Archive - 2013

June 17th

Wittgenstein-Preis für Ulrike Diebold

Ulrike Diebold, Oberflächenphysikerin an der Technischen Universität Wien, ist  Wittgenstein-Preisträgerin des Jahres 2013. Neun Nachwuchsforscher wurden in das START-Programm des <a href=http://www.fwf.ac.at>FWF</a> aufgenommen.

 

Ulrike Diebold wurde 2010 auf einen Lehrstuhl für Oberflächenphysik an der technischen Universität Wien berufen, behielt aber auch eine Forschungsprofessur an der Tulane University in New Orleans, wo sie zwischen  2001 und 2009 als Full Professor beschäftigt war. In ihrer Forschungsarbeit beschäftigt sich die 1961 in Kapfenberg geborene Wissenschaftlerin mit den Oberflächeneigenschaften von Metalloxiden, die sie mit verschiedenen Techniken der Mikroskopie und Spektroskopie bis hinunter zur Ebene einzelner Atome untersucht. Dabei konnte Diebold als erste Forscherin Materialdefekte mithilfe der Rastertunnelmikroskopie auf einzelatomarer Ebene sichtbar machen und chemische Reaktionen, die durch diese Fehler ausgelöst werden, Molekül für Molekül beobachten.

Gemeinsam mit verschiedenen Arbeitsgruppen der theoretischen Physik arbeitete sie an der Modellierung der von ihr erzielten experimentellen Ergebnisse, um ein besseres Verständnis für die an Oberflächen ablaufenden chemischen Reaktionen zu gewinnen. Ihre Review-Artikel und Originalarbeiten haben das gesamte Feld der Oberflächenphysik maßgeblich mitgestaltet. Den mit 1,5 Millionen Euro dotierten Wittgenstein-Preis (der als „Dry Prize“ ausschließlich für die intendierte Forschung verwendet werden darf), will Diebold nutzen, um neuere Methoden zur Erforschung von Grenzflächen zwischen festen und flüssigen Phasen zu erarbeiten.

 

Neun Nachwuchsforscher im START-Programm

Gleichzeitig mit der Vergabe  des Wittgenstein-Preises wurden auch jene neun Nachwuchsforscher bekanntgegeben, die im Rahmen des START-Programms über die nächsten sechs Jahre bis zu 1,2 Millionen Euro für den Auf- oder Ausbau einer eigenen Forschungsgruppe erhalten. Unter ihnen sind unter anderem Stefan L. Ameres vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der ÖAW, der sich mit der molekularen Charakterisierung des Lebenszyklus von Mikro-RNAs beschäftigt, Ovidiu Paun (Department für Botanische Systematik und Evolutionsforschung der Universität Wien), der die Evolution durch wiederholende Allopolyploidisierung erforschen will, Notburga Gierlinger (Department für Materialwissenschaften und Prozesstechnik der Universität für Bodenkultur), deren Forschungsgebiet Oberflächen und Grenzflächen in Pflanzen sind, ebenso wie Georgios Katsaros, der sich am Institut für Halbleiter und Festkörperphysik der Universität Linz mit Loch Spin-Qubits und Majorana-Fermionen in Germanium beschäftigt oder David A. Keays, der am Institut für Molekulare Pathologie (IMP) die zelluläre Grundlagen von Magnetorezeption erforscht.

 

 

 

 

 

 

June 14th

Antibiotische Creme wirkt gegen Impetigo

Das spanische Pharmaunternehmen <a href=http://www.ferrergrupo.com/Inicio-ENG>Ferrer</a>  hat eine klinische Phase-III-Studie zu Ozenoxacin abgeschlossen. Die antibakteriell wirkende Substanz hat sich in der topischen Behandlung von Impetigo (Grindflechte) als wirksam erwiesen.

 

Impetigo contagiosa, zu Deutsch Grindflechte oder Eiterflechte, ist eine hochinfektiöse bakterielle Hauterkrankung, die meist von Staphylococcus- oder Streptococcus-Erregern ausgelöst wird. Bekannt sind eine großblasige und eine kleinblasige Form, häufig sind Kinder betroffen, unter denen sich die Erkrankung durch Schmierinfektion epidemieartig ausbreiten kann.

 

Neues Antibiotikum

Das von Ferrer entwickelte nicht-fluorierte Chinolon Ozenoxacin erwies sich in einer Studie, die an 465 Erwachsene und Kindern durchgeführt wurde, nach fünf Tage Anwendung gegenüber Placebo überlegen. Eine Creme, die den Wirkstoff zu einem Prozent enthielt, wurde darüber hinaus von der Testgruppe gut vertragen.

Präklinische Studien hatten gezeigt, dass Ozenoxacin als Inhibitor der DNA-Gyrase und der Topoisomerase IV fungiert und so eine bakterizide Wirkung hervorruft. Die klinische Wirksamkeit konnte bereits in einer Phase-II-Studie an Erwachsenen mit sekundär infizierten traumatischen Verletzungen gezeigt werden.

 

 

 

 

 

 

June 13th

Philipp von Lattorff ist neuer Geschäftsführer von Boehringer Ingelheim Wien

Philipp von Lattorff hat mit 1. Juni die Leitung des <a href=http://www.boehringer-ingelheim.at> Boehringer Ingelheim</a> Regional Center Vienna von Christian Schilling übernommen. Der gebürtige Grazer war zuletzt Leiter des internationalen Bereichs „Verschreibungspflichtige Medikamente und Selbstmedikation/ Emerging Markets“ bei Boehringer Ingelheim in Deutschland.

 

Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna ist für das Geschäft des Pharma-Konzerns in mehr als 30 Ländern der Region Mittel- und Osteuropa verantwortlich und ist darüber hinaus Zentrum für Krebsforschung sowie Standort für biopharmazeutische Forschung, Entwicklung und Produktion im internationalen Unternehmensverband. Seit 2008 leitete Christian Schilling den wichtigen Standort des Unternehmens – nun gibt er die Geschäftsführungsfunktion an Philipp von Lattorff ab, um selbst die Leitung des neu geschaffenen Unternehmensbereiches „Therapeutic Areas“ in der Konzernzentrale zu übernehmen.

 

Schon lange für Boehringer tätig

Von Lattorff wurde 1968 in Graz geboren und studierte an der Barcelona School of Management. Zwischen 1991 und 2008 war er bereits in verschiedensten Positionen für Boehringer Ingelheim tätig, unter anderem als Leiter Marketing & Sales für Mittel- und Osteuropa sowie in der gleichen Funktion bei Boehringer Ingelheim Italien. Von 2008 bis 2011 war Lattorff Generaldirektor für die Region Mittel- und Osteuropa bei CSC Pharmaceuticals, danach kehrte er als Leiter des internationalen Bereichs „Verschreibungspflichtige Medikamente und Selbstmedikation/ Emerging Markets“ zur Boehringer Ingelheim GmbH in Deutschland zurück. Der Vater von sieben Kindern freut sich darüber, an den Ursprung seiner beruflichen Laufbahn zurückzukehren und zur weiteren Entwicklung des Verbundstandorts Wien einen Beitrag leisten zu dürfen.

 

 

 

 

 

June 12th

Clusterland Award prämiert Wintergemüse, Krisenmanagement und Energie-Monitoring

Am 12. Juni wurde der von der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur <a href=http://www.ecoplus.at>Ecoplus</a> und der Raiffeisen Bankengruppe Niederösterreich-Wien gestiftete Clusterland Award 2013 vergeben. Bei dem in drei Kategorien ausgeschriebenen Preis konnten zwei Projekte des Lebensmittle-Clusters und eine Einreichung des Mechatronik-Clusters reüssieren.

 

Unter den insgesamt 83 eingereichten Projekten wählte eine Jury unter dem Vorsitz von Fritz Ohler vom Politikberatungs-Unternehmen Technopolis Austria Gewinner in den drei Kategorien „Die beste Kooperationsidee“, „Das erfolgreichste Kooperationsprojekt“ und „Das beste Kooperationsprojekt zwischen Unternehmen und F&E-Einrichtungen“. Beurteilt wurden die Ziele und Inhalte der jeweiligen Projekte, aber auch Kriterien wie Ressourceneinsatz, Innovationsgrad, nachhaltige Realisierbarkeit am Markt bzw. bereits erzielte Markterfolge und geschaffene Arbeitsplätze.

In der Kategorie „Die beste Kooperationsidee“ konnte das Projekt „Wintergemüsevielfalt“ die Jury am meisten überzeugen. Dabei arbeiten der Biohof „Adamah“, die Gartenbauschule Langenlois und das Lehr- und Forschungszentrum für Gartenbau Schönbrunn am Anbau von biologisch produziertem Wintergemüse ohne Verwendung zusätzlicher Energie arbeiten.

 

Kooperationen arbeiten an gemeinsamen Zielen

Zum „erfolgreichsten Kooperationsprojekt“ wurde „Krisenmanagement II“ gekürt – ein Projekt, bei dem die Mitarbeiter mehrerer Unternehmen aus dem Bereich der Lebensmittelverarbeitung Krisenstrategien entwickeln und ihre Ansätze untereinander austauschen. Projektkoordinator ist die Esarom GmbH.

Das Projekt „eco2production“ wurde als „bestes Kooperationsprojekt zwischen Unternehmen und F&E-Einrichtungen“ ausgezeichnet. Dabei arbeiten 14 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus dem Bereich der Mechatronik unter der Koordination des Instituts für Fertigungstechnik und Hochleistungslasertechnik der TU Wien an der Entwicklung eines ganzheitlichen Konzepts für die Implementierung von Energie-Monitoring- und Energie-Management-Systemen.

 

 

 

 

 

June 11th

Novelle zum Universitätsgesetz

Der Ministerrat hat sich heute auf eine Novelle des Universitätsgesetzes geeinigt. Der Entwurf enthält Bestimmungen zur Vereinigung von Universitäten und zur Gründung von medizinischen Fakultäten.

 

Neben der Möglichkeit des Gesetzgebers, Universität zu errichten, aufzulassen oder zu vereinigen wird es künftig auch ein Initiativrecht der Universitäten geben, einen Vereinigungsprozess zu starten. Der heute im Ministerrat beschlossenen Text regelt die dabei einzuhaltenden Abläufe und Fristen und sieht Optionen für die Rechtsnachfolge vor. Vorgesehen ist sowohl die Möglichkeit, eine Universität in eine andere einzugliedern als auch durch Vereinigung eine neue Einrichtung zu bilden.

Ebenso wurde die Möglichkeit geschaffen, dass eine bestehende Universität eine medizinische Fakultät errichtet. Nach Aussage von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle soll durch die Novelle die Uni-Landschaft gestärkt und die Autonomie der Universitäten ausgeweitet

 

Aktueller Anlass Medizin-Fakultät Linz

Für beide nun im Entwurf der UG-Novelle geregelten Vorgänge gibt es aktuelle Anlassfälle. Oberösterreichische Landespolitiker und Ärzte sowie Vertreter der Johannes-Kepler-Universität haben sich zuletzt vehement für die Errichtung einer Medizin-Fakultät in Linz eingesetzt. Immer wieder diskutiert wurde auch eine Vereinigung von Universität Innsbruck und Medizin-Universität Innsbruck. Beide Vorstöße haben aber auch zu kontroversiell Debatten geführt. Töchterle sprach zuletzt von „einigen Schritten“, die nötig seien, um eine medizinische Ausbildung nach Linz zu bekommen – allen voran die Attraktivierung des Ärzteberufs, ohne die einem drohenden Ärztemangel nicht beizukommen sei.

 

 

 

 

 

Papierindustrie will Biomassekraftwerk Klagenfurt verhindern

 

Die österreichische Papierindustrie ist zuversichtlich, das geplante Biomassekraftwerk in Klagenfurt verhindern zu können, sagte der Obmann des Branchenverbandes Austropapier, Wolfgang Pfarl, dem Chemiereport. Bei einer Pressekonferenz in Wien hatten sich Pfarl sowie weitere führende Vertreter der Branche vehement gegen die Anlage ausgesprochen, die das derzeitige Fernheizkraftwerk ersetzen soll. Ihnen zufolge würde sich der Biomassebedarf in Kärnten durch die Anlage mit ihren 95 Megawatt (MW) Gesamtleistung von 600.000 Festmetern auf 3,17 Millionen Festmeter pro Jahr verfünffachen. Dies würde die „angespannte Rohstoffversorgung“ weiter verschärfen und etwa 1.100 Arbeitsplätze bei der Sappi Gratkorn gefährden. Sappi-Chef Berry Wiersum erläuterte, in den kommenden drei Jahren müsse in Gratkorn ein neuer Laugenkessel installiert werden, was mit rund 100 Millionen Euro zu Buche schlage: „Diese Investition werden wir nicht durchführen, wenn das Kraftwerk in Klagenfurt gebaut wird.“ In der Folge müsse die Zellstoffproduktion in Gratkorn geschlossen werden, und das gefährde mittel- bis langfristig den gesamten Standort mit seinen 1.100 Mitarbeitern. 

Um auf die aus ihrer Sicht dramatische Lage aufmerksam zu machen, sandten Austropapier-Präsident Pfarl, Wiersum, Lenzing-Chef Peter Untersperger, der Chef von Mondi Europe, Peter Oswald, der Präsident der Heinzel-Holding, Alfred Heinzel, und der Präsident der Europäischen Plattenindustrie, Laszlo Döry, einen Brief an Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich und Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer. Das Schreiben erging weiters an den Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser und den Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider. In dem Brief wird das Projekt als „volks- und betriebswirtschaftliche Fehlinvestition mit fatalen Auswirkungen“ bezeichnet.

 

Hoffen auf Rückendeckung

Pfarl erläuterte dem Chemiereport, er hoffe auf „Rückendeckung“ seitens der Bundes- und Landespolitik. Letztlich liege es an Bürgermeister Scheider, das Vorhaben zu stoppen. Die Papierindustrie stehe auch mit dem neuen Kärntner Umweltlandesrat Rolf Holub sowie dem steirischen Landeshauptmann Franz Voves und seinem Stellvertreter Hermann Schützenhöfer in Kontakt. Letztere drei Spitzenpolitiker hätten sich bereits sehr skeptisch gegenüber dem Klagenfurter Projekt gezeigt. Zumindest für Holub trifft dies nachweislich zu. Am Rande der Energy Talks in Ossiach vergangene Woche hatte dieser festgehalten, er wolle die „günstigste und gesündeste“ Lösung für die Landeshauptstadt. Nicht zuletzt angesichts der mit Biomassekraftwerken verbundenen Feinstaubproblematik empfehle sich die Prüfung von Alternativen zu der geplanten Anlage. Außerdem müsse das in Betrieb befindliche Fernheizwerk nicht notwendigerweise 2015 stillgelegt werden, da es vom Öl- auf den Erdgasbetrieb umgestellt worden sei, was die Umweltbelastungen erheblich vermindere. Daher gebe es zeitlichen Spielraum für die Suche nach anderen Lösungen.

Die Papierindustrie sieht eine solche im Ausbau eines Kraftwerks des zur Constantia Industries gehörenden Holzwerkstoff- und Lamitnatherstellers Fundermax in St. Veit an der Glan. Die Abwärme des Kraftwerks könnte in das Klagenfurter Fernwärmenetz eingespeist werden. Dass die Constantia an einem solchen Projekt interessiert ist, bestätigte Vorstandsmitglied Erlfried Taurer bei der Pressekonferenz. Fundermax versorgt nach eigenen Angaben öffentliche Gebäude sowie etwa 3.500 Haushalte in St. Veit mit Fernwärme.

 

Ökostromförderung reformieren

Neben dem „Aus“ für das geplante Biomassekraftwerk Klagenfurt forderten die Austropapier-Vertreter eine grundlegende Reform des Ökostrom-Förderregimes. Insbesondere müssten die Einspeisetarife so gestaltet werden, dass die Biomasse der stofflichen Nutzung nicht entzogen werde. Das sehe §20 des Ökostromgesetzes ohnehin vor, betonte Präsident Pfarl. Mondi-Chef Oswald fügte hinzu, für Strom aus Biomasseanlagen solle es künftig keine Einspeisetarife mehr geben. Er empfahl, solche Anlagen statt dessen über Investitionszuschüsse zu fördern.

 

Kritik und Schützenhilfe

Die Biomassebranche reagierte erwartungsgemäß. Offenbar wünsche sich die Papierindustrie ihre alte Position als „Monopoleinkäufer“ wieder zurück und wolle „den wertvollen Rohstoff Holz wieder wie früher um einen 'Entsorgungsbeitrag' den Waldbesitzern abluchsen“, wetterte der Obmann des Waldverbandes Österreich, Rudolf Rosenstatter. In die selbe Kerbe schlug Landwirtschaftskammerpräsident Gerhard Wlodkowski. In Österreichs Wäldern „wächst nach wie vor mehr Holz zu als genutzt wird. Es gibt daher ein entsprechend nachhaltiges Potenzial für gesteigerte Holzmengen aus dem Wald für alle Verwertungsbereiche: Sägeindustrie, Papier- und Plattenindustrie sowie energetische Nutzung. Das geht allerdings nicht zum von der Papierindustrie erhofften Billigsttarif, sondern nur zu fairen Preisen, mit denen die Waldbewirtschaftung auch im schwierigen Gelände unseres Gebirgslandes kostendeckend möglich ist.“

Unterstützung für die Papierindustrie kam dagegen von der Energieregulierungsbehörde E-Control Austria. Vorstand Martin Graf sprach sich für eine „möglichst effiziente Anlagen und eine möglichst effiziente Verwertung des Rohstoffes Holz“ aus. Biomasseanlagen über mit Einspeisetarifen gemäß Ökostromgesetz zu fördern, habe nur Sinn, „wenn es sich um hocheffiziente Anlagen handelt, die nicht nur Strom, sondern auch Wärme erzeugen.“

 

 

June 7th

2,25 Mio. Euro für Ugichems Antisense-Plattform

850.000 Euro von der Österreichischen Förderungsgesellschaft FFG und 1,4 Millionen Euro frisches Kapital von Altinvestoren sollen das präklinische Entwicklungsprogramm von <a href=http://www.ugichem.com>Ugichem</a>, das auf immunvermittelte entzündliche Erkrankungen zielt, weiter voranbringen.

 

Basierend auf der proprietären „Ugimer-Plattform“ will das Unternehmen Ugichem  mit Sitz in Innsbruck eine Pipeline von ganz speziellen Antisense-Wirkstoffen entwickeln. Dabei zielen die Österreicher vor allem auf Indikationen ab, die auf entzündlichen Prozessen basieren und bisher nur inadäquat therapierbar sind. Der gegenwärtige Fokus ist die rheumatische Arthritis, eine chronisch entzündliche Autoimmunkrankheit. Die Ugimer-Antisense-Plattform erreicht dabei krankheitsrelevante Zielstrukturen in Zellen und Geweben des Immunsystems, die mit Standard-Antisense-  oder RNAi-Ansätzen bisher nicht zugänglich waren.

 

Antisense mit Vorteilen

Laut Ugichem penetrieren die als Ugimere bezeichneten Antisense-Wirkstoffkandidaten spezielle Immunzellen wie T-Zellen und immunologisch aktive Gewebe wie Milz und Thymus ohne den Einsatz zusätzlicher Verabreichungsmethoden und ohne unerwünschte Immunstimulation auszulösen. Verglichen mit herkömmlichen Antisensetechnologien ergeben sich so weniger Nebenwirkungen und ein verbessertes Sicherheitsprofil.

 

 

 

 

June 6th

Weltweiter Ausbau bei Endress + Hauser

Das Prozessmesstechnik-Unternehmen <a href=http://www.endress.com>Endress +Hauser</a> hat 2012 den Umsatz um 11 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Euro steigern können. Firmenchef Klaus Endress spricht davon, dass man in einem Jahr, das „nicht leicht“  gewesen sei, Märkte, die im Minus waren, durch solche im Plus ausbalancieren konnte.

 

Das Ergebnis nach Steuern stieg lediglich um drei Prozent auf 183 Millionen Euro, was von Endress + Hauser auf die „gestiegene Abgabenlast“ zurückgeführt wird. Das Unternehmen, konnte in allen Weltregionen Wachstum erzielen, besonders erfreulich entwickelte sich das Geschäft in Amerika. 2012 beschäftigte man weltweit erstmals mehr als 10.000 Menschen. Dies ist zum Teil auf die Akquisition des US-Unternehmens Spectra Sensors zurückzuführen, das laserbasierte Gasanalysatoren herstellt. Aber auch in Europa kamen 272 Mitarbeiter dazu, etwa durch den Erwerb des irischen Unternehmens Compucal Calibration Solutions.

2012 hat Endress + Hauser eine neue Vertriebsgesellschaft in Saudi-Arabien, ein Vertriebsbüro in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) und eine eigene Präsenz in Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) eröffnet. Nach dem Anfang 2013 ein Sales Center in Indonesien seine Arbeit aufnahm, soll noch in diesem Jahr eine Vertriebsgesellschaft in Algerien folgen – die 46. Ländergesellschaft im Endress+Hauser Netzwerk.

 

 

 

 

Lifebrain: Finanzierungsrunde für Labordiagnostik-Gruppe

Im Zuge einer kürzlich abgeschlossenen Finanzierungsrunde hat sich die Haselsteiner Familien-Privatstiftung an der <a href=http://www.lifebrain.at>Lifebrain AG</a> beteiligt. Das Unternehmen erwirbt medizinisch-diagnostische Labors und optimiert deren betriebswirtschaftliche Abläufe.

 

Zahlreiche Labors aus dem Bereich der medizinischen Diagnostik, der Genetik und der Pathologie würden noch als Einzelunternehmen ohne entsprechendes Management-Know-how geführt und daher noch „vielfältiges weiteres Konsolidierungspotential“, heißt es von Seiten Lifebrains über das Geschäftsmodell des Unternehmens. Der Vorstand, der sich aus den beiden Ärzten Michael Havel und Gustav Scholda sowie Finanz-Experte Bernhard Auer zusammensetzt, hat beim Aufbau der Laborgruppe Futurelab bereits Erfahrungen auf ähnlichem Gebiet gesammelt: Nach der Akquisition von 40 Gesellschaften mit 120 Labors in sieben Ländern Mittelosteuropas konnte man die Gruppe um 270 Millionen Euro an den Privat Equity Fund BC Partners verkaufen.

Neben den Gründern sind auch mehrere österreichische Privatinvestoren an der Lifebrain AG beteiligt, nach Aussage von CEO Michael Havel ist die Haselsteiner Familien-Privatstiftung aber der „wesentlichste Investor“ für das Unternehmen. Weitere Kapitalrunden seien „kurzfristig geplant“,  um ausreichend Eigenkapital für ein rasches Wachstum zur Verfügung zu haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

June 4th

Borealis eröffnet Katalysator-Anlage in Linz

<a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a> hat am Standort Linz in Anwesenheit von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss eine neue Katalysatoren-Anlage eröffnet. Die Investition dient der Herstellung von „Reaktionshelfern“, die mithilfe der unternehmenseigenen Technologie „Sirius“ hergestellt werden und die exakte Anpassung von Härte, Formbarkeit und Elastizität von Polyolefinen ermöglichen.

 

Der Kunststoff- und Chemiekonzern mit Hauptsitz in Wien eröffnet sich damit die Möglichkeit, Katalysatoren für die eigene Polyolefin-Produktion nicht nur selbst herzustellen, sondern auch aktiv weiterzuentwickeln, wie es von Seiten des Unternehmens heißt. Die Investition von rund 100 Millionen Euro schafft 35 neue Arbeitsplätze und ist Teil der Wachstumsstrategie von Borealis im Geschäftsfeld der Polyolefine.

 

Das „Herz“ der Polymerisation aus eigenem Hause

Alfred Stern, der für das Polyolefin-Geschäft zuständige Borealis-Vorstand bezeichnete den Katalysator als das „Herz“ bestimmter Polymerisationsprozesse. Mit der Eröffnung der eigenen Katalysatoranlage könne man auf den Ergebnissen der Grundlagenforschung in Borealis´ Innovation Centre in Porvoo, Finnland, aufbauen und die dort entwickelten Katalysatoren zur kommerziellen Reife zu bringen. Dadurch gewinne man die Kontrolle über die gesamte Wertschöpfungskette und verschaffe sich einen Innovationsvorsprung und Wettbewerbsvorteil.

Gerhard Roiss, Generaldirektor des Borealis-Miteigentümers OMV, bekräftigte, dass mit der Investition in die neue Anlage der Standort Linz als Forschungszentrum für Kunststoffe weiter etabliert werde. Dass diese Entwicklung möglich gewesen sei, habe seinen Ursprung in drei Impulsen: die Anfänge als Chemiestandort in den fünfziger Jahren, der Ausbau von Forschung und Verarbeitung in den neunziger Jahren und nun die Konzentration der Borealis Forschung in Linz samt Ausbau der universitären Forschung, so Roiss.

 

 

 

 

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