Archive - 2013

July 23rd

Geldregen für Vienna Biocenter

Neun der 287 vom Europäischen Forschungsrat im Rahmen der jüngsten Antragsrunde vergebenen „ERC Starting Grants“ gehen nach Österreich. Besonders erfolgreich waren dabei Institutionen, die am Vienna Biocenter angesiedelt sind: Drei Nachwuchsforscher des <a href=http://www.imp.ac.at>IMP</a> und zwei des <a href=http://de.imba.oeaw.ac.at>IMBA</a> konnten die mit bis zu zwei Millionen Euro dotierten Förderpreise ergattern.

 

3.300 Jungforscher bewarben sich beim European Research Council um einen der Starting Grants, mit denen – nach einer Änderung des Vergabemodus – Wissenschaftler, deren Dissertationsabschluss zwischen zwei und sieben Jahren zurückliegt, beim Aufbau einer eigenen Forschungsgruppe für bis zu fünf Jahren unterstützt werden. Neun von den 287 vergebenen Preisen gehen nun nach Österreich: Neben der Zoologin Kristin Teßmar-Raible und dem Physiker Jannik Meyer, beide Universität Wien, sowie dem Materialwissenschaftler Georgios Katsaros von der Johannes-Kepler-Universität Linz, waren vor allem Biowissenschaftler des Vienna Biocenter erfolgreich.

 

Zellbiologische Grundlagenforschung

Gleich drei davon kommen vom Institut für Molekulare Pathologie (IMP), das von Boehringer Ingelheim finanziert wird. David Keys beschäftigt sich dort mit den molekularen Grundlagen der gerichteten Bewegung von Organismen, Luisa Cochella untersucht die Rolle von Micro-RNAs bei der Zelldifferenzierung und Johannes Zuber benützt In-vivo-RNA-Interferenz, um Angriffspunkte für die medikamentöse Behandlung von Krebs zu finden.

Unter den geförderten Jungwissenschaftlern sind aber auch zwei, die am Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA) arbeiten. Stefan Ameres untersucht, welche Rolle die Genregulation durch Micro-RNAs bei der Entstehung von Krankheiten spielt, Kikue Tachibana-Konwalski forscht zu den molekularen Grundlagen der Entstehung von Trisomie in weiblichen Eizellen.

 

 

 

 

 

 

July 19th

Helmut Miernicki als Ecoplus-Geschäftsführer bestätigt.

Helmut Miernicki wurde für weitere fünf Jahre als Geschäftsführer der Ecoplus bestellt. Der Jurist, der die Geschicke der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich bereits seit 10 Jahren leitet, ist als bester Bewerber aus einem Hearing hervorgegangen.

 

Erforderlich wurde die Neuausschreibung nach zehnjähriger Amtszeit durch das Stellenbesetzungsgesetz. Die nun erfolget Weichenstellung setzt auf Kontinuität in der Leitung der Ecoplus. Miernicki zeigte sich in einem ersten Statement erfreut, die Arbeit mit seinem Team fortsetzen zu können, Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav stellte sich mit Gratulationen ein.

Unter Miernickis Ägide wurden die Kernkompetenzen der Ecoplus in den drei Unternehmensbereichen „Projekte & Impulse“, „Unternehmen & Technologie“  und „Standort & Service“ gebündelt und die in letzterem konzentrierten Betriebsansiedlungsaktivitäten neu strukturiert. Ebenso kam es in den vergangenen zehn Jahren zur Gründung von Cluster-Initiativen in den Bereichen Bau/Energie/Umwelt, Kunststoff, Lebensmittel, Logistik und Mechatronik sowie zur Entwicklung von vier Technopol-Standorten in Krems, Tulln, Wiener Neustadt und Wieselburg.

July 17th

Bayer begeht 150-Jahr-Jubiläum mit Festakt

Mit einem Festakt, an dem die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft, als Ehrengäste teilnahmen, beging die <a href=http://www.bayer.de>Bayer AG</a> ihr 150-jähriges Gründungsjubiläum.

 

Am 1. August 1863 gründeten Friedrich Bayer und Johann Friedrich Weskott unter dem Namen „Fried. Bayer et comp.“ eine kleine Farbenfabrikation in Barmen (heute ein Stadtteil von Wuppertal). 150 Jahre später ist die Bayer AG ein Konzern, der auf den Gebieten der Life und Material Sciences tätig ist und mit weltweit 110.000 Mitarbeitern rund 40 Milliarden Euro Umsatz generiert. Mit dem seit 1895 bestehenden Hauptsitz in Leverkusen und wichtigen Standorten in Wuppertal, Monheim, Krefeld-Uerdingen, Dormagen, Knapsack und Bergkamen ist das Unternehmen nach wie vor stark regional verwurzelt.

 

Bundeskanzlerin Merkel: „Arbeit fortführen“

"Es ist eine Freude für uns in Nordrhein-Westfalen, dass auf diesen regionalen Wurzeln ein internationaler Konzern gewachsen ist“, fasste diesen Zusammenhang Hannelore Kraft, die Ministerpräsidentin des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslands, zusammen. Kraft war eine von 1.000 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Medien sowie aus dem Kunden-  und Mitarbeiterkreis, die an einem Festakt anlässlich des runden Geburtstags teilnahmen. Die Prominenteste unter ihnen war Bundeskanzlerin Angela Merkel, die hervorhob, dass die Erfolgsgeschichte des Unternehmens mit der „Tinte der Innovation“ geschrieben worden sei. „Die ganze Unternehmensgeschichte ist eine Geschichte des Wandels, der Erneuerung, der Neugierde“, so Merkel, „wir möchten, dass Sie Ihre Arbeit als Innovationstreiber fortführen.“

Sichtlich stolz zeigte sich auch der Bayer-Vorstandsvorsitzende Marijn Dekkers: „150 Jahre Bayer - das ist schon etwas ganz Besonderes“, meinte Dekkers, der betonte, dass der Konzern die Möglichkeiten der Wissenschaft und die Erfahrung von eineinhalb Jahrhunderten einsetze, um das Leben der Menschen zu verbessern. Trotz bedeutender Fortschritte in der Medizin seien mehr als die Hälfte aller bekannten Krankheiten noch nicht angemessen therapierbar. Zudem müssten Mittel und Wege gefunden werden, um auf der gleichen landwirtschaftlichen Fläche mehr und bessere Nahrungsmittel zu produzieren, um die Ernährung von immer mehr Menschen sicherzustellen. Für diese Arbeit brauche ein Unternehmen wie Bayer nicht nur wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich stabile Rahmenbedingungen, sondern auch die Akzeptanz und Wertschätzung von Innovationen und neuen Produkten seitens der Gesellschaft.

 

 

 

 

July 16th

Vom Ingenieurbüro zum Branchenplayer

Die <a href=http://www.vtu.com>VTU-Gruppe</a> hat mit Juli 2013 die 300-Mitarbeiter-Marke überschritten. Aus einem kleinen Ingenieurbüro ist seit der Gründung im Jahr 1990 ein international tätiges Planungs-, Beratungs- und  Zulieferunternehmen für die gesamte Prozessindustrie geworden.

 

1990 gründete Michael Koncar in Graz ein kleines Ingenieurbüro für Verfahrenstechnik, das zunächst mit der Planung von Anlagen für die Produktion von Biodiesel und Arzneimitteln begann. In 23 Jahren hat sich daraus ein international tätiger Technologie-Anbieter entwickelt, der nun die Marke von 300 Mitarbeitern überschritten hat. An aktuell 15 Standorten in Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz und Rumänien arbeitet VTU für eine große Anzahl von Auftraggebern, mit denen man teils seit Langem verbunden ist.

 

Umfangreiches Leistungsspektrum

Das Branchenspektrum reicht dabei von Pharma und Biotechnologie über Chemie und Metallurgie sowie Erdöl und Erdgas bis hin zur Energietechnik. Zur Gruppe gehören heute die Unternehmen VTU Engineering, VTU Technology, VTU Energy und Proionic sowie eine Beteiligung am Beratungsunternehmen Excellence. Neben Engineering-Leistungen bietet VTU auch Verfahrens- und Technologieentwicklung an (Spezialgebiete sind etwa Proteintechnologie oder ionische Flüssigkeiten)  und liefert Turnkey-Anlagen für die Lösemittel-Rückgewinnung, die Abwasser- und Abluftreinigung sowie die Biodieselproduktion.

Das Wachstum sei bisher organisch, aus eigener Kraft, erfolgt, betont man seitens des VTU-Managements. Dabei habe man stets auf hoch qualifiziertes und hoch motiviertes Personal gesetzt, dem man ein Unternehmensumfeld bieten wolle, in dem das Liefern von Höchstleistungen auch in anstrengenden Zeiten Spaß mache.

 

 

 

 

 

 

 

July 12th

Adipositas: Hormon-Resistenz führt zu ungezügeltem Appetit

Zu den molekularen Grundlagen der Fettleibigkeit sind Wissenschaftler des Istituto di Cibernetica <a href=http://www.cib.na.cnr.it/default.aspx?AspxAutoDetectCookieSupport=1>"Edoardo Caianello“</a> in Neapel vorgedrungen. Bei ungezügeltem Appetit könnte eine Störung eines Hormonsystems vorliegen, an dem Orexin und Leptin beteiligt sind.

 

Für gewöhnlich bewirkt das Hormon Leptin, dass das Hungergefühl unterbleibt, wenn eine ausreichende Menge an Nahrung aufgenommen wurde. Wie die italienischen Forscher nun in einer Publikation in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) beschreiben, ist Fettleibigkeit aber von einer „synaptischen Remodellierung des seitlichen Hypothalamus“ begleitet, auf den Leptin für gewöhnlich einwirkt. Dadurch kommt es zu einer Resistenz gegenüber der Wirkung des Hormons, sodass der Appetit auch dann nicht vergeht, wenn man eigentlich schon zu viel zu sich genommen hat.

Durch die Veränderungen im Hypothalamus kommt es zu Einwirkungen auf das Endocannabinoid-System, das jene Nervenzellen kontrolliert, die wiederum das Neuropeptid Orexin erzeugen, das für die Regulierung von Hunger und Schlaf verantwortlich ist. Die Wissenschaftler schließen, dass Nebenerscheinungen der Fettsucht wie hoher Blutdruck, Herzbeschwerden und Schlaflosigkeit, durch eine selektive Blockierung der Orexin-A-Rezeptoren mithilfe eines antagonistisch wirkenden Moleküls bekämpft werden können

 

 

 

 

Neues Rehau-Werk in Györ

Das Kunststoffunternehmen <a href=http://www.rehau.com/AT_de>Rehau</a> hat im ungarischen Györ ein neues Werk in Betrieb genommen, in dem Systembauteile für die Automobilindustrie erzeugt werden. Die in nächster Nähe zur am Standort ansässigen Audi-Produktion gelegene Anlage  wird unter anderem Stoßfängersysteme  für die  Modelle TT und Q7 herstellen.

 

Das Polymerverarbeitungsunternehmen mit Hauptsitz im fränkischen Rehau und Südosteuropa-Zentrale in Guntramsdorf (Niederösterreich) hat mehr als 200 Millionen Euro in den Standort investiert, an dem rund 50 Arbeitsplätze entstehen. Schon seit 2005 montierte Rehau am Standort Györ im Drei-Schicht-Betrieb Stoßfänger-Varianten für verschiedene Audi-Modelle und liefert sie just-in-time direkt an das  Band des Automobilherstellers. Neue Aufträge haben nun die großzügige Erweiterung der Kapazitäten notwendig gemacht.

Künftig sollen die vorderen und hinteren Stoßfängersysteme für den  TT und den Q7 sowie für das A3-Cabrio und -Coupé unmittelbar vor der Endmontage in Györ spritzgegossen und lackiert werden. Bisher sind diese Außenanbauteile von Rehau im niederbayerischen Viechtach produziert worden. Da dort aber die Kapazitäten aufgrund neuer Modellanläufe ausgeschöpft sind, suchte man nach anderen Möglichkeiten. Die Fertigung direkt vor den Toren des ungarischen Audi-Werks bietet nach Aussagen von Rehau-Verantwortlichen wegen der extrem kurzen Abrufzeiten in der Automotive-Branche Vorteile.  

Der Werksneubau wird Spritzguss- und Montagehallen beinhalten, die sich um das Herzstück,  eine modulare, auf CO2-Reinigung basierende Lackieranlage, gruppieren.

 

 

 

 

 

 

July 10th

„Ja, aber“ zu Medizin-Ausbildung in Linz

Trotz bis zuletzt skeptischer Stimmen hat die <a href=http://hochschulplan.at/?page_id=4>Hochschulkonferenz</a> im Rahmen ihrer Sitzung am 10. Juli die Einrichtung einer medizinischen Fakultät an der JKU Linz prinzipiell befürwortet – knüpfte dies jedoch an eine Reihe von Bedingungen, die die Einbettung in ein Gesamtkonzept garantieren sollen.

 

Bislang waren in der Hochschulkonferenz kaum Befürworter der Gründung einer medizinischen Fakultät in Linz zu finden gewesen. Das Gremium, das die Weiterentwicklung des bundesweiten Hochschulplans voranbringen soll, besteht aus der Vertretern der Universitätenkonferenz (Uniko), der Fachhochschulkonferenz (FHK), der Senate, des Wissenschaftsrats, der Hochschülerschaft (ÖH) und des Ministeriums. Noch im Juni sprach Jürgen Mittelstrass, der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, von einem „ unzureichenden Konzept“, das  „in keiner Weise geeignet“ sei, „einen so schwerwiegenden Schritt wie die Gründung einer Medizinfakultät zu begründen.“ Selbst Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle blieb auch nach den jüngsten Verhandlungsergebnissen zwischen Stadt Linz, Land Oberösterreich und dem Bund auffallend zurückhaltend und sprach von wichtigen Fragen, die noch zu klären seien.

 

Lange Liste an Bedingungen

Bei einem Sondertermin der Hochschulkonferenz am 10. Juli, der, wie die APA meldete, „überraschend lange“ dauerte, kam es nun zu einem Einschwenken. Dabei nutzte das Gremium sein grundsätzliches Ja zu dem politisch in den vergangenen Monaten stark forcierten Projekt, um eine Reihe von Forderungen zu erheben, die den Schritt in eine Gesamtsicht auf die Hochschullandschaft einbetten sollen. Die Einrichtung einer medizinischen Fakultät in Linz könne dann befürwortet werden, wenn

  • gleichzeitig ab dem Jahr 2016 zusätzliche Mittel für Universitäten zur Abdeckung der
    laufenden Kostensteigerungen bereitgestellt werden
  • umgehend ein neuer Fachhochschulentwicklungs- und -finanzierungsplan beschlossen
    wird
  • bestehende Universitätsstandorte in die Gesamtplanung
    miteinbezogen werden
  • österreichweit eine einfache, transparente
    und kostengünstige Regelung des klinischen Mehraufwandes verwirklicht
    wird
  • zuvor mögliche Auswirkungen auf die Quotenregelung im Bereich
    der Medizinanfängerplätze untersucht sind
  • die konkreten Maßnahmen zur Attraktivierung des Arztberufs in
    Kraft sind
  • im weiteren Verlauf des Planungsprozesses eine national und
    international besetzte Gründungskommission eingesetzt wird und der
    Prozess durch den österreichischen Wissenschaftsrat begleitet wird
  • zusätzliche Aufwendungen von Studierenden (aufgrund der zwei
    Standorte im vorklinischen Bereich) abgefedert werden.

Wissenschaftsminister Töchterle sprach nach der Sitzung von einer „sehr intensiven, sachlichen Diskussion“ und freute sich über das einstimmige Votum als „Vertrauensvorschuss“ und
„Stärkung seiner Position zum weiteren Ausbau des gesamten tertiären Sektors“. Auch die Fachhochschulkonferenz sprach in einer Aussendung davon, dass die Hochschulkonferenz ihrer Aufgabe als zentrales Beratungsgremium in vollem Umfang gerecht geworden sei. Anlässlich der Erörterungen hätten für den gesamten Hochschulsektor wesentliche Entwicklungsperspektiven eröffnet werden können.

 

 

 

July 9th

Neue Mieter im Technologiezentrum Wieselburg-Land

Mit der Eröffnung der zweiten Ausbaustufe des Technologiezentrums Wieselburg-Land entsteht Platz für das Futtermittellabor Rosenau und die Erneuerbare Energie Consulting GmbH (EEC), die mit ihren Dienstleistungen das Technologieangebot am Standort deutlich erweitern.

 

Der Standort Wieselburg, der seit Februar nach Krems, Tulln und Wiener Neustadt als vierter niederösterreichischer Technopol entwickelt wird, fokussiert auf Technologien mit Bezug zur langen agrarischen Tradition der Region. Mit dem Kompetenzzentrum Bioenergy 2020+ konnte insbesondere die stoffliche und energetische Biomassenutzung als Schwerpunkt etabliert werden.

Die zweite Ausbaustufe des Technologiezentrums Wieselburg-Land (TZWL), die am 8. Juli von Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav und Hermann Schultes, dem Präsidenten der niederösterreichischen Landwirtschaftkammer, feierlich eröffnet wurde, bietet nun die Möglichkeit zur Erweiterung des Spektrums.

 

Futtermittelanalysen und Biomasse-Beratung

Die Landwirtschaftskammer wird mit ihrem Tochterunternehmen „Futtermittellabor Rosenau“, das Landwirten Analysen zur optimalen Zusammenstellung von Futter für die Nutztierhaltung anbietet, selbst am TZWL vertreten sein. EEC, ein Beratungs- und Projektentwicklungsunternehmen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien, ergänzt die Kompetenzen rund um den etablierten Schwerpunkt Biomassenutzung.

Errichtet wurde der 1.400 Quadratmeter große Zubau von der TZWL GmbH, einer Gesellschaft der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur Ecoplus und der Gemeinde Wieselburg-Land, mit einer Gesamtinvestition von um rund 3,6 Millionen Euro.

 

 

 

 

July 8th

Unis öffnen ihre Tore für Kinder

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle hat am 8. Juli die Kinderuni in Innsbruck eröffnet. Insgesamt finden Kinderunis in diesem Sommer an 15 Standorten statt und werden von der öffentlichen Hand mit einer halben Million Euro gefördert.

 

Töchterle kehrte für die Eröffnung in seine Rolle als Altphilologe zurück und führte den Schülern an der Universität Innsbruck vor Augen, dass viele Wörter ihres eigenen Jargons – von „Mega-Hype“ bis „ultracool“ – Wurzeln in der altgriechischen und der lateinischen Sprache haben, die über Jahrtausende die abendländische Kultur geprägt haben.

Zahlreiche Universitätsstandorte beteiligen sich auch in diesem Jahr an Programmen, die für Schüler zwischen dem siebenten und dem zwölften Lebensjahr ausgerichtet werden. In Wien haben sich Uni Wien, Med-Uni Wien, TU Wien, BOKU, Vetmed und FH Campus Wien zur „Kinderuni Wien“ zusammengeschlossen. An der Uni Wien wird dabei etwa der Chemie in Küche und Haushalt nachgespürt, an der TU erforscht man, wie Kristalle aufgebaut sind und wachsen können. An der Uni Innsbruck wird wiederum versucht, DNA aus einer Erdbeere zu bekommen und erklärt, welche Aufgabe das Molekül in lebenden Zellen hat.

 

 

 

July 5th

Den Fingerabdrücken auf der Spur

Forscher der Universität Leicester (UK) haben gemeinsam mit dem Institut Laue-Langevin (Grenoble, F) eine neue Methode entwickelt, mit der latente Fingerabdrücke zuverlässiger identifiziert werden können. Dabei werden die Spuren mit einem „elektrochromatischen“ Polymer beschichtet, in das fluoreszierende Marker-Moleküle eingearbeitet werden.

 

Latente Abdrücke der Fingerkuppen, die mit dem freien Auge nicht sichtbar sind, sind eines der wichtigsten kriminaltechnischen Untersuchungsmittel. Ihre Zuordnung zu einer bestimmten Person ist aber von der Visualisierung der hinterlassenen Spuren abhängig, was – besonders nach  Alterung, Umwelteinflüssen oder versuchtem Abwaschen nicht immer einfach ist.

Wissenschaftler der Universität Leicester haben daher eine Methode entwickelt, die mithilfe von elektrochromatischen Polymeren arbeitet. Diese werden mithilfe von elektrischem Strom am Untersuchungsgegenstand abgelagert. Wo die Fingerkuppen Schweiß und Hautfett hinterlassen haben, wird die Ablagerung aufgrund der elektrischen Isolatoreigenschaften dieser Substanzen verhindert. Werden die so erzeugten Muster einer elektrischen Spannung ausgesetzt, wechseln sie ihre Farbe und machen so ein Negativ der Fingerabdrücke sichtbar.

Einen Schritt weiter geht die Kombination der elektrochromatischen Polymere mit fluoreszierender Materialen, die unter UV-Licht eine weitere Farbe abgeben können – was mehr Möglichkeiten zum Einfärben und zur Kontrastbildung bietet.

 

Neutronen zur Charakterisierung der Methode eingesetzt

Um eine optimale Position und Verteilung der Fluorophore in der Polymerschicht zu ermöglichen, arbeiteten die Wissenschaftler mit Neutronenforschern am Institut Laue-Langevin sowie an der britischen Neutronenquelle Isis zusammen. Mithilfe von Neutronenreflektivitätsmessungen können das elektrochromatische und das fluoreszierende Material gut unterscheiden  werden. Dadurch wird es möglich, die Probe auf schonende Weise eingehend von der Oberfläche der Schicht aus bis zum darunterliegenden Metall im Nanometerbereich zu untersuchen und die Markermoleküle beim Eindringen in die Polymerschicht zu verfolgen.

 

 

 

 

 

 

 

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