Archive - Sep 2013

September 30th

Endress + Hauser plant Übernahme von Analytik Jena

Nach der Aufstockung der Anteile an <a href=http://www.analytik-jena.de>Analytik Jena</a> strebt <a href=http://www.at.endress.com>Endress + Hauser</a> nun nach der Übernahme des Laborgeräte-Anbieters. Der im Rahmen eines Pflichtangebots gebotene Preis soll den übrigen Aktionären einen Verkauf schmackhaft machen.

 

Das Schweizer Prozessmesstechnik-Unternehmen Endress + Hauser hat seinen Anteil an Analytik Jena auf 47,33 Prozent aufgestockt und damit die Kontrolle an dem in Thüringen beheimateten Anbieter von Laborgeräten übernommen (nach dem deutschen Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz ist „Kontrolle“ mit 30 Prozent der Stimmrechte legaldefiniert). Möglich wurde dies, nachdem der Erwerb der Anteile der niederländischen Verder-Gruppe sowie jener Aktien, die im Rahmen einer Kapitalerhöhung des Zielunternehmens nicht bezogen worden waren, vom deutschen Bundeskartellamt genehmigt wurde.

 

Standbein in der Labormesstechnik

Den gesetzlichen Vorschriften entsprechend hat Endress + Hauser nun eine Pflichtangebot an die übrigen Aktionäre von Analytik Jena gestellt, das mit 13,75 Euro pro Aktie über den Preisen liegt, die Endress + Hauser zuletzt selbst für seine Anteile bezahlt hat. Damit wollen die Schweizer die Grundlagen einer Übernahme schaffen und sich so ein Standbein in Laboranalytik und molekularer Diagnostik aufbauen. Zudem sieht man nach Aussage von Firmenchef Klaus Endress die Möglichkeit, dass Technologien aus der Labormesstechnik auch in der Prozessmesstechnik zum Einsatz kommen können und umgekehrt.

Das Land Thüringen, das derzeit 17,79 Prozent an Analytik Jena hält und Unternehmensgründer Klaus Berka, der noch im Besitz von 9,93 Prozent der Anteile ist, begrüßen die Aufstockung durch Endress, wollen aber erst zu einem  späteren Zeitpunkt in Verhandlungen zum Verkauf ihrer Pakete eintreten. Berka hat Endress darüber hinaus zugesagt, seine Position als Vorstandsvorsitzender auch nach einer Übernahme zu behalten. Das Schweizer Familienunternehmen will Analytik Jena als eigenständiges Unternehmen innerhalb der Gruppe weiterführen und den Standort Jena erhalten.

 

EU-Verfahren: ARA gibt sich optimistisch

 

Noch bis 18. Oktober hat die Altstoff Recycling Austria (ARA) Zeit, zu den Vorwürfen der EU-Kommission bezüglich angeblicher Wettbewerbsverletzungen Stellung zu nehmen. Eine Verhandlungsrunde mit der Generaldirektion Wettbewerb sowie Rechtsexperten der Kommission findet in der letzten Novemberwoche statt, sagte ARA-Vorstand Werner Knausz heute am Rande einer Pressekonferenz aus Anlass des 20. Jahrestages des Inkraftretens der Verpackungsverordnung (VVO) am 1. Oktober 1993. Die VVO war der Anlass für die Gründung der ARA durch die österreichische Wirtschaft. 

Im heurigen Sommer hatte die Kommission formell ein Verfahren gegen die ARA eröffnet, nachdem bereits seit 2010 Vorerhebungen stattgefunden hatten. Die Kommission wirft der ARA vor, potenziellen Konkurrenten den Zutritt zur Sammlung und Verwertung in Haushalten anfallender Verpackungsabfälle verwehrt zu haben. Außerdem soll sie den Markt für die Sammlung und Verwertung von Gewerbeverpackungen gegen Wettbewerber abgeschottet haben. Letzteres sei erfolgt, indem Verpackungsabfall aus Krankenhäusern in den Haushaltsbereich einbezogen wurde, in dem die ARA faktisch ein Monopol besitzt.

Knausz sowie sein Vorstandskollege Christoph Scharff wiesen die Vorwürfe heute einmal mehr zurück. Scharff betonte, keiner der möglichen Mitbewerber der ARA habe einen Antrag auf Mitbenutzung des Sammel- und Verwertungssystems der ARA im Haushaltsbereich gestellt. Daher gehe der Vorwurf der Marktabschottung ins Leere. Hinsichtlich des Gewerbebereichs erläuterte Knausz, es gebe in Österreich 262 Krankenhäuser. Nur das Wiener AKH sei groß genug, um in das Sammel- und Verwertungssystem für das Gewerbe einbezogen zu werden: „Alle anderen werden über die Abfallsammlung der Kommunen betreut.“ Auch hätte jeder Mitbewerber der ARA mit jedem beliebigen Krankenhaus einen Vertrag über die Verpackungssammlung schließen können. „Der hätte im Wesentlichen nur sagen müssen: Bitte opfert einen Parkplatz, damit ich meinen Kübel aufstellen kann. Wenn das keiner getan hat, dann offenbar, weil es sich wirtschaftlich nicht auszahlt“, argumentierte Knausz.

 

Alle Vorwürfe aufklären“

Der ARA-Manager fügte hinzu, nach dem Termin mit der EU-Kommission Ende November werde es voraussichtlich im Frühjahr 2014 ein weiteres Treffen geben. Dann müsse die Generaldirektion Wettbewerb „eine Strafe festsetzen oder auch nicht.“ Die ARA habe in diesem Fall zwar die Möglichkeit der Berufung beim Europäischen Gerichtshof, müsse aber jedenfalls die Strafe erlegen. Im Falle ihres Sieges im Rechtsstreit würde ihr der fragliche Betrag samt Zinsen zurückerstattet. Die Höhe der Strafe könnte sich auf maximal zehn Prozent des ARA-Umsatzes im untersuchten Zeitraum und damit auf höchstens 18 Millionen Euro belaufen. „Wir gehen allerdings davon aus, dass es wesentlich weniger sein wird, wenn wir überhaupt eine Strafe bekommen“, betonte Scharff. Er fügte hinzu, sein Unternehmen habe keine Rücklagen für diesen Fall gebildet: „Wir haben immer rechtskonform gehandelt und sind sicher, dass wir alle Vorwürfe aufklären können.“

Nicht im Zusammenhang mit dem EU-Verfahren steht ihm zufolge eine Umbuchung von Rücklagen im vergangenen Jahr. Mit dieser hatte die ARA Rücklagen für letzte Sammel- sowie Verwertungsaktionen für den Fall der Einstellung ihrer Tätigkeit von neun auf 29 Millionen Euro aufgestockt. Nach Angaben Scharffs sorgte die ARA damit lediglich für eine neue Bestimmung im Abfallwirtschaftsgesetz vor, der zufolge ein Sammel- und Verwertungssystem seinen Betrieb nur zum Ende eines Kalenderquartals beenden darf. Damit sei es erforderlich geworden, letzte Sammel- und Verwertungstätigkeiten bis zu zwei Monate lang finanzieren zu können.

 

Viel gesammelt

Knausz resümierte, die ARA sehe dem am 1. Jänner 2015 beginnenden Wettbewerb im Bereich der Sammlung und Verwertung in Haushalten anfallender Verpackungsabfälle gelassen entgegen: „Wir haben großen Resepekt vor der neuen Situation. Aber wir brauchen uns vor dem Wettbewerb nicht zu fürchten.“ Nach Angaben Scharffs sammelte die ARA seit ihrer Einrichtung im Jahr 1993 rund 14 Millionen Tonnen an Verpackungsabfällen. Der Bevölkerung stünden mittlerweile 1,5 Millionen Sammelcontainer zur Verfügung. Rund 92 Prozent der Bevölkerung beurteilten die getrennte Sammlung von Verpackungsabfällen als gut bzw. sehr gut. Im Jahr 1993 seien es nur etwa 67 Prozent gewesen.

 

 

 

September 27th

Preise, Wein und Wissenschaft

Von 25. bis 27. September findet am Centrum für Chemie und Biomedizin in Innsbruck die fünfte Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (<a href=http://www.oegmbt.at>ÖGMBT</a>) statt. Am Nachmittag des ersten Konferenztags wurden die Dissertations- und Forschungspreise der Gesellschaft vergeben.

 

Mehr als 400 Teilnehmer der Jahrestagung konnten am 25. September einem wissenschaftlichen Programm aus verschiedensten Feldern der Biowissenschaften und -technologie lauschen. Gemeinsam mit dem  Austrian Proteome Research Symposium 2013 begrüßte die ÖGMBT etwa Michel Desjardins von der Universität Montreal, der aus seiner Sicht darlegte, wie die Proteomik das wissenschaftlichen Verständnis des Immunsystems geformt hat. In weiteren Plenarvorträge wurden die Rollen von SUMO-Proteinen bei Oxidativem Stress, von Membranen in der neuronalen Organisation und von m-AAA-Proteasen bei der Neurodegeneration beleuchtet.

Poster-Session und Firmenausstellung umrahmten das wissenschaftliche Programm.

 

Vier Preise und ein Ehrenmitglied

Einen weiteren Höhepunkt der Veranstaltung stellte die Übergabe der von der ÖGMBT vergebenen Preise dar. Der ÖGMBT/THP-Research Award ging dabei an Thomas Perlot für seine in der Zeitschrift „Nature“ publizierte Arbeit „ACE2 links amino acid malnutrition to microbial ecology and intestinal inflammation“.  Angelika Neuhofer holte sich für die Publikation „Impaired Local Production of Proresolving Lipid Mediators in Obesity and 17-HDHA as a Potential Treatment for Obesity-Associated Inflammation" den ÖGMBT/VWR-Research Award. Die PhD-Awards gingen an Monika Taucher für die Entwicklung der Top-Down-Massenspektrometrie für Ribonukleinsäuren (Sponsor Biomin) sowie Michael Traxlmayr für die Dissertation "Stability engineering of IgG1-Fc by random mutagenesis and in vitro directed evolution" (Sponsor: Polymun).

 

Eine besondere Ehre wurde dem langjährigen ÖGMBT-Präsident und erstem Rektor der medizinischen Universität Innsbruck, Hans Grunicke, zuteil, der zum ÖGMBT-Ehrenmitglied ernannt wurde. 38 Ausstellerfirmen begleiteten die wissenschaftliche Veranstaltung. Beim gut besuchten Netzwerk-Event „Wine & Science“ gab es anschließend für Vertreter von Wissenschaft und Industrie Gelegenheit zum informellen Austausch.

 

 

September 24th

Neues Förderprogramm lässt Wissenstransferzentren entstehen

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner haben eine gemeinsame Initiative zum Aufbau von Wissenstransferzentren vorgestellt. Eine in mehrere Module gegliederte Ausschreibung soll die Nutzung wissenschaftlicher Ergebnisse durch Wirtschaft und Gesellschaft verbessern.

 

Im Modul 1a sollen dazu regionale Wissenstransferzentren entstehen, die von den Universitäten auf Basis von Konsortialverträgen gegründet werden. Dass Wissenschaftsministerium fördert die Gründung mit maximal 500.000 Euro pro Zentrum und stellt zusätzlich bis zu 150.000 Euro für Kooperationsprojekte im Bereich Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie Kunst zur Verfügung.

 

Kompetenznetzwerk Life Sciences

In Modul 1b soll jenes bundesweite Kompetenznetzwerk in den Life Sciences aufbaut werden, das vom Wirtschaftsministerium bereits in seinem „Aktionsplan Biotechnologie“ angekündigt wurde. Die Ausschreibung zielt darauf ab,  eine zentrale Anlaufstelle für Forschungseinrichtungen und junge Unternehmen zu Fragen von Arzneimittelentwicklung und klinischen Studien zu schaffen. Über drei Jahre stehen dafür insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Eine darüber hinaus gehende Patentförderung (Modul 2) soll den Universitäten Anreize bieten, Patente strategisch weiterzuentwickeln, die eine erfolgreiche wirtschaftliche Nutzung erwarten lassen. Das Wissenschaftsministerium stellt dazu einen Maximalbetrag von 1 Million Euro pro Jahr zur Verfügung. In Modul 3 wird schließlich eine Förderschiene aufgebaut, bei der im Rahmen eines Wettbewerbs patentierte oder patentfähige Einreichungen aus der Grundlagenforschung in Prototypen umgesetzt werden sollen, wenn daran Bedarf bei Klein- und Mittelbetriebem besteht. Derartige Vorstöße werden vom Wirtschaftsministerium mit  insgesamt drei Millionen Euro gefördert.

Abgewickelt wird das gesamte Programm im Auftrag der beiden Ministerien von der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (AWS).

 

 

 

 

September 23rd

Grenzüberschreitende Vernetzung in der Medizintechnik

Erstmals wurden das <a href=http://www.medtech-forum.ch/medtech_messe>World Medtech Forum</a> in Luzern und die <a href=http://www.bmt2013.at> Drei-Länder-Fachtagung BMT</a>, die heuer in Graz stattfand, zur „Medtech Week D-A-CH“  gebündelt. Von 17. bis 21. September fanden Wissenschaftler und Unternehmen aus dem Bereich des Biomedical Engineering reichlich Möglichkeit zur Vernetzung.

 

Alle drei Jahre treffen sich Vertreter der deutschsprachigen Medizintechnik-Forschung auf der Tagung Biomedizinische Technologie (BMT) abwechselnd in einem der drei Länder Deutschland, Österreich und Schweiz zum Gedankenaustausch. In diesem Jahr richtete Rudolf Stollberger vom Institut für Medizintechnik der TU Graz die Fachkonferenz in der steirischen Hauptstadt aus. Erst zum zweiten Mal wurde in diesem Jahr das World Medtech Forum in Luzern abgehalten, bei dem sowohl die Medizintechnik-Industrie und ihre Zulieferer als auch die Schweizer Wissenschaft Neuigkeiten präsentierte. Aus dem Zusammentreffen ergab sich die Gelegenheit, beide Veranstaltungen in einer Woche zu bündeln.

Der Humantechnologie-Cluster Steiermark (HTS), der Gesundheitscluster Oberösterreich und der Cluster Life Sciences Tirol organisierten in Luzern ein Abendevent mit Schweizer Unternehmen, das wichtige persönlichen Kontakte ermöglichte, wie Gernot Eder vom HTS berichtete. Insgesamt präsentierten 250 Aussteller und rund 100 Referenten vor etwa 3.200 Besuchern aus Medizin und Technik auf der von 17. bis 19. September stattfindenden Fachmesse. Rund 300 Teilnehmer aus dem Management von Medizintechnik-Unternehmen diskutierten am gleichzeitig stattfindenden Kongress über aktuelle Marktentwicklungen in Europa, Nord- und Südamerika.

 

Fortschritte in Diagnostik und Implantologie

Von 19. Bis 21. September wurde mit der Drei-Länder-Tagung BMT fortgesetzt, zu der mehr als 630 Teilnehmer nach Graz gekommen waren. Inhaltlich wurden dabei alle Felder der biomedizinischen Technologie abgedeckt, von biokompatiblen Materialien und Sensortechnik über Modellbildung und Auswertung von diagnostischen Messdaten bis hin zu Prothesen und Implantaten aller Art. Besondere Highlights waren Plenarvorträge zu mikrochirurgischen Robotern, zu neuen Arten von biointegrierbaren Materialien und zu theranostischen Implantaten, die das Prinzip der entropischen Abschirmung anwenden. Erstmals wurde parallel zum Kongress eine Business-Partnering-Börse veranstaltetet, bei der Wissenschaftler und Unternehmen miteinander in Einzelgesprächen Kontakt knüpfen konnten.

 

 

 

 

September 19th

TÜV Austria vergibt Wissenschaftspreis

Das Prüf- und Zertifizierungsunternehmen <a href=http://www.tuev.at>TÜV Austria</a> hat zum zweiten Mal einen Wissenschaftspreis vergeben. In drei Kategorien wurden Arbeiten aus den Bereichen Elektromobilität, Risikomanagement, Energietechnik, Lichttechnik und Restauration ausgezeichnet.


Um Forschung und Entwicklung im Bereich der TÜV-Kernthemen Sicherheit, Technik, Umwelt, Qualität und Nachhaltigkeit zu stimulieren, wurde vergangenes Jahr zum ersten Mal ein Wissenschaftspreis ausgeschrieben, mit dem HTL-Abschlussarbeiten, Diplomarbeiten, Dissertationen sowie erfolgreiche Entwicklungsprojekte aus Unternehmen ausgezeichnet werden. Im zweiten Durchgang wurden in diesem Jahr insgesamt 45 Arbeiten eingereicht – die besten wurden am 17. September im Beisein von Barbara Weitgruber (Sektionschefin Wissenschaftliche Forschung & Internationale Angelegenheiten im BMWF), Johann Marihart (Agrana-Vorstandsvorsitzender und Präsident TÜV Austria), Stefan Haas (CEO TÜV Austria) und Christoph Neumayr (Generalsekretär der Industriellenvereinigung) prämiert.

 

TU Graz und FH Campus Wien unter den Gewinnern

In der Kategorie „Wissenschaftliche Arbeiten an Universitäten und Fachhochschulen“ ging die Auszeichnung an Elisabeth Plankenauer, die sich in ihrer Dissertation an der TU Graz mit dem Thema Elektromobilität beschäftigte und an Thomas Goiser für seine an der FH Campus Wien verfasste Master-Thesis zum Thema „Risikomanagement und -kommunikation“. Andreas Bertsch, Matthias Daxer und Ludwig Pfister entwickelten an der HTL Innsbruck Möglichkeiten, um aus verschiedenen Energiequellen Strom für den Betrieb von Handys und Laptops zu gewinnen und erhielten dafür den Preis in der Kategorie „Abschlussarbeiten an HTL“.

In der Kategorie „Beispiele aus der Unternehmenspraxis“ konnten  der Autolieferer ZKW Group mit der Entwicklung eines „mitdenkenden“ Autoscheinwerfers auf  LED-Matrix-Lichtsystem, sowie Valentina Ljubic und Martina Wetzenkircher, zwei Restauratorinnen des Technischen Museums Wien, mit einem Projekt zur Sanierung von Sammlungsgegenständen, die asbesthaltiges Material aufweisen, punkten.

 

 

 

 

September 17th

Alzheimer: Galantos Pharma verkauft Leitkandidaten an Neurodyn

Das deutsche Pharma-Startup <a href=http://www.galantos.com>Galantos Pharma</a> hat den Arzneimittelkandidaten Memogain, ein Derivat des Alzheimer-Präparats Galantamin, an das kanadische Biotechnologie-Unternehmen Neurodyn verkauft.

 

Der Naturstoff Galantamin wird unter verschiedenen Namen als Generikum auf dem Markt angeboten und ist seit mehr als zehn Jahren in der symptomatische Behandlung bei leichten und mittelschweren Formen von Morbus Alzheimer im Einsatz. Der Nutzen des Präparats wird aber durch mäßige Wirksamkeit und unerwünschte Nebenwirkungen wie Durchfall und Übelkeit begrenzt.

Bei Galantos hat man ein lipophiles Derivat der Verbindung synthetisiert, das leichter vom Gehirn aufgenommen werden kann, wo dann der eigentliche Wirkstoff freigesetzt wird. Unter dem Projektnamen „Memogain“ hat man die präklinische Entwicklung abgeschlossen und nach einem Partner für die klinische Prüfung gesucht. Diese wurde nun mit Neurodyn gefunden – eine  kanadische Biotechnologiefirma, die auf die Entwicklung von biologischen Wirkstoffen zur Behandlung von neurologischen Erkrankungen spezialisiert ist. Da es sich bei Memogain um ein Po-Drug eines zugelassenen Arzneimittels handelt, kann auf vorhandene klinische Referenzdatenzurückgegriffen und eine beschleunigte Marktzulassung beantragt werden.

 

Das Unternehmen

Galantos Pharma wurde 2005 von Alfred Maelicke, Biochemiker an der Universität Mainz, und Ulrich Jordis, Organiker an der TU Wien, gegründet, die ihre Kompetenz in den Bereichen Naturstoffsynthesen, Molekular- und Zellbiologie sowie Neuropharmakologie zur Entwicklung neuer Medikamente zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen einbringen. Memogain ist der bisher am weitesten entwickelte Arzneimittelkandidat aus einer Reihe von Wirkstoffen, die vornehmlich als positive Verstärker der Wirkung von Acetylcholin auf die nikotinischen Rezeptoren des Gehirns wirken. Maelicke wird als Managing Director Europe bei Neurodyn auch weiterhin die Entwicklung von Memogains begleiten.

 

 

 

 

 

September 16th

Kunststoff-Branche profitiert vom Trend zum Leichtbau

Im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung des <a href=http://www.kunststoff-cluster.at>Kunststoff-Clusters</a> diskutierten rund 140 Teilnehmer aktuelle Trends in der Kunststofftechnik. Insbesondere dem Thema Leichtbau wurde großes Potenzial für die Branche zugetraut.

 

Drei aktuelle Trends identifizierten die beiden Cluster-Manager des Kunststoff-Clusters, Christian Altmann aus Linz und Harald Bleier aus St. Pölten, als treibende Kräfte für die zunehmend Bedeutung der Kunststoffbranche: Innovationen im Bereich der Rohstoffe, die Integration von Funktionen aus anderen Technologien (vor allem der Elektronik) in Kunststoff-Bauteile und den verstärkten Einsatz  von Kunststoffen im Leichtbau.

Beim letzten der drei Punkt hakte auch Stephan Kubinger vom Fensterhersteller IFN an, der einen oberösterreichischen Aktionsplan zum Thema forderte. Wesentliche Elemente  sollten nach Kubinger dabei der Ausbau des einschlägigen Forschungsangebots von Johannes-Kepler-Universität und Fachhochschule OÖ sowie die Umsetzung eines Leichtbau-Schwerpunktes in der oberösterreichischen Forschungsförderung sein. Ebenso sollte die von der Sparte Industrie innerhalb der Wirtschaftskammer gemeinsam mit den Clustern eingerichtete Leichtbau-Plattform forciert werden, um eine Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und F&E-Einrichtungen zu erleichtern.

Forschungskooperationen müssten aber auch über die österreichischen Grenzen hinaus geknüpft werden, wie Friedrich Kastner von der IFW Manfred Otte GmbH betonte, der gerade darin künftige Herausforderungen für den Kunststoff-Cluster sieht.

 

 

 

 

September 13th

„Targeted Therapy“ gegen Melanom zugelassen

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat den von <a href=http://www.glaxosmithkline.at> Glaxo Smith Kline</a> entwickelten Wirkstoff Dabrafenib als Behandlung gegen metastasierende Melanom-Typen zugelassen, die mit einer V600E-Mutation des Gens BRAF assoziiert sind.

 

BRAF codiert für ein Protein der Raf-Kinase-Familie, das an einem für Zellteilung und -differenzierung entscheidenden Signaltransduktionsweg beteiligt ist. Eine beim Menschen häufig vorkommende Mutation am Codon 600 des Gens bewirkt, dass in der Kinase B-Raf ein Valin (V) gegen ein Glutamat (E) getauscht ist. Dadurch ist die Regulation des Zellwachstums gestört, ein Zusammenhang mit der Entstehung verschiedener Krebsarten konnte nachgewiesen werden. Ein besonders hoher Prozentsatz von Trägern der Mutation ist bei malignen Melanomen zu finden.  Nach Vemurafenib von Daiichi Sankyo und Genentech ist Dabrafenib nun der zweite Wirkstoff, der gezielt die mutierte Form des Enzyms inhibiert und auf diese Weise als sogenannte „Targeted Therapy“ gegen Melanom einsetzbar ist.

 

Phase-II-Studien belegen Vorteil gegenüber Chemotherapie

Nach der positiven Entscheidung durch die US-Arzneimittelbehörde FDA hat nun auch die EMA Dabrafenib für die Behandlung von Melanom-Patienten, die Träger der Mutation sind, zugelassen. Grundlage dafür sind Ergebnisse mehrerer internationaler, multi­zentrischer Studien. Bei der Phase-III-Studie „BREAK-3“ wurde der Wirkstoff mit Dacarbazin, der damaligen Standard-Chemotherapie, bei nicht vorbehandelten Patienten mit nicht-resezierbarem oder metastasiertem Melanom und BRAF-V600E-Mutation verglichen. Zum vorab festgelegten Auswertungszeitpunkt im Dezember 2011 hatte Dabrafenib das relative Risiko für Erkrankungs­progression oder Tod im Vergleich zu Dacarbazin hoch signifikant um 70 Prozent verringert. Das mediane progressionsfreie Überleben war bei Behandlung mit Dabrafenib mit 5,1 Monaten im Vergleich zu Dacarbazin (2,7 Monate)deutlich verlängert. Eine Post-hoc-Analyse im Juni 2012 zeigte eine weiter verlängerte mediane progressionsfreie Überlebenszeit von 6,9 Monaten für Dabrafenib, die Daten für Dacarbazin unterschieden sich nicht von denen im Dezember 2011. Eine weitere Post-hoc-Auswertung vom Dezember 2012 zeigte nach 12 Monaten eine Überlebensrate von 70% mit Dabrafenib im Vergleich zu 63% mit Dacarbazin.

2008 starben weltweit 46.000, in Österreich 325 Menschen an metastasierendem Melanom. Im Frühstadium kann der Tumor in der Regel mit einer einfachen Operation geheilt werden. Nach Metastasierung in andere Organe ist die Behandlung schwierig, die mittlere Überlebenszeit liegt bei herkömmlicher Chemotherapie mit Zytostatika bei ca. 12 Monaten, die Überlebensrate nach 1 Jahr bei ca. 49 Prozent.

 

 

 

 

September 12th

Jahresbilanz des steirischen Humantechnologie-Clusters

Die 78 Mitgliedsbetriebe des <a href=http://www.humantechnology.at>Humantechnologie-Clusters</a> Steiermark beschäftigen rund 14.100 Mitarbeiter und konnten 2012 einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro erzielen. Das K-Projekt „BioPersMed“ soll ab 2015 im Rahmen eines K1-Zentrums Fortsetzung finden.

 

Auf seiner Jahrespresskonferenz 2013 zeichnete der Cluster ein dynamisches Bild der Life-Sciences-Branche in der Steiermark. Das Stärkefeld Humantechnologie sei mit dafür verantwortlich, dass das Bundesland im Jahr 2011 seine regionale F&E-Quote auf 4,6 Prozent steigern konnte, so Wirtschaftlandesrat Christian Buchmann. Insgesamt werden rund 130 Unternehmen mit einem Umsatz von ca. 2,9 Milliarden Euro und etwa 14.800 Mitarbeitern zu diesem Stärkefeld gerechnet. 78 Firmen sind Mitglieder des Humantechnologie-Clusters.

 

VTU hat neues Verfahren zur Herstellung von Serum-Albumin entwickelt

Schon seit der Gründung des Clusters im Jahr 2004 ist das Engineering-Unternehmen VTU dabei, das vor kurzem die 300-Mitarbeiter-Marke überschritten hat. Jüngstes Kinde der hauseigenen Forschung: VTU hat ein Verfahren entwickelt, um Humanes Serum-Albumin biotechnologisch mithilfe eines Expressionssystems in der Hefe Pichia Pastoris herzustellen. Die Methodik könnte die derzeit übliche Gewinnung aus menschlichem Blutplasma ersetzen, die aufgrund potenzieller Infektionen mit HIV oder Hepatitis immer problematischer werde, so Geschäftsführer Robert Schwarz. Für die großtechnische Umsetzung und die aufwändigen Zulassungsverfahren wird derzeit ein Partner aus der Pharmaindustrie gesucht.

Seit 2010 ist die am Standort Graz ansässige Biomarker-Forschung im K-Projekt „BioPersMed“ gebündelt, das ein Projektvolumen von 6,87 Millionen Euro hat und im Rahmen des Programms „Comet“ der Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert wird. Ab 2015 strebt man den Ausbau zu einem K1-Zentrum an, an dem sich neben Diagnostika-Firmen auch Unternehmen aus dem Bereich Therapieentwicklung beteiligen sollen. Auf diese Weise könnte für die Dauer von acht Jahren ein Volumen von rund 40 Millionen Euro umgesetzt werden.

 

 

 

 

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