Archive - Apr 2013

April 30th

Schweiz einigt sich auf Umgang mit Biokunststoff-Abfällen

Die Schweiz ist das erste Land, in dem zwischen allen Beteiligten ein Konsens über den Umgang mit biologisch abbaubaren („biodegradable“) Kunststoffen in den Abfallströmen erzielt wurde. Kernpunkt des Übereinkommens ist die beschränkte Akzeptanz von Bioplastik in Behandlungsanlagen für Biomüll.

 

Um die Qualität des erzeugten Komposts oder der anfallenden Gärrückstände zu sichern, sollen nur Säckchen, die dezidiert für die Sammlung von biologischem Abfall gedacht sind, ohne Beschränkung angenommen werden. Andere Gebrauchsgüter aus Biokunststoffen, etwa Geschirr, Blumentöpfe oder Folien sollen nur dann zur Kompostierung oder Fermentierung zugelassen werden, wenn sie aus einer definierte Quelle stammen – etwa einer Firma, die vorab eine Vereinbarung mit dem Betreiber Biomüllbehandlungsanlage getroffen hat. Biokunststoffe, die für die Behandlung als Bioabfall geeignet sind, sollen darüber hinaus mit einem Raster gekennzeichnet werden, der mindestens 70 Prozent der Oberfläche bedeckt.

Wie Daniel Trachsel, der Managing Director der Association of Swiss Composting and Methanisation Plants, dem europäischen Dachverband „European Bioplastics“ mitteilte, ist der Kompromiss von Stadtverwaltungen ausgegangen, die seit geraumer Zeit mit Tragtaschen aus Biokunststoffen konfrontiert sind, die sich kaum von solchen aus herkömmlichen Polymeren unterscheiden lassen. In die nun erzielte Vereinbarung seien Protagonisten entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingebunden – von Rohstoffproduzenten über Händler, Recycling-Betriebe, kommunale Abfallentsorger bis hin zu den Schweizer Bundesbehörden. Die Assoziation strebt an, das bislang private Übereinkommen in nationales Gesetz überzuführen.

 

 

 

 

 

April 29th

AIT startet Seminar-Serie zu biowissenschaftlichen Themen

Das Departement <a href=http://www.ait.ac.at/departments/health-environment>„Health & Environment“</a> des Austrian Institute of Technology startet im Mai erneut eine Serie an Gastvorträgen mit internationaler Besetzung. Der thematische Bogen reicht von Biomarkern über Implantatwerkstoffen bis hin zu biotechnologischer Bodensanierung.

 

Die Seminar-Serie, mit der das AIT seine Vernetzung  mit der internationalen Forschungs-Community  widerspiegelt, startet am 7. Mai mit einem Vortrag des Mediziners Felix Fernandez Madrid, der sich an der Wayne State University mit Fragen der Krebsforschung beschäftigt. In seinem Vortrag wird der gebürtige Argentinier beleuchten, wie Antikörper gegen mitochondriale Proteine als Biomarker bei Brustkrebs herangezogen werden können. Aus dem Bereich Früherkennung mittels Biomarkern kommt auch das Thema der Veranstaltung am 19. Juni, bei der Ana Valdes vom Kings College in London darstellen wird, wie das Vorhandensein bestimmter Stoffwechselprodukte neue molekulare Mechanismen des Alterns und der Entstehung altersbedingter Erkrankungen offenlegen kann.

 

Auf AIT-Themen fokussiert

Insgesamt fokussiert die Reihe auf jene Themen, die auch in der Arbeit des AIT-Departments „Health & Environment“ im Mittelpunkt stehen. So wird es beispielsweise um Mikroorganismen gehen, die symbiontische Beziehungen zu Pflanzen eingehen und auf diese Weise helfen könne, deren wirtschaftliches und ökologisches Potential besser nutzbar zu machen. Andere Referate nehmen resorbierbare Implantatwerkstoffe, biologische Bodensanierungsverfahren oder Lab-on-a-chip-Systeme in den Blick.

 

 

 

 

Neonicotinoide: EU-Kommission entscheidet

 

Voraussichtlich kommende Woche entscheidet die EU-Kommission über eine Beschränkung des Einsatzes dreier neonicotinoider Beizmittel, deren Einsatz mit dem Bienensterben in Zusammenhang gebracht wird. Die notwendige Dreiviertelmehrheit, um die Maßnahme zu beschließen, war im Berufungsausschuss verfehlt worden. In dessen heutiger Sitzung stimmten 15 Staaten für die Beschränkung, acht lehnten sie ab und vier enthielten sich der Stimme. Nach dem Vorschlag der EU-Kommission soll der Einsatz der Mittel nur mehr in Ausnahmefällen zulässig sein, konkret in Gewächshäusern sowie nach der Blüte der zu behandelnden Pflanzen. In Kraft treten soll die Regelung am 1. Dezember. Längstens binnen zwei Jahren ab diesem Zeitpunkt plant die Kommission eine Evaluierung der Maßnahmen. 

Keine Grundlage“

Österreich hatte sich heute im Berufungsausschuss gegen das Beizmittelverbot ausgesprochen. Seitens des Umweltministeriums hieß es dazu, nach wie vor fehle eine „eine wissenschaftlich fundierte und vollständige Studie, die als Grundlage für die Abstimmung hätte dienen können.“ Auch wollten mehrere Mitgliedsstaaten im Fall eines Beizmittelverbots gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen: „Wenn Nachbarländer gentechnisch verändertes Saatgut einsetzen würden, wäre eine Abdrift nach Österreich unvermeidbar. Zudem droht durch ein Verbot ein Mehr an Chemie durch großflächige Pestizidspritzungen.“

Zwist in Grün 

Bauernbund-Präsident Jakob Auer nahm die Ereignisse auf EU-Ebene nach eigenen Angaben „zähneknirschend zur Kenntnis“. Schuld am Bienensterben seien nicht die „dank sachgemäßer Anwendung“ unbedenklichen Beizmittel, sondern die Varroa-Milben. Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen im Nationalrat, sprach dagegen von einer „Blockadepolitik“ Umweltminister Nikolaus Berlakovichs. Dessen „Torpedieren eines Verbotes der bienengefährlichen Saatgut-Beizmittel widerspricht allen wissenschaftlichen Erkenntnissen und kann nur als ein Kniefall vor den Interessen der Chemie- und Agrarindustrie gewertet werden.“

 

 

 

April 26th

BIO 2013, Teil 3: Die hohe Kunst des Partnerings

 

BIO 2013, Teil 3: Die hohe Kunst des Partnerings

 

Im Mittelpunkt der <a href=http://convention.bio.org>BIO International Convention 2013</a>, die vom 22. bis 25. April in Chicago stattfand, standen – auch für die österreichischen Teilnehmer - One-to-one-Meetings mit potentiellen Kooperationspartnern. Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> berichtet für www.chemiereport.atvon dem Großereignis.

 

 

Nach dem Höhepunkt, den die österreichische Networking-Veranstaltung für die heimischen Teilnehmer an der BIO International Convention 2013 ausgemacht hat, waren die Unternehmen die darauf folgenden eineinhalb Tage über vor allem mit der Knochenarbeit beschäftigt, ihre Produkte, Forschungsprojekte und Leistungen der internationalen Biotechnologie-Szene in One-to-one-Meetings schmackhaft zu machen. Für die Firma Virusure fällt die Bilanz dabei durchwegs positiv aus. „Wir hoffen, hier eine Tür nach Südamerika geöffnet zu haben. Die vielfältigen internationalen Kontakte werden es uns hoffentlich erlauben, die globale Ausrichtung unserer Firma voranzutreiben“, meinten die Repräsentanten des Unternehmens. Eine Wiener Firma freute sich über die sensationelle Anzahl von 35 One-to-one Meetings in drei Tagen. Diese Termine müssten natürlich in den nächsten Tagen und Wochen aufgearbeitet und nachverfolgt werden.

 

 

Die großen Trends: Lizenzierung und „Orphan Diseases“

Unterdessen lief auch das offizielle Programm der BIO am Mittwoch und Donnerstag weiter.  In einer Podiumsdiskussion des internationalen Beratungsunternehmen Campbell Alliance wurden internationale Trends in der Lizenzierung diskutiert. Ein hochkarätiges Podium von „In-licensing“-Verantwortlichen großer Pharmafirmen erörterte dabei Strategien für das „perfekte Lizenzierungsangebot“, das man Big Pharma unterbreiten könnte. Die Anzahl der globalen Lizenzdeals war auch im Jahr 2012 hoch – ein Trend, der sich wohl auch ins Jahr 2013 hinein fortsetzt. Besonders die Nachfrage nach frühen Projekten im Bereich der Onkologie bleibt sehr stark.

Ein weiteres „Buzz Word“ der Messe war „Orphan Diseases“. Das Engagement in Bezug auf seltene Erkrankungen könnte für die großen Pharma-Unternehmen durch  die hier für eine Zulassung ausreichenden kleineren klinischen Studien attraktiv werden. Die Spezialisten sehen auch einen Trend zur verstärkten Kooperation zwischen den großen Pharmafirmen.Am Donnerstag, dem letzten Tag der BIO war schon deutlich mehr Ruhe zu verspüren,  viele Aussteller begannen langsam zu packen und sich auf die Heimreise vorzubereiten. „Für Life Science Austria ist die Veranstaltung ein fester Bestandteil des Messekalenders“, so Sonja Polan in ihrer abschließen Bilanz: „Es waren drei sehr intensive, aber auch sehr erfolgreiche Tage.“ Nächstes Jahr wird der ganze Tross weiter an die Westküste ziehen, wenn die 21. BIO International Convention in San Diego stattfindet.Der Österreich-Stand auf der BIO war Schauplatz zahlreicher vielversprechender Partnering-TreffenBild: Life Science Austria IIIii Im Mittelpunkt der <a href=http://convention.bio.org>BIO International Convention 2013</a>, die vom 22. bis 25. April in Chicago stattfand, standen – auch für die österreichischen Teilnehmer - One-to-one-Meetings mit potentiellen Kooperationspartnern. Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> berichtet für www.chemiereport.at von dem Großereignis.

 

Nach dem Höhepunkt, den die österreichische Networking-Veranstaltung für die heimischen Teilnehmer an der BIO International Convention 2013 ausgemacht hat, waren die Unternehmen die darauf folgenden eineinhalb Tage über vor allem mit der Knochenarbeit beschäftigt, ihre Produkte, Forschungsprojekte und Leistungen der internationalen Biotechnologie-Szene in One-to-one-Meetings schmackhaft zu machen. Für die Firma Virusure fällt die Bilanz dabei durchwegs positiv aus. „Wir hoffen, hier eine Tür nach Südamerika geöffnet zu haben. Die vielfältigen internationalen Kontakte werden es uns hoffentlich erlauben, die globale Ausrichtung unserer Firma voranzutreiben“, meinten die Repräsentanten des Unternehmens. Eine Wiener Firma freute sich über die sensationelle Anzahl von 35 One-to-one Meetings in drei Tagen. Diese Termine müssten natürlich in den nächsten Tagen und Wochen aufgearbeitet und nachverfolgt werden.

 

Die großen Trends: Lizenzierung und „Orphan Diseases“

Unterdessen lief auch das offizielle Programm der BIO am Mittwoch und Donnerstag weiter.  In einer Podiumsdiskussion des internationalen Beratungsunternehmen Campbell Alliance wurden internationale Trends in der Lizenzierung diskutiert. Ein hochkarätiges Podium von „In-licensing“-Verantwortlichen großer Pharmafirmen erörterte dabei Strategien für das „perfekte Lizenzierungsangebot“, das man Big Pharma unterbreiten könnte. Die Anzahl der globalen Lizenzdeals war auch im Jahr 2012 hoch – ein Trend, der sich wohl auch ins Jahr 2013 hinein fortsetzt. Besonders die Nachfrage nach frühen Projekten im Bereich der Onkologie bleibt sehr stark.

Ein weiteres „Buzz Word“ der Messe war „Orphan Diseases“. Das Engagement in Bezug auf seltene Erkrankungen könnte für die großen Pharma-Unternehmen durch  die hier für eine Zulassung ausreichenden kleineren klinischen Studien attraktiv werden. Die Spezialisten sehen auch einen Trend zur verstärkten Kooperation zwischen den großen Pharmafirmen.

Am Donnerstag, dem letzten Tag der BIO war schon deutlich mehr Ruhe zu verspüren,  viele Aussteller begannen langsam zu packen und sich auf die Heimreise vorzubereiten. „Für Life Science Austria ist die Veranstaltung ein fester Bestandteil des Messekalenders“, so Sonja Polan in ihrer abschließen Bilanz: „Es waren drei sehr intensive, aber auch sehr erfolgreiche Tage.“ Nächstes Jahr wird der ganze Tross weiter an die Westküste ziehen, wenn die 21. BIO International Convention in San Diego stattfindet.

 

 

 

Ausbau des Portfolios bei Boehringer Ingelheim

<a href=http://www.boehringer-ingelheim.de>Boehringer Ingelheim</a> hat seine Bilanz für 2012 präsentiert und darin ein zweitstelliges Umsatzwachstum ausgewiesen. Für 2013 sind Markteinführungen,  unter anderem für onkologische und pulmologische Medikamente, geplant.

 

Boehringer Ingelheim hat 2012 einen Umsatz von 14,7 Milliarden Euro erzielt, was gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 11,5 Prozent bedeutet. Mit Erlösen von 13,08 Milliarden Euro haben verschreibungspflichtige Humanarzneimittel den weitaus größten Teil davon ausgemacht.  Das umsatzstärkste Präparat ist dabei Spiriva, das zur Behandlung der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung eingesetzt wird und seinen Umsatz um  weitere 13 Prozent auf rund3,6 Milliarden Euro steigern konnte. Am stärksten gewachsen ist mit 76,2 Prozent aber der Gerinnungshemmer Pradaxa, der 2012 erstmals über die Blockbuster-Schwelle von einer 1,0 Milliarden Euro kam.

Die anderen Geschäftsfelder des in Familienbesitz befindlichen Pharma-Konzerns nehmen sich dagegen bescheiden aus: 1,5 Milliarden Euro wurden mit frei verkäuflichen Arzneimitteln erzielt, knapp über eine Milliarde mit Arzneimitteln für die Veterinärmedizin.

 

Biopharmazie und Onkologie am Standort Wien

Der Standort Wien ist für mehrere zukunftsträchtige Tätigkeitsfelder des Konzerns von Bedeutung. Zum einen werden am Standort des Regional Center Vienna biopharmazeutische Arzneimittel sowohl für die Konzernmutter als auch für Auftragskunden erforscht, entwickelt und produziert. Nach einem schwierigen Jahr 2011 erreichte die Biopharmazie 2012 im Rahmen der Mittel- und Osteuropaniederlassung mit 119,8 Millionen Euro ein Plus von 31 Prozent. Weltweit  erwirtschaftete Boehringer Ingelheim mit Biopharmazeutika 549 Millionen Euro.

Zum anderen ist in Wien die onkologische Forschung des Konzerns konzentriert. Konzernchef Andreas Barner plant, die Krebstherapie – gemeinsam mit Diabetes – zu einer von zwei neuen medizinischen Säulen des Unternehmens zu machen, die neben die etablierten Bereiche wie Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Virologie treten werden. Für 2013 ist die Markteinführung eines neuen Medikaments zur Behandlung von Lungenkrebs geplant. Daneben soll es Neueinführungen mit hohem therapeutischem Fortschritt auch in anderen onkologischen Indikationen, in COPD und Asthma, Diabetes und Hepatitis C geben.

Schmerzlich war für Boehringer die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses in Deutschland, dem vom Unternehmen entwickelten Diabetes-Wirkstoff „Trajenta“ aus der Klasse der DPP-4-Hemmer „keinen Zusatznutzen“ zuzugestehen. Dazu Barner: „Als forschendes Pharmaunternehmen können wir einen neu entwickelten innovativen Wirkstoff nicht zu einem festgelegten Erstattungspreis auf dem Niveau eines Generikums verkaufen. Letztlich wird es durch diese Entscheidung unmöglich, die Forschungskosten zurück zu verdienen und Forschung in Deutschland zu betreiben.“

 

 

 

 

 

April 25th

BIO 2013, Teil 2: Neue Finanzierungsformen, bekannte Rahmenbedingungen

Im Rahmen der BIO International Convention, die von 22. bis 25. April in Chicago stattfindet, werden die großen Trends des Branchengeschehens sichtbar. Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> berichtet für www.chemiereport.at von dem Großereignis.

 

Die Industrieausstellung der diesjährigen BIO wirkt um einiges kleiner als in den Jahren zuvor. Viele Länder-Pavillons sind bescheidener geworden, der Trend zum verstärkten Partnering setzt sich fort. Zahlreiche Nationen überdenken die Konzepte der Präsentation auf der BIO. Es wird sich in den nächsten Jahren zeigen, was dieser Trend für die weltweit größte Biotechmesse bedeutet.

Einer der wichtigsten Programmpunkte der Veranstaltung sind alljährlich die Trendberichte der beiden Industriespezialisten, Ernst &Young und Burrill, die die wichtigsten Branchengeschehnisse der letzten zwölf Monate reflektieren und einen Blick auf die Zukunft werfen. Nach den turbulenten Jahren der Krise hatten die beiden renommierten Beratungsunternehmen nicht wirklich viel Neues zu berichten. Ernst & Young hat in den letzten Jahren von einem Paradigmenwechsel gesprochen und den Übergang zu einem „New Normal“ beschrieben. Die Biotechnologie werde in Zukunft mit weniger Kapital zurechtkommen und Projekte dadurch noch früher aufgegeben werden müssen, um Ressourcen und das begrenzte Kapital auf erfolgreiche Vorhaben zu fokussieren. Nun gehe es um die Anpassung an die neuen Herausforderungen. Die Zahlen bescheinigen der Branche jedoch ein positives Bild: Umsätze sind zum Vorjahr um acht Prozent gestiegen, die Ausgaben für Forschung jedoch gesunken. Den Löwenanteil an den Forschungsausgaben trage eine Handvoll großer, erfolgreicher Firmen der Branche so der Tenor des Ernst & Young-Berichts. Investitionen durch Venture-Capital-Fonds seien relativ stabil gewesen, würden nun jedoch langsam zurückgehen.

 

Die Tücken des Gesundheitssystems

Auch Steve Burrill, der wie gewohnt 300 Folien in 90 Minuten abspulte, hatte nicht viel Neues zu berichten. Seine Präsentation war sehr auf die Verhältnisse in den USA zentriert und beleuchtete die Rahmenbedingungen für die Gesundheitswirtschaft. Auch Burrill berichtete über erfreuliche Zahlen, nahm jedoch auch die vielen Herausforderungen der Zukunft in den Blick. Beispielsweise nannte er den Preisdruck aufgrund gestiegener Gesundheitskosten durch Überalterung der Gesellschaft und Lebensstilkrankheiten wie Übergewicht. Nach Burrill entwickeln wir uns langsam zu einer Gesellschaft, in der die Hauptkosten des Gesundheitssystems durch chronische Krankheiten wie Diabetes verursacht werden. Eine zunehmend wichtigere Rolle in der Entwicklung von neuen Behandlungsmethoden würden die Patienten spielen. Eine ganz wichtige Entwicklung sieht Burrill in der zunehmenden Digitalisierung der Gesundheitswelt, die sehr viel zur Effizienzsteigerung und zur Verbesserung der Qualität der Behandlung beitragen könne.

 

Schlagwörter bei Wein und Schmankerl

Die „Buzz Words“ der heurigen Show waren definitiv „Crowdfunding“ und „Venture-Philantropie“. Crowdfunding dürfte zwar noch nicht als Finanzierungsvehikel für die Biotech-Industrie in Frage kommen, da es dazu noch keine Regulierung gibt, das Thema ist jedoch schon sehr präsent. Auch Stiftungen wie die Michael J. Fox Foundation spielen für die Finanzierung von Biotechs eine immer stärkere Rolle.

Ein Highlight aus heimischer Sicht war der österreichische Networking-Event Dienstagabend. Dieses Jahr lud Life Sciences Austria zusammen mit der Außenwirtschaftskammer in die Residenz des österreichischen Außenhandelsdelegierten. Rund 60 österreichische Aussteller und internationale Gäste vernetzten sich bei österreichischem Wein und Schmankerl.

 

April 23rd

Christ Lacke erhält Responsible-Care-Zertifikat

Das Linzer Unternehmen  <a href=http://www.christ-lacke.at>Christ Lacke</a> hat sich am freiwilligen Responsible-Care-Programm beteiligt und nun erstmals das entsprechende Zertifikat errungen. Der Einsatz für Umwelt- und Gesundheit habe auch das Team zusammengeschweißt, sagt die Geschäftsführung.

 

Christ Lacke ist ein Unternehmen mit langer Tradition. Seit Ende des 19. Jahrhunderts sind die Linzer auf die Produktion und Entwicklung von Industrielacken spezialisiert. Heute stellen High-Solid-Lacke, wie sie im Maschinenbau, für Nutzfahrzeuge und Container zum Einsatz kommen, das Kerngeschäft des Betriebs dar. Die 53 Mitarbeiter stellen jährlich über 4.000 Tonnen Lackformulierungen her. Knapp ein Viertel des Personals ist im hauseigenen Entwicklungslabor beschäftigt, wo insbesondere an lösungsmittelfreien und umweltschonenden Lacken gearbeitet wird.

Für seine Maßnahmen zum Schutz der Umwelt, zur Schonung von Ressourcen und zur Erhöhung der Produktionssicherheit wurde Christ Lacke erstmals mit dem Responsible-Care-Zertifikat ausgezeichnet. Geschäftsführer Dietmar Jost betonte, dass es dank der Teilnahme am Responsible-Care-Programm gelungen sei, auch als  Team enger zusammenzuwachsen. Der Erfolg motiviere dazu,  die Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltsituation noch weiter zu verbessern.

 

Freiwilliges Programm zeigt Wirkung

Responsible Care ist ein freiwilliges Programm der chemischen Industrie, bei dem das unternehmerische Handeln im Hinblick auf Anlagensicherheit, Arbeitnehmer- und Umweltschutz bewertet wird. In den Responsible-Care-Betrieben wurde die Zahl der Arbeitsunfälle in zehn Jahren halbiert, der Wasserverbrauch ging um 56, die flüchtigen organischen Verbindungen um 43 Prozent zurück.

 

 

 

April 19th

BIO 2013, Teil 1: Rückkehr in die „Windy City“

Von 22. bis 25. April 2013 geht in Chicago die <a href=http://convention.bio.org>BIO International Convention</a>, die größte Biotech-Messe der Welt, über die Bühne. Wie schon in den vergangenen Jahren berichtet Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> für www.chemiereport.at von dem Großereignis.

 

„Nach meiner allerersten BIO International Convention in Chicago 2010, freue ich mich schon, wieder in die ‚Windy City‘ zurückzukehren“, so Polan im Vorfeld der Messe. Nachdem die Wirtschaftskrise 2010 die internationale Biotechnologie-Szene noch sehr überschattet hatte, verspricht die diesjährige Ausgabe der BIO ein mehrfaches Mehr: mehr Besucher, mehr Aussteller und vor allem mehr Partnering-Meetings.

Zur BIO, die an wechselnden Orten in den USA stattfindet, pilgert Jahr für Jahr ein Tross von mehr als 16.000 Biotech-Spezialisten. Damit ist die Veranstaltung die größte Biotech- Messe der Welt. Die vorgefundene Bandbreite reicht dabei von Big Pharma über Biotech-Start-Ups und Venture-Capital-Firmen bis hin zu Service-Providern und von roter über grüne und weiße bis zu blauer Biotechnologie. Alle wichtigen Namen in der Branche sind hier anzutreffen.

 

Österreich wieder mit einer starken Delegation vertreten

Zur 20. Auflage der BIO International Convention wird sich der österreichische Pavillon, der auch in diesem Jahr wieder von der Außenwirtschaft Österreich (AWO) organisiert wird,mit einem starken Aufgebot von Biotech-Firmen dem internationalen Publikum präsentieren. Unter den 15 Austellern sind Namen wie Apeiron Biologics, VTU Technology oder Savira Pharmaceuticals ebenso wie das Austrian Institute of Technology (AIT). Auch das von österreichischer Seite angebotene Rahmenprogramm verspricht mit einer Netzwerkveranstaltung in der Residenz des österreichischen Außenhandelsdelegierten von Chicago hochkarätig zu werden.

 

Neues Partnering System hat sich bewährt

An drei überaus dichten Tagen werden die Key-Player der Biotech-Industrie bei einem hochkarätigen Fachkongress, einer Industrieausstellung und im Rahmen von One-on-one-Meetings zusammenkommen, um die Temperatur der Branche für das nächste Jahr zu messen und zu versuchen, den einen oder anderen "Big Deal“ abzuschließen. Nach 2012 wird auch dieses Jahr mit dem Exhibitor Booth Partnering das Hauptaugenmerk auf der Ausstellung liegen. Nach Anlaufschwierigkeiten im Vorjahr scheint sich dieses System, bei dem die Partnering-Meetings in erste Linie direkt an den Ausstellungsständen stattfinden, bewährt zu haben.

Auch das Vortragsprogramm ist von großen Namen und vielen interessanten Podiumsdiskussionen geprägt. Zu den Highlights zählen wie jedes Jahr die „Super Sessions“, bei denen die Schwergewichte der Branche – Ernst &Young und Burrill – die  Entwicklungen der letzten zwölf Monate Revue passieren lassen und ihre Zukunftsprognosen abgeben. Auch das Rahmenprogramm wird den BIO-Besuchern aus aller Welt mit zahlreichen Abendveranstaltungen unter anderem am Navy Pier und im renommierten Fields Museum einiges zu bieten haben.

 

 

 

 

April 18th

60-30-20

Das <a href=http://www.ofi.at>OFI</a> (Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik) feierte am 18. April runde Geburtstage von drei seiner Teilinstitute. Gleichzeitig wurde ein neues Zentrum für Biomasseaufbereitung und -veredelung eröffnet.

 

Vor 60 Jahren wurde das Kunststoffinstitut gegründet, vor 30 Jahren das Lackinstitut und vor 20 Jahren das Verpackungsinstitut von der BOKU übernommen. Alle drei sind zu wichtigen Säulen der Entwicklung des OFI geworden, das heute an drei Standorten und auf vielfältigen technischen Gebieten tätig ist. Am 18. April beging man die drei Jubiläen in Form einer Zeitreise, die zurück bis in die Aufbruchsstimmung der Nachkriegszeit führte und den Entwicklungsweg bis zur Gegenwart sowie die Pläne für die Zukunft aufzeigte.

Einen dieser Pläne konnte man bereits aus der Taufe heben: Unter dem Namen „BioUp“ wurde im Rahmen der Feierlichkeiten der jüngste Erweiterungsbau eröffnet, ein Zentrum, in dem man sich der Entwicklung von Biomassebrennstoffen im Technikumsmaßstab widmen will. Das Projekt  stellt einen Forschungsverbund mit der Holzforschung Austria und dem Kachelofenverband dar – zwei Instituten, mit denen das OFI auch im ACR (Austria Cooperative Research) verbunden ist .

 

Wachstumspläne bis 2020

2012 erwirtschaftete das OFI knapp 14 Millionen Euro Umsatz, von denen mehr als 3 Millionen in die eigene Forschung und Entwicklung reinvestiert wurden, wie die beiden Geschäftsführer, Georg Buchtela und Dietmar Loidl, im Rahmen eines Pressegesprächs am 17. April erläuterten. Die 120 Mitarbeiter konnten im vergangenen Jahr rund 2.100 Kundenaufträge abwickeln und rund 1.000 akkreditierte Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsverfahren durchführen. Die wichtigsten Zielbranchen waren Bauwesen, Rohre, Verpackungen, Pharma- und Medizinprodukte sowie Lacke und Beschichtungen. Bis 2020 strebt die Geschäftsführung ein Anwachsen des Umsatzes auf 20 Millionen Euro an, der Mitarbeiterstand soll auf etwa 140 erhöht werden.

Für den Außenauftritt wird man die Vielfalt der abgedeckten Fachgebiete künftig unter den zwei Schwerpunkten „Werkstoffanwendungen“ und „Bauwerkserneuerung“ zusammenfassen. Eine damit zusammenhängende Veränderung der internen Organisation, bei der die gewachsene Institutsstruktur schrittweise modernisiert werden soll, ist angestoßen, soll aber mit „Sorgfalt und Bedacht“ und unter aktiver Beteiligung der Mitarbeiter vollzogen werden, wie Buchtela erklärte. Vereinsrechtlich sollen die einzelnen Institute aber bestehen bleiben.

 

 

 

 

April 17th

MIT-Forscher geben Einblick in die Zukunft des Produzierens

Am 22. und 23. Mai ist die Wirtschaftskammer Österreich Gastgeber der <a href=http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?stid=719107&angid=1>„MIT Europe Conference 2013“</a>. Spitzenforscher des Massachusetts Institute of Technology (<a href=http://web.mit.edu>MIT</a>) werden dabei vor heimischen Wissenschaftlern, Unternehmen und Technologie-Experten der Frage nachgehen, wie die industrielle Produktion der westlichen Industrieländer dem gestiegenen Wettbewerbsdruck begegnen kann.

 

„Remaking Manufacturing“ ist das Motto der zweitägigen Veranstaltung, die im Rahmen des „MIT Industrial Liaison Program“ kritische Fragestellungen rund um produzierende Unternehmen adressieren und ihnen neue Ansätze und Denkbewegungen des industriellen Managements (Stichworte sind hier Big Data, Collaborative Innovation Networks, Additive Manufacturing, Robotic Assistants oder Virtual Factories) gegenüberstellen wollen.

Dass neue Paradigmata des Produzierens auch von neu entstehenden Technologien getragen sein können, wird Joseph Jacobson, Associate Professor of Media Arts and Sciences and Mechanical Engineering am MIT Media Laboratory ansprechen, wenn er gedruckte Elektronik und Synthetische Biologie in den Mittelpunkt seines Vortrags stellt. Unter dem Begriff „Big Data“ verstecken sich wiederum Datenvolumina, die so groß sind, dass sie mithilfe von gängigen Datenmanagement-Werkzeugen nur unzureichend verarbeitet werden können. Wie Unternehmen mit dem raschen Wachstum der Datenflut umgehen können, wird  Andrew McAfee, Principal Research Scientist an der MIT Sloan School of Management in einem Referat mit dem launigen Titel „Race against the machine“ behandeln.

 

 

 

 

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