Archive - Apr 8, 2013

Cholesterinsenker als Augentropfen?

Forscher der <a href=http://medschool.wustl.edu>Washington University School of Medicine<a> haben festgestellt, dass mit dem Übergang von der trockenen zur feuchten Form der Makuladegeneration eine Veränderung der Rolle der Makrophagen einhergeht. Das könnte ein neuer Ansatzpunkt für deren Therapie sein.

 

Man kennt zwei Formen einer altersbedingten Degeneration der Makula lutea, jenes auch „Gelber Fleck“ genannten Bereichs der menschlichen Netzhaut mit der größten Dichte an Sehzellen: eine trockene und eine feuchte. Während die trockene Makuladegeneration weitaus häufiger vorkommt, ist die feuchte Form die wesentlich gefährlichere. Durch die Ausbildung von flächigen, zu Blutungen neigenden Gefäßmembranen unter der Netzhaut kommt es meist rasch zum Auftreten von Leseblindheit.

 

Makrophagen im Fettüberangebot

Die Produktion neuer Blutgefäße wird nach einer jüngst im Fachmagazin „Cell Metabolism“ veröffentlichten Arbeit durch eine Veränderung der Rolle der Makrophagen bewirkt. Dieser Typus Immunzellen, der für gewöhnlich vor der Krankheit schützen sollte, ändert seine Funktion bei zu großem Fettangebot. Die Zellen nehmen dann mehr Lipide auf als sie in den Blutkreislauf abgeben können und verursachen eine Entzündung, die zur Bildung neuer Blutgefäße führt. Die Forscher konnten nachweisen, dass hohe Cholesterinwerte diesen Prozess begünstigen.

Laut Rajendra Apte, einem der Autoren der Studie, soll nun im nächsten Schritt untersucht werden, ob man mit Augentropfen, die einen Cholesterinsenker enthalten, eine Ansammlung von Lipiden unter der Netzhaut verhindern und dadurch dem Verlust der Sehkraft entgegenwirken kann.