Archive - Nov 2013

November 29th

FH Campus Wien: Forschungssprojekt zu Fleischallergien

Am Fachbereich Biotechnologie der <a href=http://www.fh-campuswien.ac.at/bachelor___master/applied_life_sciences>FH Campus Wien</a> startet am 1. Dezember ein vom FWF finanziertes Forschungsprojekt, das sich der Verbesserung der Diagnose von Fleischallergien widmet. Anstatt vielfach schlecht charakterisierter Extrakte sollen dafür die einzelnen Allergene selbst herangezogen werden.

 

Da die heute für Hauttests auf allergische Reaktionen verwendeten Extrakte meist von ungenügender Qualität seien, würden Fleischallergien auf diesem Wege häufig nicht erkannt, wie Projektleiterin Ines Swoboda erklärt. Erst die Durchführung sogenannter „orale Provokationen“ würde zeigen, ob ein Patient  auf Fleisch allergisch ist. Besser wäre es, anstatt der Extrakte die allergieauslösenden Substanzen selbst zu verwenden. Das Problem dabei: Welche Inhaltsstoffe von Fleisch die Allergien auslösen, ist noch weitgehend unbekannt.

Ziel des nun an der FH Campus Wien beginnenden Projekts ist es daher, Allergene von unterschiedlichen Fleischsorten zu identifizieren und zu charakterisieren. Im Anschluss sollen diese Verbindungen künstlich hergestellt, um sie nach weiteren Untersuchungen für eine verbesserte Diagnose von Fleischallergien einsetzen zu können. Auch könnten die Substanzen in weiterer Folge für eine Therapie der Allergie mittels Hyposensibilisierung dienen.

 

 

 

 

 

November 26th

ADSI präsentierte sich vor Wiener Life-Science-Community

Im Rahmen eines Kamingesprächs präsentierte sich das Austrian Drug Screening Institute <a href=http://www.adsi.ac.a>(ADSI)</a>, ein Forschungsunternehmen der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck vor Vertretern der Wiener Pharma- und Life-Sciences-Branche. Die von Günther Bonn und Lukas Huber geleitete Einrichtung hat sich auf Arzneimittelsuche mit komplexen Krankheitsmodellen spezialisiert.

 

Günther Bonn, Professor für Analytische Chemie an der Universität Innsbruck und Lukas Huber, Leiter des Biozentrums der Medizinischen Universität Innsbruck, arbeiteten schon seit längerer Zeit zusammen, um die molekularen Mechanismen von Erkrankungen aufzuklären. Was fehlte, war eine Einrichtung, die im Sinne eines Know-how-Transfers in die pharmazeutische Industrie dieses Wissen für die Auffindung neuer Arzneimittelkandidaten nutzen konnte.

Das vor rund einem Jahr eröffnete ADSI will diese Lücke füllen und nutzt dabei zellbasierte Assays, die auf hohe klinische Relevanz hin optimiert werden. Darüber hinaus steht umfangreiches analytisches Equipment zur Durchführung von High-Throughput-Screenings zur Verfügung. Dieses Konzept stellte man im Rahmen eines gemeinsam mit Life Science Karrerieservices veranstalteten Kamingesprächs im Wiener Loos-Haus vor.

 

Kooperation mit der Pharma-Industrie angestrebt

Zunächst will man sich auf drei Gruppen von Indikationen konzentrieren: Krebs, pathogene Immunreaktionen sowie Stoffwechselerkrankungen. Auf letzterem Gebiet besteht eine exklusive Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Bionorica, das auf die Entwicklung von Arzneimitteln aus Pflanzenextrakten spezialisiert ist. Zudem sei man derzeit mit weiteren Pharma-Unternehmen in Verhandlung.

Die aktuelle Ausschreibung des Wirtschaftsministeriums für eine „thematisches Wissenstransferzentrum“ auf dem Gebiet der Arzneimittelentwicklung will man sich zunächst ansehen, so Bonn im Gespräch mit dem Chemiereport, und erst im zweiten Schritt klären, ob ab man seine Kompetenzen da einbringen wolle.

 

 

 

 

 

25 Jahre Agrana

Mit einem Benefizkonzert des Pianisten Rudolf Buchbinder im Theater an der Wien beging die <a href=http://www.agrana.com> Agrana</a> Beteiligungs-AG ihr 25-jähriges Bestehen. Das Unternehmen ist weltweit auf dem Gebiet der Veredelung landwirtschaftlicher Rohstoffe tätig.

 

1988 wurde die Agrana als Dachgesellschaft der österreichischen Zucker- und Stärkefabriken gegründet und hat seither sowohl regional als auch bezüglich ihrer Geschäftsfelder, stark expandiert. Mit 56 Produktionsstandorten auf allen fünf Kontinenten macht man heute einen Konzernumsatz von rund 3,1 Milliarden Euro und beschäftigt etwa 8.500 Mitarbeiter.  Die Agrana-Gruppe ist ein wichtiger Zuckerhersteller in Zentral- und Osteuropa, Produzent von kundenspezifischen Stärkeprodukten und größter Anbieter von Bioethanol in Österreich und Ungarn. Zudem hat man sich zu einem der weltweit führenden Erzeuger von Fruchtzubereitungen und Fruchtsaftkonzentraten entwickelt.

 

Beethoven für einen guten Zweck

Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens lud das Unternehmen vergangenes Wochenende zu einem Benefiz-Konzert mit Rudolf Buchbinder, der drei Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven spielte. Der Kartenerlös wurde vom Unternehmen verdoppelt, ein Gesamtbetrag von 70.000 Euro kommt der „Malteser Care Ring-Kinderhilfe“ und „Hilfe im eigenen Land – Katastrophenhilfe Österreich“ zu Gute. Unter den zahlreichen Gästen des Abends waren Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll und Agrana-Aufsichtsratspräsident Christian Konrad.

Mehr zum Anlass: Lesen Sie ein Interview mit Johann Marihart, Vorstandsvorsitzender der Agrana Beteiligungs-AG, in der Dezember-Print-Ausgabe von Chemiereport/Austrian Life Science.

 

 

 

 

 

 

 

November 22nd

Siemens erneuert Mayr-Melnhof-Anlage in Frohnleiten

Die <a herf=http://www.mayr-melnhof.com>Mayr Melnhof Karton AG</a>, ein führender Hersteller von gestrichenen Recycling-Kartonen, modernisiert seine Kartonmaschine KM 3 am Standort Frohnleiten. Die Siemens-Division <a href=https://www.cee.siemens.com/WEB/AT/DE/INDUSTRY/IA_DT/Pages/home.aspx>„Drive Technologies“</a> hat den Auftrag zur Lieferung eines integrierten Antriebssystems erhalten.

 

Im Rahmen der Modernisierung der Kartonmaschine in Frohnleiten werden insgesamt 90 Antriebe mit elf Megawatt Antriebsleistung installiert. Dabei kommen – zum ersten Mal in der österreichischen Papierindustrie – High-Torque-Direktmotoren der Reihe Simotics HT-direct zum Einsatz, die hohe Drehmomente bei niedrigen Drehzahlen unmittelbar an der Arbeitsmaschine zur Verfügung stellen können. Im Zusammenspiel mit Frequenzumrichtern der Marke „Sinamics S 120“ sollen so Wirkungsgrad und Energieeffizienz der Kartonmaschine optimiert werden.

Die Umrichter übernehmen dabei alle Antriebsaufgaben und sind darauf ausgelegt, im Wechsel zwischen motorischen und generatorischen Anforderungen, wie er bei Papiermaschinen typisch ist, den Energieverbrauch niedrig zu halten. Das Auftragsvolumen an Siemens beinhaltet Planung, Hard- und Software-Engineering, Inbetriebnahme und Schulung. Die Modernisierungsmaßnahmen wurden im Herbst dieses Jahres begonnen und sollen in rund einem Jahr abgeschlossen sein.

 

 

 

 

 

November 21st

Gold-Label für drei niederösterreichische Cluster

Drei niederösterreichische Cluster (Bau/Energie/Umwelt, Lebensmittel, Mechatronik) wurden mit dem von der <a href=http://www.cluster-excellence.eu>European Cluster Excellence Initiative</a> vergebenen „European Cluster Excellence Gold Label“ ausgezeichnet.

 

Mehr als 1.000 Cluster-Initiativen bestehen auf dem europäischen Kontinent und versuchen Branchenplayer einer bestimmten Region horizontal miteinander zu verknüpfen. Erst 27 davon haben es geschafft, den strengen Kriterien des „Gold Labels“ zu genügen – vier davon kommen aus Niederösterreich. Nachdem bereits im Vorjahr der Kunststoffcluster mit dem Gütesiegel prämiert wurde, folgten heuer der Mechatronik-Cluster (beide Netzwerk-Initiativen werden bundesländerübergreifend mit Oberösterreich umgesetzt) sowie die von der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur  Ecoplus gemanagten Cluster Bau/Energie/Umwelt und Lebensmittel. Im Regionen-Ranking liegt das österreichische Bundesland damit an erster Stelle.

 

 



 

 

November 20th

FCIO fordert Standortverbesserungen

 

Seine Forderungen an die künftige österreichische Bundesregierung präsentierte heute in Wien bei einer Pressekonferenz Peter Untersperger, der Obmann des Fachverbandes der chemischen Industrie Österreichs (FCIO). Erstens müsse die Bildung im Bereich der Naturwissenschaften verbessert werden. Insbesondere gelte es, die Ausstattung mit entsprechenden Lehrmitteln sowie die Ausbildung der Lehrer einschlägiger Fächer zu verbessern und ab der ersten Sekundarstufe („Neue Mittelschule“ sowie Unterstufe der Gymnasien) vermehrt Experimente durchzuführen. Zweitens sei die Qualität des Wirtschaftsstandortes zu erhöhen. Das betreffe das Senken der Abgabenquote ebenso wie eine erhöhte Forschungsförderung und das Angehen von Strukturreformen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Pensionen. Auch die seit langem geforderte Verwaltungsreform „bleibt weiterhin ganz vorne auf der Prioritätenliste.“ Und Untersperger fügte hinzu: „Wir sind von Wirtschaft und Technik abhängig und dürfen nicht als Touristenführer enden. Daher brauchen wir auch nicht 150.000 weitere Fremdenführer, sondern 150.000 Techniker, Ingenieure und Naturwissenschaftler.“ Auch müsse die Politik die „Technikfeindlichkeit“ zurückdrängen: „Heute werden überall zuerst die Risiken gesehen, anstatt auf die Chancen und Geschäftsmöglichkeiten zu achten. Dabei haben wir die Risiken mit den einschlägigen rechtlichen Bestimmungen ohnehin bestens im Griff.“ 

 

Energie- und Klimapolitik überdenken

Drittens müsse Österreich, aber auch die EU insgesamt, die Energie- sowie Klimapolitik neu überdenken. In der chemischen Industrie liege der Anteil der Energiekosten an den Gesamtkosten bei bis zu 75 Prozent. Außerdem ermöglichten etliche Produkte der chemischen Industrie die politisch gewollte Senkung der CO2-Emissionen. In den Markt für CO2-Zertifikate mit seinen niedrigen Preisen dürfe nicht eingegriffen werden. Branchen, die wie die chemische Industrie im internationalen Wettbewerb stehen und bestimmte technische „Benchmarks“ erfüllen, müssten die von ihnen benötigten CO2-Zertifikate weiterhin gratis erhalten (Erhalt des Carbon-Leakage-Status). „Wir brauchen Planungssicherheit für die kommenden zehn bis 15 Jahre. Das heißt, wir müssen wissen, das und das kommt noch, und das war es dann“, betonte Untersperger.

Viertens schließlich solle die Regierung den Abbau der Bürokratie in Angriff nehmen. Das bedeute, zu lange und aufwendige Genehmigungsverfahren zu vermeiden, Doppelgleisigkeiten zu beseitigen und beim Umsetzen EU-rechtlicher Bestimmungen auf ein „Golden Plating“ zu verzichten. „Zurzeit haben wir bereits etwa 2.000 umwelt- und sicherheitsrelevante Regelungen, die für die chemische Industrie gelten. Weitere 1.000 sind in den kommenden Jahren zu erwarten. Das ist alles schön und gut, aber die Politik sollte nicht übertreiben“, konstatierte Untersperger.

 

Lenzing: Gespräche im Gang


Am Rande der Pressekonferenz nahm Untersperger in seiner Eigenschaft als Generaldirektor des Zellstoffkonzerns Lenzing zum geplanten Personalabbau Stellung. Obwohl seitens des Betriebsrates verlautete, die Pläne seien „Wahnsinn“, bezeichnete Untersperger das Gesprächsklima als gut. Die Lage sei nicht einfach, „weder für den Betriebsrat noch für uns.“ In den kommenden Wochen werde mit dem Betriebsrat die weitere Vorgangsweise beraten, ab Weihnachten gehe es an die Umsetzung. Untersperger kündigte einen „vernünftigen und sehr sozialen Sozialplan“ an, bei dem auch die Arbeitsstiftung der Lenzing ihre Rolle spielen werde. Grundsätzlich gehe es darum, „rational und nicht emotional zu diskutieren.“ 

 

 

 

 

Österreichisches Positionspapier zur Bioökonomie vorgestellt

<a href=http://www.bios-science.at>BIOS Science Austria</a> (eine lebenswissenschaftliche Plattform von BOKU, Vetmed und Lebensministerium) hat gemeinsam mit der österreichischen Vereinigung für Agrar-, Lebens- und Umweltwissenschaftliche Forschung (ÖVAF) ein Positionspapier zur Bioökonomie erarbeitet, das einen ersten Schritt zu einer nationalen Strategie auf diesem Gebiet darstellen soll.

 

In dem Papier wird die Nutzung biologischer Ressourcen für die Bereitstellung von Produkten, Verfahren und Dienstleistungen als Möglichkeit betrachtet, den großen Herausforderungen der Zukunft (etwa der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung, klimatischen Veränderungen und der Verknappung von Ressourcen) angemessen zu begegnen. Schon heute würden die verschiedenen Sektoren der Bioökonomie (zu denen neben Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei die Lebens- und Futtermittelwirtschaft, die holzverarbeitenden Betriebe, die Zellstoff- und Papierindustrie, sowie Teile der chemischen und biotechnologischen Industrie und der Energiewirtschaft gerechnet werden) in Europa einen Umsatz von rund zwei Billionen Euro im Jahr erwirtschaften und 22 Millionen Menschen beschäftigen.

Um die Kräfte aus diesem Gebiet zu bündeln und die Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik stärker miteinander zu verzahnen, verabschiedete die Europäische Kommission 2012 einen „europäischen Aktionsplan Bioökonomie“, dem  Österreich nach Ansicht von BIOS Science Austria und ÖVAF nun mit einer eigenen Bioökonomie-Strategie folgen sollte. Zentrale Punkte müssten dabei der Ausbau des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft sowie die Weiterentwicklung der institutionellen Rahmenbedingungen für die Beteiligung an europäischen und internationalen Forschungsprogrammen sein, heißt es in dem Positionspapier. Neben technologischen Innovationen sollten dabei auch sozioökonomische Aspekte Berücksichtigung finden, etwa in Bezug auf Ernährungsgewohnheiten, Mobilitätsverhalten und Konsummuster.

 

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November 18th

Anton Paar erwirbt CSM Instruments

Das steirische Messtechnik-Unternehmen <a href=http://www.anton-paar.com>Anton Paar</a> hat die Firma CSM Instruments mit Sitz in Peseux nahe Neuchâtel (Schweiz) erworben. Das nunmehrige Tochterunternehmen ergänzt das Portfolio um Geräte zur Bestimmung von Oberflächeneigenschaften im Mikro- und Nanometermaßstab.

 

Härtemessungen, Ritzprüfung, Tribometrie, Dickenbestimmung über Calotests – und das alles bis hinunter zu Schichtdicken im Mikro- und Nanometerbereich: das sind jene Untersuchungsmethoden, mit denen sich CSM, mitten in einer Hochburg der Schweizer Uhrenindustrie gelegen, im Laufe seines mehr als 30-jährigen Bestehens einen Namen gemacht hat. Mit Kunden in der akademischen Forschung, aber auch in der Automobilindustrie, unter Werkzeugherstellern, in der Umwelttechnologie oder in der Life-Sciences-Branche erwirtschaftete das Unternehmen 2012 mit mehr als 60 Mitarbeitern 12 Millionen Euro Umsatz.

 

Oberflächencharakterisierung als Zukunftsmarkt

Nun hat  Anton Paar, dessen jüngere Geschichte von zahlreichen Akquisitionen geprägt ist, das Schweizer Unternehmen nach „langen Verhandlungen“, wie es von Seiten des Käufers heißt, übernommen. Für Friedrich Santner, CEO der Anton Paar GmbH, stellt die Materialcharakterisierung von Oberflächen einen Markt dar, der zunehmend an Bedeutung gewinnen wird und der daher im Fokus strategischer Überlegungen für die nächsten Jahre steht.  

Jacques Francoise, der bisherige Geschäftsführer von CSM Instruments, zeigte sich in einer Aussendung erfreut, dass ein „ innovatives und gleichzeitig wertegeleitetes Hightech-Unternehmen“ wie Anton Paar neuer Eigentümer ist. Die Zukunft des als „CSM Instruments SA, a company of Anton Paar“ weitergeführten Unternehmens sei damit langfristig gesichert.“

 

 

 

 

November 14th

Gewinnrückgang bei Lenzing

Die <a href=http://www.lenzing.com>Lenzing AG</a>, Weltmarktführer auf dem Gebiet der Cellulose-Fasern mit Sitz in Österreich, ist stark vom weltweit schärfer gewordenen Preiswettbewerb betroffen. Um gegenzusteuern hat der Konzern sein laufendes „Kostenoptimierungsprogramm“ erweitert, das auch den Abbau von weltweit etwa 600 Mitarbeitern beinhaltet.

In seinem aktuellen Quartalsbericht weist Lenzing für die ersten drei Quartale des laufenden Jahres einen Umsatzrückgang von 7,7 Prozent gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahrs auf und hält nun bei einem Wert von 1,447 Milliarden Euro. Das Neun-Monats-EBITDA sank um 20,5 Prozent von 281,5 auf 223,8 Millionen Euro, die Gewinnspanne liegt nun bei 15,5 Prozent (im Vergleich zu 18,0 im Vorjahr). Angesichts schwach bleibender Prognosen für das vierte Quartal revidiert das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr 2013, in der nun nur mehr mit einem EBITDA zwischen 220 und 230 Millionen Euro gerechnet wird.

Als Gegenmaßnahmen gegen den steigenden Kostendruck sollen nun zum einen die vertrieblichen Aktivitäten auf den wichtigen Fasermärkten China und Türkei verstärkt werden. Zum anderen erweitert Lenzing sein laufendes Kostenoptimierungsprogramm, um die Ertragslage langfristig abzusichern und Spielraum für zukünftige Investitionen zu schaffen. Neben Einsparungen bei Materialkosten, Reduktionen des Sachaufwandes und im Overheadbereich sowie operativen Effizienzsteigerungen sind damit auch sowie Personaleinsparungen an allen Produktionsstandorten weltweit verbunden. Am Hauptsitz im oberösterreichischen Lenzing ist – einschließlich  anstehender Pensionierungen und nicht nachbesetzter Stellen – die Streichung von „bis zu 15 Prozent“ des Belegschaftsstands geplant, wie es von Seiten des Unternehmens hieß.

 

 

November 13th

Ecoplus-Jahrestagung an ungewöhnlichem Ort

Im Rahmen der <a href=http://www.ecoplus.at>Ecoplus-Jahrestagung</a> im AKW Zwentendorf wurde am 13. November in prominenter Besetzung über das Gestern, das Heute und das Morgen von Technologie und Forschung diskutiert.  An den Technopol-Standorten Krems, Tulln, Wiener Neustadt und Wieselburg sei, was das Zusammenwirken von Forschung und Wirtschaft betrifft, schon einiges gelungen, so der Tenor vieler Stellungnahmen.

 

Für ihre diesjährige Jahrestagung wählte die niederösterreichische Wirtschaftsagentur Ecoplus eine ungewöhnliche Lokation: Im – bekanntlich nie in Betrieb gegangenen – Kernkraftwerk Zwentendorf versammelten sich Kooperationspartner und Stakeholder, um sich über die Früchte der im Jahr 2000 gestarteten Technologieoffensive des Landes zu informieren und sich in Statements und Diskussionen Anregungen zu holen.

Der Nimbus des Veranstaltungsorts kam dabei mehrere Male zur Sprache – als Symbol für die sich wandelnde gesellschaftliche Bewertung von Technologien, aber auch als Ausgangspunkt für Diskussionen über die mitunter überzogene Einschätzung von technologischen Risiken und daraus folgende Weichenstellungen. Rudolf Taschner, Professor für Mathematik an der TU Wien und bekannt als Popularisierer seiner Wissenschaft, machte – wie es seiner Profession entspricht – auf  einschlägige Zahlen aufmerksam: Bei den unter dem Stichwort „Fukushima“ in Erinnerung gebliebenen Ereignissen waren rund 20.000 Personen durch die Flutwelle getötet worden – vermutlich aber nur einige wenige durch die davon ausgelösten Störfälle im betroffenen Kernkraftwerk.  Erst das Rechnen mit Zahlen, so Taschner in seiner Keynote, habe dem Menschen am Beginn der Hochkulturen die Gestaltung der Zukunft ermöglicht, erst politische Systeme, die den Herrschaftsanspruch einzelner in Frage stellten, die Entwicklung einer Massentechnologie begünstigt. Von der Zukunft wisse man nicht viel, aber mathematisch-technisches Denken könne die Voraussetzungen schaffen, sich den enormen Herausforderungen, die etwa Demographie und Energieverteilung mit sich bringen werden, zu stellen.

 

Unverstellter Blick von außen

Auch Erich Erber, der Gründer der auf den Gebieten Futtermittelzusätze, Lebensmitteldiagnostik und biologischer Pflanzenschutz tätigen Erber-Gruppe mit weltweit mehr als 1.300 Mitarbeitern, machte als Teilnehmer einer Podiumsdiskussion auf einen neuralgischen Punkt aufmerksam: Man habe sich in Europa von der Beschäftigung mit gentechnischen veränderter Organismen verabschiedet – nicht nur, was die breitflächige Anwendung sondern auch was die Wissenschaft betreffe. Hier verliere man Kompetenz an andere Regionen der Welt

Erber, der seinen Lebensmittelpunkt schon vor Jahren nach Singapur verlegt hat, konnte auch ein wenig den Blick des Auslandsösterreichers auf die heimischen Verhältnisse einbringen. Mit seinen Mitdiskutanten in der von Claus Zeppelzauer, Bereichsleiter Unternehmen & Technologie bei der Ecoplus, moderierten Podiumsrunde Anton Plimon (GF AIT), Friedrich Faulhaber (Rektor der Donau-Universität Krems) und Henriette Egerth (GF der FFG) konnte sich Erber darauf einigen, sich Vorbildliches von anderen Ländern abzuschauen, die spezifischen Rahmenbedingungen und Stärken Österreichs aber zu wahren. Am Technopol Tulln, wo die Erber-Gruppe ihre Forschungsaktivitäten konzentriert hat,  habe er sein eigenes kleines „Silicion Valley“ gefunden, in dem Forschung, Ausbildung und unternehmerisches Wirken zu wechselseitigem Nutzen zusammenwirken.

 

 

 

 

 

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