rembrandtin hat im Rahmen des internationales Austauschprogramms „Leonardo Da Vinci“ einen seiner Lehrlinge an die Universität Potsdam entsandt. Im Gegenzug arbeiteten zwei deutsche Auszubildende der Chemietechnik vier Wochen am Produktionsstandort in Wien.

 

Die beiden deutschen Lehrlinge, der 20-jährige Kevin Gregor Lengsfeld aus Boizenburg und die 22-jährige Lisa Krey aus Rostock, lernten dabei chemische Methoden, Verfahren und praktische Lösungsansätze kennen, die an ihren Ausbildungsstätten an der Uni Rostock und in der Lebensmittelindustrie nicht angeboten werden. Dabei agierten sie unter der Obhut von Karin Schutting, Chemotechnikerin und Lehrlingsbeauftragte bei Rembrandtin, die das hohe Maß an Interesse, das die Gäste mitbrachten, auch als Vorbild für die eigenen Lehrlinge erlebte.

 

„Qualität der Lehrlingsausbildung heben“

Hubert Culik, Geschäftsführer von Rembrandtin-Eigentümer Remho, sieht ein solches Austauschprogramm als wichtigen Beitrag, junge Menschen über den Tellerrand hinausschauen zu lassen und Einblicke in andere Arbeitswelten zu gewähren. Dies sei ein wichtiger Schritt, um die Ausbildungsqualität in der Lehre zu heben. Diesem Zweck soll auch das von der Lackindustrie lancierte Lehrberufsmodul zum „Lack- und Anstrichmitteltechniker“ dienen, das Lehrlingen der Chemielabor- und Chemieverfahrenstechnik spezielles Wissen, wie es für die Lackproduktion erforderlich ist, vermitteln soll. Die Verhandlungen dazu würden aber schleppend verlaufen, wie Culik beklagt, der sich wünschen würde, dass die Ausbildung 2014 begonnen werden kann. Auf diese Wiese könnten österreichweit rund 50 Jugendliche zu hochqualifizierten Lacktechnikern ausgebildet werden, denen beste Zukunftsaussichten winken würden.

 

 

 

 

OMV „weiter hochprofitabel“

 

Die OMV sei nach wie vor hochprofitabel und habe die Kraft, weitere Investitionen zu finanzieren. So kommentierte Generaldirektor Gerhard Roiss das Ergebnis der ersten drei Quartale des heurigen Jahres. Gegenüber dem Vergleichzeitraum 2012 wuchs das EBIT um acht Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Der den Aktionären zuzurechnende Periodenüberschuss erhöhte sich um 18 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Besonders hob Roiss den um 33 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro angestiegenen Cashflow hervor: „Das ist eine eindrucksvolle Zahl.“ Den kürzlich erfolgten Kauf von Anteilen an mehreren Öl- und Erdgasfeldern in der Nordsee von der norwegischen Statoil bezeichnete Roiss als „größte Übernahme in unserer bisherigen Unternehmensgeschichte.“ Diese helfe, das strategische Ziel zu erreichen, ab 2016 rund 400.000 Fass Erdöl pro Tag zu produzieren. Roiss erwartet, dass die Ölproduktion der OMV 2014 zwischen 320.000 und 340.000 Fass betragen wird. Zum Vergleich: 2013 waren es 291.000 Fass. 


Im dritten Quartal 2013 erwirtschafteten alle Konzernbereiche niedrigere Ergebnisse als im 3. Quartal 2012. So ging das EBIT im Bereich Exploration und Produktion um acht Prozent auf 529 Millionen Euro zurück, im Bereich Gas und Power war ein Minus von 15 Millionen Euro zu verzeichnen, im Bereich Raffinerien und Marketing schließlich eine Reduktion des EBIT um 62 Prozent auf 105 Millionen Euro. Als Gründe nannte Roiss den Rückgang der Ölverkaufsmengen in Libyen und Tunesien, die hohen Gasbezugspreise wegen der ölpreisgebundenen Verträge sowie die gesunkenen Raffineriemargen. Allerdings habe der Chemiekonzern Borealis einen „starken Beitrag“ zum Unternehmensergebnis geleistet. Mit 47 Millionen Euro lag dieser auf dem Niveau des Vorjahres (46 Millionen). Im Plan ist laut Angaben der OMV das Projekt Borouge 3 zum Ausbau der Olefin-Polyolefin-Anlage in Abu Dhabi von zwei auf 4,5 Millionen Tonnen, das 2014 abgeschlossen werden soll.
 

Laut Roiss geht die OMV davon aus, dass der durchschnittliche Ölpreis für die Sorte Brent bis Ende des Jahres weiter mehr als 100 US-Dollar pro Fass betragen wird. Die Raffineriemargen dürften „auf einem historisch niedrigen Niveau“ liegen. Trotz des schwierigen Marktumfelds werde die OMV aber weiter „gute Ergebnisse“ liefern, versicherte Roiss. 

 

 

 

November 6th

Hookipa Biotech wirbt 20 Million Euro an Venture Capital ein

Das Wiener Biotech-Unternehmen <a href=http://www.hookipabiotech.com>Hookipa</a> hat eine Serie B-Finanzierungsrunde über 20 Millionen Euro abgeschlossen. Mit dem Kapital soll ein Impfstoff-Kandidat gegen das Cytomegalievirus in die Klinik gebracht und die unternehmenseigene Vaxwave-Plattform weiter industrialisiert werden.

 

Die von Hookipa eingesetzte Technologie basiert auf einem replikationsdefizienten viralen Vektor, mit dem sich Impfstoffe herstellen lassen, die sowohl eine humorale als auch eine T-Zell-Antwort auslösen. Das Unternehmen will derartige Impfstoffe gegen Krankheiten entwickeln, bei der beide Arten der Immunantwort für eine Bekämpfung benötigt werden, beispielweise persistente Viruserkrankungen. Das Leitprodukt HB 101, ein Impfstoff gegen das humane Cytomegalievirus, befindet sich derzeit in „fortgeschrittener präklinischer Entwicklung“, wie das Unternehmen in einer Aussendung mitteilte.

Neben den bestehenden Investoren Sofinnova Partners und Forbion Partners haben sich mit Boehringer Ingelheim Venture Fund, Takeda Ventures und Biomed Partners auch drei neue Geldgeber an der aktuellen Finanzierungsrunde beteiligt. Das neu eingeworbene Risikokapital soll auch dazu verwendet werden, mögliche Anwendungen der Vaxwave-Plattform in der Krebstherapie auszuloten. Insgesamt hat Hookipa, nach einer Serie-A-Runde im Oktober 2011, nun bereits 27 Millionen Euro an privatem Kapital lukrieren können.

 

 

 

Gentech-Mais: Agrarminister sollen entscheiden

 

 

 

Die EU-Kommission hat dem Rat der Europäischen Union vorgeschlagen, den Anbau von gentechnisch verändertem 1507-Mais zu erlauben. Das teilte die Kommission in einer Aussendung mit. In einem ersuchte sie, die Agrarminister mögen den Antrag bei ihrer Sitzung am 13. Dezember behandeln. Die Minister können den Antrag mit qualifizierter Mehrheit ablehnen. Das bedeutet zweierlei: Erstens muss die Mehrheit der Minister den Antrag ablehnen. Zweitens müssen diese Minister mindestens 260 der insgesamt 352 Stimmen im Rat repräsentieren. 

Zurzeit ist der fragliche Mais des US-amerikanischen Agrarunternehmens Pioneer in der EU für die Verwendung als Lebens- sowie Futtermittel zugelassen. Sein Anbau ist jedoch untersagt. Der Mais soll gegen Schädlinge wie den Maiszünsler resistent sein. Kritikern zufolge wirkt er allerdings auch auf andere Insekten toxisch. 

 

Antrag von 2001

Pioneer hatte die Zulassung zum Anbau des Maises bereits 2001 beantragt. Im Jahr 2007 verklagte das Unternehmen die Kommission beim Europäischen Gerichtshof (EuGH), weil die Kommission den Antrag nicht dem zuständigen Regelungsausschuss vorgelegt hatte. Zwei Jahre später, also im Jahr 2009, legte sie dem Ausschuss den Antrag auf Zulassung vor. Da der Ausschuss jedoch keine Stellungnahme mit qualifizierter Mehrheit abgab, klagte Pioneer 2010 die Kommission neuerlich. Am 26. September verurteilte der EuGH die Kommission wegen Untätigkeit, da sie dem Ministerrat bislang keinen Vorschlag hinsichtlich der Zulassung oder Ablehnung des Antrags übermittelt hatte. Eine Strafe verhängte der EuGH nicht. 

 

Der nunmehrige Vorschlag der Kommission ändert ihren Antrag an den Regelungsausschuss aus dem Jahr 2009 leicht ab und beinhaltet verschärfte Bedingungen, die die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, EFSA)  hinsichtlich der Zulassung und Überwachung des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen 2011 und 2012 formuliert hatte. Die EFSA hatte sich grundsätzlich für die Zulassung von 1507-Mais ausgesprochen.

 

Kommission: „Minderheit blockiert“

Laut ihrer heutigen Aussendung hat die Kommission die Agrarminister weiters aufgefordert, ihren Vorschlag vom Juli 2010 hinsichtlich einer Verordnung zur Überarbeitung der Richtlinie 2001/18/EG zu behandeln. Diese ist die Rechtsgrundlage für Entscheidungen hinsichtlich des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen. Laut dem Vorschlag sollen die Mitgliedsstaaten den Anbau solcher Pflanzen nicht nur wegen mutmaßlicher Gesundheits- und Umweltrisiken verbieten können, sondern auch aus anderen Gründen. Im Juli 2011 nahm das EU-Parlament den Vorschlag in erster Lesung an. Einige Staaten, darunter Österreich, blockieren ihn jedoch, weil er angeblich nicht weit genug geht. Die Kommission verlautete heute, sie bemühe sich weiterhin, „die Bedenken dieser Staaten auszuräumen; eine große Mehrheit der Mitgliedstaaten steht dem Vorschlag positiv gegenüber.“

 

 

 

November 5th

BIO Europe macht Bundeshauptstadt zum Nabel der Biotech-Welt

Von 4. bis 6. November findet in Wien die <a href=http://www.ebdgroup.com/bioeurope/index.php>BIO Europe</a>, das wichtigste Event der europäischen Life-Science-Branche, statt. Mehr als 1.800 Unternehmen nutzen die Plattform zum Partnering, zur Präsentation ihres Unternehmens und zum Gedankenaustausch im Rahmen des Konferenzprogramms.

 

Bereits zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren macht die – ansonsten abwechselnd in verschiedenen deutschen Städten stattfindende – BIO Europe in Wien halt. Mit mehr als 3.200 Teilnehmern aus rund 1.800 Unternehmen (116 davon aus Österreich) ist es die bisher größte Ausgabe des Branchen-Events. Entsprechend stolz zeigten sich anlässlich der Eröffnung die Vertreter der lokalen Partner, Michael Losch (Sektionschef im Wirtschaftministerium), Edeltraut Stiftinger (GF Austria Wirtschaftsservice) und Peter Halwachs (GF der Clusterorganisation LISAvienna).

Passend zum Anlass hatte man auch die aktuellen Zahlen über den Life-Science-Standort Österreich parat, die im druckfrischen <a href=http://www.lifescienceaustria.at/downloads>„Life Science Report Austria 2013“</a> veröffentlicht wurden: In insgesamt 732 einschlägig tätigen Unternehmen arbeiten mehr als 50.000 Mitarbeiter, die einen Umsatz von rund 17 Milliarden Euro erwirtschafteten. In den letzten beiden Jahren ist dabei die Anzahl der Firmen, die sich ausschließlich auf den Bereich der Biotechnologie fokussieren, um fast 25 Prozent angestiegen.

 

 

 

 

 

 

Seiten