Archive - Nov 12, 2013

Künstliches Herz versorgt Roboter mit organischen Rohstoffen

Englische Wissenschaftler haben einen Roboter, der sich autark in für den Menschen gefährlicher Umgebung bewegt, mit einem künstlichen Herzen ausgestattet. Statt Blut wird hier aber Urin gepumpt, aus dem sich die Maschine selbst Strom erzeugt.

 

Forscher des Bristol Robotics Labotarory – einer Einrichtung die von zwei Universitäten der südenglischen Stadt betrieben wird – arbeiten an Robotern, die vollständig autark agieren, indem sie Abfälle sammeln und mittels mikrobieller Brennstoffzellen in elektrische Energie umwandeln. Die „EcoBots“ genannten Automaten sind dafür gedacht, in kontaminierten und für den Menschen gefährlichen Umgebungen Überwachungs- und Kontrollaufgaben zu übernehmen. Fallobst, tote Fliegen, Abwasser und menschlicher Urin wurden bereits erfolgreich zur Versorgung derartiger Brennstoffzellen eingesetzt.

 

Intelligente Legierungen im Einsatz

Bisher wurden herkömmliche motorbetrieben Pumpen verwendet, um die Roboter mit dem organischen Abfall zu versorgen. Derartige Pumpen sind aber anfällig für mechanische Schäden und verstopfen leicht.  Aus diesem Grund haben sich die Forscher nun beim menschlichen Herzen Anleihen genommen und ein Gerät konstruiert, das das Gehäuse der Pumpe komprimieren und wieder entspannen kann. Dabei kommen artifizielle Muskeln aus intelligenten Legierungen zum Einsatz: Werden diese von Strom durchflossen, ziehen sie sich zusammen und drücken die in der Pumpe enthaltene Flüssigkeit in die Brennstoffzellen. Wird der Strom abgeschaltet, kehren die Muskeln wieder in ihre Ausgangsform (sogenannter „Shape-Memory-Effekt“) zurück und saugen Flüssigkeit aus einem Reservoir an.