AIT startet Seminar-Serie zu biowissenschaftlichen Themen
Das Departement <a href=http://www.ait.ac.at/departments/health-environment>„Health & Environment“</a> des Austrian Institute of Technology startet im Mai erneut eine Serie an Gastvorträgen mit internationaler Besetzung. Der thematische Bogen reicht von Biomarkern über Implantatwerkstoffen bis hin zu biotechnologischer Bodensanierung.
Die Seminar-Serie, mit der das AIT seine Vernetzung mit der internationalen Forschungs-Community widerspiegelt, startet am 7. Mai mit einem Vortrag des Mediziners Felix Fernandez Madrid, der sich an der Wayne State University mit Fragen der Krebsforschung beschäftigt. In seinem Vortrag wird der gebürtige Argentinier beleuchten, wie Antikörper gegen mitochondriale Proteine als Biomarker bei Brustkrebs herangezogen werden können. Aus dem Bereich Früherkennung mittels Biomarkern kommt auch das Thema der Veranstaltung am 19. Juni, bei der Ana Valdes vom Kings College in London darstellen wird, wie das Vorhandensein bestimmter Stoffwechselprodukte neue molekulare Mechanismen des Alterns und der Entstehung altersbedingter Erkrankungen offenlegen kann.
Auf AIT-Themen fokussiert
Insgesamt fokussiert die Reihe auf jene Themen, die auch in der Arbeit des AIT-Departments „Health & Environment“ im Mittelpunkt stehen. So wird es beispielsweise um Mikroorganismen gehen, die symbiontische Beziehungen zu Pflanzen eingehen und auf diese Weise helfen könne, deren wirtschaftliches und ökologisches Potential besser nutzbar zu machen. Andere Referate nehmen resorbierbare Implantatwerkstoffe, biologische Bodensanierungsverfahren oder Lab-on-a-chip-Systeme in den Blick.
Neonicotinoide: EU-Kommission entscheidet
29.04.13
von
Klaus Fischer
Voraussichtlich kommende Woche entscheidet die EU-Kommission über eine Beschränkung des Einsatzes dreier neonicotinoider Beizmittel, deren Einsatz mit dem Bienensterben in Zusammenhang gebracht wird. Die notwendige Dreiviertelmehrheit, um die Maßnahme zu beschließen, war im Berufungsausschuss verfehlt worden. In dessen heutiger Sitzung stimmten 15 Staaten für die Beschränkung, acht lehnten sie ab und vier enthielten sich der Stimme. Nach dem Vorschlag der EU-Kommission soll der Einsatz der Mittel nur mehr in Ausnahmefällen zulässig sein, konkret in Gewächshäusern sowie nach der Blüte der zu behandelnden Pflanzen. In Kraft treten soll die Regelung am 1. Dezember. Längstens binnen zwei Jahren ab diesem Zeitpunkt plant die Kommission eine Evaluierung der Maßnahmen.
„Keine Grundlage“
Österreich hatte sich heute im Berufungsausschuss gegen das Beizmittelverbot ausgesprochen. Seitens des Umweltministeriums hieß es dazu, nach wie vor fehle eine „eine wissenschaftlich fundierte und vollständige Studie, die als Grundlage für die Abstimmung hätte dienen können.“ Auch wollten mehrere Mitgliedsstaaten im Fall eines Beizmittelverbots gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen: „Wenn Nachbarländer gentechnisch verändertes Saatgut einsetzen würden, wäre eine Abdrift nach Österreich unvermeidbar. Zudem droht durch ein Verbot ein Mehr an Chemie durch großflächige Pestizidspritzungen.“
Zwist in Grün
Bauernbund-Präsident Jakob Auer nahm die Ereignisse auf EU-Ebene nach eigenen Angaben „zähneknirschend zur Kenntnis“. Schuld am Bienensterben seien nicht die „dank sachgemäßer Anwendung“ unbedenklichen Beizmittel, sondern die Varroa-Milben. Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen im Nationalrat, sprach dagegen von einer „Blockadepolitik“ Umweltminister Nikolaus Berlakovichs. Dessen „Torpedieren eines Verbotes der bienengefährlichen Saatgut-Beizmittel widerspricht allen wissenschaftlichen Erkenntnissen und kann nur als ein Kniefall vor den Interessen der Chemie- und Agrarindustrie gewertet werden.“